Ist " BIO " am Ende ?

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Adjua
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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#11

Beitrag von Adjua » Di 4. Sep 2012, 15:34

Entschuldigung, was ich von der Mentalitãt von Tierschützern kenne, ist jenseits von Gut und Böse. Wäre ich Tierhalter, käme mir von denen auch keiner auf den Hof.

Die ehrlichen Tierhalter halten ihre Tiere auch ohne diese Profilneurotiker gut.

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Ragna
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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#12

Beitrag von Ragna » Di 4. Sep 2012, 15:40

Ja, BIO ist am Ende.

Profitgier und die Abkehr vom alten Biogedanken hat alles kaputt gemacht.


Man kann nur noch Produkte von demeter- Höfen kaufen:
http://www.demeter.de/verbraucher/ueber-uns/unterschied

Auf alle anderen Biowaren verzichte ich lieber.
Wer sagt, dass etwas nicht geht, sollte die nicht stören, die es gerade machen.

Olaf
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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#13

Beitrag von Olaf » Di 4. Sep 2012, 15:50

Man kann nur noch Produkte von demeter- Höfen kaufen:
und der hat bei uns Pleite gemacht.....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#14

Beitrag von canislupus » Di 4. Sep 2012, 15:55

hallo Adjua,

... bei der sendung gestern z.b. waren keine tierschützer dabei, trotzdem wurde teilweise der zugang verwehrt ( bio -betrieb ).
... also wenn ich einen hof hätte, mit artgerechter tierhaltung wo alles korrekt abläuft, würde ich sehr
gerne tierschützer und fernsehsender drehen lassen, eine bessere werbung wirst du kaum für deinen
betrieb bekommen.
... es ist gestern abend ja auch z.b. auf einem biohof in der nähe von münchen gefilmt worden, der absolut
nichts zu verbergen hatte, alles in bester ordnung. eine bessere werbung könnte ich mir kaum vorstellen.
... nur ist das die ausnahme, nicht die regel.

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luitpold
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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#15

Beitrag von luitpold » Di 4. Sep 2012, 16:06

canislupus hat geschrieben:... bei der sendung gestern z.b. waren keine tierschützer dabei, trotzdem wurde teilweise der zugang verwehrt ( bio -betrieb ).
... also wenn ich einen hof hätte, mit artgerechter tierhaltung wo alles korrekt abläuft, würde ich sehr
gerne tierschützer und fernsehsender drehen lassen, eine bessere werbung wirst du kaum für deinen
betrieb bekommen.
wenn die leute sich vorher anmelden, drehtermine vereinbaren die in meinen zeit und arbeitsplan passen, eine angemessene entschädigung für meinen zeitaufwand löhnen, den beitrag dann von mir freigeben lassen, einen von mir nominierten respektablen zeugen bei unstimmigkeiten akzeptieren, warum wirklich nicht???

nur das wollen die "kritischen" medien dann gar nicht so gerne. :mrgreen:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Adjua
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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#16

Beitrag von Adjua » Di 4. Sep 2012, 16:26

Ich sag ausdrücklich, dass ich nur weiss, was die Tierschützer in den Foren von sich geben, zum Beispiel in den Pferdeforen, da stellt es mir die Grausbirne auf, weil das für mich nicht mal zum Wohle des Tieres ist. Bin weder für Schlachtfohlen retten noch für Schlachtungsvebot für gesunde Pferde. Viele dieser Leute kommen nicht mal mit ihrem eigenen Tier zurecht, vor lauter LiebLieb, weil sie nicht verstehen, dass es nicht artgerecht ist, einem Pferd unklare Signale zu geben. Und dann vor lauter Schutz wird der Hengst nicht kastriert, weil der Arme ja Mann bleiben soll, am Ende steht dann ein total verzogener Hengst, den man nirgends auch nur annähernd artgerecht halten kann ... Na danke.

Das ist die eine Fraktion. Die andere sind die selbsternannten Weltretter, die nur Filmen, um aufzudecken - und wie Manfred sagt, wenn man richtig filmt, findet man was.

Die dritte Fraktion sind Journalisten, die ziemlich wahrscheinlich mit dem Auftrag ausgeschickt werden, einen kritischen Bericht über Bio zu machen, weil gute Berichte über Bio sich deutlich weniger gut verkaufen - die Sender geben nicht tausende Euros aus, um Wohlfühl-Bilder zu bekommen.

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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#17

Beitrag von luitpold » Di 4. Sep 2012, 16:27

Olaf hat geschrieben:
Man kann nur noch Produkte von demeter- Höfen kaufen:
und der hat bei uns Pleite gemacht.....
schade,
aber diese philosophie hinter demeter möchte ich wirklich NICHT unterstützen.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Manfred

Re: Ist " BIO " am Ende ?

#18

Beitrag von Manfred » Di 4. Sep 2012, 16:33

@bruno: Was Bio ist, ist in D gesetzlich definiert. Da kannst du dir erträumen, was du möchtest. Wirst trotzdem mit allem anderen Bio in einen Topf geworfen.

@ragna: Auch bei Demeter ist vieles kein Gold, was glänzt. Es kommt immer auf den einzelnen Betrieb an. Der Verband oder eine fehlende Verbandsmitgliedschaft sagt gar nichts aus.

@canislupus: Dann hattest du mit den Spinnern noch nicht viel zu tun. Gegen normalen Tierschutz und normale Tierschützer habe ich gar nichts. Ganz im Gegenteil. Aber bei dieser Stalleinbrecher-Film-Fraktion sind die meisten radikale Extremisten, die jede Form von Nutztierhaltung um jeden Preis diskreditieren wollen. Seriöse Journalisten, wie z.B. Ulrich Detsch vom Bayerischen Rundfunk, bekommen dagegen probelmlos Zutritt auf dem meisten Höfen. Der hat hier in der Gegend schon viel gedreht.

Schafmelker

Re: Ist " BIO " am Ende ?

#19

Beitrag von Schafmelker » Di 4. Sep 2012, 16:41

canislupus hat geschrieben: ... es ist gestern abend ja auch z.b. auf einem biohof in der nähe von münchen gefilmt worden, der absolut
nichts zu verbergen hatte, alles in bester ordnung. eine bessere werbung könnte ich mir kaum vorstellen.
... nur ist das die ausnahme, nicht die regel.

Hmm,

mit so einer Aussage macht man es ich als Kritiker natürlich auch schön leicht. Natürlich gibt es schwarze Schafen die haben wir überall in jeder Branche. Biokontrollen sind auch nicht nur zum Kaffetrinken gedacht und wurden z.B bei uns immer sehr gewissenhaft durchgeführt.

Letztes Jahr war es Wiesenhof, jetzt sind es die Biobauern, dann sind es wieder die Futtermittelhersteller und so kriegt jede Branche mal etwas Werbung. Bei uns kann man an einem schönen Sommertag wunderschöne Aufnahmen von einem biologisch wirtschaftenden SV-HOF machen und an einem nebeligen Oktobermorgen Die Hölle der Nutztiere 2.0 verfilmen. Das ist schon alles so gewollt, schließlich können wir die Menschen nicht ernähren wenn alle Bauern biologisch wirtschaften würden, also muss der Boom ein bischen gedrosselt werden.

Leute die sich fragen was Bio überhaupt ist sollten sich erstmal etwas Wissen anlesen bevor sie sich hier vielleicht a bissl sehr weit aus dem Fenster lehnen. Da gehört schon ein bischen mehr dabei als Prämien kassieren die ohnehin eher als Ausgleichszahlungen gedacht sind.

Und ja, es gibt auch üble Tierhaltung in der Biobranche.

LG Paul

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Re: Ist " BIO " am Ende ?

#20

Beitrag von Reisende » Di 4. Sep 2012, 16:52

Ich werfe einfach mal ein paar Thesen / Sätze in den Raum, die mir in den Kopf kamen, als ich eure Beiträge las:

- im überregionalen Handel kann ein Label nur mit Kontrollen funktionieren, Verwaltung kostet Geld, diese Podukte werden also automatisch teurer.
- das EU-Biosiegel ist von den Anforderungen nicht mit unserem Bioverständnis deckungsgleich. Die Vorschriften sind aufgeweicht, Kontrollen nicht ausreichend. Insgesamt nicht empfehlenswert.
- ich kaufe Bio hauptsächlich von demeter oder bioland
- wenn ich ne Packung Wiesenhof-Hähnchen 3 Stk für 4,99 sehe würd mir schlecht. Die 19,90 fürs kg aufm Biohof sind aber auch mir zu heftig, und mir geht es finanziell nicht schlecht. Da müsste es für niedrige Einkommen einen Kompromiss geben. Meine persönliche Schmerzgrenze liegt bei ca 15,- pro Tier. Wäre das ein akzeptabler Preis für den Anbieter?
- regional einzukaufen und auch mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen erscheint mir als die beste Strategie
- dass die Situation für kleine Biobetriebe mehr als schwierig ist, kann ich gut nachvollziehen. Spontan kommt mir da die Idee, mithilfe eines genossenschaftlichen Zusammenschlusses eine stärkere Marktposition zu erreichen. Genossenschaften haben außerdem steuerliche Vorteile, und man kann seine Qualitätskriterien und Produktionsvorgaben selbst festlegen.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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