Innendämmung und Taupunkt
Re: Innendämmung und Taupunkt
@Manfred. Wie Du auf meinen Fotos sehen kannst, habe ich damals innen die armierte Dampfbremspappe von proclima verlegt.
Sie liegt direkt auf den Massivholzwänden bzw deckt die Sparrendämmung ab.
Ekofiber als Zwischensparrendämmung. Es ist das schwedische Pendant zu Isofloc und besteht aus Zelluloseflocken mit Borsalz.
Außen, vor den 80 mm Holzwänden, wurden zwei Schichten a 70 mm Mineralwollebahnen über Kreuz verlegt und davor kam die neue Schalung.
Konsequenterweise wurde der Dachüberstand in beiden Richtungen um eine Pfanne verbreitert.
Sie liegt direkt auf den Massivholzwänden bzw deckt die Sparrendämmung ab.
Ekofiber als Zwischensparrendämmung. Es ist das schwedische Pendant zu Isofloc und besteht aus Zelluloseflocken mit Borsalz.
Außen, vor den 80 mm Holzwänden, wurden zwei Schichten a 70 mm Mineralwollebahnen über Kreuz verlegt und davor kam die neue Schalung.
Konsequenterweise wurde der Dachüberstand in beiden Richtungen um eine Pfanne verbreitert.
Re: Innendämmung und Taupunkt
Hallo Manfred,
da ich gleiches Problem habe, beschäftige ich mich nun auch schon 1,5 Jahre mit der Thematik
Es gibt mehrere "Klassiker" was den Wandaufbau angeht - die scheinen vor allem regional unterschiedlich zu sein.
Im Norden nimmt man Dicke Schilfrohrmatten. Die werden in Lehm "gelegt", gedübelt und mit Lehm verputzt. Das ist quasi die "arme-Mann" Variante von Holzfaserplatten.
Holzfaserplatten sind der aktuelle Trend, weil die sich gut verarbeiten lassen und es bauphysikalisch zu klappen scheint. Wie beschrieben - in Lehm legen, festdübeln, Lehmputz drüber. Problem (Herausforderung) hier regelmässig - was machen mit den Leitungen.
Der Öko-Klassiker ist eine "Verlorene Schalung" mit Leichtlehm. Dazu werden Latten vertikal im gewissen Abschand von der Wand angebracht (das definiert die Dämmdicke), Schilfrohr daran befestigt und eine Leichtlehmschüttung dahinter ... äh ... geschüttet. Das ist Lehm mit Zusätzen wie Kork, Schilf, Holz, Blähglas, etc. welche die eigentliche Dämmung ausmachen. Der Lehm sorgt für einen einheitlich kapillaren Aufbau. Dann kommt Lehmputz drüber.
Diese Variante hat die schlechteste Dämmwirkung, scheint mir aber vom kapillaren Aufbau die sicherste zu sein - und am besten geeignet für Heimwerker. Hier lassen sich auch schön Leitungen, Steckdosen, etc. an der verlorenen Schalung anbringen, bevor alles verputzt wird. Nachteil - lange Trocknungszeiten.
Also Beste - und teuerste Variante sind die Holzfaserplatten!
Alternativ kannst auch von Innen Leichtlehmsteine vormauern. Geringe Dämmwirkung (ist aber immer die Frage, wieviel du wirklich brauchst - und bedenke - je wärmer die Außenwand, desto länger halten die Balken), aber schön einfach, schnell, gerade, ....
Jetzt ein paar Tipps, was du auf keinen Fall machen solltest
Dampfbrems- oder -sperrfolie: Niemals beim Fachwerkhaus. Hier ist wirklich durchgängige Kapillarität gefragt. Eine Dampfbremse wirkt nur wenn sie ihr ganzes Leben lang absolut dicht ist und an keiner Stelle Schwächen entstehen - sonst hast du noch mehr Probleme als ohne. Absolute Dichtigkeit wirst du aber nie hinbekommen, also Finger weg!!! (etwas anderes ist es bei Dach- und Bodendämmung - da sollte eine hin!)
Ausmauern mit "Mineralschaum", Gasbetonsteinen, etc.: damit verkürzt du die weitere Lebenszeit der umgebenden Balken auf etwa 30 Jahre, da die Feuchtigkeit, die im Holz steckt nicht abtransportiert wird - es verfault unweigerlich. Bei unserem Haus kannst du an den Balken erkennen, ob die Gefache noch mit Lehm verfacht oder in den 80ern mit "modernen" Baustoffen (Gasbeton) zeitgemäß ausgefacht wurden. Hier sind sämtliche Balken verfault. In nur 30 Jahren! (vorher haben sie 120 Jahre unbeschadet überlebt). Also - wenn du dein Fachwerkhaus leid bist - nimm Mineralschaum, Gasbeton, Zement, etc. und mach damit die Gefache - und die Hölzer dann am besten dann noch diffusionsdicht streichen.
Hohlräume im Wandaufbau sorgen dafür dass hier Kondenswasser entsteht. Darum wird immer ein Hohlraumfreier Wandaufbau empfohlen. Deine Variante, eine Wand vor die Wand zu machen, die ja dann "hinterlüftet" ist - wird an der Lüftung scheitern. Du müsstest eine Lüftung anbringen, die regelmässig die Luft zwischen den Wänden austauscht. Sonst hast du keine Hinterlüftung (Anm.: die Luft muss sich austauschen UND bewegen können) sondern eine Kondensationsebene.
Soweit meine unqualifizierten 5cent zu deinem Problem.
Grüße aussm Tor zum Sauerland ... und der Gartenforte zum Ruhrpott
da ich gleiches Problem habe, beschäftige ich mich nun auch schon 1,5 Jahre mit der Thematik
Es gibt mehrere "Klassiker" was den Wandaufbau angeht - die scheinen vor allem regional unterschiedlich zu sein.
Im Norden nimmt man Dicke Schilfrohrmatten. Die werden in Lehm "gelegt", gedübelt und mit Lehm verputzt. Das ist quasi die "arme-Mann" Variante von Holzfaserplatten.
Holzfaserplatten sind der aktuelle Trend, weil die sich gut verarbeiten lassen und es bauphysikalisch zu klappen scheint. Wie beschrieben - in Lehm legen, festdübeln, Lehmputz drüber. Problem (Herausforderung) hier regelmässig - was machen mit den Leitungen.
Der Öko-Klassiker ist eine "Verlorene Schalung" mit Leichtlehm. Dazu werden Latten vertikal im gewissen Abschand von der Wand angebracht (das definiert die Dämmdicke), Schilfrohr daran befestigt und eine Leichtlehmschüttung dahinter ... äh ... geschüttet. Das ist Lehm mit Zusätzen wie Kork, Schilf, Holz, Blähglas, etc. welche die eigentliche Dämmung ausmachen. Der Lehm sorgt für einen einheitlich kapillaren Aufbau. Dann kommt Lehmputz drüber.
Diese Variante hat die schlechteste Dämmwirkung, scheint mir aber vom kapillaren Aufbau die sicherste zu sein - und am besten geeignet für Heimwerker. Hier lassen sich auch schön Leitungen, Steckdosen, etc. an der verlorenen Schalung anbringen, bevor alles verputzt wird. Nachteil - lange Trocknungszeiten.
Also Beste - und teuerste Variante sind die Holzfaserplatten!
Alternativ kannst auch von Innen Leichtlehmsteine vormauern. Geringe Dämmwirkung (ist aber immer die Frage, wieviel du wirklich brauchst - und bedenke - je wärmer die Außenwand, desto länger halten die Balken), aber schön einfach, schnell, gerade, ....


Dampfbrems- oder -sperrfolie: Niemals beim Fachwerkhaus. Hier ist wirklich durchgängige Kapillarität gefragt. Eine Dampfbremse wirkt nur wenn sie ihr ganzes Leben lang absolut dicht ist und an keiner Stelle Schwächen entstehen - sonst hast du noch mehr Probleme als ohne. Absolute Dichtigkeit wirst du aber nie hinbekommen, also Finger weg!!! (etwas anderes ist es bei Dach- und Bodendämmung - da sollte eine hin!)
Ausmauern mit "Mineralschaum", Gasbetonsteinen, etc.: damit verkürzt du die weitere Lebenszeit der umgebenden Balken auf etwa 30 Jahre, da die Feuchtigkeit, die im Holz steckt nicht abtransportiert wird - es verfault unweigerlich. Bei unserem Haus kannst du an den Balken erkennen, ob die Gefache noch mit Lehm verfacht oder in den 80ern mit "modernen" Baustoffen (Gasbeton) zeitgemäß ausgefacht wurden. Hier sind sämtliche Balken verfault. In nur 30 Jahren! (vorher haben sie 120 Jahre unbeschadet überlebt). Also - wenn du dein Fachwerkhaus leid bist - nimm Mineralschaum, Gasbeton, Zement, etc. und mach damit die Gefache - und die Hölzer dann am besten dann noch diffusionsdicht streichen.
Hohlräume im Wandaufbau sorgen dafür dass hier Kondenswasser entsteht. Darum wird immer ein Hohlraumfreier Wandaufbau empfohlen. Deine Variante, eine Wand vor die Wand zu machen, die ja dann "hinterlüftet" ist - wird an der Lüftung scheitern. Du müsstest eine Lüftung anbringen, die regelmässig die Luft zwischen den Wänden austauscht. Sonst hast du keine Hinterlüftung (Anm.: die Luft muss sich austauschen UND bewegen können) sondern eine Kondensationsebene.
Soweit meine unqualifizierten 5cent zu deinem Problem.

Grüße aussm Tor zum Sauerland ... und der Gartenforte zum Ruhrpott
Re: Innendämmung und Taupunkt
Inzwischen tendiere ich trotz des rechtlichen Aufwands zur Außendämmung.
Heute ist evtl. Schlüsselübergabe. Evtl. komme ich am Wochenende zur ersten genaueren Begutachtung des Zustandes.
Bezüglich des Wand-innen-vor-Wand-Aufbaus habe ich wohl die Idee nicht ausführlich genug beschrieben.
In dem Fall hätte ich die Ausfachungen entfernt und nur das nacke Fachwerk stehen lassen. Außen drauf eine Vorhangfassade mit breiten Hinterlüftungsspalten. Durch die Luftungsspalte wäre ein ständiger Luftaustausch gewährleistet. Die Lüft würde sich ja in dem Hohlraum erwärmen und so eine Art Kamineffekt erzeugen.
Nachteil wäre neben dem Wohnraumverlust (und der ist eh schon klein) der aufwändige Einbau der Fenster. Die Fensteröffnungen müssten ja den ganzen Hohlwandaufbau "wasserdicht" überbrücken.
Wenn ich mir ein genaueres Bild vom Zustand gemacht und einen Entwürf für die neue Innenraumaufteilung habe, werde ich mir wohl einen Architekten suchen. Hier im Dorf wurde vor 2 Jahren ein denkmalgeschütztes Schieferhaus mit Außendämmung versehen. Das schaut fast aus wie vorher, nur eben etwas größer. Die werde ich mal nach ihren Architekten fragen. Negativbeispiele für Versanierschandelungen gibt es leider auch genug...
Heute ist evtl. Schlüsselübergabe. Evtl. komme ich am Wochenende zur ersten genaueren Begutachtung des Zustandes.
Bezüglich des Wand-innen-vor-Wand-Aufbaus habe ich wohl die Idee nicht ausführlich genug beschrieben.
In dem Fall hätte ich die Ausfachungen entfernt und nur das nacke Fachwerk stehen lassen. Außen drauf eine Vorhangfassade mit breiten Hinterlüftungsspalten. Durch die Luftungsspalte wäre ein ständiger Luftaustausch gewährleistet. Die Lüft würde sich ja in dem Hohlraum erwärmen und so eine Art Kamineffekt erzeugen.
Nachteil wäre neben dem Wohnraumverlust (und der ist eh schon klein) der aufwändige Einbau der Fenster. Die Fensteröffnungen müssten ja den ganzen Hohlwandaufbau "wasserdicht" überbrücken.
Wenn ich mir ein genaueres Bild vom Zustand gemacht und einen Entwürf für die neue Innenraumaufteilung habe, werde ich mir wohl einen Architekten suchen. Hier im Dorf wurde vor 2 Jahren ein denkmalgeschütztes Schieferhaus mit Außendämmung versehen. Das schaut fast aus wie vorher, nur eben etwas größer. Die werde ich mal nach ihren Architekten fragen. Negativbeispiele für Versanierschandelungen gibt es leider auch genug...
- emil17
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Re: Innendämmung und Taupunkt
Den Sinn der hinterlüfteten Aussenfassade habe ich nicht verstanden, es sei denn als Schlagregenschutz.
Vielleicht funktioniert ein ganz anderes Prinzip besser:
mach die Gebäudehülle kapillar, diffusionsoffen, aber winddicht, wobei die innerste Schicht eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit haben sollte (Holzvertäfelung wäre hier ideal, nur besteht bei Lehmwänden eben das Kondenswasserproblem dahinter), und heize mit einem in Raummitte aufgestellten speichernden Grundofen. Idee ist, dass die Wandoberflächen rasch warm werden und sich dadurch kein Unbehaglichkeitsgefühl einstellt.
Wir bewohnen einen alten Holzblockbau mit Wanddicken von etwa 13 cm, wobei diese Balken innen wie aussen unverkleidet und aussen natürlich schon rissig sind. Die rechnerische Dämmung ist also lausig. Dank dem Grundofen funktioniert es aber viel besser als berechnet und mit weniger Holzverbrauch als befürchtet. Allerdings mussten wir sehr genau alle Ritzen gegen Zugluft verschliessen.
Dampfbremsfolien oder andere Luftdichtheitsebenen gibt es im Haus nur um das Bad und unterm Dach.
Massivholz hat natürlich viel bessere Wärmedämmeigenschaften als irgend eine traditionelle Lehmausfachung, aber es könnte bei geschickter Materialwahl auch im klassischen Fachwerk funktionieren.
Die ENEV-Leute könnte man vielleicht durch eine Heizenergiebedarfsbuchhaltung im Vergleich zum beheizten Wohnraum überzeugen.
Man kann es mit vertretbarem Aufwand mit einem gewöhnlichen kleinen Ofen ausprobieren. Der richtige Ofen sollte dann aber eine grosse Masse (1000 kg oder mehr) und eine grosse warme Oberfläche haben - mein Traum für das nächste Haus wäre einer mit heizbarer Ofenbank und Brennraum, worin man backen kann. Damit man mit dem Holz nicht in den Wohnraum muss, kann man die Dinger auch so bauen, dass sie vom Flur aus beladen werden können. Es gibt auch Varianten, wo der Rauch vom Holzkochherd über einen Schieber durch den Ofen geleitet werden kann.
Vielleicht funktioniert ein ganz anderes Prinzip besser:
mach die Gebäudehülle kapillar, diffusionsoffen, aber winddicht, wobei die innerste Schicht eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit haben sollte (Holzvertäfelung wäre hier ideal, nur besteht bei Lehmwänden eben das Kondenswasserproblem dahinter), und heize mit einem in Raummitte aufgestellten speichernden Grundofen. Idee ist, dass die Wandoberflächen rasch warm werden und sich dadurch kein Unbehaglichkeitsgefühl einstellt.
Wir bewohnen einen alten Holzblockbau mit Wanddicken von etwa 13 cm, wobei diese Balken innen wie aussen unverkleidet und aussen natürlich schon rissig sind. Die rechnerische Dämmung ist also lausig. Dank dem Grundofen funktioniert es aber viel besser als berechnet und mit weniger Holzverbrauch als befürchtet. Allerdings mussten wir sehr genau alle Ritzen gegen Zugluft verschliessen.
Dampfbremsfolien oder andere Luftdichtheitsebenen gibt es im Haus nur um das Bad und unterm Dach.
Massivholz hat natürlich viel bessere Wärmedämmeigenschaften als irgend eine traditionelle Lehmausfachung, aber es könnte bei geschickter Materialwahl auch im klassischen Fachwerk funktionieren.
Die ENEV-Leute könnte man vielleicht durch eine Heizenergiebedarfsbuchhaltung im Vergleich zum beheizten Wohnraum überzeugen.
Man kann es mit vertretbarem Aufwand mit einem gewöhnlichen kleinen Ofen ausprobieren. Der richtige Ofen sollte dann aber eine grosse Masse (1000 kg oder mehr) und eine grosse warme Oberfläche haben - mein Traum für das nächste Haus wäre einer mit heizbarer Ofenbank und Brennraum, worin man backen kann. Damit man mit dem Holz nicht in den Wohnraum muss, kann man die Dinger auch so bauen, dass sie vom Flur aus beladen werden können. Es gibt auch Varianten, wo der Rauch vom Holzkochherd über einen Schieber durch den Ofen geleitet werden kann.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Innendämmung und Taupunkt
Was diese ganze Einpackerei mit kapillarwirksamen Schichten bringt, zeigt die oben verlinkte Arbeit vom Fraunhoferinstitut ja sehr schön: Es trocknet zwar, aber viel zu langsam. Das Holz ist einfach lange Zeit im Jahr so nass, dass Pilze und Insekten freien Zugang haben. Die langsame Trocknung ist natürlich besser als gar keine Trocknung, der Zerfall wird trotzem deutlich schneller sein als bei richtig trockenem Holz.
Die hinterlüftete Fassade wäre wirklich nur als Wetterschutz und für die Optik gedacht.
Hätte das Fachwerk Sichtfachwerkqualtiät, könnte es optisch natürlich sehr ansprechend sein, des als Außenfassde offen zu lassen, evtl. von innen mit Brettern verschlagen. Solche Bauweisen sind ja regional üblich. Bildersuche mit Stichwort "Bundwerk".
Leider hat das hier verbaute Konstuktionsfachwerk aber keine Sichtfachwerkqualität. Das war von anfang an dafür gedacht, hinter Schieferfassaden zu verschwinden und sollte rein statische Zwecke erfüllen. Auch die Dachüberstände hier sind nicht für Bundwerk ausgelegt.
Mit etwas Mut zum weniger ansehnlichen Fachwerk könnte man es schon offen stehen lassen. Wäre ja auch architekturgeschichtlich interessant, diese Konstuktionen offen zu zeigen. Aber mind den konstruktionven Holzschutz (sprich Dachüberstände und Spritzschutz) müsste man an dem Gebäude dann deutlich verbessern.
Die hinterlüftete Fassade wäre wirklich nur als Wetterschutz und für die Optik gedacht.
Hätte das Fachwerk Sichtfachwerkqualtiät, könnte es optisch natürlich sehr ansprechend sein, des als Außenfassde offen zu lassen, evtl. von innen mit Brettern verschlagen. Solche Bauweisen sind ja regional üblich. Bildersuche mit Stichwort "Bundwerk".
Leider hat das hier verbaute Konstuktionsfachwerk aber keine Sichtfachwerkqualität. Das war von anfang an dafür gedacht, hinter Schieferfassaden zu verschwinden und sollte rein statische Zwecke erfüllen. Auch die Dachüberstände hier sind nicht für Bundwerk ausgelegt.
Mit etwas Mut zum weniger ansehnlichen Fachwerk könnte man es schon offen stehen lassen. Wäre ja auch architekturgeschichtlich interessant, diese Konstuktionen offen zu zeigen. Aber mind den konstruktionven Holzschutz (sprich Dachüberstände und Spritzschutz) müsste man an dem Gebäude dann deutlich verbessern.
Re: Innendämmung und Taupunkt

Jetzt hast du mir einen viralen Gedanken in den Kopf gepflanzt. Die "Bundwerk"-Idee gefällt mir immer besser...
Re: Innendämmung und Taupunkt
Ich steh mal wieder auf dem Schlauch.
Kann es sein, dass der im ersten Beitrag verlinkte U-Wert-Rechner ein paar Macken hat?
Gebe ich nur eine einige Schicht Hartschaum PUR unbeschichtet von 300 mm Stärke ein, soll es kein Tauwasser geben.
Lege ich jedoch 2 je 150 mm dicke Schichten den gleichen Material unmittelbar hintereinander, wird ein Tauwasserproblem in der 2. Lage angezeigt.
Bauphysiker hier, die das aufklären könnten?
Kann es sein, dass der im ersten Beitrag verlinkte U-Wert-Rechner ein paar Macken hat?
Gebe ich nur eine einige Schicht Hartschaum PUR unbeschichtet von 300 mm Stärke ein, soll es kein Tauwasser geben.
Lege ich jedoch 2 je 150 mm dicke Schichten den gleichen Material unmittelbar hintereinander, wird ein Tauwasserproblem in der 2. Lage angezeigt.
Bauphysiker hier, die das aufklären könnten?
Re: Innendämmung und Taupunkt
entweder hast du einmal beschichtetes und einmal unbeschichtets PUR verwendet?
bei unbeschichtetem PUR sind mehrere lagen rechnerisch besser weil die dampfdiffusionszahl mü doppelt ausgewiesen wird, es dürfte theoretisch besser werden je mehr schichten auch bei gleicher materialstärke du einbaust. genauso wie es rechnerisch besser würde wenn du innenseitig eine dampfbremse aufbringst.
aber es wird auf einen der verweise auf die flankendiffusion hingewiesen.
die baustellenausführung verändert dann das ergebnis nochmals.
bei unbeschichtetem PUR sind mehrere lagen rechnerisch besser weil die dampfdiffusionszahl mü doppelt ausgewiesen wird, es dürfte theoretisch besser werden je mehr schichten auch bei gleicher materialstärke du einbaust. genauso wie es rechnerisch besser würde wenn du innenseitig eine dampfbremse aufbringst.
aber es wird auf einen der verweise auf die flankendiffusion hingewiesen.
die baustellenausführung verändert dann das ergebnis nochmals.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
Re: Innendämmung und Taupunkt
U-Wert Rechner - kein Bug:
Das mit dem U-Wert-Rechner ist kein Bug und wird auch auf der Seite erklärt: http://www.u-wert.net/2-schichten-gleic ... tauwasser/
Verpacktes Fachwerk
Wenn dein Fachwerkhaus sowieso zum Einpacken geplant ist, dann sehe ich da keine Einwände. Ansonsten fände ich es natürlich schade - man hat hier schon viele Fachwerkhäuser mit Außendämmungen verschandelt. Probleme macht das Denkmalamt jedoch denen, die es für Haus und Umwelt korrekt machen wollen
Auch bei Aussendämmung tu Dir den Gefallen und mach es "natürlich". Das bietet den Vorteil dass auch in Zukunft Reparaturen einfach durchgeführt werden können. Abgesehen vom Raumklima.
Bei Außendämmung gibt es z.B. die Variante eine Art Holzrahmen, diese mit einer "dünnen" Holzfaserplatte beplanken und mit Cellulose ausblasen. Davor dann eine hinterlüftete Holzverschalung. OSB statt Holzfaserplatte geht natürlich auch.
Ausfachung entfernen:
Die Ausfachung entfernen halte ich, ehrlich gesagt für Schwachsinn. Wenn falsche Ausfachungsmaterialien benutzt wurden, würde ich die austauschen (falsch ist alles, was nicht genügend kappilar ist), aber niemals ganz rausnehmen. Wände sind nicht nur Dämmung sondern auch Schallschutz, Schutz VOR Wärme (im Sommer), Wärmespeicher (speichert Wärme und gibt sie nach und nach wieder ab), Fachwerktrockner, etc. - zumal, wenn du Denkmalschutz drauf haben würdest, bekommst du das eh nicht durch.
Einfache Innendämmung:
Ich würde schaun, was wieviel Aufwand macht und welchen Nutzen bringt. Wenn dein Dachüberstand nicht ausreicht, dann wirds aber für eine Außendämmung kritisch - es fehlt dann der konstruktive Holzschutz für eine Holzfassade - und du müsstest alle paar Jahre neu streichen.
Vor die Wetterseite lohnt es sich aber meistens eine Fassade (Holz oder Fachwerk oder Dachziegel) vorzusetzen. Bei Seiten an denen Sonne dran kommt, gelten dann auch die Ergebnisse vom Frauenhofer Institut nicht mehr. Ist das nicht sowieso das, wo mit eher ungeeigneten Ausfachungsstoffen (kein Lehm) gearbeitet wurde?
Ich würde mich glaube ich unserem Schweizer (Emil) anschliessen - investier dein Geld in einen guten Grundofen, verbinde den evtl. auch noch mit dem Heizungssystem, so dass du mit dem Grundofen auch gleichzeitig Warmwasser aufbereiten kannst und Heizungen in anderen Zimmern betreibst (zusätzlich zu einer z.B. Gasbefeuerung). Bei der Wärme, die so ein Ofen produziert, wirst du deine Dämmanprüche schnell herunterschrauben.
Dann schau, wie du mit einfachen Mitteln eine Innendämmung hinbekommst. Wenn es bei Dir in der Gegend Schilfmatten gibt, nimm z.B. die. Die lassen sich (so hörte ich) leicht verarbeiten. Oder halt Holzfasermatten und einen Lehmputz drüber.
Oder mit mit Leichtlehmsteinen innen mauern und die Wanddicke verstärken. Lehm hat bei einem Grundofen den Vorteil - er speichert Wärme.
In Anlehnung an Emils Hinweis auf die Holzvertäfelung hatte ich noch eine Idee, die für mein Haus interessant sein könnte - darum würden mich auch eure Gedanken dazu interessieren (oder ich mach dazu einen neuen Thread auf) - und zwar Aufmauern mit Leichtlehmsteinen (nicht zuletzt zum Zwecke der Winddichtigkeit und der geraden Wände), dann Holzrahmen dran schrauben - dazwischen eine Dämmung (Mineralwolle oder Hanffaser) und eine Holzverkleidung dran schrauben. Geht in Richtung schwedische Variante.
Das mit dem U-Wert-Rechner ist kein Bug und wird auch auf der Seite erklärt: http://www.u-wert.net/2-schichten-gleic ... tauwasser/
Verpacktes Fachwerk
Wenn dein Fachwerkhaus sowieso zum Einpacken geplant ist, dann sehe ich da keine Einwände. Ansonsten fände ich es natürlich schade - man hat hier schon viele Fachwerkhäuser mit Außendämmungen verschandelt. Probleme macht das Denkmalamt jedoch denen, die es für Haus und Umwelt korrekt machen wollen

Auch bei Aussendämmung tu Dir den Gefallen und mach es "natürlich". Das bietet den Vorteil dass auch in Zukunft Reparaturen einfach durchgeführt werden können. Abgesehen vom Raumklima.
Bei Außendämmung gibt es z.B. die Variante eine Art Holzrahmen, diese mit einer "dünnen" Holzfaserplatte beplanken und mit Cellulose ausblasen. Davor dann eine hinterlüftete Holzverschalung. OSB statt Holzfaserplatte geht natürlich auch.
Ausfachung entfernen:

Die Ausfachung entfernen halte ich, ehrlich gesagt für Schwachsinn. Wenn falsche Ausfachungsmaterialien benutzt wurden, würde ich die austauschen (falsch ist alles, was nicht genügend kappilar ist), aber niemals ganz rausnehmen. Wände sind nicht nur Dämmung sondern auch Schallschutz, Schutz VOR Wärme (im Sommer), Wärmespeicher (speichert Wärme und gibt sie nach und nach wieder ab), Fachwerktrockner, etc. - zumal, wenn du Denkmalschutz drauf haben würdest, bekommst du das eh nicht durch.
Einfache Innendämmung:

Ich würde schaun, was wieviel Aufwand macht und welchen Nutzen bringt. Wenn dein Dachüberstand nicht ausreicht, dann wirds aber für eine Außendämmung kritisch - es fehlt dann der konstruktive Holzschutz für eine Holzfassade - und du müsstest alle paar Jahre neu streichen.
Vor die Wetterseite lohnt es sich aber meistens eine Fassade (Holz oder Fachwerk oder Dachziegel) vorzusetzen. Bei Seiten an denen Sonne dran kommt, gelten dann auch die Ergebnisse vom Frauenhofer Institut nicht mehr. Ist das nicht sowieso das, wo mit eher ungeeigneten Ausfachungsstoffen (kein Lehm) gearbeitet wurde?
Ich würde mich glaube ich unserem Schweizer (Emil) anschliessen - investier dein Geld in einen guten Grundofen, verbinde den evtl. auch noch mit dem Heizungssystem, so dass du mit dem Grundofen auch gleichzeitig Warmwasser aufbereiten kannst und Heizungen in anderen Zimmern betreibst (zusätzlich zu einer z.B. Gasbefeuerung). Bei der Wärme, die so ein Ofen produziert, wirst du deine Dämmanprüche schnell herunterschrauben.
Dann schau, wie du mit einfachen Mitteln eine Innendämmung hinbekommst. Wenn es bei Dir in der Gegend Schilfmatten gibt, nimm z.B. die. Die lassen sich (so hörte ich) leicht verarbeiten. Oder halt Holzfasermatten und einen Lehmputz drüber.
Oder mit mit Leichtlehmsteinen innen mauern und die Wanddicke verstärken. Lehm hat bei einem Grundofen den Vorteil - er speichert Wärme.
In Anlehnung an Emils Hinweis auf die Holzvertäfelung hatte ich noch eine Idee, die für mein Haus interessant sein könnte - darum würden mich auch eure Gedanken dazu interessieren (oder ich mach dazu einen neuen Thread auf) - und zwar Aufmauern mit Leichtlehmsteinen (nicht zuletzt zum Zwecke der Winddichtigkeit und der geraden Wände), dann Holzrahmen dran schrauben - dazwischen eine Dämmung (Mineralwolle oder Hanffaser) und eine Holzverkleidung dran schrauben. Geht in Richtung schwedische Variante.
Re: Innendämmung und Taupunkt
Danke für den Link. Die Annahme mit den Min- und Max-Werten erklärt das Verhalten der Simulation natürlich.
Und wie geschrieben: Es handelt sich nicht um Sichtfachwerk und war auch nie so gedacht. Diese Bauweise ist hier regional üblich. Unser Wohnhaus hier am Hof hat in Teilen den gleichen Wandaufbau. Ausgefacht ist es mit Bimsstein und Kalkmörtel. Scheint dem Holz nicht zu schaden.

Und wie geschrieben: Es handelt sich nicht um Sichtfachwerk und war auch nie so gedacht. Diese Bauweise ist hier regional üblich. Unser Wohnhaus hier am Hof hat in Teilen den gleichen Wandaufbau. Ausgefacht ist es mit Bimsstein und Kalkmörtel. Scheint dem Holz nicht zu schaden.