#4
Beitrag
von emil17 » Sa 9. Jun 2012, 19:42
Super!
Mein Putzersterlebnis liegt schon lang zurück: Es ging darum, eine Natursteinmauer von innen zu verputzen. Zuerst war ich zwei Tage lang Unterhund bei einem Profi, der hat zwei Leute voll beschäftigt damit, das anzumischen, was er an Verputz verbraucht hat. Nachdem es so leicht aussieht, wie ein geübter Mensch den Putz so beiläufig spielerisch und gleichzeitig affenartig schnell an die Wand (und nur an die Wand) befördert und dabei auch noch sauber bleibt, dachte ich, das kannst Du auch ...
Nur wollte bei mir das Zeug einfach nicht an der Wand bleiben. Und wenns nach dem dritten mal doch geklappt hat, macht man Pause, nach 5 Minuten bildet sich irgendwo in der Fläche ein Fischmaul und das ganze Zeug liegt bald darauf wieder am Boden ...
Inzwischen geht es besser.
Deine Anleitungen sind sehr brauchbar und sprechen das an, woran man als Laie gerne scheitert.
Was mit sehr geholfen hat, ist, dass mir jemand gezeigt hat, wie man den Putz anmischen muss, damit man eine Chance hat, dass es überhaupt geht.
Zu steif, zu dünn, zu fett, zu mager, falscher Sand ... es gibt leider viel mehr Möglichkeiten, es falsch zu machen als richtig. Wenn der Brei schon falsch angemischt ist, hat man nachher keine Chance, nur merkt man es als Neuling eben nicht.
Überkopf und Leibungen putzen ist aber immer noch nicht so meine Stärke.
Die Erfahrung, dass Gips über Kalk nicht geht, habe ich so nicht machen müssen. Das kann eigentlich nur bei aufsteigender Feuchtigkeit im Mauerwerk passieren, oder wenn man den Kalk nicht vorher chemisch abbinden (=karbonatisieren) lässt. Zement auf Gips hält hingegen nicht, Zementputz auf Natursteinmauerwerk aus Luftkalk ist auch keine gute Idee.
Noch eine Bemerkung: Abdecken von Naturholz ist Pflicht; frischer Kalkmörtel ist sehr basisch und kann dadurch Flecken erzeugen, die man nicht mehr weg bekommt. Auch geöltes Holz wird angegriffen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.