Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

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exi123
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Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#1

Beitrag von exi123 » Di 24. Jan 2012, 12:39

hallo

was ist aus eurer sicht die für natur & mensch unschädlichste heizung? mit Holz?
lt diesem bericht http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/ ... ndheit.pdf kommt es sehr auf die Verbrennung an.

danke

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Löwenzahn
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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#2

Beitrag von Löwenzahn » Di 24. Jan 2012, 13:19

Die unschädlichste Heizung ist die, die nicht oder nur selten gebraucht wird!

Dies erreicht man durch ein gut gedämmtes Haus, mit angepasster Lüftung.

Danach kommt die Nutzung vorhandener Wärme ohne großen Aufwand: warme Quellen,...

Dann sind wir schon bei der solarthermischen Anlage, die bei entsprechender Dimensionierung und passenden Bedingungen die meiste Zeit des Jahres den Bedarf decken kann.

Allerdings, wie an anderer Stelle schon erwähnt, macht es keinen Sinn, für 2 dunkle, kalte Wochen und ähnliche Extreme eine thermische Solaranlage zu über dimensionieren. Hierfür nimmt man dann einen Holzofen, o,ä. der aber optimal betrieben werden sollte. Dazu gibt es mittlerweile auch teure "Optimierer":

http://www.oeko-energie.de/produkte/oek ... a650f19a02

Auf Feinstaub & Co. gehe ich dort ein: http://www.oeko-energie.de/produkte/oek ... a170aa0f0b


Es kommt also weniger auf das "ob", sondern mehr auf das "wie" an - und vor allem wie oft/ wie lange...

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exi123
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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#3

Beitrag von exi123 » Di 24. Jan 2012, 15:35

danke
dämmen und lüften udgl ist klar. da hab ich gemacht - zumindest aus meiner derzeitigen sicht, wissen und möglichkeiten. bei mir ist es 5 monate im jahr kühl bzw kalt. trotz guter sonnenlage

eine solche solare anlage - kann man die selbst bauen ohne grosse invests? und wenn ja wie würde man das haus heizen? per wandheizung? wäre das heizwasser dann gleich dem warmwasser für dusch udgl?

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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#4

Beitrag von emil17 » Di 24. Jan 2012, 20:32

Die suchen ein neues Feindbild - unter anderem weil Holzfeuereungen wirtschaftlich oft nicht erfasst werden können (Brennholz-Selbstwerber), da umgehen einige die MWSt und weitere Abgaben. Also wird man utopische Grenzwerte für Feinstaub einführen, um die Holzheizungen auch zur Kasse zu bitten. Bei Kleinmotorgeräten interessieren die Abgas- und Lärmwerte auch niemanden.
Zwar ist ein Depp, wer mit nicht richtig trockenem Holz feuert, aber wie soll man das durchsetzen, dass man das nicht darf?
Soll jetzt jedem, der einen Holzofen hat, ein 2000 Tacken teures Elektrofilter auf den Schornstein gezwungen werden, mit alljährlicher Inspektion für nochmal 300 ungerade?
Die Schornsteinfeger sehen ja im Ofen, ob der falsch betrieben wird (Glanzruss usw.) und können Rat geben, wie man den Betrieb verbessern kann.
Ökologisch ist natürlich vor allem der nicht verbrauchte Brennstoff.
Wirtschaftlich gesehen rechnet sich Dämmen bei Brennholzheizung zum Nulltarif niemals, wenn man immer die Logik derjenigen hernimmt, die da sagen "was sich in 10 Jahren nicht amortisiert, wird nicht installiert". Ich habs trotzdem getan, einfach weils Arbeit spart und weil sich der Wohnkomfort merklich verbessert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#5

Beitrag von emil17 » Di 24. Jan 2012, 20:44

exi123 hat geschrieben: eine solche solare anlage - kann man die selbst bauen ohne grosse invests?
Ich denke schon, wenn man sich Montagen im Sanitär- und Elektrobereich zutraut und versteht, wie die Sache funktioniert.
exi123 hat geschrieben:und wenn ja wie würde man das haus heizen? per wandheizung? wäre das heizwasser dann gleich dem warmwasser für dusch udgl?
Am sinnvollsten nimmt man eine grossen Speicher mit Schichtung, der auf verschiedenen Höhen be- und entladen werden kann. Dies erfolgt über Wärmetauscher. Zuoberst hat man das wärmste Wasser; dies wird zum Duschen usw. benutzt. Der untere Speicherbereich wird für die Heizung verwendet und kann mit den thermischen Kollektoren oder mit einer Zusatzheizung erwärmt werden. Die Steuerung ist dann recht primitiv: wenn es eine beladbare Stelle im Speicher gibt, die kälter ist als es gerade in den Kollektoren ist, dann wird der Speicher über die Kollektoren aufgeladen. Hat es nicht gereicht, muss oder kann man z.B. mit der Stückholzheizung nachhelfen. Je grösser der Speicher, desto weniger oft muss man nachheizen - zweimal die Woche viel Holz verheizen ist bequemer als jeden Tag dreimal ein wenig; ausserdem werden sommerliche Schlechtwetterperioden besser überbrückt.
Ob Wand- oder Bodenheizung ist eigentlich egal, je niedriger die Vorlauftemperaturen für die Wärmeabgabe sein müssen desto besser. Der Speicher kann im Wohnbereich stehen, dann ist die Abwärme nicht verloren. Ideal ist in der Nähe vom Bad (Wärme willkommen, kurze Leitungswege zum Hauptverbrauchsort)
Heizwasser ist selbstverständlich getrennt vom Brauchwasser, jedoch thermisch gekoppelt.
Sind Heizung ud WW völlig getrennte Anlagen, dann braucht man im Winter trotzdem eine andere WW-Heizung, kann die Sonne aber zur Heizungsunterstützung nicht ausnützen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#6

Beitrag von Theo » Di 24. Jan 2012, 21:16

emil17 hat geschrieben:Die Schornsteinfeger sehen ja im Ofen, ob der falsch betrieben wird (Glanzruss usw.) und können Rat geben, wie man den Betrieb verbessern kann.
...und beim nächsten mal, wenn es nicht besser wird, eine entsprechende Gebühr erheben. Wird ja auch beim Auto gemacht.
Gruß
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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#7

Beitrag von Löwenzahn » Mi 25. Jan 2012, 14:44

Mit manchen Tipps sollte man ein wenig vorsichtig sein. ;)

Ein Speicher (egal wie gut gedämmt) sollte möglichst nicht im Wohnraum stehen, denn es ist nicht nur kalte Heiz-Zeit, sondern auch ein paar Monate im Jahr Sommer. Und dann kann das sehr unangenehm werden! Manchen reicht schon die im Haus verlaufende Solarverrohrung, trotz Dämmung, um ins Schwitzen zu kommen...

Weiterhin sind Schicht-Speicher zwar eine ganz tolle technische Sache, aber in den allermeisten Anwendungsfällen (vor allem wenn mit Holz geheizt wird) eine unnötige, teure Investition. Grund: in aller Regel gehört ein größeres Kollektorfeld dazu. Selbst im außergwöhnlichen Fall, dass im Speicher morgens keine zum Duschen ausreichende Temperatur vorliegt, wird ein großes Kollektorfeld schon sehr schnell diese Temperatur wieder bereits gestellt haben - auch ohne teuren Schichtungs-Schnickschnack. Ist dagegen noch Heiz-Phase, kommt gerade der Holzkessel ja mit mind. 55°C rein - und dann ist auch mit natürlicher Schichtung/Auftrieb ruckizucki das Wasser oben warm.

Größerer Speicher = mehr Kapazität, u.s.w. ist richtig. Besser ist aber eine passende bedarfsgerechte Dimensionierung. Jede Pauschalaussage zu solchen Dingen kann sehr schief gehen...


http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... ebf0a56a01

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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#8

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 25. Jan 2012, 18:26

Jede Pauschalaussage zu solchen Dingen kann sehr schief gehen...
:daumen: volle Zustimmung! Viele Kritiker der Solarthermie argumentieren mit Zahlen falsch ausgelegter Anlagen!

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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#9

Beitrag von emil17 » Mi 25. Jan 2012, 23:54

Löwenzahn hat geschrieben:Mit manchen Tipps sollte man ein wenig vorsichtig sein.
(...)Schicht-Speicher sind zwar eine ganz tolle technische Sache, aber in den allermeisten Anwendungsfällen (vor allem wenn mit Holz geheizt wird) eine unnötige, teure Investition.
Also, wir haben einen seit 10 Jahren in Betrieb, mit Stückholz als Ergänzung und das läuft wunderbar und wartungsfrei.
Wenn Du einen Speicher meinst, wo die gleiche Wärmequelle je nachdem an unterschiedliche Eingänge verbunden wird - das meinte ich nicht. Aber es wird in unterschiedlichen Höhen eingespiesen, und jeder Eingang hat eine eigene Temperaturüberwachung.

Löwenzahn hat geschrieben:Ein Speicher (egal wie gut gedämmt) sollte möglichst nicht im Wohnraum stehen, denn es ist nicht nur kalte Heiz-Zeit, sondern auch ein paar Monate im Jahr Sommer. Und dann kann das sehr unangenehm werden!
Ich kenn halt ein Projekt auf einer Alp, wo das genau so gemacht wurde, wenns denn mal zu warm ist, wird es rausgelüftet. Die Leute sind jedenfalls zufrieden damit. Und ich würde meinen Speicher neu neben das Bad stellen, wenn ich es nochmal machen müsste. Jetzt habe ich einen geheizten Keller, was nützt mir das?
Löwenzahn hat geschrieben:Besser ist aber eine passende bedarfsgerechte Dimensionierung
Selbstverständlich. Auch dürfte Alp (fast nie zu warm) anders sein als Sardinien.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Heizen und Ökologie, Feinstaub etc

#10

Beitrag von Löwenzahn » Do 26. Jan 2012, 09:56

Meine Erfahrungen und Angaben stammen nicht aus meiner Anlage auf Sardinien, sondern aus ca. 1.000 in 15 Jahren geplanter und realisierter Anlagen weltweit. Das stimtm tatsächlich, denn sie stehen nicht nur auf Sardinien oder hier in Hessen, sondern Südeuropa, Skandinavien, sogar auf Madagsakar und den Azoren...

Man sollte nie von nur einer funktionierenden Anwendung auf Alle schließen oder übertragen. Mit Redewendungen wie "am sinnvollsten" erweckt man beim lesenden Laien den Eindruck, dass diese Behauptung auf mehr, als nur einer einmaligen Erfahrung, beruht...

Wenn man in Tipps produktspezifische Fachbegriffe verwendet, sollten Diese bitte stimmig sein. Jeder stinknormale bivalente Speicher hat mind. 2 Anschlüsse um Solarkreis und Nachheizung an den jeweiligen Stellen anzubinden. Mit einem SCHICHT-Speicher (der 50 - 200% mehr kostet) hat das überhaupt nichts zu tun! Internet-Foren sind aber voll mit solchen nachgeplapperten Behauptungen...

Der technisch geadelte Fachmann mag mir gleichzeitig bitte verzeihen, dass ich an anderer Stelle z.B. (nicht fachlich korrekt) von der besser verständlichen "Kälte-Abstrahlung" sprach... ;)

Eigentlich gehört dieses Thema eher in der Rubrik "Erneuerbare"

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