Altes Steinhaus sanieren
Altes Steinhaus sanieren
Hallo
ich will ein sehr altes Steinhaus sanieren - ist fast 3 stöckig und hat ca 70cm dicke wände. ich schätze lehm und steine von vor ort. ich werde es nicht dämmen oder dergleichen, es soll das dach saniert werden, und generell saniert
- wie füllt man die lücken zwischen den steinen? und mit was?
- wie berechnet man die tragfähigkeit eines dachstuhles
- würde ich einen rauchfang einbauen, müsste der vom erdgeschoss raufgehen, nehme ich an?
nutzung:
1) erhaltung der bausubstanz
2) als kreativ und gemeinschaftsraum
sehr wahrscheinlich nicht als wohnraum - in erster instanz zumindest
danke
ich will ein sehr altes Steinhaus sanieren - ist fast 3 stöckig und hat ca 70cm dicke wände. ich schätze lehm und steine von vor ort. ich werde es nicht dämmen oder dergleichen, es soll das dach saniert werden, und generell saniert
- wie füllt man die lücken zwischen den steinen? und mit was?
- wie berechnet man die tragfähigkeit eines dachstuhles
- würde ich einen rauchfang einbauen, müsste der vom erdgeschoss raufgehen, nehme ich an?
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1) erhaltung der bausubstanz
2) als kreativ und gemeinschaftsraum
sehr wahrscheinlich nicht als wohnraum - in erster instanz zumindest
danke
- emil17
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- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Altes Steinhaus sanieren
Mal abgesehen von all dem Bewilligungskram ...
Zu mager: hält nicht; zu fett: Schwundrisse (ausprobieren).
Kein Zement! Mörtel darf nicht zu hart sein.
Besser als eine Feuerkette ist ein Turner, an dem man den Kessel ins Feuer schwenken kann.
Falls es ein Freiluftmuseum in Deiner Region gibt Stichworte: Ballenberg (Schweiz), Ecomusée de l'Alsace (Ungersheim), geh da mal hin und guck genau, man kommt auf sehr viele Ideen. Deine Fragen zum Dach und Rauchfang sollten sich im Detail anschauen lassen.
Kommt, wie immer drauf an. Wenns herausgebröselter Mörtel ist, nimm Luftkalkmörtel mit etwas hydraulischem Kalk als Zuschlag.exi123 hat geschrieben:- wie füllt man die lücken zwischen den steinen? und mit was?
Zu mager: hält nicht; zu fett: Schwundrisse (ausprobieren).
Kein Zement! Mörtel darf nicht zu hart sein.
Würde ich Erfahrungswerte hernehmen bzw. im Zweifelsfall überdimensionieren.exi123 hat geschrieben:wie berechnet man die tragfähigkeit eines dachstuhles
Der muss eigentlich statisch freistehen bz. auf dem Rahmen des Rauchfanges ruhen. Oben auf den Kamin sollte eine Klappe mit Scharnier auf der Wetterseite des Schornsteinkopfes, die man durch eine Stange im Rauchfang öffen und schliessen kann.exi123 hat geschrieben: würde ich einen rauchfang einbauen, müsste der vom erdgeschoss raufgehen, nehme ich an?
Besser als eine Feuerkette ist ein Turner, an dem man den Kessel ins Feuer schwenken kann.
Falls es ein Freiluftmuseum in Deiner Region gibt Stichworte: Ballenberg (Schweiz), Ecomusée de l'Alsace (Ungersheim), geh da mal hin und guck genau, man kommt auf sehr viele Ideen. Deine Fragen zum Dach und Rauchfang sollten sich im Detail anschauen lassen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Altes Steinhaus sanieren
Man sollte das gleiche Material nehmen wie schon vorhanden. Zwischen unterschiedlichem Material kann es zu Problemen kommen.exi123 hat geschrieben:- wie füllt man die lücken zwischen den steinen? und mit was?
Gruß
Theo
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Re: Altes Steinhaus sanieren
ich schätz es ist lehm...man kann ihn mit den fingern rauskratzen. bröselig mit kleinen steinchen drin, hellbraun..aber wie macht man heute so einen uraltlehm mörtel? eine lehmstelle hab ich nicht. ich schätze früher wurde er irgendwo vorort abgebaut...
Re: Altes Steinhaus sanieren
Vielleicht hilf das weiter:
Stampflehm sanieren
Stampflehm sanieren
Gruß
Theo
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- emil17
- Beiträge: 11096
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Re: Altes Steinhaus sanieren
Das muss nicht zwingend Lehm sein.exi123 hat geschrieben:ich schätz es ist lehm...man kann ihn mit den fingern rauskratzen. bröselig mit kleinen steinchen drin, hellbraun..aber wie macht man heute so einen uraltlehm mörtel? eine lehmstelle hab ich nicht. ich schätze früher wurde er irgendwo vorort abgebaut...
Kannst Du aber leicht herausfinden - versuch aus etwas von dem Zeug mit Wasser einen Teig zu machen.
Früher war beim Hausbau der Mörtel das Teuerste am Mauern - bei Mauern aus Bruch- und Feldsteinen von vor Ort (oft aus dem Kelleraushub) braucht man etwa soviel Mörtel wie Steine. Rechnest Du etwa 1/6 des Mörtelvolumens Kalk, braucht man für 1 m2 Mauer in 70 cm schon etwa 350 Liter Mörtel = 60 Liter Kalk - und 1 m2 Mauer ist nicht viel ...
Ist man in einer Gegend, wo Kalksteine selten sind oder fehlen, kommen zum Aufwand des Brennens und Löschens noch die Kosten zum heranführen hinzu.
Weil Kalk brennen nach damaliger Methode viel Holz braucht und Brennholz oft auch Mangelware war, war Kalk teuer.
Da ist man dann mit dem Kalk an die Untergrenze des Machbaren gegangen. Weil die dicken Mauern über den Querschnitt kaum belastet werden (4 m Mauerüberlast erzeugt durch das Eigengewicht einen Druck von etwa 1 kg/cm2 auf Lagerfugen) und wenn man die Steine aussen gross nimmt, wird die Mauer auch haltbar genug, wenn man quasi mit Dreck mauert. In sandarmen Gegenden nahm man oft auch Strassendreck, das waren damals zerbröselte Steinchen, durch die Eisenräder der Wagen, und Staub und Dreck jeder Art. Das ist dann auch nicht reinweiss.
Oft kann man, wenn die Fugen durch die dauernde Feuchtigkeit schon etwas mürbe sind, diese beliebig tief mit einem starken Staubsauger ausräumen.
Du solltest die Fugen ein paar cm tief auskratzen und reinigen (mit Schlauch oder Staubsauger und Fugendüse und dann vornässen) und den Fugenmörtel eher fett anmachen. Beim Ausräumen der Versuchung widerstehen, alles zu entfernen, was nicht hält - es sei denn Du willst ein Fenster einbauen.
Wenn der Mörtel zu hart ist, kann es passieren, dass später einmal die Kanten der Steine abplatzen, vor allem wenn man die Auflast der Mauer verändert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Altes Steinhaus sanieren
exi123 hat geschrieben:wie berechnet man die tragfähigkeit eines dachstuhles
Du kannst für diese Berechnung einen Statiker heranziehen.emil17 hat geschrieben:Würde ich Erfahrungswerte hernehmen bzw. im Zweifelsfall überdimensionieren.
Viele Zimmerleute beginnen erst dann mit der Arbeit, wenn ein statischer Nachweis vorliegt.
Wenn Du Zugang zu einer TU oder FH hast, kannst Du beim Lehrstuhl für Tragwerkslehre nachfragen.
(Beim FB Architektur oder Bauingenieurwesen)
Vielleicht kann Dir dort ein Assi oder ein Doktorand behilflich sein. Wichtig dafür: ausreichende Pläne und Maßzeichnungen.
Für eine Berechnung sind u.a. die Schneelastwerte der Region heranzuziehen. Kann man bei den Bauämtern erfragen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schneelast
Und wie vorher schon geschrieben: Lieber etwas mehr.
Re: Altes Steinhaus sanieren
Morgen Exi,
Lehmpulver kann man auch kaufen, das mischt du dann laut Aussage von der Firma mit Sand im Mischer wie Zement/Sand Mörtel.
http://www.lizzi.at/lehm-ton/lehm.html die Firma fand ich ganz in Ordnung.
Grüße in die Heimat
Lehmpulver kann man auch kaufen, das mischt du dann laut Aussage von der Firma mit Sand im Mischer wie Zement/Sand Mörtel.
http://www.lizzi.at/lehm-ton/lehm.html die Firma fand ich ganz in Ordnung.
Grüße in die Heimat