Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

matt23
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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#11

Beitrag von matt23 » Mi 29. Feb 2012, 13:07

ina maka hat geschrieben:Ich kann mich nur dunkel an den Demeterbauern erinnern, bei dem ich mal gearbeitet habe.
war ein Milchbauer und er hat diese künstliche Befruchtung abgelehnt - irgendwas mit dem Verlust der Lebenskraft durchs Tiefgefrieren, kann mich nicht mehr so erinnern - sorry!!
Laut den Richtlinien ist im ökologischen Landbau der Natursprung der KB vorzuziehen. Gewisse Verluste kann es natürlich durchaus geben. V.a. durch nicht sachgerechtes Auftauen, Lagerung usw.
zaches hat geschrieben:Eine Bemerkung noch: bei den Landwirten im Dorf wird nun auch häufiger gesextes Sperma verwendet, damit die "lästigen Bullenkälber" gar nicht mehr "entstehen" - dieses Sperma scheint nicht so "einzuschlagen", wie anderes.
Das kann schon sein. Kann mir vorstellen, dass das am Verfahren liegt mit dem die Spermien getrennt werden. Das geht nicht so sehr sanft mit denen um. Und die Y-Spermien sind nachher auch unbrauchbar.
Mit Geduld wird aus Gras Milch.

Rati
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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#12

Beitrag von Rati » Mi 29. Feb 2012, 16:48

bert7 hat geschrieben:Mal eine harmlose Frage,wie steht ihr dazu das bei der k.Befruchtung vielleicht der Samen ein wenig "gedopt"wurde und zusätzlich durch das ganze Chemiezeugs in Tieren und Futter eine sterilität von statten geht?
Chemie in Tier und Futter, klar haben die Einfluss, aber auch auf natürliche Zeugung.

Was die Annahme des Spermas bei der künstlichen befruchtung schwerer macht, ist der fehlende Vorgang des Aktes.
Schließlich hat ein Orgasmus ja nicht nur die Aufgabe schön zu sein. :holy:
Tanja hat geschrieben:
zaches hat geschrieben:aber lässt sich eine Tierseele tieffrieren und konservieren und auftauen und dann wieder voll Lebenskraft aufs Erdendasein stürzen?
Hätten dann aus dieser Betrachtungsweise heraus nicht auch Menschen, die durch künstliche Befruchtung unter Verwendung von Gefriersperma gezeugt worden sind, weniger "Lebenskraft" als natürlich gezeugte? Was würde das für sie bedeuten? ...
Tja wer weis, :aeh:
Jedenfalls wären es diese Menschen die du (zaches) fragen müstest.
Aber hat den Sperma schon ne Seele?
dann würden ja bei jedem Akt jedes mal mill. Seelen dahingemetzelt. :ohoh:
;)

Grüße Rati

PS: ich stimme Tanja in ihrer etischen betrachtung dieser Frage zu
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#13

Beitrag von stevo12 » Mi 29. Feb 2012, 19:50

ich stimme dem papst zu.

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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#14

Beitrag von Thomas/V. » Mi 29. Feb 2012, 23:29

hunsbuckler hat geschrieben:Argumente pro KB:
- Futterkosten, Stallplatz, Kaufpreis, u.a. Zusatzkosten für Zuchtbullen entfallen,
- Gefahrenpotential entfällt (jedes Jahr werden Bauern durch ZB verletzt oder getötet),
- Risiko sexuell übertragbarer Krankheiten wird minimiert,
- Klumpenrisiko durch Fehler des einzigen ZB, die erst in der kompletten Nachzucht von ein-zwei Jahren sich zeigen, werden vermieden,
- Große Vererberauswahl möglich, gezielte Anpaarung z.B., um schwache Merkmale von Kühen in der nächsten Generation zu kompensieren, Erstbesamung von Färsen mit besonders leichtkalbigen Vätern, Verbreiterung des Genpools in der eigenen Herde durch Sperma aus Amerika, Israel, Australien,...

Die Fruchtbarkeitsprobleme dürften zum großen Teil auf mangelnde Brunstbeobachtung zurückzuführen sein, weil der heutige Landwirt weniger Zeit pro Tier hat.
Folge sind nicht zeitgerechte Besamungen.
Eine weitere häufige Ursache sind Stoffwechselprobleme aufgrund der Schwierigkeit, Hochleistungstiere wirklich bedarfsgerecht zu füttern...
genau so sehe ich das auch,
zu Beginn meines Lebens hier auf dem Dorf war ich nämlich in einer Färsenaufzuchts-LPG, und genau diese Sache war das, was ich jeden Tag miterlebt habe (natürlich unter Anleitung der gelernten Facharbeiter)
und wenn man gesehen hat, unterwelchem Streß die Tiere in der Massentierhaltung standen, wundert man sich im Nachhinein, das die Befruchtung überhaupt stattgefunden hat...(pro Stall 1000 Tiere in Laufboxen, in denen sich nicht mal alle gleichzeitig hinlegen konnten :dreh: )

da braucht man keine Verschwörungs- oder Esoteriktheorien...
ist der fehlende Vorgang des Aktes.
Schließlich hat ein Orgasmus ja nicht nur die Aufgabe schön zu sein.
meines Wissens nach ist der Mensch das einzige Tier, wo ein weiblicher Orgasmus auftritt, bei allen anderen Arten ist das nicht nötig, um eine Befruchtung zu gewährleisten :pfeif: , allenfalls ist der Schmerz Auslöser des Eisprunges, aber das dürfte kaum etwas mit Lustgewinn zu tun haben (siehe Katzen) ;)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#15

Beitrag von Rati » Do 1. Mär 2012, 16:55

Thomas/V. hat geschrieben:
ist der fehlende Vorgang des Aktes.
Schließlich hat ein Orgasmus ja nicht nur die Aufgabe schön zu sein.
meines Wissens nach ist der Mensch das einzige Tier, wo ein weiblicher Orgasmus auftritt, bei allen anderen Arten ist das nicht nötig, um eine Befruchtung zu gewährleisten :pfeif: , allenfalls ist der Schmerz Auslöser des Eisprunges, aber das dürfte kaum etwas mit Lustgewinn zu tun haben (siehe Katzen) ;)
hmmm....
Keine Muskelkontraktion?
Keine ausschüttung von Spermaphilen Substanzen in den Geschlechtskanal?
Keine förderlichen Hormonausschüttungen ausgelöst durch Anwesenheit des Geschlechtspartners?
muß ich wohl nochmal nachlesen. :hmm:

Wenn ich jedenfalls an die Besamungsaktionen im Schafstall zurück denke, könnte ich mal behaupten das die Muttertiere bei der KB einen komplett anderen Gefühlszustand haben als bei einer natürlichen Zeugung.

Grüße Rati
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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#16

Beitrag von Thomas/V. » Do 1. Mär 2012, 17:20

Orgasmus als solcher wird nur beim Menschen angenommen (evtl. noch bei Bonobos, die ja auch Sex ohne Vermehrungsabsicht betreiben)
wenn man sich alle möglichen Tiere so anschaut, sehen die Weibchen meistens gelangweilt oder gar genervt aus, das denen das wirklich Spaß macht, kann ich nicht glauben

die anderen Sachen kommen sicher vor, aber das das mit dem menschlichen O. vergleichbar ist, bezweifle ich
unseren Katzen hat es jedenfalls nur so lange "gefallen", bis der Kater "drin" war, dann gab es :nudel: :nudel:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#17

Beitrag von stevo12 » Do 1. Mär 2012, 19:22

Thomas/V. hat geschrieben:Orgasmus als solcher wird nur beim Menschen angenommen
ja angenommen, man kennt die gefühlswelt der tiere nicht.
fakt ist jedenfalls, hält man nur ziegenweibchen und sie sind in der fruchtbaren phase,wollen sie unbedingt zum bock, die können richtig terror machen.
"sieht beim sex gelangweilt aus" ist kein argument, gibts beim menschen auch. nicht jede frau bekommt beim normalen akt ihren org., da brauchts manchmal spezialtechniken.
einerseits siehst du den mensch als tier, andererseits machst du wieder große unterschiede.

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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#18

Beitrag von Thomas/V. » Do 1. Mär 2012, 19:44

ich sehe Gemeinsamkeiten da, wo sie sind, und Unterschiede auch, wo sie da sind ;)
wenn Du Jared Diamond richtig gelesen hast, dann ist grade der O. das, was die menschliche Paarbindung und die Befruchtung
befördert
die meisten Tiere (vor allem unsere Nutztiere) leben aber entweder in Herden oder alleine oder zumindest in anderen sozialen Beziehungen, sodaß ich keine so ausgeprägte Notwendigkeit für einen O. sehe
ich habe aber nun jetzt keine Ahnung, ob da schon mal jemand wissenschaftlich den evtl. O bei irgendwelchen Tieren untersucht hat
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#19

Beitrag von stevo12 » Do 1. Mär 2012, 19:52

ich sehe aber auch einen vernachlässigten fortpflanzungsdrang bei vielen menschen, gibt es in der natur nicht. wo kommt dieser drang bei den tieren und pflanzen her? gäbe es den apfel wenn er nicht der vermehrung dienen würde?
vg

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Re: Künstliche Befruchtung und Fruchtbarkeit

#20

Beitrag von Thomas/V. » Do 1. Mär 2012, 19:59

der Fortpflanzungstrieb ist etwas anderes
bei den Tieren ist das viel mehr bzw. ausschließlich hormonell, beim Menschen eben auch sozio-kulturell beeinflußt

wie gesagt, ich will da jetzt nicht 100%ig behaupten, das es bei Tieren nicht sowas ähnliches wie einen O. gibt, aber ich wüßte auch nicht, das jemals jemand behauptet und belegt hätte, das sie einen hätten, keine Ahnung, ob das mal wer untersucht hat
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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