An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

Sonne, Wind und Feuer
roland
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Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#11

Beitrag von roland » Mi 8. Aug 2012, 12:58

luitpold hat geschrieben:hab ich gerade gefunden..... http://pflanzenoel.agrarplus.at/unterlagen.php
Futter :hhe: (also, Kopf-Futter, mein ich :lol: ) Danke.

Was meinen die Fachleute? Sinnvolle Zahlen und Fakten oder "Lobbyarbeit"??
Roland

Manfred

Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#12

Beitrag von Manfred » Mi 8. Aug 2012, 13:38

Hallo Roland,

mit dem Thema Pflanzenöl habe ich mich vor einigen Jahren intensiv beschäftigt.
Damals war es groß im Kommen. Ganze LKW-Flotten, viele Traktoren und auch PKWs wurden umgerüstet. Reihenweise kleine Ölmühlen in Bauernhand sind entstanden und kleine Pflanzenöltankstellen.
Das hat sich die Mineralölindustrie nicht lange angesehen und mit der Regierung folgende Strategie gegen geschlossene Treibstoffketten in lokaler Bauern- und Bürgerhand ausgehandelt:
Pflanzenöl als Treibstoff wurde der Mineralölsteuer unterworfen. Damit war es über Nacht unwirtschaftlich, da in der Herstellung teurer als die Gewinnung von Erdöl. Viele Bauen haben so ihre komplette Investion in die Ölpressen und Filtertechnik verloren. Bei einigen Betrieben waren das mehrere hundertausend Euro. Und die Umrüstkosten der LkW waren ebenfalls für die Katz.
Im Gegenzug hat sich die Mineralölindustrie auf die Großtechnische Beimischung von veresterten Pflanzenölen (Biodiesel) und Bioethanol in die normalen Kraftstoffe eingelassen.
Damit waren die Bauern wieder zurückgeworfen in ihre alte Rolle als reine, billig abgespeißte Rohstofflieferanten.
Die einzige Ausnahme ist der Direktverbrauch des Pflanzenöls in den eigenen Schleppern. Der wäre eh nicht zu überwachen gewesen, also hat man den weiterhin zugelassen. Aber das rentiert sich halt nur, wenn man entsprechende Mengen Diesel verbraucht um die nötien Gerätschaften und die Umrüstung der Traktoren zu zahlen.
Bei mir ist das witzlos. Ich habe nur ältere Traktoren und die machen kaum mal (außer in der Ernte) längere Laufzeiten am Stück, sondern großteils kurze Fahrten unter einer Stunde.
Eine einfach Umrüstung mit 2 Tanks lohnt dann gar nicht. Da wird der Traktor mit Diesel warm gefahren, dann schaltet man auf Pflanzenöl um und dann vor Ende zurück auf Diesel, damit zum nächsten Start wieder Diesel in den Leitungen ist.
Bis meine Traktoren warm sind, werden sie fast schon wieder ausgeschalten.
D.h. wenn, dann müsste ich noch aufwändiger umrüsten, mit Vorheizung der Kraftstoffleitungen um im Winter des ganzen Motors, damit ich mit Pflanzenöl starten könnte.

Die Arbeit mit Zugtieren ist natürlich vom Energieverbrauch her unschlagbar.
Die Kosten sind aber nicht ohne. Spezialgeräte in kleinen Stückzahlen und die tägliche Versorgung der Tiere, dazu die lange Dauer der Arbeiten.
Selbst wenn ich mir die Zeit dafür nehmen wollte, hätte ich dieses Jahr mein Heu nicht unter Dach gebracht, weil die Flächenleistung der Zugtiere viel zu klein für die kurzen brauchbaren Wetterfenster gewesen wäre.
Da hätten dann schon mehrere Gespanne und entsprechend viel Personal angreifen müssen. Das ist bei meiner Betriebsform wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Zugtiere sind eigentlich nur auf relatitv kleiner Fläche mit sowieso arbeitsintensiven Anbauformen (wie bei eurem Beispiel mit vielen verschiedenen Gemüsekulturen auf nur 2 ha) halbwegs sinnvoll einzusetzen oder wenn man einfach seinen Spaß dran hat und die Zeit dafür als Hobby verbucht.

In Südamerika setzt ein Großteil der Landwirtschaft und des Frachtverkehrs auf Bioethanol-Motoren, die Alkohol aus Zuckerrohr und Mais verbrennen.

Die Versorgung mit Treibstoff ist allenfalls ein Kostenproblem. Flüssige Treibstoffe lassen sich problemlos aus Kohle und Erdgas herstellen und falls die auch mal zumeige gehen sollten (trotz des Booms in der Erdgaserschließung) kann man sie technisch problemlos aus Biomasse oder vollsynthetisch aus Luft und Wasser herstellen. (Durch Umwandlung von CO2 und H20 zu Kohlenwasserstoffen und gasförmigem Sauerstoff O2). Es braucht nur einige bezahlbare Energiequelle dafür. Die Stimmen werden lauter, das großtechnisch zu machen, um die Lastspitzen von Wind- und Solarenergie abzufangen.

Die Stimmen, den Energiepflanzenanbau auf Ackerland zu stoppen, werden immer lauter. Er steht in direkter Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung und zu Naturschutzzielen. M.E. wären synthetische Treibstoffe die deultich sinnvollere Variante, wenn wir denn mal zu annehmbaren Kosten und in großer Menge Energie aus Sonnenkraft (ob via Wind, Wellen, Solartechnik oder was such immer) erzeugen können. Das würde auch das große Speicherproblem in Sachen Elektromobilität überflüssig machen. Soviel Batterierohstoffe gibt es gar nicht, dass man die ganze Welt PKW-Flotte auf Elektro umrüsten könnte. Da müssen erst mal ganz neue Batteriekonzepte entwickelt werden.
Und die Speicherdichte der Verfügbaren Batterien ist viel zu niedrig, um damit Lastfahrzeuge (wie LKW und Traktoren) zu betreiben. Diese werden auf absehbare Zeit weiter flüssige Kraftstoffe benötigen.

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woody
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Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#13

Beitrag von woody » Mi 8. Aug 2012, 20:59

Ich bin zwar kein Landwirt, aber mit Rapsöl im Tank kenne ich mich ganz gut aus da ich das selbst jahrelang gefahren habe als es noch legal war. Die Regierung hat schon viel früher versucht Mineralölsteuer auf Rapsöl zu erheben, das scheiterte aber daran, daß Pflanzenöle keine Mineralöle sind und war erst mal vom Tisch. Dann hat man versucht die Pölfahrer mit Hinterziehung von Mehrwertsteuer zu kriegen, auch das scheiterte, da es nicht verboten war sein Fahrzeug mit "Lebensmitteln" zu betreiben. Da unsere Regierenden aber immer zu Höchstform auflaufen wenn Geld in die Kasse muss, haben sie die Mineralölsteuer in "Energiesteuer" umbenannt und somit alles Steuerpflichtig gemacht was man so in den Tank schütten kann.

Ich bin mit meinem alten Mercedes Transporter jahrelang und viele zehntausend Kilometer mit Rapsöl gefahen... ohne Umrüstung im Sommer mit 100% im Winter mit 50%. Die "alten" Merzedes Diesel wie sie zum Teil bis 1991 gebaut wurden brauchten keine Umrüstung. Die fuhren auch mit altem Frittenfett ohne Probleme solange es warm genug war.

50% Pflanzenölbeimischung packt aber auch fast jeder andere Dieselmotor (ausser diese ganz modernen Comonrail SchnickSchnack Dinger), also wenn du als Landwirt noch Rapsöl fahren darfst dann kannst du ohne Umrüstung zumindest beimischen. Man kann sich auch erst mal rantasten indem man das Mischverhältnis langsam erhöht. Also mal mit 10% anfangen und dann mit jeder Tankfüllung um 10% erhöhen. Den Tank immer nur halb voll machen und falls er dann irgendwann anfängt Probleme zu machen kann man mit Diesel auffüllen und es ist wieder gut. Am Anfang sollte man immer einen Ersatz Kraftstoffilter dabei haben, da das Pflanzenöl den Tank "reinigt" und gelöste Ablagerungen vom Diesel den Filter verstopfen können.

Ob es ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist Pflanzenöl zu fahren ist natürlich wieder ein anderes Thema. Aber ich finde es reizvoll ein Fahrzeug zu haben dessen Treibstoff man selber anbauen und herstellen könnte :grinblum:
Gruß, Woody

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tyr
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Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#14

Beitrag von tyr » Mi 8. Aug 2012, 23:30

roland hat geschrieben:Hi Manfred,
wie Du weist, beschäftige ich mich auch ein bisserl mit dem Thema - wenn auch noch nur theoretisch ;)
Daher hätt ich ne Frage: hast Du mal gegengerechnet, wieviele Hektar Ölfrüchte Du anbauen müsstest, um das notwendige Öl zu erzeugen?

Welche Schritte brauchen eigentlich keine große Zugkraft - du hast doch Rinder, die könnt man doch wenigstens für manche Arbeiten einsetzen - also lieber einen kleineren Mäher, einen kleineren Wender kaufen, doppelt so viele bahnen - aber mit "Grasantrieb"??

Rechnung Zeit: Traktorgeschwindigkeit beim Mähen x gefahrene Strecke bei maximaler Mäherbreite gegen Ochsentempo ;)
Rechnung Geld: Unterhalt Traktor gegen Ochse
Plus: bei allem rumrechnen muss die Zeit und das Geld für Treibstoffe, Unterhalt und Erwerb der jeweiligen Zugmaschine noch dazu.

Und dann noch der Punkt, wo das Öl auf Dauer herkommen kann, egal ob Erd- oder Pflanzenöl.


Roland
Das mit dem Ochsen ist schon eine gute Idee, der Ochse ist, gegenüber dem Pferd wesendlich genügsamer, und bringt auch noch gegen Ende des Arbeitsleben ein wenig Geld.
Haben wir zu DDR- Zeiten auf den 1,5ha so gamacht.
Das Problem: Heute kannst Du von der Fläche nicht existieren. Die Flächenleistung so eines Ochsen ist einfach zu gering.

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Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#15

Beitrag von daemo » Do 9. Aug 2012, 10:47

@manfred: man merkt das du wich wirklich mit dem thema befasst hast, alle achtung :-)
Manfred hat geschrieben:Hallo Roland,

Die Versorgung mit Treibstoff ist allenfalls ein Kostenproblem. Flüssige Treibstoffe lassen sich problemlos aus Kohle und Erdgas herstellen und falls die auch mal zumeige gehen sollten (trotz des Booms in der Erdgaserschließung) kann man sie technisch problemlos aus Biomasse oder vollsynthetisch aus Luft und Wasser herstellen. (Durch Umwandlung von CO2 und H20 zu Kohlenwasserstoffen und gasförmigem Sauerstoff O2). Es braucht nur einige bezahlbare Energiequelle dafür. Die Stimmen werden lauter, das großtechnisch zu machen, um die Lastspitzen von Wind- und Solarenergie abzufangen.
ich denke nicht das es eine kostenfrage ist. ich denke eher das es daran scheitert das sich keine unternehmer finden die das kapital haben und das interesse das mal umsetzen. kohleverflüssigung ist schon lange bezahlbar (wenn man großtechnische anlagen baut, größenordnung 100.000t/a und mehr). in den ländern wo die technik genutzt wird (südafrika und usa) liegt der produktionspreis bei 25-45$. wie der produktionspreis in china aussieht weiss ich nicht, dürfte aber ähnlich hoch sein. wenn ich jemanden finde der mir nen paar millionen € ausleiht würde ich selbst so ne anlage bauen lassen ^^

die kohleverflüssigung zu nutzen um lastspitzen abzufangen predige ich schon seid jahren. nur hört mir dabei normalerweise niemand zu der das auch umsetzen könnte... also predige ich das wohl umsonst :haha:


das die speicherdichte von batterien nicht groß genug ist um einen dauerbetrieb eines traktors über 10h zu gewährleisten ist klar, aber wie sieht es mit der speicherdichte aus bei einer nutzung über wenige minuten oder 1-2 std? also in der größenordnung in der du deine traktoren nutzt... wenn das ausreichen würde könnte man seine treibstoffkosten auf 0 senken indem man nen paar solarzellen und windräder nutzt um in den standzeiten die batterie wieder aufzuladen.

lg
daemo

roland
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Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#16

Beitrag von roland » Do 9. Aug 2012, 13:06

Hi,
woody hat geschrieben: Aber ich finde es reizvoll ein Fahrzeug zu haben dessen Treibstoff man selber anbauen und herstellen könnte :grinblum:
Genau das wäre zum Beispiel ein Punkt, den ich in Frage stellen möchte: kann ein Traktor überhaupt bei den üblichen Boden und Klimaverhältnissen so viel Öl produzieren, wie er verbraucht? Und zwar logischerweise mit nachhaltigen Anbaumethoden!

Sonne in Benzin:
wenn das wirklich mal so weit kommt das es in nennenswerten Mengen möglich ist, bin ich voll dafür - aber dann bitte in Erdgas, ist vielseitiger einsetzbar und einfacher aufgebaut ;). Ob dann allerdings die Landwirte diese Kraftstoffe überhaupt bekommen??? Das Geld is in anderen Berufsgruppen unterwegs.

Zugtiere/Flächenbedarf: das Zugtier braucht ne gewissen Fläche/Zeit, Richtig. Die bräuchte aber der Landwirt, der sein Öl anbaut, auch, oder?? (siehe Frage oben :) )
Aber selbst wenn der Flächenverbrauch ähnlich wie der Traktor wäre: Was für mich aber der grosse Vorteil ist: es ist ein großer Anteil Wiese dabei! Die ist für die Vielfalt in der Natur sicher wertvoller als Mais- und Rapsfelder ;)

Roland

Manfred

Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#17

Beitrag von Manfred » Do 9. Aug 2012, 13:22

@roland: Der Durchschnittsertrag beim konventionellen Raps liegt bei ca. 3,2 t pro ha. Lass es im Ökolandbau die Hälfte sein, 1,6 Tonnen.
Die Ölausbeute liegt bei ca. 40%. Also im Ökoanbau ca. 640 Liter pro ha. Davon mögen 100 Liter für die Bearbeitung der Fläche und das Pressen der Rapskörner draufgehen, blieben ca. 540 Liter. Ich müsste also auf ca. 10 % meiner Flächen Raps anbauen, um die Maschinen zu füttern.
Für ein Ochsengespann mit überwiegender Grasfütterung bräuchte ich ca. die gleiche Futterfläche.
Nicht berücksichtigt ist dabei natürlich die Energie für die Herstellung der Maschinen.

tyr
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Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#18

Beitrag von tyr » Fr 10. Aug 2012, 09:39

roland hat geschrieben:Hi,
woody hat geschrieben: Aber ich finde es reizvoll ein Fahrzeug zu haben dessen Treibstoff man selber anbauen und herstellen könnte :grinblum:
Genau das wäre zum Beispiel ein Punkt, den ich in Frage stellen möchte: kann ein Traktor überhaupt bei den üblichen Boden und Klimaverhältnissen so viel Öl produzieren, wie er verbraucht? Und zwar logischerweise mit nachhaltigen Anbaumethoden!

Sonne in Benzin:
wenn das wirklich mal so weit kommt das es in nennenswerten Mengen möglich ist, bin ich voll dafür - aber dann bitte in Erdgas, ist vielseitiger einsetzbar und einfacher aufgebaut ;). Ob dann allerdings die Landwirte diese Kraftstoffe überhaupt bekommen??? Das Geld is in anderen Berufsgruppen unterwegs.

Zugtiere/Flächenbedarf: das Zugtier braucht ne gewissen Fläche/Zeit, Richtig. Die bräuchte aber der Landwirt, der sein Öl anbaut, auch, oder?? (siehe Frage oben :) )
Aber selbst wenn der Flächenverbrauch ähnlich wie der Traktor wäre: Was für mich aber der grosse Vorteil ist: es ist ein großer Anteil Wiese dabei! Die ist für die Vielfalt in der Natur sicher wertvoller als Mais- und Rapsfelder ;)

Roland
Was heute mit dem Rapsanbau getrieben wird hat mit Nachhaltigkeit, oder gar Notwendigkeit, nichts zu tun. Nur mit Gier der einzelnen Bauern.....und irrsinniger Landwirtschftspolitik(wachstum, Wachstum über alles). Raps wird gut bezahlt. Inzwischen haben sich hier reine Getreide-Raps_Getreide- Raps Wechsel etabliert.
Das ist pure Bodenausbeutung. Aber so ist das, wenn sich die Eigentümer nicht mehr um ihr Eigentum scheren, hauptsache die Pacht stimmt.


Im Prinzip ist Raps in der Fruchtfolge eine schöne Pflanze. Zwar ein Starkzehrer, aber auch durch seine tiefen Pfahlwurzeln auch ein guter Bodenlockerer und gute Bienenweide. Neben dem starken Anbau von Raps, ist auch die zunehmende Einzelflächengröße heute ein Problem. Je größer und zusammenhängender die einzelnen Flächen, umso niedriger die Biodiversität, was dann auch wieder Auswirkung auf die angebauten Kulturen hat, z.B. durch vermehrten Schädlingsbefall.
Klar sind große Schläge ökonomisch effizenter, zumindest unter unserer Sicht rein monetärer Ökonomie....
aber Effizenz ist eben nicht alles.

In Zeiten des Ochsen und Ackergauls wurden 1/3 der (Acker)Flächen für das Futter der Zugtiere benötigt, in der Beziehung ist der Traktor nicht höher im Flächenverbrauch. Und es ist durchaus möglich, Maschienen zu bauen, die auch 20-30Jahre und länger halten und sich so amortisieren. Mein Traktor ist Bj. 1977, hat als ehemaliger LPG- Schlepper wahrscheinlich viele, viele tausende Betriebstunden auf dem Buckel, und läuft seit zehn Jahren bei mir problemlos.
Saut ein wenig Öl, aber das haben die Russen alle so an sich...... ein Russe tropft nicht, er markiert :haha:

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Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#19

Beitrag von Löwenzahn » So 2. Sep 2012, 09:20

Ich kann den Anbau-Aufwand bzgl. Raps- oder Sonnenblumen = PÖL natürlich nicht beurteilen. Halte aber, wenn die Bedingungen stimmen, lokales Pöl immer noch für eine umweltverträgliche Variante.

2003 ließ ich einen VW LT von Elsbeth (heute wieder Pleite) auf ein professionelles 1Tank-System umbauen = sehr teuer. 2 Jahre später verkaufte ich den schon wieder. Probleme gab`s nur mit der Luft (Tankdeckel verklebte immer). Das ungefilterte Rapsöl kam vom Bauern aus dem Nachbardorf.

Heute habe ich einen modernen Einspritz-Jumper und wage es dennoch, ohne jegliche Umrüstung, zeitweise eine hochprozentige Mischung zu fahren. Hier natürlich nur im Sommerhalbjahr, auf der Insel auch im Winter. Bisher gab es nie Probleme, die ASU-Werte sind hervorragend, bei Citroen hat noch gar keiner gemerkt, dass da schon Pöl drin war.

Die Bauern aus der Region fahren in ihren alten Traktoren, ohne jeglichen Umbau, 100% Pöl - aber im Winter natürlich nicht. Steht der Traktor geschützt, wird es eigentlich nur an Frosttagen problematisch - sind ja alte Kisten, hart im Nehmen und ruckzuck warm. Eine 2 Tank-Variante kann man sich aber selbst relativ günstig konstruieren, wenn man konzentriet fährt und vor dem Motor-Abstellen umschaltet. Ansonsten bedarf es teurer Technik.

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Re: An die Bauern im Forum: Minimierung Kraftstoffbedarf?

#20

Beitrag von WernervonCroy » So 7. Okt 2012, 04:37

Zu PÖL will ich mal nichts sagen, aber ich fahre seit jahren auch privat Diesel mit der Gewissheit ich könnte den Ölscheichs den Hahn zu drehen wenn ich wollte.
Hatte damals als das ganze Steuergedöns noch nicht war, einen Audi 80 Avant 1,9 TDI ohne Umbau locker auf 364000km(200 000km Eigenfahrleistung) mit PÖL gebracht. Teils 100%(Sommer) teils 50%(Winter)Damals hat man das PÖL noch für 40 cent bekommen....... lang lang ist her. Den Ölwechselintervall halbiert und das wars.

Was ich eigentlich sagen wollte, es gibt irgendwo eine Studie/Versuch wo 100ha mit 5 Pferden bewirtschaftet werden im Vergleich zu der selben Grösse mit zwei Schleppern. Alleine die Kostenersparniss auf 15 Jahre gesehen war bei den Pferden enorm.

Eins sollte aber allen klar sein, mehr Manpower ist bei den Pferden auf jeden Fall von nöten. Mal eben 50ha im Nebenerwerb alleine ist nicht.

Gruss Frank
Lebe dein Leben.
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