Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

Meldung des Tages
der elch oh schreck

Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#21

Beitrag von der elch oh schreck » So 20. Mai 2012, 02:27

hallo ina maka,
es gibt einen zusammenhang, in spanien gehst ins centro salud (gesundheits zentrum) und der arzt wird vom staat bezahlt.
also versucht er dich zu heilen, damit er seine ruhe hat. spanischer standart
in deutschland gehst ins krankenhaus allein schon der gegensatz im wort, erstaunt ein wenig.
dort sind ärzte die nach leistung bezahlt werden was sie rein bringen.
der arzt in deutschland versucht einen möglichst lange im zustand zwischen nicht gesund und nicht tot zu halten =
optimale wertschöpfung am patienten.

jedes system schafft eben anreize und somit andere standarts um optimiert zu funktionieren.

zb selbst so erlebt, beinbruch spanien waden schienbein ab, erstversorgung staatlich (keine frage nach versicherung)
erstversorgung war ok, als ich protestieren wollte wegen aufschneiden meiner hose , letzte erinnerung spritze wie die gedrückt wird, nächste erinnerung mit gips beim röntgen.
dann aber privatklinik , besprechung um 20 uhr abends op termin 9.00 nächster tag.
nachts noch mit dem ärztlichen dienst der dkv telefoniert. die wollten mich ausfliegen lassen.
ich war da aber stur, nur op umgestellt auf marknagel in der debatte.
morgends an der tür zum op zum arzt gesagt, hab meine meinung geändert will marknagel. er nur ok den muß er aber bestellen.
zurück im zimmer ... arzt kommt rein und meint , so op ist in 4 tagen rumliegen können sie auch zuhause.
gemütlich sylvester zuhause gefeiert um dann am 3. jan operiert zu werden , am 5. jan wieder zuhause.
bruch sprunggelenk in deutschland ...
erst mal notaufnahme gemütlich mit dem rollstuhl, zig patienten vor mir bei einer frau tropfte fröhlich blut auf den boden ... echt leute mit schmerzen vor mir ...
meine frau geht an den schalter, erste frage wie versichert ? die legt meine dkv karte hin 100% einbettzimmer 100% chefarztbetreung steht da drauf ...
hektik am schalter sofort telefoniert ... 3 min später erstgespräch im behandlungszimmer mit 3 ärzten.ich hab mich geschämt! vor mir waren zig leute die mehr schmerzen hatten als ich. !
dann 3 tage rumliegen schwellung muß angeblich erst abklingen dann op, danach wieder schwellung muß erst abklingen ich hatte es satt,
anruf bei versicherung ich geh ... die nur klar kein problem ... gips dann in einem anderen krankenhaus ranbasteln lassen.
und sprunggelenk der bruch war pille palle im vergleich zum spiralbruch schienbein + wadenbein auch durch.

wenn mir in deutschland mal was passiert lasse ich mich ausfliegen soviel ist sicher.


grüße

nen elch

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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#22

Beitrag von ahora » So 20. Mai 2012, 08:30

hier einige fakten:

<Der Beitragsatz im Regimen der Autonomos

Die monatliche Beitragshöhe richtet sich nach der gewählten Bemessungsgrundlage:
◦Bemessungsgrundlagen 2010: min. 841,80 Euro; max. 3198 Euro
◦Bemessungsgrundlagen 2011: ◦Base mínima de cotización: 850,20 Euros
◦Base máxima de cotización: 3.230,10 Euros

◦Bemessungsgrundlagen für 2012 bleiben unverändert: ◦Base mínima de cotización: 850,20 Euro
◦Base máxima de cotización: 3.230,10 Euro

◦Quote: 29,8 % (der gewählten Bemessungsgrundlage); bei Wunsch auf Versicherung von Arbeitsunfall und Berufskrankheit (AT y EP), sowie des Anspruchs auf Arbeitslosengeld erhöht sich diese Quote abhängig von Branche und Tätigkeit. Wird nebenbei auch eine abhängige sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausgeübt, so reduziert sich der Beitragssatz um den Anteil des Krankenschutzes und beträgt 2012: 26,5 %
◦Bei Autonomos im Alter von mehr als 48 Jahren betragen die Grenzen der Beitragbemessungsgrundlage zwischen 916,50 und 1.870,50 Euros.

Folglich ergibt sich für die meisten Autonomos eine monatliche Beitragshöhe in der Sozialversicherung von 253 Euro, d.h. bei Wahl der unteren Grenze der Bemessungsgrundlage.>

quelle: http://www.enterspain.com/?Business-in- ... g/Autonomo


hinweisen möchte ich auf folgenden absatz: <Wird nebenbei auch eine abhängige sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausgeübt, so reduziert sich der Beitragssatz um den Anteil des Krankenschutzes und beträgt 2012: 26,5 %>

das bedeutet, dass in dem beitrag für autonomos ein beitrag für krankenschutz enthalten ist.

ich habe einige erkundigungen eingezogen, über deine aussage, dass die krankenkasse für alle spanier kostenlos wäre, kam nur schallendes gelächter. der beitrag der arbeitnehmer beträgt 4,7% des nettogehaltes.



es gibt gesundsheitszentren das stimmt. es wird jeder behandelt, das stimmt. aber man bekommt auch eine rechnung, es ist nicht kostenlos, bzw. man zeigt seine versicherungskarte vor.

soweit die fakten, was folgt ist persönliche erfahrung, von denen jeder andere hat.


wir waren bereits in öffentllichen krankenhäusern, und natürlich haben wir bezahlt, und zwar gerne, da die erstversorgung gut war. nur mehrere tage dort zu verbringen ist für deutsche wahrscheinlich ein ziemliche tortour. da es in spanien üblich ist, dass die patienten von angehörigen rund um die uhr versorgt werden. für deutsche etwas gewöhnungsbedürftig. mein nachbar lag längere zeit auf intensiv und war mehr mit den nerven am ende, als er unter seiner erkrankung litt.

ich bin auch privat-versichert und ich habe in deutschen krankenhäusern nur gute erfahrungen gemacht. ich bin immer gegangen, wenn ich das für richtig hielt, nach einer op, für die auch heute noch eine aufenthaltsdauer von 2 wochen vorgesehen ist, bin ich nach 5 tagen gegangen. es war alles blitzverheilt, sie hatten nichts einzuwenden und wenn, wäre ich auch gegangen. nach der geburt unserer tochter bin auch gegangen. keiner hätte gewagt, mir vorzuschreiben, wann ich zu gehen habe. es ist immer meine entscheidung und meine verantwortung, die ich natürlich zu tragen habe. keiner wird gezwungen. krankenhäuser und ärzte sind dienstleister - ich bestimme, welchen dienst ich in anspruch nehme und welchen nicht.

ahora

der elch oh schreck

Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#23

Beitrag von der elch oh schreck » So 20. Mai 2012, 14:21

@ahora
http://www.msc.es/gabinete/notasPrensa. ... le&id=2441
2. absatz:
quiere garantizar que la sanidad pública en España sea universal, gratuita y de la máxima calidad, pero además, económicamente sostenible y gestionada de un modo eficiente”.
http://www.madriderzeitung.com/00254-ge ... -arzt.html
http://www.aok-bv.de/politik/europa/index_01406.html
und die 4.7 % bzw autonomo , sind für krankengeld bis zu 2 jahre dann berufsunfähigkeitsrente.

grüße

nen elch

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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#24

Beitrag von ahora » So 20. Mai 2012, 15:43

gratis bedeutet für mich, dass ich als arbeitnehmer oder selbständiger nichts bezahle. hier ein zitat aus deinem letzten link:

<Finanzierung
1996 wurde die Finanzierung des Gesundheitswesens von einem beitragsfinanzierten auf ein steuerfinanziertes System umgestellt und in den Staatshaushalt integriert. Geblieben ist der Globalbeitrag für soziale Sicherung, zu der auch Krankengeld und Mutterschaftsgeld zählen. Arbeitnehmer zahlen hierfür 23,6 Prozent ihres Bruttoverdienstes.>

dann ist es eben eine <sozialversicherung> für die man zahlt. auf alle fälle zahlt man einen pflichtbetrag. man bekommt eine karte der <seguridad social> und wenn man die vorzeigen kann, ist die behandlung beim arzt, (den man zugewiesen bekommt), kostenlos. also genau, wie in deutschland auch, da zahl ich als pflichtversicherter beim arzt <außer> den 10 euro praxisgebühr, auch nichts.

und da die einnahmen nicht mehr ausreichen, zahlen wir jetzt hier auf mallorca, ich weiß nicht, ob das bei euch auch so ist, 5 cent mehr für jeden liter benzin.

der elch oh schreck

Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#25

Beitrag von der elch oh schreck » So 20. Mai 2012, 16:00

hallo ahora,

du verwechselst wie viele beitrag für krankengeld , mutterschaftsgeld mit beitrag zur krankenversicherung !
die sip karte bekomme ich auch ohne zu arbeiten. im übrigen da hier max 2 jahre arbeitslosengeld bezahlt werden , und viele da nun schon rausfallen, die krankenversicherung läuft weiter weil eben
steuerfinanziert !
ansonsten ist valencia wohl mehr pleite und schlägt daher 7 cent pro liter auf...

ansonsten hat die ganze autonomo also "kopfgeld" sache viele vorteile. rentenberechtigt nach 15 jahren , wobei ok 2 jahre in den letzten 5 einbezahlt werden müßen von 60-65
vollrente 100 % nach 35 jahren einzahlungsdauer ab 65. verdienen kann man aber was man will, so hat man die möglichkeit vernünftig privat vorzusorgen.
da es hier keine scheinselbständigkeit gibt, kann auch der kellner im lokal autonomo sein.

grüße


nen elch

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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#26

Beitrag von ahora » So 20. Mai 2012, 16:17

die 23,6% für arbeitnehmer und die ähnliche prozentzahl für <autonomos> sind doch nicht nur für krankengeld und mutterschutz :roll:, bei den paar kindern, die es in spanien noch gibt :pfeif:.

dass die versicherung weiterläuft, auch wenn man arbeitslos ist und kein arbeitslosengeld bekommt, das stimmt. ist aber in deutschland nicht anders, nur dass man in deutschland in der regel sein leben lang auch noch anrecht auf hartz 4 hat.

auf alle fälle zahlt man, sowie man angestellt ist oder autonomo, egal, wie das kind heißt.

ihr zahlt 7 cent, hab mal gehört, dass der sprit auf mallorca der teuerste von spanien wäre, vielleicht haben sie deswegen nur 5 cent draufgeschlagen.

der elch oh schreck

Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#27

Beitrag von der elch oh schreck » So 20. Mai 2012, 16:35

ahora, die autonomo oder eben securidat social bei arbeitnehmern ist :
unfallversicherung rentenversicherung berufsunfähigkeitsversicherung auch krankengeld mutterschaftsgeld bei arbeitnehmern auch arbeistlosenversicherung ...
autonomo ausdrücklich keine arbeitslosenversicherung enthalten !
daher sind viele eigentlich "arbeitnehmer" arbeiten aber auf autonomo und legen rechnung wenn sie mehr als der durchschnitt verdienen.
bei zb 2000 euro brutto ist autonomo eben je nach alter um 150 oder 250 euro übern daumen jetzt...
bei normal angestellt wäre es aber rund 460euro ;-)

zumal früher der kündigungsschutz so überzogen war daß man eh nur arbeitsverträge auf 11 monate gemacht hat.

grüße
nen elch

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