Futterkosten für ein Pferd

greymaulkin
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Re: Futterkosten für ein Pferd

#11

Beitrag von greymaulkin » Fr 27. Dez 2013, 18:06

Hufpflege ist auch kalkulierbar,
Bei uns kommt der Hufschmied, so denn nix ist wie z.B. plötzlich Hufgeschwür bei Tinkerdame oder ein loses Eisen bei Anke, zwischen 8 und 12 Wochen. Ausschneiden 30,-€ mit Beschlag, was ja bei unseren Kutschpferden sein muss 130,-€. Und literweise Kaffee für die Schmiede :lol:
Entwurmen ist zwei bis dreimal im Jahr angesagt, da kommt es auf die Größe des Pferdes an. Unsere Damen benötigen 1 1/2 bis 2 Spritztuben je Dame, der Araber nur 1 zu 14,80€. Preissteigerungen 2014 nicht inbegriffen.
Dazu kommen Impfkosten je nachdem, ob du auf Turniere willst, zum Warendorfer Deckhengst oder in einem Gemeinschaftsstall bist.
Tierseuchenkasse.
Versicherung: liegt zwischen bloßer Haftpflicht für ein Fohlen, über Reitrisiko (ca. 180,-€) bis zum gewerblichen Kutschefahren(gestaffelt nach Plätzen auf der Kutsche). Je mehr Pferde du anmeldest desto billiger wird es pro Pferd.
geringere Kosten verursachen übers Jahr gesehen:
Pacht oder eben Grundsteuer für Weide, Wassergeld (ein Pferd säuft schon mal 60l am Tag), Zäune, Weidezaungeräte mit den zugehörigen Batterien, Spritgeld, du wirst wohl nicht alles mit dem Fahrrad erledigen können und auch hin und wieder einen Hänger brauchen, Wiesenpflege (machst du das selbst oder lässt du das machen), Entsorgung des Misthaufens(reicht von Eigenverbrauch bis zur Kompostdeponie, vom Geschenk an befreundeten Bauern bis Biogasanlage, aber weg muß er irgendwann).
Und die machen auch was kaputt, was die Versicherung nicht bezahlt: Zaumzeug, Weidepfähle, Litze, Blumenkästen, Tröge, Eimer, Schuhe (mit oder ohne Zehen, Stahlkappenschuhe wären nützlich, die BG möchte sie sowieso sehen).
Und Ausbildung. Deine und die der Pferde.
Unvorhergesehene Ereignisse, z.B. Prügeleien unter den Protagonisten, die wiederum den Tierarzt auf den Plan rufen.

Ich will dir das jetzt nicht madig machen, aber schau dich mal um, wer Pferde hat, schraubt seinen Lebensstandard meistens runter, da muß man wirklich Spaß an der Sache haben. Und die Damen und Herren Pferd verlangen nach Beschäftigung....
Und: Pferdehaltung macht süchtig. (wie Chips...du kannst nicht nur einen haben :engel:

Wir haben auch mal irgendwann ein Pony für die Mädchen haben wollen oder so :rot:

Gruß, Bärbel

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Little Joe
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Re: Futterkosten für ein Pferd

#12

Beitrag von Little Joe » Fr 27. Dez 2013, 18:31

greymaulkin hat geschrieben:Und: Pferdehaltung macht süchtig.
... und irgendwann dreht sich eh nur noch alles um die Pferde, aber dass merkst du gar nicht, weil du eh nur Leute kennst, denen es genau so geht. :pfeif:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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citty
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Re: Futterkosten für ein Pferd

#13

Beitrag von citty » Fr 27. Dez 2013, 19:22

Hi Renysol,

Futterkosten um die Haelfte senken durch Weizengras, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Wie auch immer, die meisten Leute vergessen, dass man Grunefutter auch zum Pferd bringen kann. Wir hatten ja ein mittelgrosses Pony hinterm Haus (ehemaliger Weinberg) und nicht soviel Weideflaeche. Mein Papa hatte immer einen Sack und Sense bzw. Sichel im Kofferraum und auf dem Heimweg von der Arbeit Futter am Waldrand gemaeht. Das mochte Jimmy viel lieber als trockenes Heu waehrend des Sommers. Mir tun die Pferde leid, die mit trockenem Zeug gefuettert werden waehrend ueberall saftiges Gras waechst. Im Winter bekam er Heu, Futterstroh, Berge von Karotten, Aepfeln, trockenes Brot und ein paar Futterrueben vom Bauern, dazu Mineralfutter und Pellets. Abends haben wir ihm immer einen leckeren "Muesliteller" zurecht gemacht. Das hat damals weniger als 50 DM im Monat gekostet, waehrend des Sommers fast nichts. Jimmy war zwar etwas uebergewichtig aber nie krank, hatte nie eine Kolik und wurde fast 30 Jahre alt.

Damals kostete ein Ballen Heu 3-3.50 DM, heute 2-4 Euro. Ein Ballen Stroh 1 DM, heute wahrscheinlich 1 Euro. Wenn man ein Pferd nicht beschlagen laesst und es nicht krank wird halten sich die Kosten immer noch in Grenzen. 2x jaehrlich impfen und entwurmen geht auch noch aber wehe wenn ein Pferd ernsthaft krank wird, Tierarztkosten gehen schnell in die tausende...Dagegen kann man die Futterkosten vergessen.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Renysol
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Re: Futterkosten für ein Pferd

#14

Beitrag von Renysol » Fr 27. Dez 2013, 19:38

citty hat geschrieben: Futterkosten um die Haelfte senken durch Weizengras, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Er hat mir dazu noch einen Link geschickt, in der vierten Bilderzeile von oben sieht man die Futtermatten:

https://www.facebook.com/media/set/?set ... 282&type=1

Das ist hydronponisch angebautes Gerstensprossengras, und ein Pferd braucht max 10 Kilo am Tag, sagt er, Preis 3 Euro, billiger und gesünder kann man ein Pferd nicht ernähren. Das kriegt nämlich sonst im Winter nix grünes.

(Sagt er, ich selbst habe keine Ahnung davon)

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Re: Futterkosten für ein Pferd

#15

Beitrag von Gwenny » Fr 27. Dez 2013, 19:40

Also unsere derzeitigen Futterkosten liegen wie folgt:
Handballen (kleiner Hochdruckballen) kostet ab Feld 2-2,5EUR. Im Winter aus dem Lager auch mal mehr.
Rundballen kostet zwischen 30 und 50EUR. Je nach Kaufzeitpunkt und Durchmesser.
Heulage kostet bei uns zwischen 38 und 45EUR.

Unser Nachbar fragte mich vor einigen Monaten auch nach was kosten die den? (Drei Ponies von 1,35-1,40m).
Ich als Antwort, lass es, wenn du nicht gewillt bis im Zweifel 500EUR pro Monat auf den Tisch zu legen. Daraufhin war das Thema durch.

Futterkosten besagter Ponies (s.o.): pro Pony
Winter (7Monate): pro Monat ca. 50-60EUR
Sommer: 5-6Monate, Grunddüngung 1ha Weide und Kalken 200EUR pro Sommer auf drei runtergebrochen ~70EUR. Dazu Schleppen, dass macht unser Nachbar mit, wenn er seine macht.
-> Grundfutter pro Jahr und Pony: ca. 500EUR mit Möhrchen hier und da und einem Sack Gerste/Hafer.
-> Schmied 6mal im Jahr a 25EUR = 150EUR
-> Versicherung pro Pony 200EUR pro Jahr
plus Sattel, Zaun, Stall,....... Reitstunden... .
-> teures Hobby.


10kg pro Pferd? Preis 3EUR? Dann kann er hier auch nen Handballen kaufen. Der kostet das Gleiche.

Lometas
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Re: Futterkosten für ein Pferd

#16

Beitrag von Lometas » Fr 27. Dez 2013, 20:08

Renysol hat geschrieben:
citty hat geschrieben: Futterkosten um die Haelfte senken durch Weizengras, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Er hat mir dazu noch einen Link geschickt, in der vierten Bilderzeile von oben sieht man die Futtermatten:

https://www.facebook.com/media/set/?set ... 282&type=1

Das ist hydronponisch angebautes Gerstensprossengras, und ein Pferd braucht max 10 Kilo am Tag, sagt er, Preis 3 Euro, billiger und gesünder kann man ein Pferd nicht ernähren. Das kriegt nämlich sonst im Winter nix grünes.

(Sagt er, ich selbst habe keine Ahnung davon)
Für Karnickel kann man es wohl auf der Fensterbank anbauen. Um die Menge für ein Pferd anzubauen bräuchtest du ein Gewächshaus, wo aber ganz sicher ein Hobby-Gewächshaus nicht ausreicht. Kennst du die Kosten eines Gärtner-Gewächshauses ?

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Re: Futterkosten für ein Pferd

#17

Beitrag von ahora » Fr 27. Dez 2013, 20:39

Tierarztkosten: 1 x Darmverschluß 4000,- Euro, damals war er 6 Jahre alt, der Darm hatte sich in das Nierenband geschlungen. Die Tierärztin, die wir sofort gerufen hatten, hat es sofort erkannt. Sofort in die Klinik, sofort operiert, der Darm war nicht abgestorben, was die Sache wesentlich leichter macht. Danach mehrere Woche Spezialkost, ein Leben lang die Box mit Hobelspänen einstreuen, sicherheitshalber. Heute ist er 24 und absolut fit. Hatte auch danach nie wieder Kolikprobleme.

Beschlag, alle 8 Wochen einmal rundum Spezialbeschlag 120 Euro

Manchmal habe ich gedacht, eine Mitgliedschaft für unsere Tochter in einem Golfclub oder Tennisclub wäre wesentlich günstiger gewesen.

Und dann ist da noch ein zweites Pferd, den Tierarzt kennt er nur von Impfungen - auch nicht billig - er ist jetzt 14.

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Re: Futterkosten für ein Pferd

#18

Beitrag von Gwenny » Sa 28. Dez 2013, 01:24

Ahora,
ich vergass, ein Pferd wird immer nur am Abend oder am Wochenende krank. TA "Hand auflegen" und irgendwas spritzen -> 120EUR.
Das kann sein: Schlundverstopfung (Fressen soll gelernt sein), Kolik, Hautpilz, ... . Die Liste ist endlos. Im Schnitt kann man von einmal im Jahr ist irgendwas ausgehen.

ich empfehle bei Kindern immer Reitstunden auf einem Schulpferd. Billiger, weniger lässtig und wenn das Interesse stirbt, dann hat man nicht ein Pferd, was unter Tränen dann verkauft werden soll. Was bei einem Tier älter als 16Jahre eh fast nicht mehr funktioniert.

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Re: Futterkosten für ein Pferd

#19

Beitrag von ahora » Sa 28. Dez 2013, 06:28

Hallo Gwenny,

oder Reitbeteiligung, am besten einen Festbetrag vereinbaren, dann ist die Sache überschaubar, wenn das Geld knapp ist. Meist haben die Besitzer eh wenig Zeit und man hat das Pferd frei verfügbar und wenig Kosten. Wir hatten bei dem älteren Pferd auch eine Reitbeteiligung und sie hat ihn dann später ganz übernommen. Das war für uns ein Glücksfall - für das Kind jedoch auch, ein gut ausgebildetes, herzensgutes, kinderliebes Pferd findet man nicht überall.

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Re: Futterkosten für ein Pferd

#20

Beitrag von Renysol » Sa 28. Dez 2013, 09:59

Lometas hat geschrieben: Für Karnickel kann man es wohl auf der Fensterbank anbauen. Um die Menge für ein Pferd anzubauen bräuchtest du ein Gewächshaus, wo aber ganz sicher ein Hobby-Gewächshaus nicht ausreicht. Kennst du die Kosten eines Gärtner-Gewächshauses ?
Nachgefragt:

3 m lang x 1,2 m breit x 2,15 m hoch
= 50 kg Gerstengrasmatte pro Tag,
reicht für 5 große Pferde,
oder 50 Schafe,
passt in eine Garage.
Gewächshaus wäre kontraproduktiv, das es sich um Hydroponik handelt.

Dabei betragen die Kosten pro Pferd 3 Euro pro Tag für die 10 kg, wenn man es von jemandem kauft, der die Hydroponikanlage betreibt. Wer die Zeit hat, es selbst zu machen, hat natürlich weniger Kosten (in Geld)

Da das Futter gesunder ist, werden Tierarztkosten eingespart.
Deutlich weniger Koliken, weniger Atmungsprobleme und weniger Bauchgeschwüre.
Weniger Atmungsprobleme ist wegen weniger Staub durch trockenes Futter.

Glänzenderes Fell, bessere Gewichtszunahme, bessere Versorgung mit Vitaminen und Mineralien.

Gerstengras ist das Äquivalent zu frischem Frühlingsgras, dem besten Futter für Pferde bzw. alle Weidetiere.
Die Sprossen verbessern die Verdauung und die Aufnahme der Nährstoffe, während weniger Energie für den Verdauungsvorgang benötigt wird.

Körner enthalten Stoffe, die die Aufnahme von Mineralien erschweren, so das der Magen mehr arbeiten muss. Hydroponische Gerstensprossen sind voller Mineralien und Enzyme, die besser aufgenommen werden. Weniger Stress im gesamten Verdauungssystem.

Das Gerstengras hat 20 mal so viele Vitamin A wie Karotten, 20 mal so viel Vitamin B wie Salat, 14 mal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte.

Und es wird in den Monaten gefüttert, wo es normalerweise kein frisches Grünfutter für Pferde, Kühe, Ziegen, Schafe, Schweine, Rehe, Kaninchen, Lamas usw. gibt, was den Nutzen im Vergleich nochmal erhöht.

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