wurmmittelrückstände im stallmist

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Reisende
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wurmmittelrückstände im stallmist

#1

Beitrag von Reisende » Di 25. Mär 2014, 15:06

gestern sind meine schafe mit dectomax entwurmt worden.
da ich immer alles ganz genau wissen will, hab ich mich auch über das präparat schlau gemacht. da bin ich über folgende info gestolpert.

Ausscheidung
Die Ausscheidung erfolgt überwiegend (87%) via Gallenflüssigkeit mit dem Kot, nur etwa 0,04% der verabreichten Dosis werden über die Niere eliminiert. Das über den Kot ausgeschiedene Doramectin ist zu 50 - 75% unverändert (Traeder 1994; Pfizer 1997). Der Hauptmetabolit Desmethyldoramectin wird zu 10% im Kot gefunden (Pfizer 1997). Die höchste Doramectinkonzentration im Kot wird 24 - 48 Stunden nach Applikation gemessen (Gokbulut 2001).
quelle

der wirkstoff ist irgendeine fermentation eines bodenorganismus, fragt mich nicht. jedenfalls ist das zeug hochgiftig für wasserorganismen.
und damit komm ich auf mein problem: ich sammel den mist z.z. auf einem haufen, der nach abschluss der stallsaison nächste woche mit einwegpaletten und komposterde als oberste schicht zum mistbeet umfunktioniert werden soll. ich miste wöchentlich aus. dh. der mit dem wurmmittelwirkstoff versetzte mist käme obenauf direkt unter die komposterde.
muss ich befürchten, dass die pflanzen das aufnehmen und wir das dann irgendwann mitessen?
weiß jemand, ob sich das zeug irgendwie zersetzt und wenn ja, wie lange das dauert?

wenn es um wurmmistmieten ging, hab ich auch öfter gelesen, man solle den mist nach dem entwurmen ein paar tage separat entsorgen. ist ja auch irgendwie logisch. nu hab ich extra mistwürmer gekauft, dann soll es denen im haufen auch gut gehen. also wohin mit dem "kontaminierten" mist???
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Landfrau
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Re: wurmmittelrückstände im stallmist

#2

Beitrag von Landfrau » Di 25. Mär 2014, 17:26

Hallo Reisende,

dass Wurmmittel giftig sind, zB für Würmer, ist ja logisch, sonst würden sie nicht wirken gegen Würmer.

Da sie aber die Schafe am Leben lassen (!), gehe ich davon aus, dass sie auch Menschen am leben lassen, schon gar, wenn sie vom Schaf oder von der Pflanze verstoffwechselt wurden. Die Metabolite lasse ich mal außen vorm, darüber weiß man leider eh fast nichts.....

Nicht jede Substanz ist aber für jeden ORganismus gleich giftig, mW können zB Hunde an Schokolade und an Rosinen sterben, nicht aber an Wurmkuren für Hunde....

Dectomax ist allerdings das HAmmermittel unter den Anthelmintika und ich verwende es nicht, da mir die lange Wartezeit - die Schafe sind über eine sehr lange zeit eben "verseucht" (euphemistisch käönnte man sagen "geschützt") auch für Exoparasiten - bei den Milchschafen immer in die Quere kommt.

Gut, das alles hilft dir zu deiner Frage nicht wirklich weiter.
Was ich eigentlich loswerden wollte: Vor den EInwegpaletten hätte ich viel viel mehr Respekt hinsichtlich einer Verseuchung des KOmpostes. Solche Holzmaterialien, auch Spankisten für Obst und gemüse, wo es sie noch gibt, sind oftz / immer (? ....?) gegen Fäulnis behandelt und diese Mittel müssen auch logischerweise lange wirksam sein.

Aus irgendeinem GRunde sind diese Paletten sehr beliebt, vllt weil sie billig bzw kostenlos sind ... aber das ist noch lange keine Grund, sie in Garten oder Stall zu verwenden, zumindest nicht, wenn man ansonsten gesundheits- oder umweltbewusst ist oder sich ein ansprechendes Ambiente wünscht. Und in den Ofen gehören sie auch nicht .....

Mit dem Schafmist würde ich nach der KOmpostierung ein paar Jährchen warten und davon ausgehen, dass sich Dectomax - Abbaustoffe dann abgebaut haben. Wenn dir dabei unwohl ist, lass die Tiere ein paar Tage auf eioner Extra(stall)fläche und verwende den Mist nur für Ziergehölze.

Einwegpaletten gehören definitiv nicht in die NAhrungserzeugungskette.

VIel erfolg und Freude bei allem Tun, L
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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Re: wurmmittelrückstände im stallmist

#3

Beitrag von Spottdrossel » Di 25. Mär 2014, 18:47

Also, gerade bei Einwegpaletten, die ja nicht dafür ausgelegt sind, monatelag auf Lagerplätzen durchhalten zu müssen, hätte ich keine Bedenken.
Hab gerade einen Schwung in der Garage stehen, der gestrichen und als Terrassenumzäunung eingesetzt werden soll. Das ist frisches Nadelholz und sonst nix.
Zum Thema: von welchen Mistmengen reden wir? Bei den Hühnern hatte ich dann einfach einmal im Hausmüll entsorgt, aber das kommt halt darauf an, ob es Wannen oder Schubkarren voll Mist sind.
Oder den belasteten Mist a la Terra Preta "vorbehandeln", damit das Gift nicht mehr ganz so munter ist, wenn die Würmchen dranwollen?
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: wurmmittelrückstände im stallmist

#4

Beitrag von Reisende » Di 25. Mär 2014, 20:21

seperat irgendwie verrotten lassen und dann für zierpflanzen nutzen klingt nicht schlecht. ich hab da nur das problem, einen vernünftigen lagerplatz zu finden. im garten kann ich das nicht lassen übern sommer, da steigen mir die nachbarn aufs dach, deshalb ja auch das mistbeet. hinterm garten im wäldchen entsorge ich immer schon laub und astwerk, wenn ich da so weiter mache komm ich irgwann nicht mehr aus der tür :mrgreen: außerdem kontrollieren da manchmal leute von der stadt, seit die anwohner hier es mal etwas zu weit getrieben haben mit dem einfach-hinten-rausschmeißen....
einmal ausmisten ergibt ca 5 schubkarren voll, das verbuddel ich auch nicht mal so eben.
was die paletten angeht, hab ich mich eben aus den überlegungen, die spottdrossel angestellt hat, für die einwegpaletten entschieden. mir erscheinen die auch unbehandelt, aber wissen tu ich es nicht.
ich brauche bis samstag/sonntag eine praktikable lösung.
und ich wüsste zu gern was mit dem wirkstoff passiert über die zeit. da muss es doch irgendwo infos zu geben?
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: wurmmittelrückstände im stallmist

#5

Beitrag von Narrenkoenig » Di 25. Mär 2014, 21:20

Einwegpaletten sind ersteinmal unbehandelt, dafür sind die Dinger zu billig.
Anders sieht es bei Einwegpaletten für den außereuropäischen Handel aus. Die sind dann mit dem IPPC Logo versehen und heutzutage nur Hitzebehandelt.
IPPC

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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