Hy Chris,
Du kennst das ja nur von der "passiven" Seite, aber wir als Feldbesteller ohne Chemie haben da ganz anderen Einblick.
Wie Du schon sagst, Schafe Ziegen fressen es teilweise wenn es jung ist, aber auch nur wenn es nicht Flächendeckend ist.
Gänse Hühner Enten übrigens auch in gewissen Mengen.
Das Ding bei dem ganzen ist ja eigentlich, das die Pflanze nur dort konkurenzfähig ist, wo die natürliche Vegetation vernichtet wird.
Sei es nun durch Feldbearbeitung wie Pflüge Eggen oder auch durch Pferde, die wie heuer bei der Trockenheit die Grasnabe zerstört haben.
Mähen nützt nichts, egal wie tief man mäht, es verzweigt sich mehr und bildet selbst bei einem cm höhe noch Samen, und das schneller als einem lieb ist.
Die bleiben dann bis zu 40 Jahre keimfähig, und sobald es das aufgrund fehlender Vegetation kann, keimt es verdammt schnell.
Es hält Trockenheit weit besser aus als die meisten Einheimischen Pflanzen.
Ich hab heuer z.b 2 Hektar Senf und Ölrettich nach Getreide wieder einarbeiten müssen, weil die e schon doppelte Bearbeitung mit einer schweren Scheibenegge nicht ausreichend war. Also vor Pflügen, 3 mal Feld bearbeitet, Gründünger "verloren" nur um villeicht und hoffentlich nächstes Jahr weniger Probleme mit dem Befall zu haben, und natürlich wegen drohender Strafen, die erheblich sind.
Probleme gibts aber auch bei konventionellen Landwirten wenn sie Sonnenblumen anbauen, da Ambrosia in diese Familie gehört, wenn ich mich recht erinnere, und somit U-Vernichter sehr wenig oder garnicht wirken. Uns hat heuer ernsthaft einer der Großbauern gefragt, was es denn kosten würde 20 Hektar Sonnenblumen händisch vom gröbsten Ambrosiabefall zu befreien
Aber es ist wie gesagt auch nicht wirklich konkurenz fähig wie ich heuer schön beobachten konnte.
Leztes Jahr hat ein Nachbar von uns Akatien gepflanzt, zuvor das Feld Gepflügt, und es war im nu ein richtiger Teppich Ambrosia vorhanden, flächendeckend.
Er hats stehn gelassen und knapp 800 Euro Strafe für 0,2 Hektar Totalbefall kassiert.
Das zeug war ca. 2 Meter hoch, und hat ihm die meisten Akatien Setzlinge gekostet.
Heuer allerdings hat er nichts bearbeitet, und gräser wicken und einheimische vegetation haben nur sehr vereinzelt Ambrosia Pflanzen durchgelassen.
Ich hab leider kein Bild vom lezten Jahr, aber es war wirklich Flächendeckend, heuer sieht es wie am Bild unten aus.
Man Kann also behaupten, das es Hauptsächlich für Biologisch arbeitende Landwirte problematisch ist.
Gegen U- Vernichter bei Getreide oder Mais hat es wenig entgegenzusetzen, aber das werden hald auch "nur" die gekeimten samen vernichtet.
Abschließend kann man sagen, das der Kampf in Ungarn gegen die Pflanze schon verloren ist, weil man viel zu spät reagiert hat, und selbst drakonische Strafen wenig daran ändern können. Es macht wieder einmal den Landwirten das Leben schwerer, und zwingt viele zu vermehrtem Einsatz Chemischer Mitteln.