Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

Benutzer 146 gelöscht

Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#41

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 23. Feb 2012, 12:36

George hat geschrieben: Oder anders ausgedrückt (Zahlenbeispiele sind lediglich Hausnummern) 10cm Isolation = 95% Wärmeisolation , 30cm Isolation = 98% Wärmeisolation?
Was erachtet Ihr als eine sinnvolle (energetisch und/oder finanzielle) Isolationsdicke?
schau mal hier auf Seite 9 ganz oben
http://www.iwu.de/fileadmin/user_upload ... /espi2.pdf

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karl-erwins-frau
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#42

Beitrag von karl-erwins-frau » Di 6. Mär 2012, 13:16

*g* da muss ich auch mal meinen fränkischen Senf dazugeben. ;-)

Ich habe Februar 2011 ein altes Haus gekauft. Eckdaten: 120qm, 2 Stockwerke, 1-fach-verglaste Holzsprossenfenster (2mm) durch die es entsprechend durchpfiff, keine Dämmung, keine (funktionierende) Zentralheizung, eigentlich kein garnix ;-)

Ich habe zuerst alle Heizkörper und Leitungen rausgerissen, mir einen 9kw Holzofen hingestellt und den Sommer über die Fenster saniert. Was bedeutet: Alte Fenster saniert/neu gestrichen/Scheiben repariert etc und dann einfach gute (geschenkte) Doppelisofenster davorgebastelt (kommen im Sommer jetzt wieer raus).
Ich bin mit 2 Ster Holz über den Winter gekommen. Wenn man mit Temperaturen um die 15°C leben kann geht das durchaus.
Dadurch, dass ich keine Außendämmung drauf habe, wärmt sich das Haus jetzt schon wieder alleine durch die Sonne richtig schön auf und ich werde versuchen weiterhin die Sonnenernergie für eine Luftheitzung zu nutzen. Ich mache das alles selbst und habe nichts handwerkliches gelernt. Aber es funktioniert irgendwie.

Ich bin damals auch über den K. Fischer drauf gekommen (spart Euch und kauft sein Buch NICHT, steht genug auf der webseite) und habe entschieden, dass ich für das Geld, welches ich für eine "anständige" und fachmännische Dämmung ausgeben würde den Rest meines Lebens mit Holz heizen kann - abgesehen davon, dass ich die Argumentation "aber die Umwelt......?!" nicht verstehe, schließlich muss Dämmung und müssen Isofenster ja auch erstmal hergestellt und transportiert werden ;-)
Für mich macht Dämmung eines Altbaus irgendwie wenig Sinn (Ausnahme ist die Kellerdecke)...

Könnt's Euch ja mal anschaun, vielleicht ist für den Einen oder die Andere ja eine Anregung dabei.

http://karl-erwin.blogspot.com/

LG,
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#43

Beitrag von Thomas/V. » Di 6. Mär 2012, 13:35

Hallo!

Ich finde das Klasse, was Du machst und die Einstellung "lieber bei 15° wohnen als teure Dämmung ans alte Háus klatschen" kann ich nachvollziehen :) wenn auch nicht so extrem ;) .

Noch ne persönliche Frage: ist Karl-Erwin der Name Deines Hauses? :lol:

Viel Spaß im Forum!
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#44

Beitrag von emil17 » Di 6. Mär 2012, 14:50

Das kann man schon machen. Nur, die üblichen Berechnungen gehen davon aus, dass man die ganze nutzbare Wohnfläche auf Wohntemperatur hält, und vergleichen den dann erforderlichen Energiebedarf mit und ohne Dämmung.
Insofern werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Das soll keine Unterstützung meinerseits sein des Unsinns, ganze Häuser den ganzen Winter über auf 23 Grad zu halten, wenn nicht mal jemand zu Hause ist.
Die früher übliche Bauweise ging eben nicht davon aus, dass man den Flur oder die Schlafkammer mitheizt. Es erfordert aber eben auch die altmodische Bauweise mit Zimmertüren und Türschwellen und Zimmeröfen - bei der heute modernen innen offenen Bauweise ist das gar nicht mehr möglich und darauf sollte hingewiesen werden, wenn man Dämm-Massnahmen als unnötig oder gebäudeschädlich abtut.
Dass man mit dem einfachen Trick ("nur das heizen, wo man auch tatsächlich ist") wesentlich einfacher mit geringem Verbrauch durch den Winter kommt als mit Gebäudehüllendämmung, ist zwar einleuchtend, gilt aber für Leute mit modernem Wohnanspruch als nicht zumutbar.
karl-erwins-frau hat geschrieben:Ich bin damals auch über den K. Fischer drauf gekommen (spart Euch und kauft sein Buch NICHT, steht genug auf der webseite)
Wie man in diesem Gestrüpp auf seiner Webseite etwas findet, wäre einen eigenen Beitrag wert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#45

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 6. Mär 2012, 14:59

dass ich für das Geld, welches ich für eine "anständige" und fachmännische Dämmung ausgeben würde den Rest meines Lebens mit Holz heizen kann
an diesem Beispiel möchte ich mal einen Gedanken einbringen, der nicht allein für Dämmung, sondern für die gesamte Haustechnik gilt: Wenn man für Alles die bezahlte Hilfe von Leuten in Anspruch nimmt, die davon leben, ist Haustechnik im Allgemeinen und Energiespar- und Regenerative Energie-Technik im Besonderen immer ein "teurer Spaß"! Viele an sich gute, technische Möglichkeiten haben allein deshalb einen Ruf zweifelhafter Wirtschaftlichkeit (wie hier im Forum schon oft diskutiert), weil ihre Nutzung üblicherweise zusammen mit den Kosten für die fachgerechte Montage durch Fachkräfte betrachtet werden, was ja auch betriebswirtschaftlich völlig korrekt ist.
Nur - wir sind hier im SELBSTVERSORGER-Forum, und hier interessieren sich die Leute für Wege ausserhalb des "Üblichen", und das gilt eben nicht nur für selbsterzeugtes Gemüse.
Es gibt doch nichts, das dagegen spricht, sich nicht nur für ALTE Handwerkstechniken und Methoden zu interessieren und diese wieder zu beleben, sondern dies auch mit aktuellen Techniken zu tun, so weit sie von Nutzen sind. Selbstversorger mit "zwei linken Händen" haben natürlich ein Problem, das gilt aber für alle handwerklichen Bereiche. Die Übrigen können sich aber ebenso, wie sie es lernen, mit einer Sense zu mähen, lernen, wie man fachgerecht eine Aussenwand dämmt oder einen Warmwasser-Kollektor installiert, oder eine PV-Inselanlage, oder ein System zur Regenwassernutzung. Sobald auf diesem Weg die Arbeitskosten aus der Kostenrechnung (und unter Freizeigestaltung) fallen, "rechnen" sich plötzlich eine Menge Dinge, die sonst unrentabel wären.
Das einzige Problem dabei ist, dass man die Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung braucht.
Mit alten Handwerkstechniken verdient heute kaum Jemand seinen Lebensunterhalt, wohl aber mit Dienstleistungen aus den vorgenannten Bereichen. Aus diesen Reihen wird man darum auch permanent mit dem Risikopotential des Selbermachens konfrontiert, mit den zahllosen Vorschriften, die es zu beachten gilt usw.(im Haustechnik-Forum geht es immer heiß her zwischen Profis und Selberschraubern), und das hat durchaus seine Berechtigung. Dennoch ist eine noch einigermaßen "bodenständige" Haustechnik (also nicht die Nullenergie-Haus-Vollautomatik-Klima-Steuerungstechnik) nicht so komplex, dass man sie sich als durchschnittlich begabter Mensch nicht so weit "aneignen" kann, um >90% der Arbeiten selbst durchführen zu können, ohne sich oder die Umwelt in Gefahr zu bringen.
Wenn man dabei die "Bernhard`sche Regel" beachtet, ist man eigentlich immer auf der sicheren Seite :)

So, das war jetzt ein langes Plädoyer für die technische Selbstversorgung, - ich hoffe die "Profis" werden mir diese Anstiftung zur "Geschäftsschädigung" verzeihen ;)

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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#46

Beitrag von luitpold » Di 6. Mär 2012, 15:35

karl-erwins-frau hat geschrieben:Für mich macht Dämmung eines Altbaus irgendwie wenig Sinn (Ausnahme ist die Kellerdecke)...
wenn du ein denkmalwürdiges objekt besitzt dann hast du irgendwie recht.
wenn nicht,
und dann einfach gute (geschenkte) Doppelisofenster davorgebastelt
dann nicht.
warum sollte was für die kellerdecke stimmt, für die anderen bauteile nicht stimmen???

ist doch irgendwie unlogisch.

lg
luitpold
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#47

Beitrag von emil17 » Di 6. Mär 2012, 17:08

frodo,
schön dass Du das (auch) so klar siehst.
Dämmen, Innenausbau Holz, kann man selber machen, wenn man nicht wirklich zwei linke Hände hat.
Ich habe bei meinem Altbau die ganze Trinkwasserversorgung selbst verlegt, mit Kupfer und Lötfittings (Fachhändler: "wer macht denn heute noch sowas"), weil ich das eben konnte bzw. dazu keine Pressmaschine ausleihen musste; ausserdem war noch eine Kiste Fittings da.
Das gleiche mit Abwasser; bei einem Unigebäude wurden -zig Meter Geberit-PU-Abwasserrohr in allen gängigen Durchmessern demontiert. Die kann man stumpf spiegelschweissen. Die auf der Baustelle fragten sich, was willste denn damit, aber so müssen wir nicht für die Entsorgung zahlen, also nimm den Dreck mit und bring ihn ja nicht wieder. Ich habe einen Lieferwagen voll von den Rohren abgeholt, gewaschen, zersägt, um an die Formstücke zu kommen, und wieder zusammengebraten.
Dort gabs auch noch viele Lichtschalter für lau (noch mit Porzellansockel, also fast unkaputtbar, aber eben nicht mehr im heutigen Design-Trend) und Hunderte Meter Elektrokabel für den Altmetallwert. Da hab ich schon das eine oder andere Lehrgeld zahlen müssen (man soll gebrauchtes Hartlitzen-Kabel auf Durchgängigkeit und Isolation durchmessen, bevor man es erneut verlegt), aber der Eli hat die Sache jedenfalls abgenommen und weil alles in der Norm war (ein relativ neues Lehrbuch für Elektroinstallateur-Lehrlinge, wo alles drinsteht, gabs aufm Flohmarkt), habe ich auch da ziemlich Geld gespart. Eine einfache Steckdose Unterputz in akzeptabler Qualität kostet hier mindestens 35 Franken, Schalter ebenso, und in einem ganzen Haus samt Keller usw. braucht es einiges davon. Es lohnt sich also schon, mit offenen Augen an Rückbaumulden vorbeizugehen oder auch mal dem Polier auf der Baustelle einen Zwanziger zuzustecken, damit er etwas zum Abholen zur Seite legt.

Man kann viel können. Vor allem rechnet es sich:
Wenn ich dreimal soviel Zeit brauche (der Ausbau vom Abbruch und die Reinigung der Sachen nicht eingerechnet), aber nur Teilzeit arbeite und die Renovation in der Restzeit selber mache, kommt es mich immer noch günstiger als die übliche Variante: Mann und Frau ganztags ins Büro, Kinder in die Krippe, vom Lohn Einkommenssteuer weg, von dem was bleibt Kinderbetreuung und Hypothek bezahlen, dann MwSt auf alles was man machen lässt und der Unternehmer nimmt brutto pro Stunde mehr als das dreifache dessen, was mir nach Abzug aller Lebenshaltungs- und Fixkosten von einer Arbeitsstunde selbst in der Lohntüte bleibt. Denn dem seinen Geschäftsgewinn und die Lohnnebenkosten für seine Arbeiter muss ich ja auch noch mit bezahlen.
Zusätzlich lernt man was dabei, und Spass macht es auch noch.
Es gibt selbstverständlich auch Gewerke, wo es sich nicht lohnt: Ich hab keine Lust, einen Monat von Hand zu graben, was ein Bagger in zwei Stunden erledigt. Auch das Betonieren von bewehrten Geschossdecken macht als Einzeltäter wenig Sinn.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#48

Beitrag von karl-erwins-frau » Fr 9. Mär 2012, 09:18

@Thomas/V.
Ja, Karl-Erwin heißt es :-)

@luitpold
Ich rechne damit, dass die Außenwände und das Dach sich durch die Sonnenenergie aufheizen, was ich wiederrum zum heizen nutzen möchte (ist in Planung). In meinem Keller dagegen scheint so selten die Sonne :grinblum:

LG,
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#49

Beitrag von luitpold » Fr 9. Mär 2012, 09:42

karl-erwins-frau hat geschrieben:@luitpold
Ich rechne damit, dass die Außenwände und das Dach sich durch die Sonnenenergie aufheizen, was ich wiederrum zum heizen nutzen möchte (ist in Planung). :grinblum:
echte bauphysiker haben K F schon mehrmals rechnerisch nachgewiesen dass diese betrachtungsweise falsch ist.
hätte K F recht müsste in kirchen im winter ein wunderbar angenehmes klima vorhanden sein. ist es aber nicht, es ist arschkalt wenn nicht geheizt wird.

lg
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#50

Beitrag von karl-erwins-frau » Fr 9. Mär 2012, 10:26

hmm,

dann muss es bei mir wohl der Placebo Effekt sein *g* Nee, ohne Witz, unter'm Dach bei den alten Betonziegeln merkt man den Temperaturunterschied zum EG schon.

Ich stell mal demnächst ein Bild ein, bzw. in mein Blog, da kann ich dann besser erklären wie ich das meine mit dem Wand/Dach nicht dämmen und damit heizen - is ja noch nicht fertig.

LG,
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