Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

Meldung des Tages
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Nicki
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Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#1

Beitrag von Nicki » Mi 16. Mai 2012, 18:20

Hallo,

habe gerade im internet folgenden Bericht entdeckt:

http://www.deskmag.com/de/vielen-freibe ... orking-376 :eek:

Ich denke, dass das auch gerade hier im Forum interessant sein kann, da ja einige (oder viele?)
über Selbstvermarktung von Produkten nachdenken, um sich fianzielle Mittel zu verdienen, die
trotz Selbstversorgung notwendig sind.

Meiner Meinung nach würden bei Einführung dieser neuen Zwangsabgabe solche Ideen und
Zukunftspläne nicht mehr umsetzbar sein.
Ich bin jedenfalls gerade sehr schockiert über diese Meldung und sehe gerade meine
Träume platzen.

Was meint ihr dazu? :hmm:

Wenn ihr auch gegen diese Zwangsabgabe seid, unterschreibt doch bitte diese Petition.
https://epetitionen.bundestag.de/index. ... on%3D23835

Der Petitionstext erklärt meine Befürchtungen und Sorgen gut und sachlich.
Zu so einer Wortwahl bin ich in diesem Augenblick gerade nicht fähig.

Bin einfach nur wütend, traurig, enttäuscht..... :nudel: :ohoh:

sybille
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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#2

Beitrag von sybille » Mi 16. Mai 2012, 18:45

Ich bin jedenfalls gerade sehr schockiert über diese Meldung und sehe gerade meine
Träume platzen.
Nicki, mir geht es genauso. Aber irgendwo kann ich es nachvollziehen.
Ich habe einen guten Freund, der durch seine Selbständigkeit richtig viel Geld verdient. Dieses Geld gibt er komplett aus. D.h. er zahlt weder Krankenkasse, noch legt er etwas an Seite fürs Alter. Eigentum, das er dann veräußern könnte hat er auch nicht. Und - was ich damit sagen will, er ist sicher nicht der Einzige. Für all diese Menschen muß die Allgemeinheit irgendwann aufkommen und das ist nicht richtig.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 16. Mai 2012, 19:18

hallo!

Mich wundert es sowieso schon länger, warum "die Jungen" nicht längst gegen dieses (gegen dieses !!!) Rentensystem revoltieren....
Immerhin erwartet mich wahrscheinlich mal eine winzige Rente, aber einzahlen darf ich (dürfen wir) brav.
Es ist ja kein Verlass darauf, dass man dann auch ordentlich eine Pension bekommt !!!!!!!!
keine Garantie.

Außerdem steht im Text unter anderem:
Nichts spricht gegen den allgemeinen Sinn einer Altersvorsorge. Nichts spricht gegen ein solidarisches System, dass alle Bevölkerungsgruppen gleichmäßig und entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit in eine zukunftsfähige staatliche Altersvorsorge einbezieht. Darauf zielt das geplante Gesetz allerdings nicht.

Rentenministerin von der Leyen erhält wie ihre Kollegen eine staatliche Pension weit über dem Niveau der Basissicherung, ohne einen Cent in die Rentenversicherung zu zahlen. Genauso wie die Abgeordneten, die über das Gesetz entscheiden. An einer Reform dafür arbeitet weder das Rentenministerium noch das Parlament.

[....] Leute, die nicht arbeiten und ausschließlich von Kapitaleinkünften leben, sind ebenso von der Versicherungspflicht befreit. Sie wurden dafür in den letzten Jahren mit wesentlich weniger Steuerforderungen belohnt.
liebe Grüße!

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Nicki
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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#4

Beitrag von Nicki » Mi 16. Mai 2012, 19:21

@sybille:

Ja, irgendwo kann sogar ich das nachvollziehen. Aber warum keine prozentuale Berechnung?

300-450Euro pauschal im Monat zu verlangen, plus die Krankenkassenbeiträge.....

Weil es schwarze Schafe (wie in deinem Beispiel) gibt, sollen alle anderen mitbestraft
werden?
Ich kenne wirklich viele Selbstständige, Kleinstunternehmer... Und ich selbst bin es auch.
Für uns ist das wirklich existenzbedrohend.
Um mal bei mir zu bleiben: Ich verdiene mit verschiedenen Aufträgen / Jobs nicht mehr
als ein Hartz4-Empfänger. In manchen Monaten sogar weniger....
Warum ich das mache? Weil ich keinen Vollzeitjob gefunden habe, in dem ich glücklich bin
und von dem ich leben kann.
Außerdem möchte ich vom Arbeitsamt kein Geld haben.

Kommt das Gesetz, bleibt mir und vielen anderen aber keine andere Wahl.
Das ist zumindest meine Befürchtung.

Die Sv-pflichtigen Jobs werden durch dieses Gesetz doch nicht vom Himmel fallen. Die Wirtschaft
wird auch nicht auf Grund dieses Gesetzes höhere Löhne zahlen.
Was hat der Staat gewonnen, wenn mehr in den Rententopf gezahlt wird und zeitgleich mehr aus
dem ALG-Topf entnommen wird??

sybille
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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#5

Beitrag von sybille » Mi 16. Mai 2012, 20:04

Nicki, da sind wir beide in der gleichen Situation und haben die gleiche Einstellung dazu. Und haben noch dazu das Problem, das man uns ganz leicht Steuerhinterziehung vorwerfen könnte, denn lt. Gesetz kann man nicht mit weniger Geld als dem Hartz4satz leben. So wurde mir das wörtlich gersagt, als ich vor 2 Jahren Mietzuschuß beantragt habe. Das ich durchaus mit meinem Geld rund komme, interessiert nicht.
300 - 450 € monatlich für unter 30jährige steht dort. Da bin ich lange drüber und bevor ich das zahle, lasse ich mir etwas einfallen. Ich besitze eine Immoblilie, die ist meine Rente und das muß reichen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Räubermutter
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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#6

Beitrag von Räubermutter » Mi 16. Mai 2012, 22:05

Wo wir doch wieder beim Thema sind - gibt es schwarze Schafe, die sich trotz finanzieller Möglichkeiten nicht um ihre Altersvorsorge kümmern, sollen wieder alle dafür herhalten? Find das auch total daneben.
Es gibt ja schon viele Selbständige, die ganz kleine Unternehmen haben und gerade mal ihren Lebensunterhalt erwirtschaften können ohne fremde Hilfe - wie die Vorredner ja konkret beschreiben. Warum muss man solche Helden schon wieder so gängeln???
Kaum wird man in Deutschland selbständig aktiv und macht die ersten Euro UMSATZ, kommen alle gerannt und halten die Hand auf, alle stellen sie Ansprüche, alle wollen sie was vom zu erwartenden Kuchen abhaben - der dann aber gar ncihts mehr werden kann, weil ihm ständig alles wieder entrissen wird!
Kreditwürdig ist man auch nicht - im Vergleich zum Arbeitnehmer, dabei kann dem doch auch fast jederzeit gekündigt werden - irgendeine Maultasche findet sich doch immer...!
Ich find das soo gemein - da schuftet man und ist kreativ und froh, dass man sein eigener Herr ist und sich gerade eben finanzieren kann - da wirds Dir unmöglich gemacht!!! :bang: :bang: :bang:
Kreativität, Unabhängigkeit, Mut, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung - solche Eigenschaften werden in Deutschland wirklcih zunichte gemacht... :motz:

Ich find das so traurig. ABer zum Glück kann man sich ja etwas wehren - also ran an die Epetition!!! :oma:

Manfred

Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#7

Beitrag von Manfred » Mi 16. Mai 2012, 22:57

Danke für den Hinweis auf die Pedition. :daumen:
Ich habe sofort nach den ersten Meldungen meinem zuständigen Bundestagsabgeordneten geschrieben und habe jetzt auch die Pedition mitgezeichnet.
Hoffentlich gelingt es, dieses neue bürokratische Monster aufzuhalten.
Bitte gebt den Link an alle eure Bekannten weiter, die evtl. selbst betroffen sein könnten oder die aus Freiheitsliebe auch als nicht Betroffene mitzeichnen.

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marion
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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#8

Beitrag von marion » Do 17. Mai 2012, 07:23

Moin moin

Zitat:
Bei der Pflichtvorsorge für Selbständige sieht das Konzept jedoch Ausnahmen vor. Die neue Pflicht zur Vorsorge soll nur die Selbständigen treffen, die jünger als 30 Jahre alt sind. Für den Personenkreis der Über 30- bis 50-jährigen sind Übergangsregelungen geplant. Wer aus dieser Gruppe eine ausreichende private Vorsorge, Immobilienvermögen oder sonstiges Vermögen nachweisen kann, wird von der obligatorischen Rentenvorsorge ausgenommen. Selbständige, die das 50. Lebensjahr bereits überschritten haben, sollen von der Versicherungspflicht überhaupt nicht betroffen sein. Eine weitere Ausnahme soll für Selbständige greifen, die weniger als 400 Euro im Monat verdienen. Wer in ein berufsständisches Versorgungswerk einzahlt, z.B. Ärzte, Architekten oder Rechtsanwälte, oder als Handwerker zu den pflichtversicherten Mitgliedern der gesetzlichen Rentenversicherung zählt, bleibt ebenfalls außen vor.

Quelle:
http://www.cecu.de/pflicht-zur-altersvo ... ndige.html



( ich hoffe, dass das mit dem zitieren jetzt so richtig ist :rot: :aeh: )


Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Nicki
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Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#9

Beitrag von Nicki » Do 17. Mai 2012, 13:21

Und haben noch dazu das Problem, das man uns ganz leicht Steuerhinterziehung vorwerfen könnte, denn lt. Gesetz kann man nicht mit weniger Geld als dem Hartz4satz leben. So wurde mir das wörtlich gersagt, als ich vor 2 Jahren Mietzuschuß beantragt habe. Das ich durchaus mit meinem Geld rund komme, interessiert nicht.
Ich schnall ab.... :bang:
Räubermutter hat geschrieben:Kreativität, Unabhängigkeit, Mut, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung - solche Eigenschaften werden in Deutschland wirklcih zunichte gemacht... :motz:
Ja, leider....

Zu den Ausnahmen:
Die neue Pflicht zur Vorsorge soll nur die Selbständigen treffen, die jünger als 30 Jahre alt sind.
Gerade die unter 30jährigen, die willig und mutig genug sind zu gründen und sich auf eigene Beine zu stellen, sollten gefördert und nicht gemolken werden. Und gerade in der Phase der Neugründungen ist diese zusätzliche Belastung ein KO-Kriterium.
Für den Personenkreis der Über 30- bis 50-jährigen sind Übergangsregelungen geplant. Wer aus dieser Gruppe eine ausreichende private Vorsorge, Immobilienvermögen oder sonstiges Vermögen nachweisen kann, wird von der obligatorischen Rentenvorsorge ausgenommen.
Etwas lax ausgedrückt, aber für mich klingt das so: Wer vermögend ist, braucht in diesem Land nichts zu zahlen. Sehr solidarisch.... :roll:
Eine weitere Ausnahme soll für Selbständige greifen, die weniger als 400 Euro im Monat verdienen.
Ja, wird ja auch schwierig so jemanden 300Euro für die Krankenversicherung und 300Euro für die Rentenversicherung abzunehmen.... :hmm:


Gestern abend stiegen die Zahlen der Mitzeichner bei der Petition recht schnell. Momentan (okay ist Feiertag, Vatertag...) stagniert es etwas. Die Frist zur Mitzeichnung läuft bis zum 22. Mai. Bitte gebt das weiter!

@Manfred: Finde ich gut, dass du auch anderweitig aktiv geworden bist. :daumen: Bin generell kein Freund davon, nur zu meckern und dabei die Händein den Schoß zu legen. Aber mehr als die Petition mitzuzeichnen und die Info weiterzugeben ist mir auch noch nicht eingefallen.... :rot:

Blöde Frage, aber was hast du dem Herren denn geschrieben und was erhoffst / erreichst du damit? Müssen Politiker auf so etwas reagieren? Wenn ja, wäre es sehr interessant, wenn du nch Erhalt einer Antwort mal berichtest. Danke dir!

Manfred

Re: Pflichtbeiträge / Rentenversicherung / Selbstständige

#10

Beitrag von Manfred » Do 17. Mai 2012, 14:08

Nein, er hat nicht reagiert.
Aber wenn sich genug Selbständige bei ihren Unionsabgeordneten melden werden die weitergeben, dass das betroffene Volk am Kochen ist.
An der Abstimmung wird er wohl teilnehmen, sollte es soweit kommen. Aber die heben meist eh nur die Patsche für den Vorschlag ihrer jeweiligen Fachkollegen, ohne sich selber groß drum zu kümmern.
Die Ausnahmeregeln bezwecken nur eines: Die Zahl der aktuell betroffenen und damit die Widerstände zu minimieren. Lieder ist in D kaum jemand bereit, für die Freiheit der anderen einzutreten. Die meisten jammern nur, wenn ihnen selbst und direkt weh getan wird.

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