Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser bergauf

Sonne, Wind und Feuer
Adjua
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Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser bergauf

#1

Beitrag von Adjua » Mi 12. Sep 2012, 10:08

Ich habe gestern mit ein paar Leuten über diverse Biomeiler-Versuche diskutiert. Abgesehen vom Problem der Materialbeschaffung stellt sich ja immer die Frage, wohin mit dem Riesending. Ich hätte mir da in unserem Grundstück eine Mulde im Hang ausgeguckt, in der der Biomeiler nahezu verschwinden würde - den Platz braucht ausserdem keiner.

Das Problem ist: Die Mulde liegt am anderen Ende des Grundstücks - also bräuchte ich eine Fernwärmeleitung vom Biomeiler bis zu meinem Heissystem, ca. 50m. UND die Mulde liegt bergauf, Höhenunterschied ca. 6-8m.

Jetzt wurde mir gestern gesagt, dass Kaltwasser nach oben pumpen und Warmwasser nach unten einen ziemlichen Stromverbrauch nach sich ziehen würde, wegen der Konvektion. Fällt das wesentlich ins Gewicht? kennt sich damit jemand aus?

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luitpold
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Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#2

Beitrag von luitpold » Mi 12. Sep 2012, 10:18

ich würd den biomeiler ganz rasch vergessen.
der biomeiler macht nur sinn wenn du das material und die geräte, frontlader miststreuer etc hast, und er nicht 50m vom haus weg ist und das grundstück mit traktor befahrbar ist. du hast dann jedes jahr diesen stress.

steck geld und arbeit in das haus. du hast einen nordhang?
da sollte man auf der südseite des hauses sonnenfänger welcher art auch immer und natürlich nur wenn du im winter zwischen 10h bis 14h überhaupt sonne hast anbringen. ideal wäre eine kombination windfang wintergarten anordnung.

hauptaugenmerk würde ich auf die WÄRMEDÄMMUNG legen, diese deutlich VERBESSERN. 20 -30cm dämmstärke sind die sinnvolle investition, alles andere ist kinderkram über den du dich in 15 jahren ärgerst.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Adjua
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Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#3

Beitrag von Adjua » Mi 12. Sep 2012, 10:36

Ich beschäftige mich jetzt schon ein Jahr mit dem Biomeiler, und einige andere vor Ort hier auch. Das Hauptproblem ist nicht der Maschinenpark - gestern waren 2 Leute da, die Bauern sind und die Maschinen haben - mit denen könnte ich eine Kooperation basteln - das Hauptproblem ist das Material. Sonne ist nicht so gut bei mir, da das Grundstück, wo man was aufstellen kann (das im Winter nicht Schipiste ist) nicht vor 12 Uhr Sonne hat und dann nicht ganztägig wegen des Waldes. Wind ist aucht nicht gut (Wald), Fernwärme geht auch nicht - zu hoch oben - und für Erdwärme müsste ich das Heizsystem aufwändig umrüsten.

Das Haus ist sehr massiv gebaut, die Ferienwohnung, die die meiste Energie verbraucht, wurde vor nicht allzu langer Zeit renoviert, mit neuen Fenstern ausgestattet und (vor allem vom Dach her) isoliert. Ausserdem geht es auch um das Warmwasser und um den Kompost, den der Biomeiler liefert.

Das Problem ist hauptsächlich die Materialbeschaffung - bei uns gibt's nun mal viel Waldhackgut, das hauptsächlich aus Fichte besteht. Der Platz könnte theoretisch auch näher am Haus sein, aber dann würde der Meiler optisch stören und/oder man könnte nicht mehr rund um das Haus fahren. Was möglich wäre, aber nicht unbedingt erwünscht.

Zufahrt mit Traktor ist möglich.
Ich würde gerne wissen, wie das mit dem Stromverbrauch in meinem Fall wirklich wäre, grössenordnungsmässig.

Rati
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Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#4

Beitrag von Rati » Mi 12. Sep 2012, 11:18

Ich habe keine Ahnung vom Aufbau eines Biomeilers, aber beim erwärmen von Wasser in einem geschlossenem System entsteht Druck.
Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit den (statt Pumpe)irgendwie zu nutzen. :aeh:

Grüße Rati
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Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#5

Beitrag von Adjua » Mi 12. Sep 2012, 11:33

Beim Biomeiler nach Jean Pain häuft man auf einer bevorzugt kreisförmigen Grundfläche mit einem Durchmesser von 5m aufwärts einen Meiler von maximal 3 m Höhe an. Der Meiler sollte aus gehäckseltem möglichst frischem Strauchschnitt bestehen, wo am besten noch grüne Blätter dran sind. Das Material muss beim Aufschichten sehr gut gewässert werden. In den Meiler werden Schläuche gelegt, durch die WAsser geleitet wird, das sich auf 50 bis 80 Grad erhitzt, sobald der Biomeiler auf Arbeitstemperatur gekommen ist.

Man sollte bei einem korrekt und aus den richtigen Materialien aufgesetzten Biomeiler (nicht zuviel trockenes Material, nicht zuviel Nadelholz, und keine anderen Dinge wie Mist, Grasschnitt, Küchenabfälle usw) zwischen und 18 und 24 Monate Wärme entnehmen können, dann setzt man ihn um oder baut einen neuen. Übrig bleibt am Ende ein sehr guter pH neutraler Holzkompost, der extrem gute wasserspeichernde Eigenschaften hat und angeblich sogar Düngen und Jäten überflüssig machen soll.

Manfred

Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#6

Beitrag von Manfred » Mi 12. Sep 2012, 11:47

Wenn du einige Biomeilerpraktiker aus der Gegend kennst, müsstest du doch rausfidnen können, welche Mengen Wasser man da durchpumpen muss und wenn die Pumpe wie langen laufen muss. Dann könnte man es grob abschätzen.
Wenn du vollen Komfort willst, also sofort warmes Wasser beim Öffnen der Hähne, dann muss die Pumpe im Dauerbetrieb laufen.
Bei der Leitungslänge und dem Gefälle und Haus und Ferienwohnung(en) wirst du schnell bei einer 100 Watt Pumpe landen.
Die frisst im Dauerbetrieb knapp 900 kWh pro Jahr.
Wenn du mit einer 30 Watt Pumpe auskommst und die nur teilweise läuft, (Betrieb zur nur Heizzeit und mit Pumpenschalter neben den Warmwasserhähnen, dann kommst du evt. mit 150 kWh hin.
Die Kosten kannst du dann selber mit eurem Strompreis umrechnen.

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Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#7

Beitrag von luitpold » Mi 12. Sep 2012, 11:53

wenn "nur" warmwasser gefragt ist, dann reicht auch der druck aus der wasserleitung (sofern vorhanden) um warmwasser zu entnehmen.
für eine fewo ist das aber nichts, weil das biomeilerverhalten und die wasserentnahme sicher gewöhnungsbedürftig ist, oder man steckt gutes geld in das hydraulische system, wo dann jedes jahr der frontlader dran rumruckelt. mit allen jährlich anfallenden nebenarbeiten ist wasser aus dem E-boiler sicher billiger.
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Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#8

Beitrag von Adjua » Mi 12. Sep 2012, 12:17

Die Biomeileroraktiker aus der Gegend machen alle keine Biomeiler nach Jean Pain, sondern Abwandlungen mit Rindermist und Hobelspänen - deren Ergebnisse wären für Dich interessant, Manfred :)

Der eine hat Mutterkuhhaltung und ist Tischler, und der andere ist Biogärtmer und Milchbauer. Dementsprechend sind sie alle noch in der Exiperimentierphase, weil der Meiler mit Kuhmist sehr viel problematische ist - aber sowas geht am Haus schon gar nicht, wegen des Geruchs.

Beide sind unten im Tal, ich bin die einzige mit Hanglage, also gibt's das Problem in der Form nur bei mir.

Luitpold, Deinen Beitrag habe ich nicht verstanden. mir hat der Installateur erkärt, ich müsste den Biomeiler bloss an die bestehende Heizung anschliessen - hat mir auch gezeigt, wo das geht - die Ölheizung würde dann nur anspringen, wenn der Biomeiler zuwenig liefert.

Wieviel Strom brauch ich denn schätzungsweise, um kaltes Wasser bergauf 50m über einen Höhenunterschied von max. 8m zu pumpen und wieviel weniger wäre es, wenn der Biomeiler auf derselben Ebene oder tiefer stehen würde als die Heizung?

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Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#9

Beitrag von luitpold » Mi 12. Sep 2012, 12:40

denk lieber einmal nach was du mit 50° warmen wasser machen willst.

vorher lohnt die rechnerei nicht. ich würde mir zuerst vergleichbare biomeiler ansehen und die leute fragen wie oft sie das schon gemacht haben.

ich hab da einmal gelesen wo einer einen vorraum!!! mit dem biomeiler warm bekommen hat.
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Re: Stromverbrauch für Warmwasser bergab - kaltes Wasser ber

#10

Beitrag von Reisende » Mi 12. Sep 2012, 13:00

luitpold hat geschrieben:denk lieber einmal nach was du mit 50° warmen wasser machen willst.
Hmm? 50 Grad sind doch eigentlich ausreichend? Nur wenn du auch dein Brauchwasser damit erhitzen willst, wäre ich vorsichtig wegen der Legionellen. Die sterben meines Wissens nach erst bei ca 60 Grad.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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