Knappheit Winterfutter

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Zacharias
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Knappheit Winterfutter

#1

Beitrag von Zacharias » Do 16. Aug 2018, 15:26

Ich habe gerade 3t Heucops bestellt. Ist zwar suboptimal und teuer, aber besser als nichts. Ich werde außerdem noch einige Tiere schlachten.
Wie geht ihr mit der Futterknappheit um?
Grüße,
Birgit

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Sonne
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Re: Knappheit Winterfutter

#2

Beitrag von Sonne » Do 16. Aug 2018, 18:26

Gar nicht. Wir haben nur einen Hasen und bei uns ist alles grün.

Nein, ich mach mich nicht lustig...ich finde es schrecklich.

Habe im Fernsehen auch schon eine Sendung vor einiger Zeit gesehen, wo der Bauer sein Tiere ebenfalls zum
Schlachten bringen muss. Das war herzzerreißend.

Hier bei uns ist noch alles gut grün. Ich finde es seltsam, dass, wenn ich mich jetzt 8 Stunden ins Auto setzen würde, eine komplett andere
Landschaft vorfinden würde.

Heute morgen war - ich krieg auf meinem Handy immer so Allround-Nachrichten angezeigt - so eine Aktion in Australien.
Kinder oder Schulen haben ein Projekt in der Art wie: 'Spendet 5 Dollar für eure Farmer' ins Leben gerufen.
Ich finde die Seite auf dem PC leider nicht.

Ob das was bringt? Keine Ahnung. Aber vielleicht gar nicht so schlecht. Sollte man in Deutschland auch machen.
Selbst wenn es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, es weckt und sensibilisiert die Aufmerksamkeit der Bevölkerung für die Probleme der Landwirte.

Vorhin habe ich dann noch Bilder aus Australien angesehen. Ich weiß jetzt nicht wo's schlimmer ist, aber es ist einfach nur furchbar.

Es tut mir so leid für euch, Zacharias. :ohoh:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

mot437
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Re: Knappheit Winterfutter

#3

Beitrag von mot437 » Do 16. Aug 2018, 18:33

ich hab ca 2-3 tonen weitzen holen könen das nass wurde weil der sturm ne scheune abdekte
und ich hab das jetzt getroknet
jetzt geh ich beruhigter in den winter
und heu konte ich genug machen und kürbise hab ich auch genug
aber futerrüben totalausfal mais und kartofeln stopeln wirt glaub auch nix ......
Sei gut cowboy

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Re: Knappheit Winterfutter

#4

Beitrag von Rohana » Do 16. Aug 2018, 20:34

Wir sind glimpflich davon gekommen. Heu war ca. 1/3 von normal, aber wir haben einem befreundeten Landwirt aus der Aufgabe seiner Milchkühe noch den Heuvorrat abkaufen können. Grassilage ist mager, Mais wird leicht unterdurchschnittlich aber genug. Auch haben wir uns vorzeitig von einigen Kühen getrennt, so dass derzeit zwei Plätze frei sind und weniger Futter verbraucht wird.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Knappheit Winterfutter

#5

Beitrag von smallfarmer » Do 16. Aug 2018, 21:38

Hier im hessischen Bergland sind alle Grashügel verbrannt. Viele Milchbauern füttern schon Winterfutter. Heu ist keins aufzutreiben.
Schafe fressen auch gerne Haferstroh, wenn dann aber nur Stroh und nix gemischt mit Heu
Manchmal gibt es Kartoffeln und Möhren billig zu kaufen , Ausschuss aus der Sortierung
Es hilft auch , die Tiere spät decken zu lassen. Das die Lämmer Ende April/Anfang Mai fallen
Dieses Jahr fällt eine Menge Apfeltrester an, der lässt sich in Fässern gut silieren.
Mikrobrauereien haben Bietreber abzugeben.
Altbrot lässt sich auch gut verwerten.( bitte keine Haue )
Vielleicht hat man ja einen Gemüseverarbeitungsbetrieb in der Nachbarschaft
Das sind jetzt mal meine Gedanken was Schaf und Ziege angeht. Zur Geflügelfütterung mach ich ein eigenes Thema auf.
Ja und zuletzt, beten und hoffen das es einen milden Winter gibt , das wir lange Winterfutter auf den Wiesen vorfinden.

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Re: Knappheit Winterfutter

#6

Beitrag von Zacharias » Fr 17. Aug 2018, 00:45

Haferstroh versuche ich noch als Ausgleich zum mangelnden Rauhfutter zu kriegen. Aber so ganz ohne Heu geht es ja nicht, auch wenn man anderes Futter kriegen kann.
Ich hatte bislang Glück, denn bei mir ist fast alles grün geblieben. Das Grundstück ist ein Siepen (so eine Art kleines Tal), da hält sich die Feuchtigkeit lange. Nur nachgewachsen ist natürlich nichts und ich muss nun auch anfangen zuzufüttern. Sonst sind sie um die Zeit so richtig schön rund gefressen und nun gehen sie schon mager in den Herbst rein. Die Böcke werden bei mir auch noch länger mit Schürze rum laufen.
Grüße,
Birgit

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Re: Knappheit Winterfutter

#7

Beitrag von Eichenwald » Mi 22. Aug 2018, 13:38

Bin zum Glück sehr unterbesetzt mit ca. 2,5 GV auf 6 ha.

Mittlerweile wächst auch wieder was.
Hab zurzeit den zweiten Schnitt draußen liegen, oder besser gesagt die Hälfte davon, weil das Mähwerk nen Lagerschaden hatte und mir mitten beim Mähen die Horizontalwelle gebrochen ist. Jetzt liegt die eine Hälfte trocken (warte nur noch auf die Presse) und die andere Hälfte steht noch.

Muss mal sehen. Wenn wir das jetzt noch gut reinbringen und wir in den nächsten 14 Tagen die 2. Hälfte vll. noch abgeheut kriegen, dann kommen wir gut durch den Winter.

Falls nicht, wird´s doof, weil ich Dödel den ersten Schnitt komplett verkauft habe und das zu Preisen, die vor dem Hintergrund der aktuellen Situation fast lächerlich verschenkt sind.
Aber Anfang Juni war die Situation um´s Heu eben doch noch anders. Durch den heißen Frühsommer hatten ja alle den 1. Schnitt super reingebracht.

Wer im Tierzahl-Fläche Verhältnis Auslastung hat, den holt natürlich dieses Jahr der Teufel.
Wenn ich mir vorstelle, dass wir 60 Mutterschafe hätten.... :ohoh:

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Re: Knappheit Winterfutter

#8

Beitrag von Zacharias » Mi 22. Aug 2018, 13:58

Ich merke gerade mal, dass die Weide einen Anflug von grüner Farbe bekommt. Heu machen, das ist in ganz weiter Ferne. Und eine schwache Besetzung nutzt einem im Winter ja auch nix, auch ein paar Viecher wollen satt werden.
Grüße,
Birgit

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Re: Knappheit Winterfutter

#9

Beitrag von der.Lhagpa » Mi 22. Aug 2018, 14:32

Hab hier meine Wiese mit etwa 1 ha zum Mähen angeboten. Keine Rückmeldung. Aber Hauptsache es wird gejammert..... Unsere "Bauern" bauen Mais und Raps an, Stellen sich aber hin und sagen "Wir können die Lebensmittelsicherheit nicht gewährleisten".... Ach....

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Re: Knappheit Winterfutter

#10

Beitrag von Zacharias » Mi 22. Aug 2018, 14:52

Wenn du ne Wiese hast, wo was drauf wächst, haben andere das auch. Dann ist es doch kein Wunder, dass keiner das mähen will. Hätte ich hier eine grüne Wiese und würde die anbieten, bräuchte ich das nicht kostenlos tun, die könnte ich meistbietend versteigern.
Grüße,
Birgit

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