Kennt jemand diese Seite?
- emil17
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Re: Kennt jemand diese Seite?
Wenn Du den Speicher von 90 Grad auf 30 Grad abkühlen kannst, brauchst Du pro kWh Heizenergiebedarf des Wohngebäudes 3600 kJ/kWh/(4.186kJ/Liter *60 Grad) = 14.3 Liter Speichervolumen. Unter 30 Grad kannst Du kaum gehen, weil dann die Wärmeabgabe nicht mehr ausreicht. Da die Sonne in der Heizperiode wenig bis nichts macht, musst Du für den ganzen Winter speichern.
Pro 1000 Liter Heizölverbrauch wären das 1000 liter * 10.8kWH/liter * 14.3 Liter/kWh = 155 Kubikmeter Speichergrösse, die im Herbst auf 90 Grad sein sollten. In die Rechnung gehen all die Wirkungsgrade nicht ein, dafür ist auch nicht berücksichtigt, dass die Sonne auch im Winter das Gewächshaus aufheizt - wenn sie scheint. Die Grössenordnung dürfte aber hinkommen.
Wenn Du die Speicher im Gewächshaus aufstellst, sind die Speicherverluste nicht verloren, weil sie dann den Wohnraum aufheizen - allerdings gehen dadurch +- 200 Kubikmeter Wohnraum verloren; das wären 80 m2 Wohnfläche bei 2.5 m Raumhöhe ... also nur wirtschaftlich, wenn die Speicher unter dem Wohnraum und extrem gut gedämmt sind.
Wenn man die obere Speichertemperatur verringert, erhöht sich der Wirkungsgrad der Anlage, d.h. man kommt mit weniger Kollektorfläche aus, weil die Rücklauftemperaturen niedriger sein können, dafür müssen die Speicher viel grösser werden.
Für die Kollektorgrösse müsste man den durchschnittlichen Ertrag pro m2 Speicherfläche in Deiner Gegend wissen; der dürfte bei einer erforderlichen Rücklauftemperatur von > 90 Grad (sonst kriegste den Speicher nicht auf 90 Grad, was ab September die Ausbeute sehr verringert) so bei 250 kWh/m2 liegen -
also etwa 45 m2 Kollektorfläche; bei WW-Bereitung zusätzlich würde ich mal mit 50 oder mehr rechnen.
Du brauchst also eine recht ansehnliche Anlage, das geht auch in die Kosten.
Diese grobe Überschlagsrechnung bezieht sich auf 1000 Liter Heizöl. Ein 1200m2-Gewächshaus dürfte ein Vielfaches davon verbrauchen, wenn man es im Winter auf 18 - 20 Grad halten will.
Ich würde versuchen, ins nur frostfrei gehaltene Gewächshaus (erhebliche Verringerung des Heizbedarfs) einen gut gedämmten Wohncontainer hineinzustellen, in welchem Du Dich in der kalten Jahreszeit aufhalten kannst.
Der Artikel in der Wiki (hier) ist übrigens sehr informativ, was die technischen Möglichkeiten anbetrifft.
Pro 1000 Liter Heizölverbrauch wären das 1000 liter * 10.8kWH/liter * 14.3 Liter/kWh = 155 Kubikmeter Speichergrösse, die im Herbst auf 90 Grad sein sollten. In die Rechnung gehen all die Wirkungsgrade nicht ein, dafür ist auch nicht berücksichtigt, dass die Sonne auch im Winter das Gewächshaus aufheizt - wenn sie scheint. Die Grössenordnung dürfte aber hinkommen.
Wenn Du die Speicher im Gewächshaus aufstellst, sind die Speicherverluste nicht verloren, weil sie dann den Wohnraum aufheizen - allerdings gehen dadurch +- 200 Kubikmeter Wohnraum verloren; das wären 80 m2 Wohnfläche bei 2.5 m Raumhöhe ... also nur wirtschaftlich, wenn die Speicher unter dem Wohnraum und extrem gut gedämmt sind.
Wenn man die obere Speichertemperatur verringert, erhöht sich der Wirkungsgrad der Anlage, d.h. man kommt mit weniger Kollektorfläche aus, weil die Rücklauftemperaturen niedriger sein können, dafür müssen die Speicher viel grösser werden.
Für die Kollektorgrösse müsste man den durchschnittlichen Ertrag pro m2 Speicherfläche in Deiner Gegend wissen; der dürfte bei einer erforderlichen Rücklauftemperatur von > 90 Grad (sonst kriegste den Speicher nicht auf 90 Grad, was ab September die Ausbeute sehr verringert) so bei 250 kWh/m2 liegen -
also etwa 45 m2 Kollektorfläche; bei WW-Bereitung zusätzlich würde ich mal mit 50 oder mehr rechnen.
Du brauchst also eine recht ansehnliche Anlage, das geht auch in die Kosten.
Diese grobe Überschlagsrechnung bezieht sich auf 1000 Liter Heizöl. Ein 1200m2-Gewächshaus dürfte ein Vielfaches davon verbrauchen, wenn man es im Winter auf 18 - 20 Grad halten will.
Ich würde versuchen, ins nur frostfrei gehaltene Gewächshaus (erhebliche Verringerung des Heizbedarfs) einen gut gedämmten Wohncontainer hineinzustellen, in welchem Du Dich in der kalten Jahreszeit aufhalten kannst.
Der Artikel in der Wiki (hier) ist übrigens sehr informativ, was die technischen Möglichkeiten anbetrifft.
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Re: Kennt jemand diese Seite?
Danke, Emil,
damit kann man doch schon was anfangen.
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And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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- Löwenzahn
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Re: Kennt jemand diese Seite?
Dazu verweiße ich auf meine Zeilen ein Stück weiter oben oder eben die Homepage. Auch wenn die Industrie es anders verkauft, es ist heute so einfach nicht machbar und auch kaum bezahlbar. Der große "Saison-Speicher" nimmt September/Oktober-Wärme mit in den November - das wars dann schon...Sabi(e)ne hat geschrieben:Aber aus 1200qm Grundfläche sollten sich doch wohl genug Energie im Sommer ziehen lassen können, um im Winter damit 100-150qm halbwegs beheizen zu können?
Wenn schon große Winter-Erträge (am geeigneten Ort mit geeigneter Behausung), dann mit steil nach Süden ausgerichteten Kollektor-Flächen, die im Sommer nicht soviel abbekommen!
Oder anders herum: SolarSTROM-Anlage, die im Sommerhalbjahr die Masse der Jahresenergie erzeugt und deren Strom verkauft wird und den Energie-Zukauf im Winter bezahlt... Auch den sommerlichen Solarstrom für den Winter zu speichern wäre eine Schnapsidee...
- emil17
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Re: Kennt jemand diese Seite?
Das ist unter Umweltschutzgründen nur dann sinnvoll, wenn die anderen Kraftwerke zur Stromerzeugung im Sommer entsprechend heruntergefahren würden. In den Alpen wird aber pumpgespeichert, d.h. man füllt die Stauseen zusätzlich mit billigem Strom, um den dann in Hochverbrauchszeiten teuer verkaufen zu können. Die Verluste von rund 1/3 werden durch den Mehrpreis leicht herausgeholt. Es besteht deshalb ein grosser Druck auf unberührte Gebirgstäler seitens der Kraftwerksgesellschaften, dort Stauseen bauen zu können. Unberührt deshalb, weil diese Landschaften am kostengünstigsten ersäuft werden können.Löwenzahn hat geschrieben: Oder anders herum: SolarSTROM-Anlage, die im Sommerhalbjahr die Masse der Jahresenergie erzeugt und deren Strom verkauft wird und den Energie-Zukauf im Winter bezahlt... Auch den sommerlichen Solarstrom für den Winter zu speichern wäre eine Schnapsidee...
Die erste Reaktion der Stromerzeuger auf den Atom-Ausstiegsentscheid war denn auch, nun müssten die administrativen Hürden für die Bewilligung neuer Stauseen und Überlandleitungen deutlich gesenkt und die Bewilligungsverfahren vereinfacht werden.
Pumpspeicher machen als Puffer zum kurzfristigen Lastenausgleich in grossen Verbundnetzen Sinn, aber wenn damit im grossen Stil "Stromveredlung" betrieben wird, dann ist auch Wasserkraft definitiv nicht mehr umweltfreundlich.
Auch auf diesem Weg kommt man zum Schluss, dass man nicht um ein gute Dämmung der Winterbehausung herumkommt, zumal diese auch den Wohnkomfort deutlich verbessert. Die Energieklemme kann man nur verbrauchsseitig lösen.
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- Löwenzahn
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Re: Kennt jemand diese Seite?
Es geht doch hier jetzt um ein privates Vorhaben. Und da etwas hartnäckiger davon gesprochen wurde, die Sommer-Sonne für den Winter zu nutzen, machte ich diesen zusätzlichen Hinweis.
Welche Möglichkeiten/Notwendigkeiten die große deutsche Energie-Wende (und später vielleicht auch die Nachbarländer) und die jeweils lokal unterschiedlichen Gegebenheiten mit sich bringen, ist ein völlig anderes Thema. Gerade die Selbstversorger wird das u.U. ein bisschen weniger interessieren
Auf die Dämmung war ich bereits eingegangen. Das ist die Basis jedes sinnvollen Vorhabens - in Regionen, die starke Unterschiede zwischen Sommer und Winter haben und gilt selbst für meine Insel, bzw. meine dortige Zweigstelle.
Welche Möglichkeiten/Notwendigkeiten die große deutsche Energie-Wende (und später vielleicht auch die Nachbarländer) und die jeweils lokal unterschiedlichen Gegebenheiten mit sich bringen, ist ein völlig anderes Thema. Gerade die Selbstversorger wird das u.U. ein bisschen weniger interessieren

Auf die Dämmung war ich bereits eingegangen. Das ist die Basis jedes sinnvollen Vorhabens - in Regionen, die starke Unterschiede zwischen Sommer und Winter haben und gilt selbst für meine Insel, bzw. meine dortige Zweigstelle.
- emil17
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Re: Kennt jemand diese Seite?
Ja, aber wenn man beschliesst, den Strom im Hochsommer einem Energiekonzern zum Aufbewahren zu übergeben und ihn im Winter wieder abzuholen, dann sollte man diese Zusammenhänge kennen. Man ist dann eben überhaupt nicht autark und auch nicht umweltneutral, egal was der Saldo von Verbrauch und Erzeugung auf dem eigenen Dach aussagt.Löwenzahn hat geschrieben:Es geht doch hier jetzt um ein privates Vorhaben. Und da etwas hartnäckiger davon gesprochen wurde, die Sommer-Sonne für den Winter zu nutzen, machte ich diesen zusätzlichen Hinweis.
Die Schlussfolgerung ist die gleiche. Dies hat auch die Natur schon lange vorweggenommen - und zwar grosse Mägen (Ofen), aber vor allem auch dicke Pelze (Dämmung) erfunden.
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- Löwenzahn
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Re: Kennt jemand diese Seite?
Ich erkläre dies alles sehr ausführlich auf meiner HP - eindeutig mit dem Schwerpunkt auf Ökologie.
Dennoch geht es den Wenigsten darum. Und das Gegenteil von "Im Sommer aufbewahren & Co." wäre einfach immer nur vom EVU zu beziehen - und somit eindeutig umweltbelastender... Davon abgesehen, beziehen die meisten Leute, die eben wenigstens zeitweise sauberen Strom erzeugen echten Öko-Strom (EWS & Co.).
Deine Zeilen aus dem Beitrag vorher erinnern mich stark an den aktuellen Artikel der Sonnen-Energie...
Ich persönlich bin auf Sardinien energieautark, in Deutschland nicht. Dennoch erzeuge ich auch dort mehr Strom, als ich verbrauche. Wie versorgst Du Dich mit Energie?
Dennoch geht es den Wenigsten darum. Und das Gegenteil von "Im Sommer aufbewahren & Co." wäre einfach immer nur vom EVU zu beziehen - und somit eindeutig umweltbelastender... Davon abgesehen, beziehen die meisten Leute, die eben wenigstens zeitweise sauberen Strom erzeugen echten Öko-Strom (EWS & Co.).
Deine Zeilen aus dem Beitrag vorher erinnern mich stark an den aktuellen Artikel der Sonnen-Energie...
Ich persönlich bin auf Sardinien energieautark, in Deutschland nicht. Dennoch erzeuge ich auch dort mehr Strom, als ich verbrauche. Wie versorgst Du Dich mit Energie?
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Re: Kennt jemand diese Seite?
Thermische Solaranlage für Heizung und Warmwasser, sonst Stückholz. Rest (etwa 2000 kWH/Jahr, 1/3 eines hier "üblichen" Verbrauchs) aus der Steckdose ...Löwenzahn hat geschrieben:Wie versorgst Du Dich mit Energie?
Ist hier fast alles Strom aus Wasserkraft. (Stichwort: Grande-Dixence)
Für Autarkie wäre das Nächste bei der Mobilität, d.h. E-Auto und Strom dafür selber machen. Wenn wieder Geld da ist ...
Kenne ich nicht, hast Du mir einen Link?Löwenzahn hat geschrieben:Deine Zeilen aus dem Beitrag vorher erinnern mich stark an den aktuellen Artikel der Sonnen-Energie...
Das Thema "Stromveredelung" ist vermutlich in den Alpenländern ein wesentlich interessanteres Thema als anderswo. Da Ganze hat auch eine politische Seite: Am Rand der grossen Städte sitzen all die Häuslebauer und neureichen Leute, die fast alle Wärmepumpen-Heizungen einbauen, da sauber und kaum Bedarf an umbautem Raum. Nur erzeugt das alles eine hohe Grundlast an Strombedarf zum Heizen im Winter. Also werden die so stimmen, wie es ihren Geldbeutel am meisten schont. Da haben die bevölkerungsarmen Randgebiete, welche die Stauseen (bei Euch Windkraftwerke) ertragen müssen, rein demokratisch keine Chance und werden überstimmt.
Abgesehen davon habe ich nichts gegen Verbundnetze und dergleichen, zumal sowieso alle im gleichen Boot sitzen. Man sollte nur wissen, wovon man redet und was hinter den Kulissen genau passiert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Kennt jemand diese Seite?
Na, dann "heizen" wie diese Diskussion mal an. Heizen mit Eis, genau!
http://www.youtube.com/watch?v=zWNXQNXEvyI
...und hier ein Anbieter: http://www.isocal.de/solareis/solareis-konzept.html
Im Sommer wird damit gekühlt, im Winter geheizt.
Gruss
George

http://www.youtube.com/watch?v=zWNXQNXEvyI
...und hier ein Anbieter: http://www.isocal.de/solareis/solareis-konzept.html
Im Sommer wird damit gekühlt, im Winter geheizt.
Gruss
George