Knappheit Winterfutter

Eichenwald
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Re: Knappheit Winterfutter

#11

Beitrag von Eichenwald » Mi 22. Aug 2018, 21:56

Na ja. Nicht unbedingt.

Es hängt dann mitunter schon sehr stark von der Bodenbeschaffenheit und der Höhen- oder Niederungslage ab.
Unsere große Weide ist auch praktisch dürr. Liegt ein wenig höher als die anderen und der Boden ist miserabel. Hab dort nach der ersten Ernte nichts mehr gemacht. Wäre auch sinnlos gewesen.

Es könnte also schon sein, dass so mancher in seiner Region knapp ist.

@ Lhagpa: hast du Rinderhalter in der Nähe?
Kommt wohl sehr auf den Industrialisierungsgrad der Region an. Der Betrieb meines Vaters in Niederbayern z.B. wird sein Gras sofort los, wenn er will.

Hier oben, wo ich bin, würde dein Angebot sicher auch keinen interessieren. Für einen Hektar fahren die doch keine Maschine aus der Halle. Ist wohl auch besser so, weil sie sich mit ihren Geräten dort sowieso kaum umdrehen könnten. Verdichten dir ohnehin nur den ganzen Boden, also sei froh, dass sie nicht kommen mit ihren 250 PS Prügeln.
Und die Pferdefritzen heuen doch selber nicht. Das wäre ja Arbeit. Sowas gehört sich nicht für eine Lady nach dem Sonntagsausritt. Heu wird da zugekauft.

In welcher Region bist du?

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Taraxacum
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Re: Knappheit Winterfutter

#12

Beitrag von Taraxacum » Do 23. Aug 2018, 08:48

He, nicht so allgemein. :nudel: Bin auch eine Pferdefritzin mit 2 Pferden am Haus aber unser Heu machen wir immer noch selber. Jedes Jahr von etwa 3 ha, alles von mir mindestens 1x per Hand geharkt. Andere Leute hier aus dem Dorf machen das Heu ebenfalls selber für ihre 4 Pferde. Für Leute, die ihr Pferd in Pension haben mag das wahrscheinlich zustimmen aber die meisten Leute, die ich kenne und die ihre Grasfresser am Haus haben, versuchen, soweit sie die Flächen zur Verfügung haben, das Heu selber zu machen. Zum Teil noch mit Sense, Harke und eingelagert lose in Big Packs, da Splitterflächen nicht anders zu bewirtschaften gehen. Größere Flächen sind dem Weizen, Raps und Zuckerrüben vorbehalten. Unsere 3 ha Streuobstwiese ist hier schon fast eine Rarität. Meist sind Wiesen hier zwischen 1500 bis max. 5000 m² groß. Wir haben zum Glück genug Raufutter für Kaninchen, Schafe und Pferde für den Winter. Ob ich dieses Jahr Futterrüben auftreiben kann, weiß ich noch nicht. Dann gibt es eben eingeweichte Rübenschnitzel für die Schafe. Das Saftfutter für die Karnickel steht noch im Garten. Viele andere fangen jetzt erst an, sich um das Winterfutter zu kümmern und suchen noch. Letztes hatten wir eine Anfrage wegen Heu. Die Tussi bot max. 3 € für einen kleinen Rundballen bestes Pferdeheu incl. Lieferung für 50 Ballen. Die hat den Schuss noch nicht gehört. Seit Jahren kostet ein kleiner Ballen bei uns 10€. Viel haben wir ja nie abzugeben, nur eventuellen Überschuss. Eine ältere Frau holt sich für ihr uraltes Shetty das Heu bei uns und ein paar Kaninchenhalter kommen vorbei. Unsere Gegend hat kaum / fast keine Viehhalter. Da ist das mit der Futterknappheit wahrscheinlich nicht so dramatisch wie anderswo, wo Stall an Stall steht.

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Re: Knappheit Winterfutter

#13

Beitrag von greymaulkin » Do 23. Aug 2018, 09:06

Eichenwald hat geschrieben: Und die Pferdefritzen heuen doch selber nicht. Das wäre ja Arbeit. Sowas gehört sich nicht für eine Lady nach dem Sonntagsausritt. Heu wird da zugekauft.
Oh, vielen lieben Dank.
Es geht doch nichts über ein gepflegtes Feindbild.
Wer sich ein Reitpony samt Beistellerchen im hinteren Garten hält, der hält sich nicht automatisch die landwirtschaftliche Heumachinerie vor :bang: :bet:

Zum Thema: Wir haben schon in der Heuzeit gemerkt, daß das verdammt knapp wird, haben geheut, was wir kriegen konnten. (nicht viel, weil die Anderen sind ja auch nicht weniger besorgt wie
wir, haben also auch geheut was sie kriegen konnten). Die Pferde stehen schon seit Juni auf dem Winterpaddock und mümmeln eben Winterfutter. Auf die Heuwiesen brauchen wir die garnicht zu bringen, da wächst nichts nach. Zweiter Schnitt fällt dieses Jahr auch aus. Nebenan hat unser Biobauer eine Grünschnittfläche für seine Bullen. Da steht tatsächlich wie weiter oben erwähnt nur noch Rotklee und Luzerne. Grüne Tupfen auf braunem Grund. Und es will einfach nicht regnen. Die Tage werden auch kürzer, es wächst also nicht mehr lange viel.
Wir haben ein paar Ballen Rindersilage aufkaufen können vom letzten Jahr, die durch einen Fehler sehr sehr trocken ist, unsere Pferde fressen das. Damit schonen wir unsere Heuvorräte. Besser jetzt kaufen als im Februar/März, da dürften die Preise utopisch werden. Oder fallen, weil Viele viele Tiere geschlachtet haben?
Hach, es gab mal eine Zeit, da hatte ich 95PS unterm Hintern und nicht 4 vorm Bock und da habe ich mich über ausdauernd schönes Wetter GEFREUT :platt:

Gruß, Bärbel

Benutzer 72 gelöscht

Re: Knappheit Winterfutter

#14

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 23. Aug 2018, 09:28

Ich bekomm ja immer wieder schlechtes Gewissen, wenn ich lese, was anderswo alles passiert....
Wir haben unser Grundstück teilweise am Fuße eines Nordhanges. Dort ist der Boden auch jetzt nicht trocken! Also es regnet nicht, aber soviel Tau und Bodenfeuchte, dass alles wie irre wächst. Die Pflanzen dort denken sich sicher "endlich mehr Sonne" (es sind kaum Wolken am Himmel)
Schnecken gibt es wenige... Gestern hab ich eine Kröte ausgegraben, die wollte in unserm Garten in einem Erdloch schlafen - also doch ein bisschen zu trocken??
Aber oben am Hang geht man über diese Wiese und es knackt, weil alles hart und vertrocknet ist.
In unserm Teich, normalerweise eineinhalb Meter tief, geht mir das Wasser mal grad bis übern Fußknöchel.
Wie das weitergeht?
Noch gibt der Brunnen genug Wasser - das ist etwas, was mich sowieso wundert... Aber erfreulich!!

Am Herweg fahren wir an vielen Feldern vorbei und es ist komisch, dass manche noch recht gut dastehen, während manche bereits total vertrocknet sind.
Gestern haben wir Heuballen gesehen, aber das "Heu" drinnen war grün wie Gras - macht man daraus Silo oder wird das tatsächlich frisch verfüttert (wie mein Sohn vermutete)?

Ich geh jetzt regentanzen..... :aeh: :pfeif:

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Re: Knappheit Winterfutter

#15

Beitrag von Zacharias » Do 23. Aug 2018, 09:32

Man sollte vielleicht die Pferdeleute mit Pferden am Haus von denen unterscheiden, die sich eingemietet haben. Letztere sind in der Regel wirklich sehr speziell und Ausnahmen bestätigen die Regel :lol:
Grüße,
Birgit

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Re: Knappheit Winterfutter

#16

Beitrag von Rohana » Do 23. Aug 2018, 09:39

greymaulkin hat geschrieben: Besser jetzt kaufen als im Februar/März, da dürften die Preise utopisch werden. Oder fallen, weil Viele viele Tiere geschlachtet haben?
Pferde werden selten wegen Futterknappheit geschlachtet :hmm:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Knappheit Winterfutter

#17

Beitrag von Spencer » Do 23. Aug 2018, 10:41

Wir hatten gerade eine Frau zu Besuch die 11 Jahre in Nordfinnland als Selbstversorgerin lebte.Da hat man ja viel Gesprächsstoff. Sie selbst hatten keine Tiere, aber die Viehhalter dort, schneiden Reisig für die Tiere im Winter. Birken wachsen ja wie "Unkraut" und Heu gibt es nicht.
Ich hab ja jede Menge Weide durch meine "Weidenprojekte". Da schneide ich immer mal ein Bündel für die Ziegen. Ich muss die Weidenhecke z.B. eh jeden Winter schneiden. Das gibt jede Menge Rauhfutter und den Ziegen gefällts.
Okay, für Pferde wird das wohl eher nicht in Betracht gezogen werden können. Aber die Finnen fütterten ihre Schafe mit Birkenreisig, wenn ich das richtig verstanden habe.

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Re: Knappheit Winterfutter

#18

Beitrag von Zacharias » Do 23. Aug 2018, 11:48

Genau den Gedanken hatte ich auch. Zumindest als Zusatzfutter, die Mengen Reisig könnte ich nicht lagern. Nur meine blöden Viecher gehen nicht mehr ran, sobald das Zeugs trocken ist. Noch nicht mal die Ziegen. Verwöhntes degeneriertes Pack! Und man kann ihnen halt nicht sagen, es wächst nichts anderes.
Grüße,
Birgit

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Re: Knappheit Winterfutter

#19

Beitrag von Eichenwald » Do 23. Aug 2018, 13:20

Taraxacum hat geschrieben:He, nicht so allgemein. :nudel: Bin auch eine Pferdefritzin mit 2 Pferden am Haus aber unser Heu machen wir immer noch selber. [...] Wir haben zum Glück genug Raufutter für Kaninchen, Schafe und Pferde für den Winter.
Nun, da du ja scheinbar nebst allen edlen Geläufs auch noch Nutztiere hältst, verstehe ich nicht, weswegen du dich angesprochen fühlst. Ich nahm an, es sei klar ersichtlich, an welche Art von Leute ich - keineswegs böswillig übrigens - dabei dachte.
Die Tussi bot max. 3 € für einen kleinen Rundballen bestes Pferdeheu incl. Lieferung für 50 Ballen. Die hat den Schuss noch nicht gehört.
Du scheinst sie selbst zu kennen, wie dein Kommentar vermuten lässt. Oder irre ich mich?
greymaulkin hat geschrieben:Oh, vielen lieben Dank.
Es geht doch nichts über ein gepflegtes Feindbild.
Wer sich ein Reitpony samt Beistellerchen im hinteren Garten hält, der hält sich nicht automatisch die landwirtschaftliche Heumachinerie vor
Ein bisschen Polemik müsste man doch vertragen, oder nicht? Wo man nun überall gleich ein Feindbild ausgemacht haben will....
Wer sich in Ermanglung des Platzes oder anderer Voraussetzungen keine "landwirtschaftliche Heumachinerie" vorhalten will, könnte ggf. auch etwas kleiner mit Sense und Rechen anfangen. Ich versichere dir, die Anschaffungskosten sind im Rahmen des allgemein doch recht ausladenden Hobbys eher gering.

Aber hej...fühlt euch doch nicht gleich alle angegriffen, nur weil ich die Angelegenheit vielleicht etwas überspitzt dargestellt habe.

Und übrigens: die Lady, die bei mir Heu kauft, hat ihre Tiere mit Fläche am Haus. Ich halte diesen Einzelfall für kaum bedeutsam. Ich erwähne es nur, weil darüber diskutiert wurde, ob das einen Unterschied macht.
Die hauptsächlichen Heuankäufer sind nunmal Pferdehalter. Ob dies nun aus Bequemlichkeit geschieht, oder doch den fehlenden Möglichkeiten geschuldet ist, soll meinerseits vorerst nicht mehr beurteilt werden. Am Ende bringe ich noch den kompletten Hippo-Oikos gegen mich auf.

Eichenwald
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Re: Knappheit Winterfutter

#20

Beitrag von Eichenwald » Do 23. Aug 2018, 13:22

Taraxacum hat geschrieben:He, nicht so allgemein. :nudel: Bin auch eine Pferdefritzin mit 2 Pferden am Haus aber unser Heu machen wir immer noch selber. [...] Wir haben zum Glück genug Raufutter für Kaninchen, Schafe und Pferde für den Winter.
Nun, da du ja scheinbar nebst allen edlen Geläufs auch noch Nutztiere hältst, verstehe ich nicht, weswegen du dich angesprochen fühlst. Ich nahm an, es sei klar ersichtlich, an welche Art von Leute ich - keineswegs böswillig übrigens - dabei dachte.
Die Tussi bot max. 3 € für einen kleinen Rundballen bestes Pferdeheu incl. Lieferung für 50 Ballen. Die hat den Schuss noch nicht gehört.
Du scheinst sie selbst zu kennen, wie dein Kommentar vermuten lässt. Oder irre ich mich?
greymaulkin hat geschrieben:Oh, vielen lieben Dank.
Es geht doch nichts über ein gepflegtes Feindbild.
Wer sich ein Reitpony samt Beistellerchen im hinteren Garten hält, der hält sich nicht automatisch die landwirtschaftliche Heumachinerie vor
Ein bisschen Polemik müsste man doch vertragen, oder nicht? Wo man nun überall gleich ein Feindbild ausgemacht haben will....
Wer sich in Ermanglung des Platzes oder anderer Voraussetzungen keine "landwirtschaftliche Heumachinerie" vorhalten will, könnte ggf. auch etwas kleiner mit Sense und Rechen anfangen. Ich versichere dir, die Anschaffungskosten sind im Rahmen des allgemein doch recht ausladenden Hobbys eher gering.


Und übrigens: die Lady, die bei mir Heu kauft, hat ihre Tiere mit Fläche am Haus. Ich halte diesen Einzelfall für kaum bedeutsam. Ich erwähne es nur, weil darüber diskutiert wurde, ob das einen Unterschied macht.
Die hauptsächlichen Heuankäufer sind nunmal Pferdehalter. Ob dies nun aus Bequemlichkeit geschieht, oder doch den fehlenden Möglichkeiten geschuldet ist, soll meinerseits vorerst nicht mehr beurteilt werden. Am Ende bringe ich noch den kompletten Hippo-Oikos gegen mich auf.

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