Fragen zu Photovoltaik....

Sonne, Wind und Feuer
zaches
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Fragen zu Photovoltaik....

#1

Beitrag von zaches » Fr 13. Jan 2012, 09:09

Also irgendwie stellen sich immer wieder Fragen, die meine Nachbarn (ca 17 Landwirte aller Art), die inzwischen alle die Platten aufm Dach haben, nicht beantworten können.

1. die Putzerei - jaja, Frauenproblmatik? Nö - Auf den Kuhställen der Umgebung sind die Dinger nach 3 Monaten so blind, daß sie eher hm, ja "unrentabel" sind.... und mti nem Wasserschlauch alleine wird da nixmehr auber....

2. die "Verkettung" der einzelnen Panele führt dazu, daß eine Blinde oder schadhafte Panele den Wirkungsgrad der Ganzen reihe runterzieht - also es sieht so aus, als wäre das schwächste Glied der Masstab....

3. Der Aufbau als Fläche.... ich habe gelesen, daß der Wirkungsgrad bei zunehmender Temperatur der Dinger abnimmt. Wenn die allerdings 25 m das Dach hinauf hinternanderkleben, dann kann die warme aufsteigende Luft doch gar n icht entweichen und die obersten Dinger werden heiß hinterlüftet, oder?

4. Wieso finde ich keine elektronische Steuerung, die die Sache mit dem "schwächsten" Glied aushebelt und immer die Panele in einen Strang rechnet, die gerade ähnlich gut laufen?

5. Schnee, Eis, Rauhreif - ist es denn nicht möglich, es eletronisch so zu steuern, daß bei Schnee die Dinger durch Strom so erwärmt werden, daß der Schnee runterrutscht? Oder das Eis schmilzt?

6. Persönliche Überlegungen? Wofür brauche ich "Solar aufm Dach"? Sicher nicht um, das Strometz damit zu füttern.
Eher um Eigenbedarf zu decken. Immer oder nur bei Stromausfall? Dann für Jahre oder nur für Stunden? Wenn hier "alles zusammen bricht" dann nützt es mir nix mehr, ne Solaranlage zu ahben, die Strom in ein nicht funktionierendes Netzt schickt. Eher wohl in eigenen Akkus.... wie auch immer die aussehen. Und die Server im Stall für die Stadtkunden meines Kerls brauchen dann auch keinen Strom mehr.

Aber die Umwälzpumpe unserer Heizung, und vielleicht die TK, damit ich schnell noch Räuchern kann, bevor alles verdorben ist. LIcht? Wäre auch nett.

Also wäre ja eine intelligente Anlage schön, die jetzt unseren Stromverbrauch füttert, im Ernstfall komplett, sich regelt bzgl des schwächsten Gliedes, so aufgebaut ist, daß alle Panele einen hohen Wirkungsgrad haben (heiße Luft? - Kombination mit Wasserwärmung zu Kühlung der Voltaik??) ....

Eigentlich verstehe ich ja nix von diesen Sachen, aber so in paar grundlgende Dinge kommen mir doch seltsam vor bei den Anlagen der Nachbarn....

lg, zaches
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Klaus
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Re: Fragen zu Photovoltaik....

#2

Beitrag von Klaus » Fr 13. Jan 2012, 10:07

Hab davon auch keine Ahnung, aber mal einen Gedanken zur Kühlung. Kühlt denn die Hinterlüftung die Panele überhaupt nenneswert? Die Dinger erhitzen sich ja an der Oberfläche durch Sonneneinstrahlung am stärksten. Um durch Hinterlüftung gekühlt zu werden, müssten sie die Wärme gut zur Rückseite transportieren können. Tun sie das? Ich weiß es nicht. Und wenn es so wäre, sollten dann nicht besser Kühlkörper an der Rückseite sein? Vermutlich würde sich das aber wieder nicht rechnen. Es dauert eh schon 7 Jahre, bis die Energiebilanz ausgeglichen ist.

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Re: Fragen zu Photovoltaik....

#3

Beitrag von emil17 » Fr 13. Jan 2012, 12:37

Nur soviel:
Reinigen muss man sie.
Kühlung: da der Wirkunggrad bei 20% liegt, stehen 80% der Energie zum Auftauen der Panels zur Verfügung.
Die Dinger werden in Serie geschaltet, weil bei Parallelschaltung die schwachen durch die starken zusätzlich ausgebremst werden und Leistungsverluste entstehen, weil ein Teil des Stromes dann wider die Spannung durch die Zellen mit Unterspannung gedrückt werden. Das kann man mit einer Diode verhindern, aber die kostet auch wieder Leistung. Aus dem genau gleichen Grund soll man Akkubatterien nicht parallel schalten.
Selbstverständlich könnte man jede Zelle einzeln überwachen, aber die dazu erforderliche Elektronik (mit automatischer Überbrückung) wäre sinnlos aufwendig.
Wenn man sie steil genug montiert, bleibt der Schnee nicht darauf liegen.
Hinterlüftung ist erforderlich.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Thoreau
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Re: Fragen zu Photovoltaik....

#4

Beitrag von Thoreau » Fr 13. Jan 2012, 12:53

>6. Persönliche Überlegungen? Wofür brauche ich "Solar aufm Dach"? Sicher nicht um, das Strometz damit zu füttern.
>Eher um Eigenbedarf zu decken. Immer oder nur bei Stromausfall? Dann für Jahre oder nur für Stunden? Wenn hier "alles zusammen bricht" dann nützt es mir nix >mehr, ne Solaranlage zu ahben, die Strom in ein nicht funktionierendes Netzt schickt. Eher wohl in eigenen Akkus.... wie auch immer die aussehen.

Hallo Zaches,

die Motiviation für PV auf dem Dach ist generell, Geld zu verdienen
(das von dem armen Nachbarn kommt, der kein eigenes Haus hat, aber trotzdem PV fördern muss. So ist der Lauf des Geldes.)

zu deinem Punkt 6 ist zu bedenken, dass die Überbrückung bei Stromausfall mit eigenen Akkus keine Photovoltaik braucht. Das viele Geld kannst du dir sparen und ständig solche Notfallakkus aus dem Stromnetz geladen halten. Noch besser ist ein Generator.

Solltest du aber einen einen laaangen Stromausfall denken, nutzen dir beide nichts mehr. Der Akku ist dann irgendwann leer, und der Generator ruft nach ein paar Tagen auch nach Sprit, den du nicht besorgen kannst, weil bei langem Stromausfall alle Tankstellen geschlossen sind.

PV würde dir zwar bei einem dauerhaften und flächendeckenden Stromausfall Strom liefern, aber für was? Den leeren Kühlschrank zu kühlen, weil die Supermärkte zu sind. Dein Handy zu laden, obwohl es mangels Strom keine Mobilfunk mehr gibt? Deinen PC zu betreiben, obwohl es mangels Strom kein Internet mehr gibt (eine Horrorvorstellung)

Bei einem langen flächendeckenden Stromausfall (der nach Aussagen von Fachleuten kommen wird) ist zappenduster. PV kann ein paar Tage Vorteile bieten, aber was dann?

aron
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Re: Fragen zu Photovoltaik....

#5

Beitrag von aron » Fr 13. Jan 2012, 13:36

Thoreau hat geschrieben:Bei einem langen flächendeckenden Stromausfall (der nach Aussagen von Fachleuten kommen wird) ist zappenduster. PV kann ein paar Tage Vorteile bieten, aber was dann?
Die volle Kuehltruhe gefroren halten,Licht,sich informiert halten (Radio, Fernsehen).

viellieb

Re: Fragen zu Photovoltaik....

#6

Beitrag von viellieb » Fr 13. Jan 2012, 13:55

:engel: und mene liebste Erika, Familienname Mafell, sägt auch nix ohne Strom ;)

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emil17
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Re: Fragen zu Photovoltaik....

#7

Beitrag von emil17 » Fr 13. Jan 2012, 14:28

Thoreau hat geschrieben: Bei einem langen flächendeckenden Stromausfall (der nach Aussagen von Fachleuten kommen wird) ist zappenduster. PV kann ein paar Tage Vorteile bieten, aber was dann?
Na ja, es geht ja darum, den Alltag umweltfreundlicher und auch noch bequem zu gestalten, und da kann PV durchaus einen Beitrag liefern.
Wenn alles am A ... ist, dann hat man andere Probleme.
Um ein paar Tage Strom zu haben, ist eine Notstromgruppe besser, einfach weil man den Treibstoff lange lagern kann und weil die Energiedichte hoch ist. Akkus sind, wenn um deutlich mehr geht als um LED-Beleuchtung, zu teuer und auch umweltbelastend.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Fragen zu Photovoltaik....

#8

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 13. Jan 2012, 16:10

zaches hat geschrieben:Also irgendwie stellen sich immer wieder Fragen, die meine Nachbarn (ca 17 Landwirte aller Art), die inzwischen alle die Platten aufm Dach haben, nicht beantworten können.

1. die Putzerei - jaja, Frauenproblmatik? Nö - Auf den Kuhställen der Umgebung sind die Dinger nach 3 Monaten so blind, daß sie eher hm, ja "unrentabel" sind.... und mti nem Wasserschlauch alleine wird da nixmehr auber....

2. die "Verkettung" der einzelnen Panele führt dazu, daß eine Blinde oder schadhafte Panele den Wirkungsgrad der Ganzen reihe runterzieht - also es sieht so aus, als wäre das schwächste Glied der Masstab....

3. Der Aufbau als Fläche.... ich habe gelesen, daß der Wirkungsgrad bei zunehmender Temperatur der Dinger abnimmt. Wenn die allerdings 25 m das Dach hinauf hinternanderkleben, dann kann die warme aufsteigende Luft doch gar n icht entweichen und die obersten Dinger werden heiß hinterlüftet, oder?

4. Wieso finde ich keine elektronische Steuerung, die die Sache mit dem "schwächsten" Glied aushebelt und immer die Panele in einen Strang rechnet, die gerade ähnlich gut laufen?

5. Schnee, Eis, Rauhreif - ist es denn nicht möglich, es eletronisch so zu steuern, daß bei Schnee die Dinger durch Strom so erwärmt werden, daß der Schnee runterrutscht? Oder das Eis schmilzt?

6. Persönliche Überlegungen? Wofür brauche ich "Solar aufm Dach"? Sicher nicht um, das Strometz damit zu füttern.
Eher um Eigenbedarf zu decken. Immer oder nur bei Stromausfall? Dann für Jahre oder nur für Stunden? Wenn hier "alles zusammen bricht" dann nützt es mir nix mehr, ne Solaranlage zu ahben, die Strom in ein nicht funktionierendes Netzt schickt. Eher wohl in eigenen Akkus.... wie auch immer die aussehen. Und die Server im Stall für die Stadtkunden meines Kerls brauchen dann auch keinen Strom mehr.

Aber die Umwälzpumpe unserer Heizung, und vielleicht die TK, damit ich schnell noch Räuchern kann, bevor alles verdorben ist. LIcht? Wäre auch nett.

Also wäre ja eine intelligente Anlage schön, die jetzt unseren Stromverbrauch füttert, im Ernstfall komplett, sich regelt bzgl des schwächsten Gliedes, so aufgebaut ist, daß alle Panele einen hohen Wirkungsgrad haben (heiße Luft? - Kombination mit Wasserwärmung zu Kühlung der Voltaik??) ....

Eigentlich verstehe ich ja nix von diesen Sachen, aber so in paar grundlgende Dinge kommen mir doch seltsam vor bei den Anlagen der Nachbarn....

lg, zaches
1. bei einer bestimmten Mindestneigung sollten die Niederschläge normalerweise ausreichen zur Reinigung, unter ungünstigen Umgebungsbedingungen wohl nicht, aber dazu wurde im anderen Thread schon `was gesagt.

2. Stichwort Bypassdioden - wurde vorher schon geschrieben

3. Es ist richtig, dass Abstände zwischen den Modulreihen gut für den Wirkungsgrad und die Wartung (Reinigung ;) ) sind, aber schlecht für den Umsatz des Anlagenverkäufers und die Einspeisevergütung (am Anfang)

4. Siehe unter 2., darüber hinaus müsste jedes Modul einzeln zum Wechselrichter verkabelt werden: TEUER!

5. Lieber steiler aufständern und mt Zwischenräumen, dann rutscht der Schnee von allein ab, heizen würde mehr Strom kosten als zusätzlicher Ertrag dadurch entstünde - denke ich..

6. Anlagen, die bei Stromausfall auf Inselnetz umschalten und Akkus laden, gibt es auf dem Markt. Wenn Du Dir aber die Anlagen-Preise anschaust... :platt:

Ich plädiere für eine Mini-PV-Inselnetzanlage für lokalen, kurzfristigen (1-3 Tage) Stromausfall (Blitzschaden, begrenzter Sturmschaden) zum Betrieb von Telefon, Umwälzpumpe, Ladegeräte, PC. Für mittlere Ausfallzeiten (1-3 Wochen) macht ein Generator und entsprechende Treibstoffvorräte mehr Sinn, und wenn`s noch länger dauert...., dass dann der Strom evtl. nicht mehr so das zentrale Problem sein könnte, hatten ja auch Andere schon vermutet... :hmm:

Manfred

Re: Fragen zu Photovoltaik....

#9

Beitrag von Manfred » Fr 13. Jan 2012, 16:39

Zu 1: Wie schon geschrieben rechnet sich an einem "sauberen" Standort der Aufwand für die Reinigung nicht. Auf Kuhställen, an Autobahnen etc., also überall wo eine hohe Staub/Ruß/Dreckbelastung vorliegt sind nur mit Reinigung brauchbare Erträge möglich.

Zu 2: Der Trend geht zu Modulen mit eingebautem Wechselrichter. Hat 2 Vorteile: Die individuelle Leistung jeden Moduls wird bestmöglich ausgenutzt und die Kabel für die weiterleitung werden billiger bzw. verlustärmer weil bei der höheren Spannung kleinere Ströme fließen.

Zu 3: Eine guter Hinterlüftung kann den Ertrag erheblich steigern. Ist in warmen Ländern eines der größten Probleme aber auch in D relevant. Sonne brennt, aber die Module haben einen beschissenen Wirkungsgrad da überhitzt. Die Wirkungsgrade bei höheren Temperaturen wurden aber in den letzten Jahren ständig verbessert.

4: Siehe 2

5: Gibt es. Zumindest versuchsweise: http://www.pv-ertrag.com/abtauen_pv_anlage.php

6: Wenn du überwiegend eigenverbrauchen willst: Das ist am ehesten wirtschafltlich wenn du Veraucher hast die tagsüber laufen und der selbsterzeuge Solarstrom billiger ist als der vom Stromanbieter gekaufte. Wenn du den Strom speichern musst, kommst du kostenmäßig nicht mehr raus. Das macht man nur, wenn es nicht anders geht.

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emil17
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Re: Fragen zu Photovoltaik....

#10

Beitrag von emil17 » Fr 13. Jan 2012, 16:43

Mal ne Verständnisfrage: Es wird hier immer der Reinigungsbedarf von Panels erwähnt, die auf Kuhställen montiert sind.
Wie kommt der Kuhfladen aufs Dach?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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