Abszess beim Hund

(wir werden nicht gebraten)
Knurrhuhn

Abszess beim Hund

#1

Beitrag von Knurrhuhn » Di 14. Aug 2012, 16:36

Meine Hündin hat immer wieder mal kleine Knübbelchen, die sie aber nicht zu stören scheinen und irgendwann von alleine aufgehen. Dann entleert sich so ein Grieß und die Dinger sind weg. War damit anfangs schon mal beim TA, der meinte das sei nichts schlimmes und man müsse es nicht behandeln.

Diesmal aber hat sie so ein größeres "Ei" oberhalb des Beins, an dem sie seit einigen Tagen rumgeleckt hat. Da ist so ein kleines Löchlein an der Oberfläche zu sehen, wo aber nichts raus kommt. Also war ich heute mit ihr beim Tierarzt. Es ist ein Abszess, der sich verkapselt hat. Der Doc hat das Löchlein ein klein wenig erweitert, konnte aber weiter nichts bewirken.
Er hat Betaisodona-Tinktur raufgemacht und mir ein Fläschlein davon mitgegeben. Das soll ich 2-3 mal am Tag drauftupfen und in einer Woche sehen wir weiter. Wenn sich bis dahin nichts getan hat, will er es rausschneiden.

Hat jemand evtl. schon Erfahrung mit solchen Sachen? Kann man irgendwas tun, um das Aufschneiden zu vermeiden? Gibt's tolle Hausmittel die man versuchen könnte....? Homöopathie? Kneippanwendungen? Vodoo? :aeh:

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die fellberge
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Re: Abszess beim Hund

#2

Beitrag von die fellberge » Di 14. Aug 2012, 17:10

Kann es sein, das sie sich eine Granne eingefangen hat?

Dann hilft H2O2 sehr gut gegen die Entzündung.

Wenn es schäumt ist Eiter im Abszess und das H2o2 desinfiziert die Wunde.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

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Re: Abszess beim Hund

#3

Beitrag von zaches » Di 14. Aug 2012, 17:13

Ja, es gibt Globuli, die auch das "Homöopathische Messer" genannt werden!

Was war das nur? Such mal im Netz danach.....

lg, zaches
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Knurrhuhn

Re: Abszess beim Hund

#4

Beitrag von Knurrhuhn » Di 14. Aug 2012, 17:35

Nee, eine Granne oder äußere Verletzung war es nicht, obwohl die Dinger oft durch sowas verursacht werden. Aber das Knübbelchen ist definitiv von innen her gewachsen, ohne äußere Einflüsse. Doc meinte heute auch wieder (ist der Nachfolger dessen, bei dem ich immer war), daß sowas Veranlagung ist, gegen die man nicht viel tun kann. :-(

Ist das Wasserstoffperoxid besser als Betaisodona? Das hätt ich nämlich auch da ....

Stimmt, Zaches - ich hab da jetzt "Myristica sebifera" gefunden. Hab grade in der Apo angerufen, haben die natürlich nicht da, aber morgen früh kann ich es holen. Dann werde ich das mal ausprobieren. Hoffentlich bringt es was.

Ist das erste Mal, daß es da zu Komplikationen kommt, bisher lief das immer so nebenbei ab. Hätt' ich ja sonst schon viel früher eingegriffen, verdammicht. :bang:

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Re: Abszess beim Hund

#5

Beitrag von Eule » Di 14. Aug 2012, 17:40

Hallo Frau Hollerbusch,
also mit Voodoo kann ich Dir nicht weiterhelfen, aber Betaisodona wird vermutlich auch nichts helfen. Es gibt meines Wissens nach 2 Möglichkeiten, je nachdem wie groß der Abszeß schon ist. Myristica sebifera in D3-D6. Es wird auch das homöopathische Messer genannt und bewirkt, daß der Abszeß schnell reift, zusammen mit der Zugsalbe Ichtholan wirkt es 100%ig. Mit der Zeit geht der Abszeß zwar schon auf, aber bis dahin ist es oft sehr schmerzhaft, so daß es besser ist, man macht einen kleinen Schnitt und drückt dann alles raus, das ist mit Sicherheit weniger schmerzhaft als ein Aufplatzen abzuwarten und der Tierarzt weiß normalerweise, wann der Abszeß reif ist. Dein Tierarzt schein aber keine Ahnung von Abszessen zu haben, oder er ist sehr clever, denn wenn ein Abszeß geöffnet wird, bevor er reif ist, muß dies meist mehrmals gemacht werden.
Wenn noch kein Eiter vorhanden ist, kannst Du es mit Mercurius sublimatus corrosivus in der selben Potenz wie Myristica versuchen, es kupiert Geschwüre bzw. bring sie zum Einschmelzen.
Für die anderen Knötchen (evtl handelt es sich um eine Überproduktion der Talgdrüsen, die die Hautporen verstopfen und dann kann der Talg nicht mehr raus und es gibt Fettgeschwulste) könnte dann Hepar sulfuris in einer hohen Potenz (D20-D30) helfen. In einer niedrigeren Potenz (D6-D12) kann es auch die Reifung des Abszesses bewirken.
Also ich würde Hepar sulfuris mit einer Zugsalbe nehmen, entweder der Abszeß löst sich dann auf, weil die Giftstoffe ggf. rausgezogen werden und wenn noch kein Eiter da ist oder falls sich bereits Eiter gebildet hat wird er reif. Wenn der Abszeß weg ist, dann eine hohe Potenz 1x wöchentlich geben, damit sich keine neuen Knötchen mehr bilden.
Die niedrigen Potenzen kannst Du 1-2x tägl. geben. Am Besten nimmst Du Globuli (max. 10 Stück), die leckt er dir evtl. aus der Hand, weil sie süß sind.
Ich drück Dir die Daumen, daß es hilft. Wenn die Knötchen nicht weniger werden, gibt es noch andere Mittelchen, aber dann muß man sehr ins Detail gehen, um das richtige zu finden.

Knurrhuhn

Re: Abszess beim Hund

#6

Beitrag von Knurrhuhn » Di 14. Aug 2012, 17:59

Danke dir, liebe Eule,

das liest sich als ob Du Dich da gut auskennst?! :)

Wie ich vorhin schon schrub hab ich das Myristica sebifera schon geordert und hole es morgen früh gleich bei der Apotheke ab. Und die Zugsalbe kann man auch bei Hunden verwenden? (hab immer etwas Sorge, daß da was drin sein könnte was die nicht vertragen :rot: )

Ich mach das jetzt erst mal so, und wenn es nicht anders geht, gehe ich dann doch zu einem anderen TA, der auch hier in der Nähe ist. War heute aus Gewohnheit wieder bei meinem "alten", weil ich da sonst recht zufrieden war. So ein typischer Abzocker ist der eigentlich nicht, ganz im Gegenteil. Aber vielleicht hat er ja wirklich nicht viel Ahnung bzgl. solcher Sachen?
Da ich ja jetzt woanders wohne ist das schon 'ne ziemliche Gurkerei immer dahin und es wär' eh besser, wenn ich einen TA um die Ecke hätte. Aber ich tu mich da etwas schwer einfach zu wechseln weil man nie weiß, wie die so drauf sind. Bisher hab ich bei Versuchen nicht so dolle Erfahrungen gemacht, wenn ich mal wg. Urlaub oder so woanders hin mußte.

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Re: Abszess beim Hund

#7

Beitrag von Eule » Di 14. Aug 2012, 18:05

Ja, ich habe ein bißchen Ahnung, hab mal vor vielen Jahren Tierheilpraktikerin gelernt. Die Zugsalbe kannst Du auch bei Hunden anwenden, aber gut abdichten, sie sollte auf keinen Fall abgeleckt werden.

Knurrhuhn

Re: Abszess beim Hund

#8

Beitrag von Knurrhuhn » Di 14. Aug 2012, 18:32

Ja klasse, das las sich auch schon so "fachfraulich"! :daumen:

Jut, dann also morgen noch die Salbe mitbringen, und Pflaster druff. Ach so - muß vorher doch noch was fragen: der Arzt hatte dieses kleine Löchlein ein bißchen vergrößert, aber es kommt definitiv nichts raus - kann ich da trotzdem die Salbe drauftun obwohl es offen ist? :aeh:

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Re: Abszess beim Hund

#9

Beitrag von Eule » Di 14. Aug 2012, 19:11

Das macht nichts, solange es nicht direkt blutet. Eine kleine Kruste reicht schon aus. Da der Tierarzt das Löchlein nicht gerade eben reingemacht hat, geht das mit der Salbe, aber gib nicht nur ein Pflaster drauf. Am Besten Du gibst die Salbe dick auf ein Stück Zellstoff und, dann ein Stück Plastiktüte drüber und dann ein Pflaster (wenn genügend fellfreie Haut vorhanden ist) oder mit einer Binde umwickeln. Nach 24 Std. mal nachschauen und evtl. wiederholen.

Knurrhuhn

Re: Abszess beim Hund

#10

Beitrag von Knurrhuhn » Di 14. Aug 2012, 19:57

Ich hatte gestern mal auf Verdacht angerührte Heilerde draufgemacht weil ich dachte, irgendwas tun zu müssen und mir das irgendwie in den Sinn kam (blinder Aktionismus? :holy: ). Dann hab ich ein großes Pflaster drauf geklebt und darüber noch eine Mullbinde rumgefriemelt. Ist leider eine ganz blöde Stelle da oben, etwas oberhalb wo das Bein beginnt. Aber es ging irgendwie, mit Bein- und Brustumwicklung, ohne daß Hundi wie'ne Mumie aussah. Und das coolste war - sie hat gar nicht dran gezubbelt oder geknabbert, war total lieb und diszipliniert. Fast so als wüßte sie, daß ihr damit geholfen werden soll! :hmm:

Nochmal ganz lieben Dank!! :kuuh:

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