elektr. Schafzaun - was brauche ich?

grubenreiner
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elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#1

Beitrag von grubenreiner » Di 9. Sep 2014, 10:40

Hallo zusammen,

hier die Vorgeschichte / Rahmenbedingungen für die dies genauer wissen wollen ;) :
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 02&t=12403

Ich will also im nächsten Frühjahr 2-3 Lämmer kaufen und groß ziehen.
Deshalb mach ich mir jetzt schonmal Gedanken über die Beschaffung des Equipments, sonst ist es wieder soweit und ich hab noch nichts da.

Ich bräuchte also einen Zaun für 2-3 Lämmer. Wenn ich meine Flächen möglichst einfach in 3 Teile aufteilen will hätte ich jeweils 150m Außenmaß, bräuchte also einen Zaun der 150m lang ist.
Wenn ich mir im Internet die einschlägigen zaun/Weidebedarfshops ansehe bin ich aber etwas erschlagen von der Vielfalt des Angebots.

Welche Zaunhöhe und welche Maschenweite ist für Lämmer empfehlenswert?
Welche Komponenten brauche ich um Strom auf den zaun zu bringen. angestrebt wird Netzbetrieb?
Sind 150m zu lang um vernünftig strom drauf zu kriegen? Ich sehe in erster Linie 50m Zäune?

Vielen Dank,
Axel

P.S. Falls jemand konkrete Kaufempfehlungen hat, gerne. ich werde zwar im Endeffekt bei einem Hämdler um die Ecke kaufen möchte mir jedoch vorher unabhängig davon ein Bild vond er Sache machen.

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Reisende
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Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#2

Beitrag von Reisende » Di 9. Sep 2014, 10:48

150m zaunlänge ist ein witz, keine sorge. schäfer haben teilweise kilometerlange netze am strom.
manfred kann dich dazu gut beraten, bei ihm bekommst du auch alles an equipment was du brauchst: http://www.aforst.de
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Di 9. Sep 2014, 10:56

grubenreiner hat geschrieben: Maschenweite
du denkst also an schafnetze?

würd ich jedem davon abraten.

zum einen hab ich mich mit den dingern (90 hoch, eins für babys mit engen maschen, sonst die grossen) jedesmal umstecken abgeplagt weil der bodenbewuchs kurz sein soll und meine wiese nervig uneben und schlecht zu mähen ist. da sind jedesmal stunden draufgegangen. und dann hängen die netze trotz bester spannung durch, extra-zwischenstäbe hin oder her. mag sein dass das auf ebenem gelände weniger ins gewicht fällt, ich fand das nen übermässigen arbeitsaufwand. bewuchsfrei halten noch obendrauf.

wesentlich wichtiger find ich, dass man damit nen haufen tiere killt. abgesehen davon dass dir die schafe drin hängen bleiben können (zaches hat vom tod eines bockes berichtet) und rehe (siehe lunas beitrag), geht nen haufen kleinzeugs drauf. in sehr kurzer zeit sind bei mir drei kröten und papa igel verendet im zaun. dann hab ich das blöde ding abgeschalten bevor es auch noch 'meine' rebhendln erwischt oder nachbars kater.

ich hätts mir eigentlich denken können, denn kein mensch hier weit und breit verwendet diese netze. wer hier stromzaun braucht nimmt die bänder und das scheint die wesentlich bessere wahl zu sein.
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Manfred

Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#4

Beitrag von Manfred » Di 9. Sep 2014, 11:11

Kannst du evtl. eine Skizze von der geplanten Zaunanlage einstellen?

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Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#5

Beitrag von Luna » Di 9. Sep 2014, 15:37

kraut_ruebe hat geschrieben: du denkst also an schafnetze?

würd ich jedem davon abraten.

zum einen hab ich mich mit den dingern (90 hoch, eins für babys mit engen maschen, sonst die grossen) jedesmal umstecken abgeplagt weil der bodenbewuchs kurz sein soll und meine wiese nervig uneben und schlecht zu mähen ist. da sind jedesmal stunden draufgegangen. und dann hängen die netze trotz bester spannung durch, extra-zwischenstäbe hin oder her. mag sein dass das auf ebenem gelände weniger ins gewicht fällt, ich fand das nen übermässigen arbeitsaufwand. bewuchsfrei halten noch obendrauf. [...]
Wegen des erwähnten Arbeitsaufwandes sind wir zu folgender Lösung übergegangen:
2 Weiden mit je 1,5 ha sind während des Weidebetriebes permanent mit 0.90 bzw. 1.00 m Knotengeflecht eingezäunt. Im Frühjahr, wenn das Gras noch niedrig ist, wird so 2-4 Wochen gestromt, danach nicht mehr. Von den Schafen wird der Zaun in Folge respektiert (die Ziegen sind ohnehin am Laufseil, was 14 tägig umgestellt wird). Portioniert wird mit 2 reihiger Litze unter Strom an Baustahlstäben. Vor dem ersten Schnee werden die Felder abgebaut, weil der Schnee sie runterdrücken würde. Wenn Lämmer zeitig "lernen", dass es am Geflecht bzw. an der Litze bitzelt, bleiben sie i.d.R. vorsichtig und bleiben auf der ihnen zugedachten Fläche. Diese muss natürlich in Relation zur Besatzdichte sein!

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Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Di 9. Sep 2014, 16:58

ich hab das netz auch noch stehen, mangels ersatz, die meiste zeit ohne strom.

ab und zu muss ich ihn auf ein paar stunden einschalten weil der bock es merkt wenn kein strom drauf ist, er geht mehrmals täglich mit der schnauze ganz nah dran und irgendwann riskiert das einfach dass er eine gewischt kriegt. oder auch nicht, dann muss ich ihn wieder einsammeln. er geht nicht weit, nur bis zum ersten beet wo er sich dann durchfrisst :sauenr_1:

kann so natürlich nicht bleiben.
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Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#7

Beitrag von Reisende » Di 9. Sep 2014, 17:16

kraut_ruebe hat geschrieben: zum einen hab ich mich mit den dingern (90 hoch, eins für babys mit engen maschen, sonst die grossen) jedesmal umstecken abgeplagt weil der bodenbewuchs kurz sein soll und meine wiese nervig uneben und schlecht zu mähen ist. da sind jedesmal stunden draufgegangen. und dann hängen die netze trotz bester spannung durch, extra-zwischenstäbe hin oder her. mag sein dass das auf ebenem gelände weniger ins gewicht fällt, ich fand das nen übermässigen arbeitsaufwand. bewuchsfrei halten noch obendrauf.
nach einiger übung geht das auf- und abbauen bei mir eig recht fix.
wg. der spannung - hast du an den ecken zusätzlich abgespannt? ohne kann man nämlich unten straff ziehen wie man will, oben biegt es sich trotzdem durch. also ich benutze keine zusätzlichen senkrechten, sondern stecke außen an den ecken zusätzlich stäbe ein (dazu nehm ich diese großen plastik-stützstangen ausm garten) und spanne die netze damit (wie bei einem zelt).
wg ableitung durch bewuchs - ich hab festgestellt, dass das bei meinen zaunlängen (2-4 netze) keinen schaden tut, wenn bewuchs da ist. da verlass ich mich auf meinen zaunprüfer. nur wenn es sehr nass ist merke ich beeinträchtigungen. dann reicht es meist, die pflanzen direkt am zaun grob niederzutrampeln.
kraut_ruebe hat geschrieben:wesentlich wichtiger find ich, dass man damit nen haufen tiere killt. abgesehen davon dass dir die schafe drin hängen bleiben können (zaches hat vom tod eines bockes berichtet) und rehe (siehe lunas beitrag), geht nen haufen kleinzeugs drauf. in sehr kurzer zeit sind bei mir drei kröten und papa igel verendet im zaun. dann hab ich das blöde ding abgeschalten bevor es auch noch 'meine' rebhendln erwischt oder nachbars kater.
bei schafen mit hörnern würde ich auch über alternativen nachdenken. die verheddern sich wohl schneller mal.
die lämmer haben sich nur in den ersten tagen mal drin verfangen, und das in erster linie beim rein- und rausgehen, wenn sie querfeldein rennen wollten, weil sie das netz anfangs nicht als hindernis erkannt haben. da stand ich immer dabei und konnte direkt abschalten und sie wieder rauspulen. nach kürzester zeit ist das nicht mehr vorgekommen.
wie sich eine kröte da verfangen soll, kann ich mir grad gar nicht vorstellen. sind deine maschen so eng? außerdem ist doch die unterste litze gar nicht stromführend?
bei igeln kann ich es eher nachvollziehen, aber ich hab bisher keinerlei wildopfer zu beklagen gehabt.
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Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#8

Beitrag von kraut_ruebe » Di 9. Sep 2014, 18:19

die untere litze ist ohne strom, aber jeder cm bodenunebenheit bringt die zweite litze näher an den boden und davon hab ich jede menge (unebenheiten und cm). und wenn der zaun nass ist hängt er durch, für ne schöne dicke kröte ist dann stellenweise bzw. fast überall zu wenig platz.

stabile eckpfeiler helfen bis zum nächsten steher der etwas tiefer steht, dann ist schluss, für 100 oder mehr lfm seitenlänge nutzt das leider kaum was. wie schon geschrieben, wenns eben ist fällt das wohl nicht so ins gewicht. golfrasenähnlicher untergrund wär ideal, davon ist es bei mir aber weit entfernt.
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Manfred

Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#9

Beitrag von Manfred » Di 9. Sep 2014, 19:26

Die Nachteile der Netze hast du ja schon hinlänglich aufgehört. Den schlimmsten Fehler, den man mit Netzen begehen kann (und der in D verboten ist), ist es die Netze für Schafe und Ziegen ohne ausreichende Stromversorgung zu verwenden. Dann verlieren sie den Respekt und es ist vorprogrammiert, dass sie sich in den Netzen verheddern.

Meine Empfehlung sind auch für kurze Netzzäune Weidezaungeräte mit mind. 3 Joule maximaler Impulsenergie (Ausgangsenergie). Bei weniger verlieren viele Schafe schnell den Respekt. Und ja, es gibt Leute, die mit weniger jahrelang gut auskommen. Aber das ist halt nicht die Regel.

Das Aufbauen geht mit etwas Übung sehr schnell: Ersten Pfahl in den Boden, Netz der Zaunlinie entlang ausbreiten, spannen, letzten Pfahl in den Boden, und dann auf dem Rückweg die restlichen Pfähle rein. Wenn man Ecken hat, die wie den jeweils letzten Pfahl behandeln. Die Ecken mit Schnur und Heringen nach außen abspannen hilft, wenn man schwieriges Gelände hat.

Der Nick Vogeler hat ein Video gedreht, wie Profis die Netze umstellen. Ist auf Facebook, weiß aber nicht, ob es für jeden einsehbar ist:
https://www.facebook.com/video.php?v=35 ... =2&theater

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Re: elektr. Schafzaun - was brauche ich?

#10

Beitrag von kraut_ruebe » Di 9. Sep 2014, 20:19

bei mir geht der link nicht.

spricht was gegen stromlitzen aus deiner sicht? ich hab in letzter zeit mehrere schaf- und ziegenweiden damit gesehen die alle gut funktionieren.
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