Ist " BIO " am Ende ?
Re: Ist " BIO " am Ende ?
Kleine Betriebe haben die Politik noch nie Interessiert, weder in der Landwirtschaft, noch sonstwo, weder die Grünen, noch sonstwen. Wie könnte sich das ändern? Manfred, was wären für Dich sinnvolle Änderungen?
Ich kann mir vorstellen, dass man die Nahrungsmittelproduktion viel stärker regionalisieren müsste, sodass erst gekauft wird, was in der Gegend wächst, und dann erst von aussen zugekauft wird. Nur wie könnte das gehen?
Ich kann mir vorstellen, dass man die Nahrungsmittelproduktion viel stärker regionalisieren müsste, sodass erst gekauft wird, was in der Gegend wächst, und dann erst von aussen zugekauft wird. Nur wie könnte das gehen?
Re: Ist " BIO " am Ende ?
@Wayan: Das überrascht mich gar nicht. Mit solchen Negativmeldungen wird richtig Geld verdient. Da brummen die Auflagen und Klickzahlen. Schöne-Welt-Geschichten gibt es doch wie Sand am mehr. Damit holt man niemanden hinter dem Ofen vor.
@Adjua: Das funktioniert nur im Kleinen. Mit Bauern und Verbrauchern, die sich bewusst für regionale Kreisläufe entscheiden, trotz aller Hürden, die Ihnen in den Weg gestellt werden. Eine Regelung im Großen würde starke Eingriffe in die Märkte bedeuten und deutlich teurere Lebensmittel für alle. Das ist politisch nicht durchsetzbar.
Wenn die Politik wirklich helfen wollen würde, dann müsste die sie bürokratischen Hürden und damit die Kosten für die Direktvermarktung deutlich senken. Wenn ich als Verbraucher Fleisch von einem Bauern kaufen will, der sein Schwein traditionell im der kalten Jahreszeit in der Scheune schlachtet, dann sollte ich das dürfen. Dank des ganzen EU-Hygienewahns ist das aber nicht mehr möglich. Wenn der Bauer auf dem Hof schlachten will, muss er erst mal eine EU-Schlachtstätte für Unsummen an Geld einrichten und ständig kontrollieren und überwachen lassen.
Einfach weg mit diesen ganzen Regeln für Landwirte, die direkt ab Hof an den Endverbraucher verkaufen. Da sehen die Leute eh, wie es auf dem Hof zugeht.
Wenn die Küche der Bäurin ein siffiger Saustall ist, werden sie daraus keine Marmelde kaufen wollen. Aber wenn die Küche den gleichen Standard hat wie daheim, werden die meisten mit gutem Gewissen kaufen. Und der Direktvermarkter würde sich die abgenommene und überwachte, getrennt einzurichtende Gewerbeküche sparen.
Solange der Verbraucher selbst sehen kann, was Sache ist, braucht es meines Erachtes keine staatliche Überwachung.
Erst wenn im stillen Kämmerlein gearbeitet und über weite Entfernungen transportiert wird und der Verbraucher keinen Zugang mehr zur Urproduktion und Verarbeitung hat, dann macht die Überwacherei mehr Sinn.
Die Kleinen in Ruhe lassen und den Großen auf die Finger schauen. Dann haben die kleinen Luft zum Atmen und werden nicht von den Unkosten erdrückt und die Abnehmer der Großen haben auch die Sicherheit, dass hinter den Kulissen sauber gearbeitet wird. Und wenn ein Kunden dem Kleinen und seiner Hygiene nicht traut, soll er halt zum durchdesinfizierten Großen gehen. Es zwingt ihn ja keiner. Er hat die freie Wahl.
@Adjua: Das funktioniert nur im Kleinen. Mit Bauern und Verbrauchern, die sich bewusst für regionale Kreisläufe entscheiden, trotz aller Hürden, die Ihnen in den Weg gestellt werden. Eine Regelung im Großen würde starke Eingriffe in die Märkte bedeuten und deutlich teurere Lebensmittel für alle. Das ist politisch nicht durchsetzbar.
Wenn die Politik wirklich helfen wollen würde, dann müsste die sie bürokratischen Hürden und damit die Kosten für die Direktvermarktung deutlich senken. Wenn ich als Verbraucher Fleisch von einem Bauern kaufen will, der sein Schwein traditionell im der kalten Jahreszeit in der Scheune schlachtet, dann sollte ich das dürfen. Dank des ganzen EU-Hygienewahns ist das aber nicht mehr möglich. Wenn der Bauer auf dem Hof schlachten will, muss er erst mal eine EU-Schlachtstätte für Unsummen an Geld einrichten und ständig kontrollieren und überwachen lassen.
Einfach weg mit diesen ganzen Regeln für Landwirte, die direkt ab Hof an den Endverbraucher verkaufen. Da sehen die Leute eh, wie es auf dem Hof zugeht.
Wenn die Küche der Bäurin ein siffiger Saustall ist, werden sie daraus keine Marmelde kaufen wollen. Aber wenn die Küche den gleichen Standard hat wie daheim, werden die meisten mit gutem Gewissen kaufen. Und der Direktvermarkter würde sich die abgenommene und überwachte, getrennt einzurichtende Gewerbeküche sparen.
Solange der Verbraucher selbst sehen kann, was Sache ist, braucht es meines Erachtes keine staatliche Überwachung.
Erst wenn im stillen Kämmerlein gearbeitet und über weite Entfernungen transportiert wird und der Verbraucher keinen Zugang mehr zur Urproduktion und Verarbeitung hat, dann macht die Überwacherei mehr Sinn.
Die Kleinen in Ruhe lassen und den Großen auf die Finger schauen. Dann haben die kleinen Luft zum Atmen und werden nicht von den Unkosten erdrückt und die Abnehmer der Großen haben auch die Sicherheit, dass hinter den Kulissen sauber gearbeitet wird. Und wenn ein Kunden dem Kleinen und seiner Hygiene nicht traut, soll er halt zum durchdesinfizierten Großen gehen. Es zwingt ihn ja keiner. Er hat die freie Wahl.
Re: Ist " BIO " am Ende ?
Man könnte es sogar noch einfacher haben:
Die EU-Hygienestandards werden komplett zur Freiwilligkeit erklärt und ein zertifiziertes Label dafür eingeführt.
Die Großen lassen dann eh alles zertifizieren, wegen der ängstlichen Verbraucher, die ohne MHD nicht mehr leben können.
Und die Kleinen können es sich aussuchen.
Ich hätte kein Problem damit, bei Dorfmetzger ohne EU-Siegel zu kaufen. Von mir aus auch mit Schild an der Ladentür: "Wir unterliegen nicht der EU-Hygieneüberwachung. Sie kaufen auf eigenes Risiko."
Oder mit der Verpflichtug, jeden Käufer auf Wunsch in die Produktionsräume blicken zu lassen.
Die EU-Hygienestandards werden komplett zur Freiwilligkeit erklärt und ein zertifiziertes Label dafür eingeführt.
Die Großen lassen dann eh alles zertifizieren, wegen der ängstlichen Verbraucher, die ohne MHD nicht mehr leben können.
Und die Kleinen können es sich aussuchen.
Ich hätte kein Problem damit, bei Dorfmetzger ohne EU-Siegel zu kaufen. Von mir aus auch mit Schild an der Ladentür: "Wir unterliegen nicht der EU-Hygieneüberwachung. Sie kaufen auf eigenes Risiko."
Oder mit der Verpflichtug, jeden Käufer auf Wunsch in die Produktionsräume blicken zu lassen.
Re: Ist " BIO " am Ende ?
Manfred, das unterschreibe ich sofort.
Oder sie subventionieren den Kleinen den Papierkram und Umbau.
Es braucht im ùbrigen mehr Bewusstsein, wie kleine Betriebe funktionieren, nämlich alle, das sind nämlich in Summe die größten Arbeitgeber.
Oder sie subventionieren den Kleinen den Papierkram und Umbau.
Es braucht im ùbrigen mehr Bewusstsein, wie kleine Betriebe funktionieren, nämlich alle, das sind nämlich in Summe die größten Arbeitgeber.
- Sonnenblumeli
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- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 12:37
- Wohnort: Pirna in Sachsen, wo die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen
- Kontaktdaten:
Re: Ist " BIO " am Ende ?
Bio ist am Ende - wir sind ja nicht umsonst Selbstversorger
Im Ausland werden wir " die gezüchteten Deutschen" genannt. Warum wohl?
Nicht alles EU Recht muss umgewandelt werden. Der Staat kann .... muss aber nicht nicht alles umsetzen.Aber die Deutschen sind Vorreiter.
Und keine Angst, im Zuge der Globalisierung ist es bald fast überall gleich,es braucht niemand mehr in andere EU Länder auswandern.
Mit Bio lässt sich eine Menge Kohle verdienen. Und die Marktlücke ist erkannt. Spätestens seit Frau Künast das neue Bio Siegel in Umlauf gebracht hat.
Nun trenne mal die Speu vom Weizen, das ist sehr mühsam und Vertauenssache.
LG Sonnenblumeli
Zu spät, der Kuchenteig ist angerührt und muss gebacken werden. Kontrolle, Kontrolle, KontrolleManfred hat geschrieben:. Dank des ganzen EU-Hygienewahns ist das aber nicht mehr möglich. Wenn der Bauer auf dem Hof schlachten will, muss er erst mal eine EU-Schlachtstätte für Unsummen an Geld einrichten und ständig kontrollieren und überwachen lassen.
Einfach weg mit diesen ganzen Regeln für Landwirte, die direkt ab Hof an den Endverbraucher verkaufen. Da sehen die Leute eh, wie es auf dem Hof zugeht.
Im Ausland werden wir " die gezüchteten Deutschen" genannt. Warum wohl?
Nicht alles EU Recht muss umgewandelt werden. Der Staat kann .... muss aber nicht nicht alles umsetzen.Aber die Deutschen sind Vorreiter.
Und keine Angst, im Zuge der Globalisierung ist es bald fast überall gleich,es braucht niemand mehr in andere EU Länder auswandern.
Mit Bio lässt sich eine Menge Kohle verdienen. Und die Marktlücke ist erkannt. Spätestens seit Frau Künast das neue Bio Siegel in Umlauf gebracht hat.
Nun trenne mal die Speu vom Weizen, das ist sehr mühsam und Vertauenssache.
LG Sonnenblumeli

Wenn Du deinen Weg gehst, fügen sich die Dinge!
Re: Ist " BIO " am Ende ?
also irgendwelche regeln sind notwendig.
wenn jeder hersteller draufschreiben und reintun kann was er will, sein eigenes label draufpappen, sich an keine prospektwahrheit halten muß, dann ist das genau der zustand gegen den die konsumentenschützer der letzten 50 oder mehr jahre angerannt sind.
das geht dann weiter der eine hält seine kälber auf der grünen wiesenidylle, der andere in übereinandergestapelten meterkisten. jeder hühnerzüchter definiert selber was artgerecht ist? na sicher, und JEDER argumentiert dann, die ANDEREN machen das noch schlimmer.
um zu wissen was ich essen möchte, beschäftige ich nachher einen privatdedektiv und ein beratungsunternehmen???
also ich finde allgemeine standards absolut sinnvoll europaweit noch besser weltweit, sh codex alimentarius.
wer hobbylebensmittelhersteller sein will soll das im privaten netzwerk machen und beten dass keinem kunden übel wird.
die regeln für schlacht und verarbeitungsräume (wo sind die überhaupt, ich hab da noch keinen einzigen link dazu gefunden) definieren ohnehin nur hygienische mindeststandards, und vorschriften betreffend unfallschutz.
wenn jeder hersteller draufschreiben und reintun kann was er will, sein eigenes label draufpappen, sich an keine prospektwahrheit halten muß, dann ist das genau der zustand gegen den die konsumentenschützer der letzten 50 oder mehr jahre angerannt sind.
das geht dann weiter der eine hält seine kälber auf der grünen wiesenidylle, der andere in übereinandergestapelten meterkisten. jeder hühnerzüchter definiert selber was artgerecht ist? na sicher, und JEDER argumentiert dann, die ANDEREN machen das noch schlimmer.
um zu wissen was ich essen möchte, beschäftige ich nachher einen privatdedektiv und ein beratungsunternehmen???
also ich finde allgemeine standards absolut sinnvoll europaweit noch besser weltweit, sh codex alimentarius.
wer hobbylebensmittelhersteller sein will soll das im privaten netzwerk machen und beten dass keinem kunden übel wird.
die regeln für schlacht und verarbeitungsräume (wo sind die überhaupt, ich hab da noch keinen einzigen link dazu gefunden) definieren ohnehin nur hygienische mindeststandards, und vorschriften betreffend unfallschutz.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
Re: Ist " BIO " am Ende ?
Lui, das ist in D alles umfangreichts durch Fachgesetze geregelt, die mit den Hygieneauflagen in der Vermarktung garnichts zu tun haben.
Re: Ist " BIO " am Ende ?
Man müsste in der Politik allgemein weg von dieser Einstellung - (als Betrieb) nicht gross genug - selber schuld, expandier halt.
Re: Ist " BIO " am Ende ?
yoo, und die hygieneauflagen sind jetzt teil so eines fachgesetzes.Manfred hat geschrieben:Lui, das ist in D alles umfangreichts durch Fachgesetze geregelt, die mit den Hygieneauflagen in der Vermarktung garnichts zu tun haben.

hast du jetzt den link zur schlachtraumverordnung? ich finde da nichts, ich würde mir gerne einmal anschauen wie grauenvoll die vorschriften wirklich sind.
wir hatten da einmal die freigrenzen in der saatgutvermehrung, und festgestellt dass das kleine überhaupt nicht betrifft. das fleischersterben gab es bei uns schon lange vor der schlachtraumverordnung, hatte dutzende ursachen, hygiene war bestenfalls ein randthema.
warum nicht, wenn du jemanden findest der dein hobby finanziert, CSA zum beispiel.Adjua hat geschrieben:Man müsste in der Politik allgemein weg von dieser Einstellung - (als Betrieb) nicht gross genug - selber schuld, expandier halt.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
Re: Ist " BIO " am Ende ?
Wie kommst Du drauf, dass kleine Betriebe Hobby sind?