Anya hat geschrieben:
Klar, eine Abdichtung von aussen muss irgendwann erfolgen, möglichst gestern natürlich. Angeblich liegt Drainage, aber dem traue ich nicht so ganz, denn genau dort, wo das Fallrohr in die Erde geht, ist die Wand am feuchtesten
Bitte unterscheiden:
a) Kondenswasser - da hilft heizen und richtig lüften - ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage
b) aufsteigende Feuchtigkeit: kann man theoretisch absperren, immer hat man einen Haufen Kosten und oft einen ruinierten Keller davon
c) eindringendes Wasser: da wird man die Ursache suchen und abstellen müssen.
d) Salpeter in den Wänden: Der zieht Wasser aus der Luft, die Wände werden nie trocken und alles was damit in Berührung kommt rostet.
Wenn Ihr einen Haufen Geld habt, dann bestellt einen Experten mit Referenzen (überprüfen! "Herr M. in K.: Bin begeistert!" ist keine Referenz), der die notwendigen Massnahmen vorschlägt und die Ausführung überwacht
und für den Erfolg haftet (und natürlich Honorar nimmt), aber sie nicht selbst ausführt. Wenn Ihr nicht soviel Geld habt, dann lasst den Keller wie er ist, mit folgender Ausnahme unten. Es gibt einen Haufen Scharlatane im Bereich "Sanierung feuchter Häuser".
Dachrinnen, Fallrohre und die Grundleitungen dazu müssen natürlich in Ordnung sein. Dazu muss man erst mal herausfinden, wie das System einmal funktioniert hat, und die Leitungen wieder freimachen, spülen, flicken oder ersetzen. ebenso sollte verhindert werden, dass Oberflächenwasser zum Haus hinzufliesst und dort versickert.
Aussen aufgraben und abdichten hilft nur gegen seitlich eindringendes Wasser. Das kann aber gefährlich sein, z.B. wenn es sich um einen Gewölbekeller handelt und der Gewölbeschub ins seitlich anstehende Erdreich abgeleitet wird. Drainagen funktionieren zudem nur, wenn sie weiter unten liegen als die tiefste Stelle, wo das Wasser reinkommt. Wenn, wie bei alten Häusern oft, Streifenfundamente vorhanden sind und die im Wasser stehen, dann müsste man mit der Drainage unter Fundamentniveau gehen. Das ist sehr gefährlich, weil dann der Boden, der die Fundamentmauer trägt, seitlich ausweichen könnte - das Haus ist dann bald ein Totalschaden. Falsch angelegte Drainagen funktionieren zudem auch umgekehrt, nämlich als Fundamentbewässerung - z.B. bei Rückstau oder Verstopfung.
Meistens ist es das beste, die Kellerwände innen und über Erde aussen mit einem diffusionsoffenen Putz zu verputzen und damit zu leben, dass man da unten keine teuren Holzblasinstrumente und edlen Möbel lagern kann. Falsch abdichten kann den Schaden noch vergrössern - die Feuchtigkeit, die gar nicht von aussen, sondern von unten kam, steigt dann weiter in der Wand auf, weil sie nicht mehr durch den Putz verdunsten kann, und ruiniert die Balkenköpfe und Wände weiter oben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.