weiße und schwarze Schädlinge an (Jung)pflanzen

Antworten
Lagertha
Beiträge: 6
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 15:04

weiße und schwarze Schädlinge an (Jung)pflanzen

#1

Beitrag von Lagertha » Mi 17. Jun 2020, 17:05

Hallo Leute,

ich krieg echt zu viel.
Letztes Jahr hatten wir die Läuseplage des Jahrtausends, vor allem am Holunder. Man konnte kaum noch grün sehen, der ganze Holunder war einfach nur übersät mit schwarzen kleinen Läusen.
Ich weiß nicht welche es waren, da ich mich da einfach noch nicht auskenne.
Dann sind sie auch auf viele andere Pflanzen im Garten übergegangen - beispielsweise meine Ringelblumen.
Auch auf die Clematis und irgendeine andere Blume, die ich nicht benennen kann.
Ich hab dann Marienkäferlarven bestellt, und denke dass die Maßnahme auch ganz gut funktioniert hat.
Am Ende waren die Läuse weg, aber auch die Larven, der Sommer war ja sehr heiß, ich hab auch einige Marienkäfer-Leichen gefunden, die vertrocknet waren. Das tat mir sehr leid und ich hatte überlegt, ob ich nicht vielleicht zu viele gekauft hatte und sie letzten Endes verhungert sind?

Dieses Jahr sind die schwarzen Biester wieder am Holunder, und der ist schon so mitgenommen. Ich hab auch Angst um meine anderen Pflanzen.
Was jetzt aber noch dazu kommt: Auf der anderen Seite des Hauses gehen mir gerade meine Kräuter ein, Dill vor allem, aber auch ein kleines Kirschbäumchen, was ich seit 2 Jahren züchte.
Daran sind aber keine schwarzen Läuse, sondern total mini winzige weiße Tierchen. alles ist weiß. Sind das die schwarzen Läuse - aber noch im Babystatdium? Oder ist das was ganz anderes?
Wie verhalte ich mich jetzt?
Helfen da auch Marienkäfer?
Mit der Hand wegsammeln ist zwecklos, erstens nicht zu greifen und zweitens viel zu viele.

Könnte mir jemand bei der Bestimmung und der Bekämpfung helfen?
Warte ich vielleicht einfach ab, bis der nächste Regen oder mal ein kälterer Tag kommt?
Aber einige der Pflänzchen, vor allem die Kräuter sehen schon wirklich traurig aus, da ich vieles neu gesät hatte und genau da sind die weißen Tierchen jetzt...

Hilfe!

Akopalüze
Beiträge: 533
Registriert: So 3. Nov 2013, 18:05
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet

Re: weiße und schwarze Schädlinge an (Jung)pflanzen

#2

Beitrag von Akopalüze » Mi 17. Jun 2020, 17:33

Manche Pflanzen gibt es halt einfach nicht ohne Läuse. Holunder gehört dazu und z.B. Ackerbohnen ohne Läuse sind auch eher eine Seltenheit.
Eingehen wird dein Holunder deswegen nicht.
Brennnesselbrühe(nicht Brennnesseljauche!) könntest Du noch ausprobieren. Brennnesseln in einem Topf mit kochendem Wasser übergießen, 10 minuten ziehen lassen, sieben, abkühlen lassen und dann damit die Läuse einsprühen.Ein Tropfen Schmierseife oder Spülmittel verstärkt das Ganze noch.
Lavendel in der Nähe schreckt Blattläuse auch ab.
Die Pflanzen, die Dir am meisten am Herzen liegen, kannst Du auch mit einer Zahnbürste von den Läusen befreien, auch wenn die Großgrundbesitzer hier vielleicht darüber lachen mögen. Wenn meine Zitrusplanzen Schildläuse haben gehe ich da auch mit Zahnbürste und einem Stöckchen dran und kratze die einach ab.

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10731
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: weiße und schwarze Schädlinge an (Jung)pflanzen

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 17. Jun 2020, 22:25

Weisser Gänsefuss ist auch ein Läusemagnet. Ich lasse an passenden Ecken immer welche davon stehen, damit mir die Läuse von den anderen Pflanzen weg bleiben.

Die weissen Schädlinge klingen nach weissen Fliegen. Hier stehen ein paar Infos dazu, weiter unten steht dann auch, was man ausser gekauftem Neem noch tun kann: https://www.plantura.garden/gartentipps ... Schädlinge.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10728
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: weiße und schwarze Schädlinge an (Jung)pflanzen

#4

Beitrag von emil17 » Mi 17. Jun 2020, 22:56

Wirklich schlimm sind die Blattläuse, die an jungen Obstbäumen die frischen Triebe befallen, die Blätter zum Einrollen bringen und die Triebe schliesslich verkrüppeln oder vertrocknen. Das macht die Ausbildung einer Krone sehr mühsam. Zudem sind Blattläuse Hauptüberträger von Pflanzenviren.
Bei vielen Pflaumen und Zwetschgen sind in unserer Gegend dieses Jahr mehr als die Hälfte aller Neuaustriebe wegen Lausbefall verdorrt.
Man kann auch mit Wermutabsud oder mit Seifenwasser oder Spüli dahinter. Zu starke Seifenbrühe tötet aber auch die Triebe ab.
Bei Obstbäumen helfen Leimringe sehr gut - viele Läuse werden von den Ameisen gezüchtet und vor Feinden verteidigt. Hält man die Ameisen ab, ist meist auch Ruhe vor den Läusen. Leider funktioniert das nur bei Bäumen.

Stehenlassen von Lockpflanzen funktioniert nur scheinbar, weil es eben viele Arten von Läusen gibt und nicht alle Arten auf alles gehen, man aber ohne Spezialausbildung die Arten dieses Ungeziefers nicht unterscheiden kann.
Das wäre ja etwa so wie, Entschuldigung, wenn man einen frischen Kuhfladen auf den Esstisch tut damit einen die Fliegen in Ruhe lassen.
Die Läuse vermehren sich bei günstigen Bedingungen so stark, dass alles befallen wird, was passt. Sie können ja nur passiv fliegen und trotzdem ihre Wirtspflanzen finden.

Haupttrost: so ab Juli lässt es dann nach.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Schädlinge und Krankheiten erkennen und bekämpfen“