Saurer Boden für Heidelbeeren

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Oli
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#11

Beitrag von Oli » Do 4. Jun 2015, 21:01

Genau, der Weihnachtsbaum wandert, nachdem die Kaninchen ausreichend davon gefressen haben als Mulch auf die Baumscheiben, Kaffeesatz bekommt ihnen gut als Dünger, Holzhäcksel und Rindenmulch gebe ich je nach Verfügbarkeit und wie ich so dran denke drauf (und Quecke wächst dort trotzdem). Insgesamt haben die Beete eine Mulchschicht von 10cm etwa. Im dritten Jahr schon über 2m Höhe finde ich gut für den Standort.
Wir haben den Boden 1m tief ausgeschachtet am Anfang, Schachtringe gesetzt und ein Torf-Erde-Gemisch als Substrat benutzt. Nachdem ich die letzten 20 Jahre Leute in Baumärkten und Supermärkten vollgeplärrt habe, dass sie nicht die Erde mit Torf kaufen sollen, habe ich mir die Säcke gegönnt. Ist Blödsinn, weiss ich auch, aber eine richtige Alternative hatte ich nicht gefunden. :rot:

Wenn man sich Zeit lässt, kann man natürlich super Eichenlaub und sowas kompostieren oder eben Waldboden klauen. Das habe ich früher mal gemacht zum impfen meines Bodens, war richtig gut.

Manfred

Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#12

Beitrag von Manfred » Do 4. Jun 2015, 21:08

Bei Kübelkultur werden die Heidelbeeren oft in Nadelholz-Sägespäne gepflanzt. Nur direkt um die Wurzeln ist ein Torfkegel.
Also unten Sägespäne rein, drauf eine dünne Schicht Torf, Pflanze rein, Wurzeln kegelförmig mit Torf anhäufeln und dann mit Sägespänen auffüllen.

Und aus der Schweiz habe ich mal einen Bereich über Heidelbeeranbau gelesen, da wurde dick Holzhäcksel aufgeschüttet (30 cm?) und die Heidelbeeren so gepflanzt, dass die Wurzeln am Übergang vom Boden zum Häcksel zum liegen kamen. Da die Häckselschicht mit der Zeit zusammensackt, muss ab und zu neues Material aufgebracht werden.
Wenn ich mich recht erinnere, hat Paul Gautschi in seinem Holzhäcksel-Mulchgarten auch Heidelbeeren?

Gaggele
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#13

Beitrag von Gaggele » Fr 5. Jun 2015, 07:18

Vielen Dank, das sind ja schon einige gute Tipps die sich für mich auch realisieren lassen :daumen:
Weiß jetzt zwar nicht genau von welchen Bäumen unsere Hobelspäne sind (von einer Baustofffirma hier), aber ich werd auf jeden Fall welche mit rein geben. Torf kommt für mich nicht in Frage.

Dass Heidelbeeren es so nass wollen wusste ich auch nicht. Aber ich werde in Zukunft mehr drauf achten, vielen Dank!

Gemulcht wird in meinem Garten alles bis auf die Bäume, die stehen auf der Frischfutter- und Heuwiese, da ist mulchen nicht drin. Außerdem stehen sie eh mit den Füßen im Wasser und tragen deshalb kein Obst. Aber sie dienen den Tierchen und die Wasserschosse bekommen zuerst die Kaninchen dann der Ofen.

Caffeesatz fällt bei uns nur alle paar Wochen mal an, wenn wir Besuch haben der unbedingt Caffee will. :lol:Wir trinken Tee und Apfel-Schorle bzw. gaaaanz viel Wasser.
Oli hat geschrieben: Im dritten Jahr schon über 2m Höhe finde ich gut für den Standort.
Sind das jetzt die Heidelbeeren oder die Quecke :haha: Dass Heidelbeeren sooo hoch werden wusste ich auch nicht. Bei uns im Wald sind dei maximal Kniehoch. Klar, ist keine gezüchtete Sorte, aber trotzdem. Solch einen Unterschied hätte ich nicht gedacht. Dann wird es in dem von mir vorgesehenen Topf doch etwas klein.

Gaggele
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#14

Beitrag von Chaosgarten » Fr 5. Jun 2015, 09:12

Unsere Heidelbeeren stehen übrwiegend in normalem Gartenboden, zwei habe ich in Holzkompost gepflanzt.

Beides scheint ihnen nicht schlacht zu bekommen, allerdings stehen sie auch noch nicht so lange.

Darauf kommt eine dicke Schicht Eichenlaub, dass im Laufe der Zeit sicherlich für ein saures Milieu sorgen wird.

Ausführlicher und mit Bildern auf meinem Blog: http://chaosgarten.blogspot.de/2015/04/ ... lchen.html

Olaf
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#15

Beitrag von Olaf » Fr 5. Jun 2015, 10:00

Sehr interessant!
Der "See" unten bei uns ist ja erst durch massiven Torfabbau zu DDR-Zeiten entstanden, und ehrlich gesagt, ich bin nicht traurig drüber.
Aber hier ist schon märkischer Streusand in Reinform, keine Chance für all son Zeug.
Und deswegen und wegen den Folienresten vom Teichbau geh ich auch schon mit solcher Idee schwanger.
Nordhang, wie tief ist denn Dein Folienbeet?
Außer Rhododendrenerde kann ich alles andere was hier erwähnt wurde aus unserm eigenen Wald zusammenraffen, na, Sägespäne werd ich nicht genug haben, aber das ist wohl das kleinste Problem.
Der Wachtel-/ Hühnerdreck ist vermutlich zu scharf? Das waren ja mal Hobelspäne...
LG
Olaf
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#16

Beitrag von Oli » Fr 5. Jun 2015, 10:01

Gaggele hat geschrieben:
Oli hat geschrieben: Im dritten Jahr schon über 2m Höhe finde ich gut für den Standort.
Sind das jetzt die Heidelbeeren oder die Quecke :haha: Dass Heidelbeeren sooo hoch werden wusste ich auch nicht. Bei uns im Wald sind dei maximal Kniehoch. Klar, ist keine gezüchtete Sorte, aber trotzdem. Solch einen Unterschied hätte ich nicht gedacht. Dann wird es in dem von mir vorgesehenen Topf doch etwas klein.

Gaggele
Die einheimischen werden nicht so groß. Dafür hat die europäische Heidelbeere aus unseren Wäldern natürlich den gigantischen Geschmacksvorteil - wie ich finde. Und ausserdem färbt sie die Zunge so schön blau. :mrgreen:

Einheimische will ich zu unseren Kulturheidelbeeren auch noch pflanzen. Und in der Tat ist der Thread nicht schlecht, um nochmal zu rekapitulieren, was ich das zusammenpanschen könnte als Substrat.

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Nordhang
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#17

Beitrag von Nordhang » Fr 5. Jun 2015, 11:37

Hier terassiern und schütten wir ja unseren Gartenhang auf um überhaupt gerade Flächen zu erhalten. Mein Beet ist mit einer großen Stufe zu vergleichen . Zur Hangseite wird es etwa 30cm tiefsein zur Talseite wird es nach dem absinken nicht tiefer als 70 cm sein. Sie stehen gerade am Rand eines Kronenbereiches, einer alten Eiche,so das sie nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne stehen müssen. Auf deinem spiegelglatten Grundstück würde ich minimum 60 cm Höhe veranschlagen. Flacher wird das Substrat von alleine. Aber selbst mein Beet reguliert sich schon recht gut selber. Ich gieße zwar bei großer trockenheit mit Regenwasser und gelegendlich mit unserem sehr weichen Leitungswasser, der Wasserverbrauch ist aber bedeutend geringer als der von den Gemüsebeeten. Kranbeeren benötigen aber bedeutend mehr Wasser, welken sie beginne ich das Beet zu bewässern.
Gutes Video Zum Thema:https://www.youtube.com/watch?v=ybTyJsAW6II

Olaf
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#18

Beitrag von Olaf » Fr 5. Jun 2015, 13:17

Ach ja, das Video hab ich vor geraumer Zeit schon mal gesehen, die Idee dann wieder verworden. Egal, dieses Jahr wirds eh nichts mehr, aber ich könnte ja schon mal anfangen, Laub und Tannennadeln auf einem Extra-Haufen zu kompostieren und beim Brenholzsägen die Späne sammeln. Rinde (von Kiefer) könnte doch vielleicht auch taugen, oder? Ich muss noch einen Riesenstapel spalten.
Außerdem ist mir eingefallen, am Wäldchen neben unserer Garage hab ich vor Jahren wilde Blaubeeren, mitgebracht aus Schweden, ich bin ja pflanzenkleptoman, eingepflanzt. Zwei Strünke vegetieren da noch vor sich hin, die sollte ich vielleicht mal retten und in Töpfe mit entsprechender Erde pflanzen, zum üben sozusagen....
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#19

Beitrag von poison ivy » Fr 5. Jun 2015, 14:47

Oli hat geschrieben:... Im dritten Jahr schon über 2m Höhe finde ich gut für den Standort...
Gaggele hat geschrieben:Sind das jetzt die Heidelbeeren oder die Quecke Dass Heidelbeeren sooo hoch werden wusste ich auch nicht. Bei uns im Wald sind dei maximal Kniehoch. Klar, ist keine gezüchtete Sorte, aber trotzdem.
hab glaub schon mal nach dem Unterschied Heidelbeere / Blaubeere gefragt (weiss nur nicht mehr, ob das hier war)
angeblich das Selbe, sicher bin ich mir nicht

hier im Wald wachsen wilde Blaubaeren
teils flaechendeckend 'lowbush' Blaubeeren, die werden kniehoch und wachsen im Schatten, tragen nicht viel
teils einzeln stehende 'highbush' Blaubeeren, die wachsen eher am Waldrand und in Lichtungen und werden durchaus ueber eins-fufzig
und tragen besser, wahrscheinlich wegen mehr Licht
meine unbekannte Zuchtsorte, an der ehemaligen Huette vom ehemaligen Kumpel ausgebuddelte Ablegerchen
sind ein gutes Stueck hoeher als ich mit ausgestreckten Armen und auf Zehenspitzen
Gaggele hat geschrieben:Dass Heidelbeeren es so nass wollen wusste ich auch nicht.
wie gut, dass meine das nicht wissen, die hab ich ausser beim Einbuddeln noch nie gegossen :hmm:

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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#20

Beitrag von Gaggele » Fr 5. Jun 2015, 17:11

poison ivy hat geschrieben:
Oli hat geschrieben:meine unbekannte Zuchtsorte, an der ehemaligen Huette vom ehemaligen Kumpel ausgebuddelte Ablegerchen
sind ein gutes Stueck hoeher als ich mit ausgestreckten Armen und auf Zehenspitzen
Na, dann bin ich mal sehr gespannt auf mein neues Prachtexemplar.

War das Vorletzte das noch zu haben war. Etwas vernachlässigt von anderen Käufern da der Stock einen recht starken Trieb hat der wohl lange eingeklemmt war oder so, jedenfalls wächst er in schönem Bogen tiefer als die Erde außen am Topf runter und dann wieder hoch.

Fanden die anderen Kunden wohl doof, denn sonst ist der Stock superkräftig und gesund im Gegensatz zum allerletzten Kümmer-Exemplar.

Mir passt das ganz gut, denn das wird sicher ein guter Ableger, kann ich gleich an der tiefsten Stelle mit einbuddeln und wenn der Zweig neue Wurzeln hat abtrennen :grinblum:
Gruß, Gaggele

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