mikroskopie selbst machen

Rati
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Re: mikroskopie selbst machen

#11

Beitrag von Rati » Fr 25. Jul 2014, 11:56

Dagmar hat geschrieben: aber wenn sich mal in der Zukunft die Situation ergeben sollte, daß man ein Schwein schlachtet und kein Tierarzt in der Nähe wäre, fände ich es schon toll, wenn man das selber machen könnte, um sich selber zu schützen..
Trichinen werden ja nur bei rohem Fleisch ein Problem. Also ja, würde so auch gehen, Probenvorbereitung stelle ich mir komplizierter vor, da du ja Muskelfleisch untersuchen must. Aber solange du alles vorm Verzehr kochst/brätst must du dich nicht sorgen.

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Olaf
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Re: mikroskopie selbst machen

#12

Beitrag von Olaf » Fr 25. Jul 2014, 11:59

Naja, also wir mauscheln und ja so durch, und bis jetzt ist es immer gut gegangen.
Wir haben aber auch schon manchmal außer der Reihe entwurmt, einmal hat z.B. eine Ziege gehustet und wir haben alle auf Verdacht entwurmt. Hätte man sich vielleicht sparen können? Besonders ärgerlich ists, wenn man die Milch wegkippen muss.
Aber ich gebe auch zu, dass da viel Neugier im Spiel ist.
EIn anständiges Buch bräuchte ich schon, bzw. hab ich ein paarhundert-Seitiges PDF ausgedruckt im Ziegen-Ordner, ich glaub da ist schon recht ausführlich was drin an Bildern. Das praktische, die Durchführung, hoffe ich ja, zeigen die mir hier im Labor, vielleicht kann ich da auch was schnorren :rot:
Wiegen kann ich auf 1/10 g.
Ach @ Dagmar, das les ich grad noch, es wäre doch ungemein beruhigend und spannend, das zu können, oder?
Ob mans nun braucht oder nicht...
Und jetzt noch @Rati: Ist das die Fleischbeschau, die der TA macht?
Ich war da noch nie dabei, deswegen frag ich dumm, macht der das nicht vor Ort? Kann das dann kompliziert sein?
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Re: mikroskopie selbst machen

#13

Beitrag von Rati » Fr 25. Jul 2014, 12:44

Normalerweise erkennt der Tierarzt einen Trichienbefall mit bloßem Auge. Im Muskelgewebe gibt es dann Knubbel in denen die Würmer leben.
Das geht also einfach und vor Ort.
Für anderen Wurbefall gibt es aber auch äußere Anzeichen.
Olaf hat geschrieben:Wir haben aber auch schon manchmal außer der Reihe entwurmt, einmal hat z.B. eine Ziege gehustet und wir haben alle auf Verdacht entwurmt. Hätte man sich vielleicht sparen können?
ich weis nicht ob das praktisch wäre den das Tier hat sich ja dort infiziert wo auch die anderen weiden, also sind die anderen auch jederzeit gefärdet.
Was ich machen würde wäre regelmäßiger Weidewechsel für alle Tiere um den Kreislauf zu unterbrechen. Zumindest nach der Wurmbehandlung sollten die Tiere nicht mehr auf die Weide auf der sie vorher standen.

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Re: mikroskopie selbst machen

#14

Beitrag von Dagmar » Fr 25. Jul 2014, 13:04

Hallo Olaf,
Olaf hat geschrieben:Ach @ Dagmar, das les ich grad noch, es wäre doch ungemein beruhigend und spannend, das zu können, oder?
nachdem ich heute Mittag die Tageszeitung gelesen habe, dann noch kurz im Internet bei SPON und ZEIT und SÜDDEUTSCHE und TELEPOLIS reingeguckt und mich wieder mal tierisch aufgeregt habe und meine Zukunftssorgen dadurch eher wieder größer geworden sind, sage ich einfach nur JA, JA, JA :pfeif:


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Re: mikroskopie selbst machen

#15

Beitrag von Olaf » Fr 25. Jul 2014, 13:26

Naja, Rati, du kennst es ja. Die Fläche mit dem "Ziegenberg" haben die natürlich immer.
Ansonsten wechsel ich schon die Weiden nach dem Entwurmen und wechsel auch so, so gut es geht bei der kleinen Fläche. Ausgemistet hab ich seinerzeit auch zeitgleich. Mein Gedanken war eher andersrum: Hat die Ziege überhaupt wegen Würmern gehustet, gibt doch sicher auch noch anderes?
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Re: mikroskopie selbst machen

#16

Beitrag von Reisende » Fr 25. Jul 2014, 13:29

Rati hat geschrieben:
Olaf hat geschrieben:Sie fangen mit ner 40-Vergrößerung an, damit zählen sie üblicherweise auch, max. gehen sie auf 100.
jepp, also das Mikroskop reicht locker.
das ist doch schonmal hervorragend. wichtig ist wohl vor allem, dass das licht von unten durchscheint und nicht nur von oben beleuchtet ist.
Rati hat geschrieben:Für gute Bilder zum Bestimmen würde ich mir ein vet. Fachbuch kaufen.
war auch mein gedanke, dazu hab ich dieses hier gefunden. [amazon=3899936760]Die koproskopische Diagnostik von Endoparasiten in der Veterinärmedizin[/amazon]
Rati hat geschrieben:Schwierig stelle ich mir die quantifizierung, also die (Befallsstärkebestimmung) vor.
Da brauchst du dann noch ne geeignete Zählkammer, du must sicher stellen das deine Probe unter dem Mikroskop homogen ist.
Auch du brauchst die genaue Einwaage und verdünnung deiner Probe um später auf Anzahl/ g oder kg Tier oder was du dir so vorstellst hoch zu rechnen.
ja, richtig. so eine zählkammer bekommt man beim laborbedarfshändler. für meine kräuter- und salbenzubereitungen habe ich eine waage, die geht bis 100g in 0,1g schritten. das sollte doch eig reichen? erinnere ich richtig - 1 tropfen wasser = 0,05g?
Rati hat geschrieben:
Reisende hat geschrieben:außerdem interessiert mich, wie das einzeltier mit dem befallsdruck zurechtkommt,
klar, interessant aber auch riskant.
Wie das Einzeltier damit zurecht kommt ist ja je nach dem momentanen Befinden des Tieres unterschiedlich.
Das heist, ein Tier das gerade mit einem von dir als mittestark klassifiziertem Befall super zurecht kommt, kann in einem Monat (weil vielleicht noch irgend etwas dazu gekommen ist - kleine verletzung, Magenverstimmung, Stress/Angst was auch immer) gar nicht mehr damit zurecht kommen.
ja da hab ich mich vll etwas missverständlich ausgedrückt. ich meinte folgendes: bei mir sind die tiere ja immer zusammen und fressen das gleiche. folglich müssten auch alle relativ gleich stark verwurmt sein. wenn ich nun doch signifikante unterschiede feststellen sollte, läge für mich der rückschluss nahe, dass weniger stark befallene tiere eine bessere immunabwehr besitzen. das könnte man dann langfristig in die zuchtplanung mit einbeziehen.
Rati hat geschrieben:
Reisende hat geschrieben:und wenn ich im jahr 3x je 2 untersuchungen für 5 tiere machen lasse, ist das auch ne stange geld.
Wenn ich Weidetiere hätte, würde ich einfach min. 1x pro Jahr eine Wurkur machen. Laborwerte würde ich mir nur holen wenn ich irgendetwas seltsam finde.
soweit ich bisher gehört habe, ist es bei schäfern üblich, alle 6-8 wochen zu entwurmen. ich würde gern auf 2x im jahr kommen. und ich würde gern immer vorher und nachher eine kotprobe machen, damit ich das mittel abhängig von den wurmarten gezielt auswählen kann, und auch eine erfolgskontrolle habe. ziel ist es natürlich, schafe und flächen möglichst wurmfrei zu bekommen.
letztes jahr im herbst habe ich ohne kotprobe entwurmt, dann im frühjahr untersuchen lassen. der ta hat einen starken befall festgestellt. rein äußerlich konnte ich das an den tieren nicht erkennen. kotkonsistenz normal, kein abmagern, normale schleimhautfarbe, gesunde wolle.

@olaf
hab mir das programm noch nicht angeschaut, aber klingt vielversprechend. danke fürs suchen! :)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: mikroskopie selbst machen

#17

Beitrag von Rati » Fr 25. Jul 2014, 13:32

Olaf hat geschrieben:Naja, Rati, du kennst es ja. Die Fläche mit dem "Ziegenberg" haben die natürlich immer.
ja, klar kenn ich :) . Die Antwort war auch eher allgemein gedacht. Die meisten haben ja auch einen Fläche direkt vor dem Stall die immer genutzt wird.
Einzelbehandlung ist halt bei Parasiten allgemein nicht so zu empfehlen.
Olaf hat geschrieben:Mein Gedanken war eher andersrum: Hat die Ziege überhaupt wegen Würmern gehustet, gibt doch sicher auch noch anderes?
ach so i.O. dann wäre es natürlich sehr interessant das prüfen zu können um nicht unnötig behandeln zu müssen.

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Re: mikroskopie selbst machen

#18

Beitrag von Olaf » Fr 25. Jul 2014, 13:39

@Reisende
Na da gibts auch nix zu sehen, man kann halt farbige Punkte auf die Zellen setzen, die man schon gezählt hat, und die Klicks werden nebenbei gezählt.
Ich hab mir das früher schon mal zeigen lassen, ich find sowas ja auch schon immer interessant, da haben sie durchs Mikroskop geguckt, ich glaub in der Zählkammer war noch ein Extra-Raster, hatten einen Klickzähler in der Hand und mussten sich sozusagen merken, welche Objekte sie schon gezählt hatten. Das schien mir mühselig und übungsbedürftig. Deswegen tendier ich so zu ner Bildschirmlösung.
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Re: mikroskopie selbst machen

#19

Beitrag von Rati » Fr 25. Jul 2014, 13:45

Reisende hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:Für gute Bilder zum Bestimmen würde ich mir ein vet. Fachbuch kaufen.
war auch mein gedanke, dazu hab ich dieses hier gefunden...
:daumen:
Reisende hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:Schwierig stelle ich mir die quantifizierung, also die (Befallsstärkebestimmung) vor..
ja, richtig. so eine zählkammer bekommt man beim laborbedarfshändler. für meine kräuter- und salbenzubereitungen habe ich eine waage, die geht bis 100g in 0,1g schritten. das sollte doch eig reichen? erinnere ich richtig - 1 tropfen wasser = 0,05g?...
:daumen: allerdings kann 1Tropfen für das Mikroskop schon ganz schön viel sein.
Reisende hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:
Reisende hat geschrieben:außerdem interessiert mich, wie das einzeltier mit dem befallsdruck zurechtkommt,
klar, interessant aber auch riskant....
ja da hab ich mich vll etwas missverständlich ausgedrückt. ich meinte folgendes: bei mir sind die tiere ja immer zusammen und fressen das gleiche. folglich müssten auch alle relativ gleich stark verwurmt sein. wenn ich nun doch signifikante unterschiede feststellen sollte, läge für mich der rückschluss nahe, dass weniger stark befallene tiere eine bessere immunabwehr besitzen. das könnte man dann langfristig in die zuchtplanung mit einbeziehen.....
:daumen:
Reisende hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:
Reisende hat geschrieben:und wenn ich im jahr 3x je 2 untersuchungen für 5 tiere machen lasse, ist das auch ne stange geld.
Wenn ich Weidetiere hätte, würde ich einfach min. 1x pro Jahr eine Wurkur machen. Laborwerte würde ich mir nur holen wenn ich irgendetwas seltsam finde.
soweit ich bisher gehört habe, ist es bei schäfern üblich, alle 6-8 wochen zu entwurmen. ich würde gern auf 2x im jahr kommen...
alle 6 bis 8 Wochen? :eek: Also 2x im Jahr kenne ich als höchstzahl. Gemacht wurde es eigentlich sogar nur einmal und das zweite mal nur wenn es Auffälligkeiten gab.
Wanderschäfer müssen eventuell öfter mal was tun.
Schafmelker kann da vielleicht mehr zu sagen wie das heut so in den Großherden läuft.

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Re: mikroskopie selbst machen

#20

Beitrag von Olaf » Fr 25. Jul 2014, 14:20

bei 6-8 Wochen hab ich auch gestutzt. Unser TA hat auch 2x im Jahr gesagt.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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