melken mit kitz??

Schafmelker

Re: melken mit kitz??

#1

Beitrag von Schafmelker » Mi 25. Jan 2012, 18:56

Hi,

kannst du ruhig melken aber ich würde es auf einmal täglich beschränken und sie nie leer melken aber das versteht sich ja von selbst. Wenn das Lamm so sechs Wochen alt ist kannst du ihm immer mehr nehmen.

Grüße

Bunz
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Re: melken mit kitz??

#2

Beitrag von Bunz » Do 26. Jan 2012, 06:21

Hallo betty,
bei der Ziege mit dem Einling wirst Du sofort melken müssen.
Beobachte das Euter bitte genau.
Es ist nämlich meistens so, daß der Einling nur an einer Zitze trinkt. Also bleibt die andere gefüllt und kann sich entzünden.
Viel Erfolg.
lg
Bunz
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zaches
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Re: melken mit kitz??

#3

Beitrag von zaches » Do 26. Jan 2012, 08:57

Wie geht das dann mit dem Melken?
Trennt man Kitz von Mutter über Nacht und meklt dann morgens? Oder ist da immer soviel drinn, daß wenn ich mit der Schüssel komme, ich auch etwas bekommen würde?

lg, zaches - die die Ouessantmilch jetzt nicht so dolle findet.... :schaf_1:
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Zacharias
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Re: melken mit kitz??

#4

Beitrag von Zacharias » Do 26. Jan 2012, 10:27

@Zaches
Über Nacht trennen kannst du erst später, wenn das Kitz mindestens 1 1/2 Monate alt ist. Vorher melkst du das, was über ist, das ist manchmal viel, manchmal wenig.
@Bunz
Da sollte man aber dazu schreiben, dass sich das nur auf Milchleistungstiere beschränkt. Im Normalfall ist es so, dass das Lamm nach kurzer Zeit merkt, dass da 2 Zitzen zur Verfügung stehen oder die Milch sich auf einer Seite von selbst zurück bildet. Das wäre ja sonst ein Krampf für einen Schäfer mit 500 eher nicht auf Berührung verpichten Schafen. Bei Milchziegen, die nicht auf Leistung gezüchtet wurden (in der Regel alle nicht Herdbuchtiere) gibt es nach meiner Erfahrung keine Entzündungen, weil die Ziegen gar nicht so viel Milch produzieren.
Bei Tieren mit hoher Milchleistung sollte man aber schon kontrollieren und ggf. abmelken und besonders wenn man vor hat später zu melken, sollten ja beide Euterhälften aktiviert sein.
Grüße,
Birgit

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Re: melken mit kitz??

#5

Beitrag von Bunz » Do 26. Jan 2012, 12:03

Liebe Birgit,
hier wurde von einer Ziege geschrieben, die viel Milch gibt.
Und ...das sollte auch das Ziel bei der Selbstversorgung sein.
Ich weiß jetzt nicht, was Du für Erfahrungen hast.
Ich habe es jedenfalls erlebt, daß der Einling nur eine Zitze benutzt hat.
Und deshalb habe ich geschrieben, daß das Euter beobachtet werden muß.
Und...im Idealfall kann man halt abmelken für die Käseproduktion.
lg
Bunz
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Re: melken mit kitz??

#6

Beitrag von Zacharias » Do 26. Jan 2012, 12:15

Stimm Bunz, hab ich noch mal nachgelesen. Allerdings habe ich noch nie Einlinge gehabt, die nur einseitg trinken, nach Stunden oder spätestens nach Tagen stellen sie fest, dass ihr wachsender Hunger auf der anderen Seite gestillt werden kann. Lediglich wenn die 2. Hälfte bis dahin so voll ist, dass sie die Zitze nicht mehr packen können gibt es Probleme. Auch das kräftigere Lamm eines Zwillingspärchens versucht immer auch an die Milch der anderen Hälfte zu kommen.
Grüße,
Birgit

Manfred

Re: melken mit kitz??

#7

Beitrag von Manfred » Do 26. Jan 2012, 12:55

Ich würde schon wegen der Gewöhnung ans Melken gleich zu Beginn anfangen.
Wenn die Ziege erst mal völlig das normale Verhalten angenommen hat, nur ihr Junges / ihre Jungen trinken zu lassen, fällt ihr die Umstellung viel schwerer.
Wenn man zu Beginn nur zusammen mit den Zicklein ans Euter geht, ist es noch einfacher.
Einfach 1 x am Tag ausmelken, was noch im Euter ist. Wenn die kleinen die ganze Zeit bei der Mutter sind, ist da nur der anfängliche Überschuss drin und die Ziege ist evtl. sehr froh, den Druck los zu werden.
Wenn die Zicklein dann aus dem Gröbsten raus sind, kann man sie über nacht abtennen (natürlich sollen sie in der Nähe und in Sicht bleiben. Also nur ein Gitter dazwischen) und morgens nach Bedarf melken. Wenn zu wenig Milch für alle da ist, muss man die kleinen halt entsprechend mit Milchaustauscher oder speziellem Kraftfutter zufüttern.

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Re: melken mit kitz??

#8

Beitrag von Aika » Do 26. Jan 2012, 13:50

Bei unserer WDE hatten wir, als sie zum erstemal gelammt hatte , versäumt das Euter regelmäßig zu kontrollieren und abzumelken, den Zwillingen reichte eine Euterhälfte. Die Zitze der anderen Hälfte wurde dadurch unförmig. Bei den folgenden Lammungen wollten die Zickel an dem dicken Strich nicht trinken.
Darum mussten wir dauernd abmelken und die Zickel an den dicken Strich ansetzen, das mussten wir die ganzen Jahre beibehalten. Nach ein paar Wochen gingen die Zickel freiwillig dran. Letztes Jahr hat sie noch mal Drillinge großgezogen, denen reichte erst auch eine Hälfte
In ihren guten Zeiten gab diese Ziege 6 Liter Milch am Tag, sie stammte aus einem Ziegenmilchbetrieb, wir hatten sie in einem Alter von etwa 1Woche bekommen und mit der Flasche großgezogen. Dieses Jahr ist sie 9 Jahre alt , wir werden sie nicht mehr decken lassen.

Ich würde die Ziege regelmäßig kontrollieren und abmelken, schon wegen der Gefahr einer Euterentzündung.

Gruß Bärbel

Bunz
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Re: melken mit kitz??

#9

Beitrag von Bunz » Fr 27. Jan 2012, 08:31

Also nochmal:
Unsere guten Ziegen sind Zuchttiere, die in der Regel mehr Milch geben als der Nachwuchs braucht.
Vergleiche mit Wildtieren hinken, weil dort die entsprechende Selektion nicht stattgefunden hat.
Es ist deshalb richtig, die Euter in jedem Fall im Auge zu behalten.
Bei Einlingen eben besonders.
Und...ja, liebe Birgit: überall sind die Bedingungen anders. Deshalb kann man immer nur Allgemeingültiges hier einstellen.
Es kommt ja auch vor, daß ein Pfropfen den Milchkanal verschließt, sodaß man auch hier mal nachsehen muß.
Und bei meinem letzten Einling war es halt so, daß die nichtbenutzte Zitze sofort knochenhart wurde. Und an so eine Zitze geht dann kein Kitz mehr dran, bzw. es wird weggestoßen, weil das Euter schmerzt.
Und das ist ja das Gute an unseren Ziegen, daß sie so menschenbezogen sind, daß man mit ihnen umgehen kann.
Für so eine Euterkontrolle brauche ich bei den Schafen mindestens einen Menschen, der das Vieh festhält.
lg
Bunz
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Sebastian Kneipp

Schafmelker

Re: melken mit kitz??

#10

Beitrag von Schafmelker » Fr 27. Jan 2012, 19:20

Hmm,

Betty du hast viele teils sehr verschiedene Antworten bekommen. Ich würde mich mit solchen Fragen grundsätzlich an eine Erfahrene Person wenden, am Besten telefonisch. Ein Ziegenfachmann der im Ideal in der Nähe wohnt und sich das ganze anschaut hilft da einfach effektiver. Hier postet jeder seine Erfahrungen die aber nicht zwangsläufig richtig sein müssen, abgesehen von ein paar Sätzen die in jedem Buch stehen hat dir hier jeder etwas anderes empfohlen.

Edit: Es ist hier auch niemand auf die Fütterung und der Möglichkeit die Milchleistung zu steuern eingegangen. Erstmal hängt es vom Leistungstyp ab, schließlich werden auch in Milchbetrieben regelmäßig aufgrund zu geringer Leistung Ziegen ausgetauscht.
Bei der Fütterung ist es ebenso, ich kann einer Leistungsziege täglich 2 KG Kraft-/Leistungsfutter geben oder aber um sie zu drosseln vorrübergehend eine nicht zu üppige Heumenge mit gerade ausreichender Wasserration reichen etc.




Grüße und viel Spaß mit der Milch!

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