Erfahrungen mit der Nanduhaltung

Taubenartige, Laufvögel, Greife und Sonstige
Nandu
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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#11

Beitrag von Nandu » Mo 16. Nov 2015, 10:11

Ich sehe das so.

Wenn jemand alte Tierrassen halten möchte um sie zu erhalten dann soll er dies tun.
Ich bin dem neuem nicht abgeneigt .... Übrigens waren die alten Rassen auch mal was neues für die Menschen.

Ich habe noch keine Argumente gehört die gegen eine gewissenhafte haltung von Laufvögeln sprechen.
Es gibt Neozoden die viel mehr schaden anrichten um mal Waschbär, Eichenprozessionsspinner, Schnappschildkröte oder Nerz zu nennen .
Ich weiß ganz genau was ich tue und verschließe mich nicht neuen Dingen.

Bring Argument Sabine.

Gwenhwyfar
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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#12

Beitrag von Gwenhwyfar » Mo 16. Nov 2015, 10:27

Wo die herkommen? Aus Südamerika. Wie Alpakas, Lamas und Meerschweinchen auch. Und solange sie als Haustiere in gesichertem Auslauf leben haben Nandus wohl ebenso viel Recht als Haustier gehalten zu werden, wie andere Haustiere auch. Mit dem Klima hier kommen sie bestens zurecht.
Viel problematischer verhält es sich da mit Hauskatzen. Die stammen von der Afrikanischen Falbkatze ab und gehören definitiv nicht hier her. Die richten in unserer Fauna auch viel mehr Schaden an, als entwichene Nandus. Aber wenn hier einer schreibt, dass er Hauskatzen, Alpakas, Lamas, Meerschweinchen, Sittiche oder sonstwas für Exoten hält, dann wird er nicht so angefeindet.
Abgesehen davon, dass die meisten unserer Haus-und Nutztiere vom Huhn über das Schaf bis hin zur Ziege ursprünglich nicht bei uns heimisch sind, gilt das auch für etliche Wildtiere wie Fasan, Muffel und Damwild.

Ich finde es auch traurig, wenn neue Forum-Mitglieder gleich so angefeindet werden. Darum von mir an dieser Stelle ein herzliches Willkommen!
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fuxi
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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#13

Beitrag von fuxi » Mo 16. Nov 2015, 16:55

Sabi(e)ne hat geschrieben:Und die Tiere sind auch nicht schlachtbar - weil Wildtiere außerhalb der Jagdbestimmungen.
Öh? Auf Basis welcher Gesetze? Das wär ja wirsch. Gibt doch auch genug, die Strauße zur Fleischerzeugung halten.
kraut_ruebe hat geschrieben:(meine cuys sind glaub ich NICHT als schlachttiere zugelassen, die kennt einfach keiner und gesellschaftlich anerkannt ist das essen von meerschweinchen hier definitiv nicht)
In Österreich und Deutschland ist das glaub ich nicht verboten (nur gesellschaftlich tabu). In der Schweiz ist es tatsächlich verboten (>>Quelle<<)
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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#14

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 16. Nov 2015, 23:03

@fuxi: die Gesetzeslage unterscheidet zwischen Farmen und abgehauenen und verwilderten/zugewanderten Tieren.
Das Jagdrecht sagt, daß Nandus hier nicht heimisch sind, und damit auch nicht dem Jagdrecht unterliegen, und dürfen auch nicht geschossen werden.
Zu Anfang der ersten verwilderten Nandus hier boten sich die Jäger an, die entfleuchten abzuschießen, aber die Grünen haben das verhindert (ebenso dürfen bislang auch immer noch keine Waschbären geschossen werden - "nicht heimisch". :bang: )
Bei den Farmen darf wohl mittlerweile mit Vet-Amts-Genehmigung geschlachtet werden, aber da gibt es wohl noch eine nicht geklärte Grauzone - es gibt noch keine Präzedenzfälle bei den Gerichten.

Jetzt ist es so, daß die Jäger sagen, wir schießen euch die wilden Nandus, wenn wir dafür auch die Wölfe schießen dürfen - weil es tatsächlich schon gravierende Verkehrsunfälle mit den Nandus gab - und die sind deutlich schwerer als Wildschweine, und damit eine viel größere Gefahr.

Dazu kommt das Märchen, daß die Nandus ja reine Vegetarier seien - Rapsblätter als Hauptnahrung - davon kann kein so großer Vogel leben auf Dauer, und schon gar nicht 20 +große Eier produzieren - also werden sie sich von den hier vorkommenden Insekten und sonstigen Kleinlebewesen ernähren - von denen hier aber auch unendlich viele streng geschützt sind, wie auch viele seltene Pflanzen.

Nur ist es leider so, daß grad die Wesermarsch ein ziemlich geschütztes Habitat ist, eben weil die ganzen Gänse (ich hab irgendwas von 82 validierten Arten im Speicher) hier überwintern, und auch die Kraniche zweimal im Jahr hier durchkommen, um sich auszuruhen und Futter zu tanken.
Da sind die schweren Bomber der Nandus hier wirklich nicht angebracht.
Da wird vermutlich nur helfen, daß die Wölfe auf den Geschmack kommen.... :pfeif:
Meinen Segen haben sie jedenfalls.
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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#15

Beitrag von citty » Di 17. Nov 2015, 03:12

Hallo,

habe mal in einem Zoo gearbeitet in dem Nandus gehalten wurden, 3 erwachsene Tiere hatten nur ein ganz winziges Gehege, 3000qm finde ich riesig, man muss halt aufpassen dass sie nicht abhauen. Nandus habe ich hier schon im Schnee gesehen, das macht denen gar nichts aus solange sie einen trockenen Stall haben.

LG Citty
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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#16

Beitrag von Gwenhwyfar » Di 17. Nov 2015, 09:33

@Sabi (e) ne
Deutlich schwerer, als Wildschweine? Reden wir hier von Nandus oder von Moas?
Ein ausgewachsener Nandu hat etwa 20-25 kg. Richtig schwere Bomber vielleicht mal bis 28. Ein Wildschwein bringt 150 bis 200 kg auf die Waage. Also fast das zehnfache.
In den Mägen von in Deutschland lebenden Nandus hat man zu 80% Raps und Mais gefunden, der tierische Anteil liegt im einstellen Prozentbereich.
Das deckt sich auch mit der Fütterung in Zoos, wo Nandus größtenteils vegetarisch ernährt werden und trotzdem gute Brutergebnisse zu verzeichnen sind.

Letztendlich geht es allerdings nicht darum, ob tierische Einwanderer in Deutschland nun gut oder schlecht sind. Sondern um die gesicherte Haltung als Haus-und Nutztier. Und wenn man pauschal davon ausgeht, dass Tierhalter ihre Tiere nicht ordnungsgemäß sichern und sich deshalb potentiell der Faunenverfälschung schuldig machen, dann muss man konsequenterweise gegen die Haltung aller Haustiere exotischen Ursprungs sein und darf nicht nur auf einem einzelnen Nanduhalter rumhacken.
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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#17

Beitrag von der.Lhagpa » Di 17. Nov 2015, 11:49

Wenn ich auf meinen 80-kg-Hund nicht aufpasse, dann kann er auch richtig Schaden anrichten.
Also, was soll die Diskussion?
ICH hätte gerne mehr Infos zur Haltung.

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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#18

Beitrag von Nandu » Di 17. Nov 2015, 15:38

Keine Angst die Infos bekommt ihr.

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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#19

Beitrag von Rati » Di 17. Nov 2015, 16:43

kraut_ruebe hat geschrieben:@ (ich dachte bislang auch, dass es nur in McPomm wildlebende gibt)...
ich auch.
@sabi(e)ne, wo hier in der Gegend gibt es den Nandus?
Ich weis nur was von Straußenfarmen, und die dürfen sehr wohl schlachten und vermarkten, also warum sollte das bei Nandus nicht so gehen.
Nandu hat geschrieben:Ich sehe das so.Wenn jemand alte Tierrassen halten möchte um sie zu erhalten dann soll er dies tun.Ich bin dem neuem nicht abgeneigt .... Übrigens waren die alten Rassen auch mal was neues für die Menschen.Ich habe noch keine Argumente gehört die gegen eine gewissenhafte haltung von Laufvögeln sprechen.
ich stimme dir zu.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Erfahrungen mit der Nanduhaltung

#20

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 17. Nov 2015, 17:34

Uchter Moor, sagt mein Informand. Ich hab sie nicht gesehen.
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