Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

(wir werden nicht gebraten)
Spunk
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#31

Beitrag von Spunk » Di 21. Sep 2010, 10:12

Ich habe mit den armen bevormundeteten und drangsalierten Hundehaltern leider nicht so recht mitfühlen.

Unser Garten ist nicht mit einer 2 Meter hohen Mauer umgeben und wird so gerne zum Hundeauslauf und als Hundeklo genommen. Die ersten Haufen haben wir in der Sandkiste der Kinder gefunden. Die sind zwar inzwischen aus dem Alter raus, aber es ist immer wieder spannend, wo der nächste Haufen zu finden ist. Kurzzeitig war mal Ruhe, als wir die Geschenke eingesammelt haben und dem Besitzer vor die Eingangstür gekippt haben.- Aber man kann ja nicht jeden erwischen.

Die Hinterlassenschaften von Nachbars Pferden verschwinden innerhalb kürzester Zeit von alleine. Sie sind halt nicht von BASF ernährt. Da beschwere ich mich nicht.

Als diesjährige Krönung fand ich die Aktion eines Nachbarn ,der uns angezeigt hat, wiel unsere Bienen in unserem Garten seinen Hund geärgert haben. Der Abstand zur Grundstücksgrenze beträgt mindestens 10 oder 20 Meter! :bieni:

Mein Vater konnte vor einigen Jahren einen Urlaub beinahe nicht antreten, weil er beim wandern von einem frei laufenden Hündchen (ohne Betreuungspersonal) gebissen wurde und Tollwutgefahr bestand.

Wie man daraus sieht, gehöre ich nicht zur Lobby. Was aber nicht heißen soll, dass alle Tiere weg sollen. Nur wenn das Tier die Umwelt beeinträchtigt und so gar nicht in den Kreislauf des Lebens passt. (Bei Menschen wird da leider auch nicht darauf geachtet). Abgesehen von Hunden und Katzen müssen m.E. alle anderen Tiere artgerecht gehalten werden. Und wenn ein Tier Auslauf braucht, geht das halt nur, wenn auch der Auslauf zur Verfügung steht. Wird das eigene Territotium verlassen, gilt Rücksichtnahme. Und da das nicht von alleine klappt, werden bitterböseböse, das Wesen des armen Tieres ach so beeinträchtigende Gesetze und Verordnungen nötig. Das ist im Leben überall so. :motz:

greymaulkin
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#32

Beitrag von greymaulkin » Di 21. Sep 2010, 10:25

Ich habe Angst vor Hunden, speziell vor großen.
Es nützt mir auch nichts, wenn bei einer Begegnung, der Hund sich sofort abrufen lässt, wenn erkennbar wird, dass ich eine ängstliche Person bin. Ich weiß auch, dass meine Angst die Aggression beim Hund auslöst, ich bekomme noch mehr Angst, der Hund beisst, HA !! , meine Annahme wurde bestätigt: große Hunde beißen. Hat mir der Therapeut erklärt, der mir geholfen hat, nachdem ich eine lange (sehr lange) Zeit im Krankenhaus verbracht hatte, weil ein Rottweiler mir mein Gedärm neu sortiert hatte.
Ich kann nur leider nichts gegen die Angst tun. Es gibt ein paar Hunde, die ich schon lange kenne, vor denen habe ich keine Angst.
Ich würde gerne für mich das Recht in Anspruch nehmen, mich frei bewegen zu können. Da das Recht des Hundes auf freie Bewegung von ihren Besitzern ausgeübt wird, wird es weiterhin zu kritischen Begegnungen kommen.
Ach, übrigens, der Tip, doch einfach stehen zu bleiben, wenn ein Hund hinter einem herrennt, der ist doch nicht wirklich ernst gemeint, oder?

Gruß, Bärbel

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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#33

Beitrag von Winnie07 » Di 21. Sep 2010, 10:54

@Bärbel: Doch, der Tipp stimmt. Wenn du wegrennst, wird der Hund nur noch wilder darauf, dich zu erwischen, und meistens ist der Hund schneller.
Da kann es leicht sein, dass man als Beute wahrgenommen wird. Die meisten Hund laufen Joggern und Radfahreren nach, weil sie einen Spieltrieb haben, der auch zum Jagdtrieb umschlagen kann...
Allerdings verstehe ich es, dass du das natürlich anders siehst, nachdem du schon so eine Begenung mit Hunden hattest. Würde ich auch.
Nachdem ich ja einen eignen Hund habe, denke ich doch, dass ich Hundeverhalten meistens deuten kann. Ich selbst hatte vor kurzem eine Begegnung (ohne Hund meinerseits) mit einem aggressiven Rottweiler. Das war verdammt knapp.
lg
Winnie07

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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#34

Beitrag von Theo » Di 21. Sep 2010, 11:31

Tanja hat geschrieben:kam nicht eher nur ein scherzhafter Kommentar und nicht mehrere hämische? :pfeif:
Sag ich ja: Für die Hundehalter ist das Ganze ein Spaß, für die anderen weniger. Kommt immer auf den Standpunkt an...
Wenn ich eine Kanone hab und schieße jemandem vor die Füße, und der fängt dann an zu tanzen, finde ich das auch lustig :hhe:
Tanja hat geschrieben:äh, Theo, wenn Dir ein Lebewesen nur "unangenehm" ist, bewaffnest Du Dich ihm gegenüber mit Pfefferspray? (Von wegen "Waffengleichheit": Zähne hast Du auch...
Äh, Tanja, jetzt machst Du Scherze, oder? :aeh:
Tanja hat geschrieben:Der Unterschied in der Wahrnehmung ist nur, dass die meisten Menschen heutzutage Hunde aufgrund ihrer Körpersprache nicht mehr einschätzen können.
Ja und? die Welt ist kein Hundezwinger. Wieso muss ich mich mit Hundepsychologie auskennen?!?
Davon abgesehen, tue ich es inzwischen. Aber es haben eben auch Leute, die das nicht tun, das Recht, sich frei zu bewegen.
Tanja hat geschrieben:...weil sowohl bei Angst als auch bei Aggression der Körper Adrenalin produziert, der mit dem Schweiß aus den Poren tritt. Hunde nehmen viel mehr und intensiver über den Geruchssinn wahr als Menschen.
Aber nicht 50m gegen den Wind.
Tanja hat geschrieben:Man riecht für sie also nach "Angriff", wenn man Angst hat. Auch einem Hund in die Augen zu starren bedeutet für diesen, dass man ihn bedroht. Die allermeisten Hunde bleiben trotzdem gelassen. Aber, das ist der Grund, warum ausgerechnet ängstliche Menschen am Häufigsten von Hunden gebissen werden. Kommunikationsprobleme.
Aha, also ist der Gebissene selbst Schuld?
frodo hat geschrieben:Außerdem: bei Begegnungen in "freier Wildbahn" mit anderen Hunden und Menschen gebietet der gesunde Menschen- und Hundeverstand, den eigenen Hund anzuleinen
Tja, wem sagst Du das...
Manchmal habe ich im Wald einen ordentlichen Knüppel dabei, dann funktioniert das mit dem Anleinen schon in 100m Entfernung :bieni:
Das nennt man dann Frieden durch Abschreckung :flag:
Gruß
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#35

Beitrag von Theo » Di 21. Sep 2010, 11:46

Winnie07 hat geschrieben:kleiner Abstecher:
Auch für mich ist Angst die Mutter der Aggression. Aus (hilfloser) Angst entsteht Aggression. Das merke ich an mir selbst.
Aus Angst kann Aggression entstehen, weil Angst eben viele Leute nervt. Aggression gibt es aber auch ganz oft aus Übermut oder Langeweile.
Gruß
Theo

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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#36

Beitrag von kraut_ruebe » Di 21. Sep 2010, 13:36

Tanja hat geschrieben:.... (Von wegen "Waffengleichheit": Zähne hast Du auch und als erwachsener Mensch bist Du den meisten Hunden auch ansonsten überlegen.)

... dass die meisten Menschen heutzutage Hunde aufgrund ihrer Körpersprache nicht mehr einschätzen können. ....

... das ist der Grund, warum ausgerechnet ängstliche Menschen am Häufigsten von Hunden gebissen werden. Kommunikationsprobleme.
:hmm: dass sowas von dir kommt, wundert mich schon etwas.

ich hab nicht die gringste lust auf hundepsychologie. und ich würde nicht im traum von irgendjemandem verlangen, katzen oder schafe oder für welche tiere ich sonst die verantwortung übernehmen möchte, verstehen zu müssen um nicht zu schaden zu kommen.

und was diese hundekörpersprache samt meinen zähnen mir genutzt hätte, als der ehemalige rumänische strassenköter einer kundin direkt nach öffnen der heckklappe raussprang um mich zu beissen, frage ich mich jetzt auch.

nee. den anderen die schuld über den titel 'falsches verhalten' zuschieben ist nicht ok.
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#37

Beitrag von greymaulkin » Di 21. Sep 2010, 14:22

Ich habe mal eine ernstgemeinte Frage: Warum haltet ihr euch einen so großen Hund, der mit seiner Tagesarbeit nicht ausgelastet ist? Unser Schäfer, der hier herumzieht, hat drei SEHR große Tölen. Ich habe ihn abends zwar schon mal ein Bierchen zischen gesehen. Aber noch nie mit seinen Hunden auf einem Feld herumtoben, damit die ausgelastet sind.
Um was zum Kuscheln zu haben und einen Grund zum Spazierengehen und was zum soziale Kontakte anknüpfen, ich weiß, dass das mit Hunden prima geht, dafür reicht doch auch ein kleines bzw. mittleres Exemplar.

Gruß, Bärbel

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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#38

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 21. Sep 2010, 14:25

:flag: Moment mal..., bevor sich hier noch Welche ernsthaft in die Wolle kriegen ;)
Die Aussage, dass häufig Menschen durch falsches Verhalten gebissen werde, verstehe ICH nicht als Schuldzuweisung, sondern als Beschreibung eines sachlichen Zusammenhangs.
Dabei ist noch nichts darüber ausgesagt, weshalb es überhaupt zu einer unkontrollierten Begegnung Mensch-Hund gekommen ist, denn DORT ist die Frage der Verantwortung zu suchen.
Als Hundehalter kann ich natürlich von Niemandem "hundegerechtes" Verhalten einfordern, auch wenn es in manchen Situationen von Vorteil wäre.
Praktisches Beispiel aus eigener Erfahrung:
Spaziergang auf einem asphaltierten Feldweg, 3 Erwachsene, ein mittelgroßer Hund. Der Hund läuft in 1m Abstand neben der Gruppe, aber ohne Leine.
Plötzlich überholt von hinten ein Jogger, der sich absolut lautlos, dank Asphalt, genähert hatte.
Ein schneller Griff zum Hundehalsband war nicht schnell genug, denn manche Hunde möchten, rein reflexhaft, Alles fangen, was sich von ihnen fortbewegt.
Zum Glück war der Jogger gut durchtrainiert, so dass der Hund beim Versuch, ihn festzuhalten, nur die enganliegende Hightech-Jogginghose erwischte, und nicht die (in dem Fall straffe) Haut darunter.
Der Mann blieb sofort stehen, und der Hund kam sofort wieder zurück, - und nach dem ersten Schreck hat der Mann auch eingesehen, dass er besser vorher auf sich aufmerksam gemacht hätte (als Fahrradfahrer klingelt man ja auch, wenn man von hinten eine Fußgängergruppe überholen möchte, mit oder ohne Hund).
Eine Leine hätte wahrscheinlich keinen Unterschied gemacht, da der Mann auch so in Reichweite war.
War übrigens das erste und bisher einzige Mal, dass ich meine Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen musste (wusste gar nicht, wie teuer solche Jogginghosen sind :eek: ) ;)

Ok., und dann stellt sich natürlich auch die grundsätzliche Frage, anknüpfend an Tanjas einleitende Fragestellung:
wieso haben Autos mehr Rechte als alle Lebewesen, außer den Menschen (und manchmal sogar mehr als Die!)?
Den richtigen "Umgang" mit Autos (als Fußgänger) lernen heute ausnahmslos Alle spätestens im Kindergarten, - da fragt auch NIemand, ob Jemand Angst vor Autos hat, oder schon mal einen Unfall hatte, oder Eines besitzt(die Familie).
Zumindest im ländlichen Bereich sollten im gleichen Alter auch Grundkenntnisse über das Verhalten von Haustieren vermittelt werden, nicht nur, wie man sicher eine Straße überquert :hmm:

Gruß

Frodo

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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#39

Beitrag von kraut_ruebe » Di 21. Sep 2010, 14:50

frodo hat geschrieben: und nach dem ersten Schreck hat der Mann auch eingesehen, dass er besser vorher auf sich aufmerksam gemacht hätte
:hmm: schon wieder: die anderen sind schuld....
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Tanja
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#40

Beitrag von Tanja » Di 21. Sep 2010, 15:04

Hi,
frodo hat geschrieben:Zumindest im ländlichen Bereich sollten im gleichen Alter auch Grundkenntnisse über das Verhalten von Haustieren vermittelt werden, nicht nur, wie man sicher eine Straße überquert :hmm:
Früher ist es ja auch so gewesen. Ein tierpsychologisches Studium braucht man deswegen sicherlich nicht. Etwas Einfühlungsvermögen und der Grundgedanke, dass unter den Hunden auch nur die wenigsten aggressiv sind, wie auch unter Menschen, reicht völlig. Natürlich ist es übel, wenn man angegriffen wird und ein solches Erlebnis kann traumatisch sein. Aber deswegen die gesamte Spezies verurteilen? Übertragen auf den Menschen würde das bedeuten, dass niemand von uns sich mehr frei bewegen dürfte, denn immerhin sind ja einige von uns Schläger und Mörder.

Außerdem habe ich gar nicht "verlangt", dass Hunde immer und überall frei herum laufen dürfen sollen, sonden mir Felder gewünscht, auf dem ich sie laufen lassen kann. "Etwas mehr Bewegungsfreiheit" darum ging es mir. Falls es jemand nicht gelesen hat: ansonsten sind meine Hunde immer angeleint oder eingesperrt, seitdem ich kein eigenes Grundstück mehr zur Verfügung habe.
greymaulkin hat geschrieben:Warum haltet ihr euch einen so großen Hund, der mit seiner Tagesarbeit nicht ausgelastet ist?
Ständiges an der Leine gehen ist aber keine Tagesarbeit. In meine jetzige Lebenssituation bin ich quasi hineingerutscht und hätte mir aus ihr heraus erst gar keinen Hund angeschafft, auch keinen kleinen. Am letzten Wohnort mit dem großen Garten und der im Vergleich sehr freien Landschaft und auch an dem davor ohne Garten hatte ich keine Probleme mit den Hunden. Dort (RLP) war alles sehr entspannt und es gab Freilaufmöglichkeiten genug, ohne dass es jemals zu irgendwelchen Zwischenfällen beim Aufeinandertreffen mit Menschen gekommen wäre. Außerdem macht es die Größe nicht, sondern das Naturell. Ein Bernhardiner kommt mit wenig Auslauf sicher wesentlich besser zurecht als ein Beagle.

Es ging mir nicht darum, irgendwem Schuld an irgendetwas zuzuweisen. Ich wollte nur erklären, wieso es manchmal dazu kommt, dass Hunde jemanden beissen.
Tanja

:blah:

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