Ist " BIO " am Ende ?

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luitpold
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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#51

Beitrag von luitpold » Do 6. Sep 2012, 12:02

manfred ich kannte bauern die haben von 7ha und einigen zeilen weinbau gelebt.
aber das ist susistenz, das findet keinen nachfolger.

der fleischhauer ist kein ausnahmekönner, er hat das einfach betriebswirtschaftlich durchgezogen. der markt war und ist da, er nützt ihn.
er hat wenige geräte, die sind aber groß und state of the art, der schlachtraum ist eine fast leere multifunktional verwendbare halle. er macht viele verzehrfertige produkte. arbeitet einfach ab was er an selbst ausgeschlachteten rohstoffen zur verfügung hat und hält sich an die grundregeln des fleischerhandwerks und vor allem die HYGIENEvorschriften, das erleichtert vieles.

vorher gab es im ort einen zweiten schlachter. und in jeden anderen dorf (jeweils 700-3000EW) der region auch. die anderen 15 mir bekannten fleischer haben aufgehört, nicht weil sie so schlecht waren, es wollte keiner diesen beruf weiterführen.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Adjua
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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#52

Beitrag von Adjua » Do 6. Sep 2012, 12:21

Luitpold, Du meinst also, dass es seitens der Politik, ob nun EU oder national, keinerlei Regelwerk gibt, das kleine landwirtschaftliche Betriebe über Gebühr behindert oder belastet, und dass es deshalb allein am einzelnen liegt, eben kreativ genug zu sein?

DerElch

Re: Ist " BIO " am Ende ?

#53

Beitrag von DerElch » Do 6. Sep 2012, 12:25

luitpold hat geschrieben:
vorher gab es im ort einen zweiten schlachter. und in jeden anderen dorf (jeweils 700-3000EW) der region auch. die anderen 15 mir bekannten fleischer haben aufgehört, nicht weil sie so schlecht waren, es wollte keiner diesen beruf weiterführen.

ob es eventuell daran lag das man heutzutage,zur einhaltung aller vorschriften(den sinnigen und unsinnigen)ne menge geld in der hand haben muss BEVOR man ueberhaupt anfangen kann???Auch wenn eigentlich schon alles da ist??
luitpold hat geschrieben: also ich finde allgemeine standards absolut sinnvoll europaweit noch besser weltweit, sh codex alimentarius.
wer hobbylebensmittelhersteller sein will soll das im privaten netzwerk machen und beten dass keinem kunden übel wird
Ab und an schon erstaunlich...wie oft erwachsenen menschen abgesprochen wird das sie in der lage sind selber zu entscheiden.Erstens warum muss ich bitteschön so nen riesen aufwand betreiben wenn ich ne hausschlachtung fuer den EIGENgebrauch machen will??Und wenn der nachbar fragt,hej hast du fuer mich auch ne wurst,WEISS der woher die wurst ist,er hat sogar vielleicht das schaf,ziege,schwein oder rind gekannt.Es wuerde also lediglich reichen wenn man von der Gesetzesgrundlage her angibt..hausschlachtung...und somit jeder weiss...ok..kein label...selbstgemacht.
Wie schon angemerkt wurde...jeder normale mensch kauft nur dort wo er glaubt auch saubere lebendsmittel vorzufinden.Habe ich was zu beanstanden...sieht mich der Laden nicht mehr wieder.Am ende uebersteht dann nur qualität.Wenn aber dem kleinen veredler die grundlage schon genommen ist ueberhaupt legal anfangen zu können...wird es weiterhin nur quantität geben.
luitpold hat geschrieben: ein schlachthaus ist bald einmal aufgerüstet und abgerechnet.
äh ja klar...meinst du nicht ernst oder???Und denke wenn doch ernstgemeint...kann man getrost von theorie ohne praxiserfahrung sprechen.

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luitpold
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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#54

Beitrag von luitpold » Do 6. Sep 2012, 12:31

......keinerlei Regelwerk gibt, das kleine landwirtschaftliche Betriebe über Gebühr behindert oder belastet......
wenn du so eines kennst, dann nenne es einfach, am besten mit link dazu.

es gibt da im netz den "bauer" stollwerk, der, der sich nur waschen kann wenn der bach eisfrei ist.
wer genug leidensfähig ist, braucht sich vor keiner gesetzlichen bestimmung fürchten, sie wird nicht greifen.
vor 150 jahren gab es 50 oder mehr % der bevölkerung in der landwirtschaft. trotzdem sind immer wieder leute verhungert oder haben sich vorher entleibt.

so will heute fast keiner leben, so einfach ist das.
DerElch hat geschrieben: Erstens warum muss ich bitteschön so nen riesen aufwand betreiben wenn ich ne hausschlachtung fuer den EIGENgebrauch machen will??
bevor du warmen dunst verbreitest, kümmer dich einmal um die vorschriften die für dich gelten, schreib ich schon zig beiträge lang und keine/r ist frau genug was rauszusuchen.
DerElch hat geschrieben:äh ja klar...meinst du nicht ernst oder???Und denke wenn doch ernstgemeint...kann man getrost von theorie ohne praxiserfahrung sprechen.
alles was ich da rein schreibe meine ich ernst und es beruht auf praxiserfahrung. es sei denn ich meine es nicht ernst. :mrgreen:
aber einmal nachgefragt, wieviele gewerbliche selbstständige schlachter kennst du denn so, persönlich? herzlichen gruß an pippi langstrumpf.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

DerElch

Re: Ist " BIO " am Ende ?

#55

Beitrag von DerElch » Do 6. Sep 2012, 13:10

du wirst lachen...aber ich kenne einige,weil der vater meiner söhne schlachter war vor seinem ableben.Da blieb es zwangsläufig nicht aus das man sich damit befasste und ich kenne auch einige störmetzger.(das waren solche die ausgebildete metzger sind und auf den hof kommen zum schlachten.Keine ahnung obs sowas in ösiland auch gibt)

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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#56

Beitrag von luitpold » Do 6. Sep 2012, 14:01

DerElch hat geschrieben:...... und ich kenne auch einige störmetzger.(das waren solche die ausgebildete metzger sind und auf den hof kommen zum schlachten.Keine ahnung obs sowas in ösiland auch gibt)
sicher gab es sowas, das waren schlachtergesellen die sich schwarz was dazuverdienten, hat sich eben aufgehört weil fleischfacharbeiter in ihren beruf genug verdienen können. so ein samstag nach tarif bezahlt, macht das hausgeschlachtete astronomisch teuer .....
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#57

Beitrag von Theo » Do 6. Sep 2012, 14:05

Sonnenblumeli hat geschrieben:Zu spät, der Kuchenteig ist angerührt und muss gebacken werden. Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle
Im Ausland werden wir " die gezüchteten Deutschen" genannt. Warum wohl?
Nicht alles EU Recht muss umgewandelt werden.
Der EU-Schwachsinn landet sowieso in Kürze auf dem Komposthaufen der Geschichte (obwohl, vielleicht besser in der Sondermülldeponie).
luitpold hat geschrieben:die EU schüttet eine menge förderungen aus um eine kleinteilige landwirtschaft zu erhalten,
Der größte Teil der EU-"Agrar"fördermittel geht an Konzerne. Ja richtig, Konzerne!
Nur ein Beispiel von vielen:
Barroso plant Kahlschlag im Öko-Landbau
Parallel zur Ausweitung des bürokratischen Imperiums zu Brüssel sind landwirschaftliche Kleinbetriebe verschwunden.
Gruß
Theo

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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#58

Beitrag von DerElch » Do 6. Sep 2012, 14:15

in der schweiz war das nicht schwarz zuverdienen sondern ein normaler beruf.

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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#59

Beitrag von luitpold » Do 6. Sep 2012, 14:17

Theo hat geschrieben:Barroso plant Kahlschlag im Öko-Landbau
Parallel zur Ausweitung des bürokratischen Imperiums zu Brüssel sind landwirschaftliche Kleinbetriebe verschwunden.
lange zeit vorher auch schon. mit zunehmender industrialisierung und den entsprechenden verdienstmöglichkeiten in etwa.
aus dem SPON artikel, von mir teilberichtigt.
EU Agrarförderungen rund 56 Milliarden Euro pro Jahr.
Der Großteil sind Direktzahlungen, an der Größe des Betriebs orientiert.
Durch die Reform soll mehr Geld in die nachhaltige Landwirtschaft fließen, will der Deutsche Bauernverband verhindern.

fast die Hälfte des EU-Geldes fließt in den agrarsektor. (r..bull gehört da auch dazu, städte haben ein riesenbudget daraus, in österrreich ist der größte bäuerliche förderämpfänger ein liechtensteiner fürst. )

Um die Vergabe transparenter zu gestalten, müssen die Mitgliedsländer die Empfänger öffentlich machen.

Einzelne Landwirte werden nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aber nicht mehr genannt. Die Richter sahen in der Veröffentlichung eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte.
Seither tauchen in der nun wieder erscheinenden Liste nur noch Unternehmen auf - die ohnehin das Gros der EU-Subventionszahlungen für sich verbuchen.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#60

Beitrag von luitpold » Do 6. Sep 2012, 14:21

DerElch hat geschrieben:in der schweiz war das nicht schwarz zuverdienen sondern ein normaler beruf.
warum wohl war???

vor dem 2. weltkrieg hatten bei uns die bauern das nicht nötig, da hatten sie knechte. danach waren die schlachter preisgünstig, das war bequem.
jetzt ist der schlachtlohn eines wanderschlachters das teuerste an der fleischproduktion.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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