Thüringer Waldziegen

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Sabi(e)ne
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Thüringer Waldziegen

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 5. Apr 2014, 21:56

Soch, nachdem ich gestern mit drei TWZ zwangsbeglückt wurde - aussortierte 2,5 Jährige aus einem BioZiegenmilchbetrieb hier in der Gegend, und die Viecher ja nix dafür können, hätte ich gern einen Ratschlag, was ich alles füttern darf/sollte, und was nicht.
Wasser und freie Weide auf 1,5ha mit Sträuchern und allem möglichen haben sie.
Welche Sorte Leckstein muß ich kaufen?
Klauen sind frisch geschnitten, und entwurmt wurde auch nochmal.
Ein bißchen leckeres Kraftfutter würde ich schon gern so als Leckerlis einführen wollen, zum besseren Handling. Rübenschnitzel?
Der Mann hat sie zwar gekauft, aber der wird den ganzen Sommer unterwegs auf Montage sein - also muß ich mich kümmern.
Falls jemand in meiner Gegend hier noch ein paar Schafe dazustellen möchte - bitte sehr - wir haben ne Menge gutes Gras hier.
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Zottelgeiss
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Re: Thüringer Waldziegen

#2

Beitrag von Zottelgeiss » So 6. Apr 2014, 18:04

Moin Sabine, du brauchst einen roten und einen weißen Leckstein, und einen grauen Wildleckstein. So anhängen, das sie nicht draufspringen oder ihn bekacken können. ICH würde außerdem von Schaette Ursonne Ziegen beifüttern, oder Rinder Premium-B. Und etwas Kanne Fermentgetreide. Ziegen brauchen immer frische Weide, sie haben eher ein Äse- Verhalten als das sie weiden. So du kannst gib ihnen ganzjährig so viel wie möglich Blattwerk und Äste etc. zum Schälen, keinerlei Ziergehölze (hochgiftig, davon sind sie ganz schnell ganz tot), gern Nadelholz. Gemähtes Grünes wie Brennesseln nehmen sie gern an, trotzdem immer Heu zur freien Aufnahme anbieten. Haferstroh ist auch beliebt. Frisches Wasser, klar. Als Leckerchen: Heucobs für Pferde, möglichst langfasrig (sehr gut, auch in der Mineral-/ Spurenelementezusammensetzung sind Pre-Alpin von Agrobs oder von St. Hippolyt). Sonnenblumenkerne mögen sie auch. 'n Appel oder ein Möhrchen schaden nicht, aber gewöhn sie nicht dran.
In Milchbetrieben wird Getreide zugefüttert, wenn du das auch willst, 2/3 Quetschhafer, 1/3 Quetschgerste. Das Ca:P- Verhältnis ist wichtig, aber das kann man bei der Rationsberechnung hinkriegen. Ist ein bißchen Arbeit, macht man aber nur ein- ,zweimal (Laktation, trockenstehend)
Sind die tragend oder haben gelammt? Dann würde ich ihnen so viel gutes Heu wie möglich geben, möglichst viele Äste und Zweige mit Austrieb, 2x tgl. Heucobs, etwas Quetschgetreide, ne Handvoll SB- Kerne und einen Schuß SB-Öl drüber. Wenn du hast, auch ein Löffelchen Fenchelsamen. Ursonne und Ferment werden als Pulver vom Öl gebunden, das nehmen sie besser auf.

Falls du es perfekt machen willst: In zwei Wochen Kotprobe ins Labor schicken, vorher NICHT ausweiden (waren die überhaupt schon draußen dieses Jahr?), Weide portionsweise - kleine Stücken (Ziegen weiden bis etwa 15 cm über dem Boden ab, das wird so sauberer), Sträucher auszäunen und schneiden, was die Ziegen haben dürfen. Schlagkräftiges Weidezaungerät benutzen, vorsichtshalber auf 1,50 m Höhe zäunen.

Und dann erstmal zwei, drei Monate gucken, was die so machen.... Und dann modifizieren.

Kannst Du mal ein paar aussagekräftige Bilder einstellen? Oft sind Ziegen aus Milchbetrieben Mineral- und Spurenelemente- unterversorgt. Also, wenn ich es mir aussuchen darf, jedes Tier von vorn, der Seite, hinten mit sichtbarem Euter :mrgreen:

Liebe Grüße,
die Zottelgeiss
(Claudia)
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Re: Thüringer Waldziegen

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » So 6. Apr 2014, 21:50

Hallo, Claudia,
erst mal danke für die Infos, aber so kompliziert wird es nicht werden.
Das hier sind sind 3 aussortierte, die hier noch nen schönen Sommer haben werden als Rasen-und Strauchmäher.
Die anderen "aussortierten" von dem Hof sind schon lange in Frankreich und vermutlich schon am Haken.

Ich finde die 1,5ha Gras, Bäume (Weiden/Erlen/Buchen/Eichen/Traubenkirschen/Brombeeren) für 3(!!!) Ziegen durchaus ausreichend - zumal keine tragend ist, und alle trocken.
Da finde ich aber auch 3(!) Lecksteine doch etwas Overkill, und warum soll ich jetzt im "Futterberg" an Gras und allem anderen auch noch Heu beifüttern? :hmm:

Mineralfutter - okay, besorg ich, aber jetzt mit dem ganzen frischen Buschwerk und Gras/Kräutern sehe ich absolut keine Notwendigkeit für Getreidefütterung.

Wo finden Wiederkäuer in freier Wildbahn Getreidekörner, außer vielleicht im Hochsommer?
Es wäre was anderes, wenn es Zuchtziegen wären - aber, so hart das auch klingt, hier geht es nur noch darum, daß es ihnen bis Oktober noch möglichst gut geht, und wir danach erstklassiges Fleisch haben (der lokale Schlachthof ist nur 3km von hier).

Daß ohne Zufütterung keine großen Gewichtszunahmen zu erwarten sind, ist uns klar, aber darum geht es ja auch nicht.
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Re: Thüringer Waldziegen

#4

Beitrag von Zottelgeiss » Mo 7. Apr 2014, 06:08

Wieso fragst du, wenn du eh weißt, was du machen willst? Hatte Dich eher so eingeschätzt, das Du was WISSEN willst. Normalerweise beantworte ich solche Fragen gar nicht mehr :aeh: Wie ich schon mal in einem anderen Thread sagte, ist mir doch egal, was jemand in seine Tiere einfüllt....


Kannst ihnen im Landhandel einfach nen roten Stein kaufen, Wild ist besser, kostet aber das Doppelte. Wenn du eh schlachten willst und wirklich viel Strauch/ Rinde da ist, braucht es das aber auch nicht. Die holen sich das da raus.
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