1000 m² sinnvoll bepflanzen

Adjua
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1000 m² sinnvoll bepflanzen

#1

Beitrag von Adjua » Di 25. Sep 2012, 18:28

Liebe Leute,

Ich hab möglicherweise die Gelegenheit, ein ca. 1000m2 Feld nächstes Jahr zu bepflanzen, wenn ich glaubhaft machen kann, dass ich einen sinnvollen Plan dafür habe. Es müsste mal umgepflügt werden (das würde ich nicht selber machen, weil Grünland) und dann mit etwas bepflanzt was arbeitstechnisch für einen allein machbar ist und wo Dinge herauskommen, die man brauchen kann.

Tierhaltung geht bis auf weiteres nicht, und es darf auch nichts gepflanzt werden, was über den Winter die Schipiste behindert, die darüber läuft.

Ich hab mir gedacht, dass ich meine Kleinversuche auf derzeit ca. 50 m2 auf das grosse Feld ausdehne, das heisst, Sachen, die heuer funktioniert haben, in grösserem Massstab anbaue und neue Kulturen ausprobiere. Gleichzeitig möchte ich in unserer kurzen Saison und dem vielen Regen möglichst viel Wärme einfangen.

Das Feld liegt an der Nordseite des Berges in Nord-Sùdrichtung (Süden ist also hangaufwärts) und wird auf beidem Seiten von Wald begrenzt, der schon teilweise ein wenig ausgelichtet wurde.

Ich habe mir zwecks Wärmespeicherung gedacht, dass ich die Reihen in Ost-West-Richtung anlege und immer eine höhere, dichtwachsende Kultur anlege, die die Wärme für die davor gepflanzten Kulturen staut. Zum Beispiel Tomaten-Jungpflanzen südseitig, dahinter Feldbohnen. Dann etwas, was mehr Schatten verträgt, zumindest als Jungpflanze, und dann etwas wärmebedürftiges niederes, und dann wieder etwas dichteres, Hochwachsendes.

Was haltet ihr grundsätzlich von der Idee?

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emil17
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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#2

Beitrag von emil17 » Di 25. Sep 2012, 18:51

Schipiste, absonnig, beidseitig Wald, 1000 m2 ... Das Feld muss über den Winter einschneien und der Schnee darf verdichtet werden ...
Wenn die Schlussfolgerung "Skipiste" auf das Mikroklima und die Höhenlage üblich ist, wäre Dauergrünland die sinnvollste Nutzung. Dafür sind 1000 m2 aber eigentlich zu klein, die Anfahrten stehen in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen.
Da kommen mir als Gemüse Kartoffeln, Wirsing, eventuell anspruchslose Getreide wie Roggen in den Sinn. Der müsste aber jetzt gesät werden. 1000 m2 sind von Hand nicht zu schaffen, wenn man nicht wirklich viel Zeit hat.
Bleib auf jeden Fall, wenn Du nicht die ganze Fläche bebauen kannst, möglichst weit vom Wald weg (Wurzelkonkurrenz).
Die Skipiste, wenn sie noch dazu künstlich beschneit wird, verspätet die Vegetationszeit noch mehr, weil der Schnee betonhart verdichtet wird. Keine Ahnung, ob Wintergetreide das verträgt.

Wenn Du nicht wirklich darauf angewiesen bist, suche lieber nach einer kleineren Fläche, dafür am Sonnhang. Nicht von ungefähr sind in den Alpen, ausser in tiefen Lagen der inneralpinen Trockentäler, auf der Schattseite vorwiegend Wald und kleinere Voralpen zu finden, die früher oft mit Galtvieh bestossen wurden und nun häufig brach fallen. Auf Französisch heissen die absonnigen Hänge des Hochjura und der Alpen "envers", was soviel wie "falsch herum" oder "verkehrt" oder "Rückseite" bedeutet.
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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#3

Beitrag von Adjua » Di 25. Sep 2012, 19:52

Emil ich pflanze jetzt auch dort, nur im noch schattigeren Bereich und noch näher am Wald. Der Boden ist sehr fruchtbar, und es ist nicht allzu steil. Ich denke da auch weniger an Getreide, als an einen riesigen Gemüsegarten :)

Das Feld grenzt an meinen Garten und gehört uns, wenn wir es nutzen wollen, was bisher niemand wollte. Ende März ist die Piste zu, Ende April spätestens der Schnee weg, vielleicht könnte man da auch noch nachhelfen (Asche ...) - ein anderes Feld wäre viel Fahrerei und schwer zu kriegen.

Feldbohnen gehen garantiert, und Kartoffeln auch, Tomaten habe ich schon ein paar Sorten ausfindig gemacht, die heuer was geworden sind, und möchte nächstes Jahr weitere ausprobieren ... könnte halt 100 Tomatenpflanzen haben und nicht 15, wie heuer.

Kürbisse detto, da es dort sonniger ist als in meinem jetzigen Gartenplatz, kann ich vielleicht mit 2 Kürbissen pro Pflanze rechnen. Zuccini waren mehr als zufriedenstellend. Mais will ich auch ausprobieren, Bohnen gehen jetzt schon sehr gut - 3 Sorten heuer.

Blumenkohl und Brokkoli sind auch gut geworden, Kohlrabi sehr gut, und die diversen Salate auch. Karotten und Radiesschen trotz grauenhafter Anbautechnik meinerseits auch nicht schlecht - detto Sellerie, Knolle und Wurzel. Und Fenchel. Das hatte ich alles heuer schon.

Testweise probieren würde ich vielleicht Süsslupinien, und vielleicht ein kleines Stück Gerste mit Alplinse.

ich kriege vielleicht nicht soviel Ertrag wie jemand mit einem Garten in Weinbaulage, aber dafür gibts bei niemanden, der Gift durch die Gegend spritzt, nicht mal Nachbarn mit Garten, wo sich deren Zeugs mit meinem verkreuzen könnte ...

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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#4

Beitrag von emil17 » Di 25. Sep 2012, 20:12

emil17 hat geschrieben: Wenn die Schlussfolgerung "Skipiste" auf das Mikroklima und die Höhenlage üblich ist, wäre Dauergrünland die sinnvollste Nutzung.
Dann stelle ich mir darunter etwas anderes vor als wie es bei Dir ist. In dem Falle habe ich mich gerne geirrt, denn so hast Du etwas ertragreiches.
Adjua hat geschrieben:Das Feld grenzt an meinen Garten und gehört uns, wenn wir es nutzen wollen, was bisher niemand wollte. Ende März ist die Piste zu, Ende April spätestens der Schnee weg, vielleicht könnte man da auch noch nachhelfen (Asche ...)
Dann mach, was aus Erfahrung bei Dir funktioniert und was Dir die Arbeit wert ist.
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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#5

Beitrag von emil17 » Di 25. Sep 2012, 20:20

emil17 hat geschrieben: Wenn die Schlussfolgerung "Skipiste" auf das Mikroklima und die Höhenlage üblich ist, wäre Dauergrünland die sinnvollste Nutzung.
Dann stelle ich mir darunter etwas anderes vor als wie es bei Dir ist. In dem Falle habe ich mich gerne geirrt, denn so hast Du etwas ertragreiches.
Adjua hat geschrieben:Das Feld grenzt an meinen Garten und gehört uns, wenn wir es nutzen wollen, was bisher niemand wollte. Ende März ist die Piste zu, Ende April spätestens der Schnee weg, vielleicht könnte man da auch noch nachhelfen (Asche ...)
Dann mach, was aus Erfahrung bei Dir funktioniert und was Dir die Arbeit wert ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#6

Beitrag von Adjua » Di 25. Sep 2012, 20:27

Ja, will ich eh, ich hab nur keine Ahnung, wieviel mehr Arbeit 1000m2 im Vergleich zu den 50 sind, die ich bisher hatte - die waren aber nicht sooo viel Arbeit, obwohl ich keinerlei Erfahrung hatte.

Ich weiss, dass ich einen Grünlandumbruch in der Grössenordnung nicht mit dem Spaten machen kann. Die Frage ist jetzt, ist eine Bepfanzungsform, wie ich sie oben beschrieben habe, der totale Holler, oder kann man sich das vorstellen?

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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#7

Beitrag von emil17 » Di 25. Sep 2012, 21:14

Adjua hat geschrieben:Ja, will ich eh, ich hab nur keine Ahnung, wieviel mehr Arbeit 1000m2 im Vergleich zu den 50 sind, die ich bisher hatte - die waren aber nicht sooo viel Arbeit, obwohl ich keinerlei Erfahrung hatte.

Ich weiss, dass ich einen Grünlandumbruch in der Grössenordnung nicht mit dem Spaten machen kann. Die Frage ist jetzt, ist eine Bepflanzungsform, wie ich sie oben beschrieben habe, der totale Holler, oder kann man sich das vorstellen?
Ach so, jetzt verstehe ich die Frage.
Du musst jäten, giessen, mulchen, pflanzen, ernten ... 1000m2 schaffst Du nicht, aber es schafft Dich. Fang andersrum an: Rechne die Ernte die Du auf 50m2 hattest auf den geschätzten sinnvollen Verbrauch hoch, und pflanze nicht mehr als was Du verbrauchen kannst, ohne mit dem Überschuss im ganzen Dorf hausieren gehen zu müssen. Rote Bete, Krautstiele usw. wachsen vermutlich wunderbar, aber was soll man mit der Ernte von 500m2 anfangen?
Wenn Du dann immer noch Lust auf mehr hast, probier lieber noch eine andere Kultur aus.
Die Kühltruhen und Lagergestelle sind noch voll, und schon wieder droht der nächste Herbst ...
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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#8

Beitrag von Adjua » Di 25. Sep 2012, 21:44

Um die Überschüsse mach ich mir weniger Sorgen, mit Grossfamilie vor Ort. Wenn es wirklich sooo viel ist, gibt's bei uns im Dorf auch einen Markt ... Brauchen könnte ich schon noch mehr, auch 10x soviel wie jetzt, besonders lagerbares Zeug...

Aber Du meinst, es ist zuviel Arbeit?

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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#9

Beitrag von emil17 » Di 25. Sep 2012, 22:03

Adjua hat geschrieben:Aber Du meinst, es ist zuviel Arbeit?
Ich meine, es wäre mir zuviel Arbeit.
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Re: 1000 m² sinnvoll bepflanzen

#10

Beitrag von Adjua » Mi 26. Sep 2012, 00:50

Ich kann ziemlich sicher sagen, das ich wenigstens 3-4 Tage pro Woche vor Ort sein werde. Und ich habe sonst nix zu bewirtschaften. Müsste doch reichen, oder?

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