Ziegenproblem

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Thomas/V.
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Ziegenproblem

#1

Beitrag von Thomas/V. » Mo 9. Aug 2010, 17:02

Hallo an die Ziegenhalter!

Folgendes Problem: In einer Herde von Ziegen hat eine Mutterziege 2 Lämmer vom März, beide trinken noch und die Mutter hat auch immernoch ein großes Euter. SIe ist nun sehr dünn und hat jetzt Durchfall bekommen. Die anderen Ziegen haben normalen Kot (Murmeln).
Ich vermute, das die Mutterziege durch die Doppelbelastung ( 2 Lämmer säugen und nasses Gras, trotz Heuzugaben) den Durchfall bekommen hat aufgrund allgemeiner Schwäche. Sie ist allerdings nicht apatisch oder so, sondern genau so agil wie die anderen, aber eben sehr dünn. Nun erhebt sich mir die Frage, was ich empfehlen soll (es sind nicht meine Ziegen).
Zuerst mal habe ich empfohlen, die Ziege mit einem der Jungtiere zu separieren (Stall, Wasser und nur Heu als Futter), damit sie erstens nicht alleine ist und zweitens das Jungtier das Euter leert und gleichzeitig damit die Milchproduktion zurückgefahren wird. Ich weiß aber nicht, ob bei 2 Jungtieren jedes eine bestimmte Zitze hat, sodaß das einzelne womöglich nur 1 leertrinkt, die andere aber weiter Milch produziert und dann ein Stau entstehen kann :watt:
Dann die Frage der Behandlung des Durchfalls: kann man dem Tier Tierkohle geben, und wenn ja, wie (ins Heu streuen oder evtl. in ein bestimmtes Kraftfutter rühren oder wie? Darf man jetzt überhaupt ein Kraftfutter füttern? Das bewirkt womöglich noch mehr Durchfall? Aber da sie so dünn ist, bräuchte sie schon irgendwas kräftigendes? Aber was?

DIe restliche Ziegenherde ist jetzt auf einer Weide in einiger Entfernung, damit die beiden nicht ständig die anderen hören und die Gegend zusammenschreien. Ich hoffe, das war so richtig? Ich denke, Ruhe dürfte der Mutterziege gut tun.

Wäre nett, wenn mir jemand Ratschläge geben könnte, damit ich diese morgen weitergeben kann.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ziegenproblem

#2

Beitrag von erdbeben » Mo 9. Aug 2010, 18:35

durchfall hat immer eine ursache und schwäscht das muttertier zusätzlich.bei meinen schafen geb ich eichenrindeextrakt das hilft sehr schnell.ansonsten wäre es auch gut mal den kot untersuchen zulassen wegen würmer.
lg martina
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Re: Ziegenproblem

#3

Beitrag von smallfarmer » Mo 9. Aug 2010, 21:46

Ich tippe auch auf Magen- und Darmwürmer. Daran sterben auch erwachsene Tiere. Ich würde an deiner Stelle morgen zumTA gehen und den ganzen Bestand entwurmen. Wann hast du zum letzten mal entwurmt, womit und wechselt du öfter mal den Wirkstoff?
Gruß
smallfarmer

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Re: Ziegenproblem

#4

Beitrag von Thomas/V. » Mo 9. Aug 2010, 22:31

Danke für die Antworten, aber es sind nicht meine Ziegen und wann und womit entwurmt wurde, weiß ich nicht.
Das der TA eingeschaltet werden sollte ist mir auch klar, mir gings erstmal um eine Soforthilfe und ob das mit dem Herunterfahren der MIlchproduktion so gehen könnte. Auch ob und wie das mit der Kohle funktionieren könnte und ob und welches Kraftfutter evtl. zu geben wäre, um sie wieder aufzupäppeln.

Im Ziegenforum habe ich gelesen, das Eichenlaub sowie Himbeerruten helfen würde. Das werde ich auf alle Fälle vorschlagen und dringend empfehlen, eine TA hinzu zu ziehen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ziegenproblem

#5

Beitrag von Aika » Mo 9. Aug 2010, 23:08

Eine Verwurmung könnte vorliegen.
Bei Durchfall geben wir auch Eichenblätter. Wir haben auch ein Durchfallpulver von Schätte, das fressen unsere Ziegen aber nicht freiwillig.
Das habe ich dann mit Wasser zu einer Paste angerührt und eingeben.
Hin und wieder haben wir das Problem das unsere Ziegen von Fremden mit Brot oder anderen Sachen gefüttert werden, das kann auch Durchfall auslösen.
Die Lämmer könnte man vom Alter her schon von der Mutter trennen, dann müsste aber das Euter ständig kontrolliert werden, und eventuell abgemolken werden.
Vielleicht könnte man die Zickel auch nur noch Morgens und Abends zur Mutter lassen, um dadurch die Milchproduktion runter zu fahren.
Kraftfutter sollte man bei Durchfall möglichst keines geben.
Wenn es eine Milchziege ist, die sehen meist in der Laktation mager aus, trotz Kraftfutter.
Wenn man bei Ziegen Krankheiten sieht , kann es schon fast zu spät sein, daher würde ich nicht zu lange mit dem Tierarzt warten.

Gruß Bärbel

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Re: Ziegenproblem

#6

Beitrag von Thomas/V. » Mo 9. Aug 2010, 23:23

Hallo, Bärbel!

Verwurmung war auch meine erste Idee, sie stehen m.M. nach viel zu lange und zu oft auf der selben Weide.
Dann jetzt noch das nasse Wetter, und Fremde haben auch Zutritt.
Die Lämmer könnte man vom Alter her schon von der Mutter trennen,
Ja, das ist klar, nur will die keiner haben... Es läuft da alles durcheinander :roll:
Vielleicht könnte man die Zickel auch nur noch Morgens und Abends zur Mutter lassen
naja, das eine läuft problemlos mit der Herde mit, das andere ist jetzt bei der Mutter
Kraftfutter sollte man bei Durchfall möglichst keines geben.
ja, das denke ich auch, erst Durchfall wegbekommen, dann aufpäppeln
Wenn es eine Milchziege ist,
nein, eine Erzgebirgsziege oder Mischling davon, da läuft noch eine mit, die ein gleichaltriges Lamm hat, die sieht wesentlich besser aus und scheint auch nicht mehr zu laktieren (jedenfalls ist das Euter viel kleiner)

Jedenfalls werde ich morgen darauf drängen, einen TA zurate zu ziehen und gleich Eichenlaubzweige zu füttern

Danke! und gute Nacht!
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Re: Ziegenproblem

#7

Beitrag von Bunz » Di 10. Aug 2010, 06:19

Guten Morgen Thomas,
sich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen, ist immer so eine Sache.
Und wenn man selbst wenig Ahnung hat, dann wirds noch problematischer.
Also:
Warum der Ziege nur 1 Lamm lassen?
Was wird mit dem zweiten?
Und...richtig, jedes Lamm säuft an "seiner" Zitze, also geht sowas sowieso schon mal nach hinten los.
Warum die Milchproduktion zurückfahren?
Wenn die Lämmer die Milch nicht brauchen, muß man melken. Dafür hat man eine Milchziege.
Diese Tiere sind so gezüchtet, daß sie auch über die natürliche Laktationszeit hinaus noch Milch geben, und das ist sehr gut so.
Die Frage nach "Milchziege" läuft darauf hinaus, daß es bedauerlicherweise auch noch Zwergziegen gibt, und da sieht manches nun wieder anders aus.
Nun zum Durchfall:
Als erstes muß gekärt werden, ob Verwurmung vorliegt.
Wenn ja (was nun durch den Durchfall schwer festzustellen ist), dann wird es höchste Eisenbahn.
Also: auf Verdacht entwurmen und zwar durch den Tierarzt (Ausrufezeichen)
Ansonsten kann dem Durchfall durch ziegengerecht Nahrung entgegengewirkt werden. Also: Heu, frisches Wasser (Ausrufezeichen), Eichenlaub und Weidenlaub, aber auch alles sonstige Laub.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
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Re: Ziegenproblem

#8

Beitrag von Thomas/V. » Di 10. Aug 2010, 19:46

Hallo!

Aktueller Stand: Der Ziege geht es sichtbar besser :michel:
Schon heute früh hatte sie keinen Durchfall mehr, sondern sie kotet jetzt "Knödel" -ähnliche Ballen von Murmeln. Also nicht mehr flüssig.
Heute hat sie mehrmals täglich Zweige von Eichenlaub und Himbeerstängel bekommen (neben frischem Heu).
Vielleicht war es doch nur falsches Futter von fremden Leuten?
Das Euter sieht auch nicht unmäßig gefüllt aus, das Lamm scheint also beide Zitzen zu benutzen.
Entwurmt wurden die Ziegen angeblich im Frühjahr, natürlich ohne Namen des Mittels zu kennen.
TA ist angeblich "zu unzuverlässig, verschreibt viel und es nützt nichts und kostet bloß viel Geld" usw.
Naja, die üblichen Ausreden...

@ Bunz:
Warum der Ziege nur 1 Lamm lassen?
Was wird mit dem zweiten?
Ich dachte, das wäre besser, damit die Mutterziege die Milchproduktion runterfährt, um sie zu entlasten.
DIe Lämmer sind beide schon sehr groß und selbstständig, das übrige läuft problemlos mit der restlichen Herde mit und ruft auch nicht nach der Mutter. Es hat auch noch 2 gleichaltrige Spielkameraden.
muß man melken. Dafür hat man eine Milchziege.
Nee, die laufen so zur "Belustigung" rum, da hat keiner Ahnung vom Melken oder gar Weidemanagement :motz:
Ansonsten ist mir das schon klar, was Du geschreiben hast, nur ist das den Leuten schwer klarzumachen; "haben wir doch schon immer so gemacht und es ist nix passiert" :roll:
Die sollen dort die Wiesen abfressen und zum Laub herbeischaffen hat da keiner Zeit.

Naja, ich denke, wenn es morgen weiter so gut aussieht mit der Ziege, könnte man sie evtl. übermorgen wieder zur Herde schaffen? Oder lieber noch länger Diät füttern? Ich kann mich ja nun nicht jeden Tag da drum kümmern und befürchte, das in meiner Abwesenheit dann auch die Diät nicht ordentlich gemacht wird. Blöd ist nur, das ab morgen wieder Regen angesagt ist und die Ziege dann wieder nasses Gras fressen wird. :hmm:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Ziegenproblem

#9

Beitrag von Bunz » Mi 11. Aug 2010, 04:00

Hallo Thomas,
was ich noch vergessen habe...
Das eventuelle Füttern durch Fremde MUSS unterbunden werden.
Wie will man sonst auf solche, genannte Erscheinungen reagieren?
Dann kann es natürlich alles Mögliche sein.
Entwurmen würde ich aber auf alle Fälle.
Was nun die beschriebene Haltung anlangt, halte ich sowas für unmöglich.
Eine Milchziege ist etwas sehr Wertvolles. So sollte man sie halten und auch nutzen.
Wer ein Spielzeug braucht, schaffe sich ein Plüschtier an.
Dafür ist es erfunden worden.
lg
Bunz
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Re: Ziegenproblem

#10

Beitrag von Thomas/V. » Mi 11. Aug 2010, 20:30

Ja, Bunz; da bin ich voll Deiner Meinung, aber Du kennst ja sicher selber solche beratungsresistenten Halter...

Ich bin jedenfalls erstmal froh, das die Ziege Fortschritte macht, morgen wird sie wieder zu den anderen gelassen und erstmal bekommen alle zusammen mehr Zweige zu fressen und Heu und kommen auf die Koppel, wo der Winterstall mit Unterstand steht, damit dort das Heu trocken bleibt wenn es wieder regnet. DIe anderen scheinen soweit i.O. zu sein, haben jedenfalls keinen Durchfall.
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