Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

Sonne, Wind und Feuer
Benutzer 146 gelöscht

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#21

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 27. Jun 2011, 17:19

Nur, warum es bei der Energieerzeugung anders sein soll (jedem ein kleines Windrad statt einem großen für viele), kann ich nicht nachvollziehen.
aus dem gleichen Grund, weshalb Viele immer noch lieber im eigenen Auto, als mit dem Bus oder dem Zug fahren... ;)
Unabhängigkeit, Autarkie, - ein starkes Motiv in unserer Individualismus-orientierten, verunsicherten Gesellschaft, mit dem sich gut Geld verdienen lässt.
Außerdem: große, zentralisierte Versorgungsnetze sind störanfälliger als viele kleine dezentralisierte Erzeuger, aber wenn ich es richtig verstehe, geht`s hier eher um die Vermarktungspraktiken der Hersteller von Klein-WKAs als um Motiv-Analyse der potentiellen Kunden, oder?

Landfrau

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#22

Beitrag von Landfrau » Mo 27. Jun 2011, 18:06

Im letzten Punkt stimme ich dir zu, Frodo.

Bei der Störanfälligkeit würd ich eher Haare spalten.

Eine größere Anlage muss nicht störanfälliger sein als eine kleinere (ein Reisebus ist vermutlich nicht störanfälliger als ein Fiat Panda), aber wenn sie ausfällt, betrifft es gleich deutlich mehr Nutzer, als wenn eine kleine Anlage ausfällt.
Darum aber hat man ein Strom-Netz - damit Ausfälle kompensiert werden können. Bei Insellösungen kann man keinen Strom von anderswo bekommen, wenn sie ausfällt.

Eine kleine Anlage erfordert für Betrieb und Instandhaltung nicht proportional weniger Wissen und Können als eine große.
Will sagen, wenn man ein Windrad hat mit Überschusseinspeisung, also eine Versorgung, die auch am öff Netz hängt, damit einem bei Flaute nicht der Braten im Tiefkühler auftaut, braucht man dazu ne ganze Menge Know - How.
Auch, wenn die Anlage max. 37 kW erzeugt.
Für eine 500 kW - Anlage braucht man dann nicht das 14-fache Wissen.....

Drastisch weniger Wissen braucht man, wenn man ein Bastelwindrad hat, mit dem man eine Autobatterie lädt, die man dann ins Haus schleppt, um sich ein bischen Gleichstromlicht zu machen. Aber das ist ja nicht wirklich ernst zu nehmen.
Was im Zweifelsfall zählt, sind Kraftanwendungen: Pumpen, Mühlen, Werkzeugmaschinen, Wäscheschleuder .... und da ist so eine "Autobatterie voll Windstrom" wohl nicht die richtige Energiequelle.

Um hier nicht den Eindruck zu vermitteln, das Heil läge in maximal großen Anlagen - aber die Autarkienaivität der verunsicherten Bürger wird aufs Gröbste ausgenutzt, wenn man ihnen Kleinwindanlagen, PV - Anlagen, Mini - BHKWs, Tachyonenakkumulatoren und Holzmeilerheizungen andreht.

Und schuld daran ist auch, wer es sich andrehen lässt - weil er alles selber haben will, mein Haus, mein Auto, meine Yacht oder eben mein Windrad, meine Obstpresse, mein Holzspalter, weil er es sich leisten kann und glaubt, so auf der sicheren Seite zu sein und das auch glauben will - wer lebt schon gern im Zustand der Verunsicherung?

Boah, draußen möllert der erste Mähdrescher - es ist Juni!!!!!!

Landfrau

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#23

Beitrag von emil17 » Mo 27. Jun 2011, 22:22

Landfrau hat geschrieben: - weil er alles selber haben will, mein Haus, mein Auto, meine Yacht oder eben mein Windrad, meine Obstpresse, mein Holzspalter, weil er es sich leisten kann und glaubt, so auf der sicheren Seite zu sein ...
Das Problem mit Gemeinschaftseigentum ist, dass andere Leute nicht so damit umgehen, wie man es gerne hätte.
Ich hatte in meiner WG-Zeit (ein altes Hotel mit 8 WGs) einen Fahrradanhänger und dachte, den könnte ich der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Es waren ja alles Leute der mehr oder weniger gleichen Wellenlänge ...
Es hat nicht funktioniert. Das Teil war entweder weg oder platt oder voll Müll, wenn ich es brauchen wollte, und keiner war es gewesen. Lösung, extrem spiessig, aber funktionierend: Schloss dran.
Auch die alte Handwerkerweisheit, leihe nichts aus, was schneiden soll, kommt wohl daher.
Es gibt Leute, mit denen es funktioniert, aber das sind weitaus nicht alle.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Löwenzahn
Beiträge: 304
Registriert: So 1. Jan 2012, 14:54
Wohnort: Hessen und Sardinien
Kontaktdaten:

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#24

Beitrag von Löwenzahn » Mo 2. Jan 2012, 14:28

Mit Schrecken habe ich dieses Thema gefunden, doch zum Glück hat Frodo schon früh das erkannt:

Nicht die Windräder sind ein Schwindel, sondern sehr viele der Der Hersteller und vor allem Anbieter schwindeln oder verheimlichen wenigstens, wann diese Leistungen oder Erträge erreicht werden!

Ganz wichtig ist dabei auch von was man redet. Seit es die Riesen-Dinger gibt, ist alles Andere "klein. Doch wirklich klein, also genehmigungsfrei für das kleine Grundstück sind nur die Allerkleinsten bis ca. 1 - 2 kW, mit ca. 0,5 bis 2 m Durchmesser. Ich selbst bevorzuge für unsere Inselanlagen (als Hybrid-Ausgleich zur Sonne) meist eher die Modelle bis 500 W. Notfalls mehrere davon, als so ein Groß-Teil - weil im Verhältnis günstiger und ertragreicher.

Bild

Ich werde demnächst ein Thema dazu einstellen, jetzt mache ich nur mal den Link zu meiner Seite.

Soviel vorab:

HEUTE ist der Wattpreis bei einem Solarmodul viel niedriger als bei einem Klein-Windrad und der Jahresertrag meist viel höher. Nur an optimalsten Stellen (z.B. der Küste) liegt es anders herum. Dennoch macht so ein Windrad Sinn und kann sich rechnen, wenn man autark sein will, denn es macht u.U,. auch nachts und bei Dunkelheit Strom. Ein " Geschäft" wie mit Solarstrom kann man damit aber keinesfalls machen. Amortisations-Zeiten liegen bei 20 und mehr Jahren... Bis dahin ist es kaputt. Mit Schwindel hat das aber nichts zu tun!

Mehr dann hier:
http://www.oeko-energie.de/produkte/windkraft/index.php

Manfred

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#25

Beitrag von Manfred » Mo 2. Jan 2012, 14:34

Beim Schwindel ging es ja darum, dass viele Klein(st)windräder die vom Hersteller angegebenen Werte nich annähernd einhalten.
Und natürlich gibt es für Klein(st)windräder sinnvolle Anwendungen. Aber man muss halt ehrlich bleiben, was den Stromertrag angeht.
Wenn es sich für eine Inselanlage, auf einem Selgeboot etc. rechnet, warum nicht.
Wenn ich aber dem Käufer vorlüge, dass er damit eine Menge (Netz)Stromkosten einsparen kann, und der 10.000de Euro in den Sand setzt für eine Anlage die nur ein paar kWh im Jahr liefert und nicht annähernd so viel wie vorgerechnet, wie das bei diversen Kleinanlagen in den letzten Jahren der Fall war, und weshalb dieser Thread eröffnet wurde, dann ist das ein ganz anderes Thema.

Benutzeravatar
Löwenzahn
Beiträge: 304
Registriert: So 1. Jan 2012, 14:54
Wohnort: Hessen und Sardinien
Kontaktdaten:

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#26

Beitrag von Löwenzahn » Mo 2. Jan 2012, 14:45

Ja, aber wie gesagt, die Schwindler sind die Verkäufer und nicht wenige Käufer waren dann doch sehr leichtgläubig.

Und da hier sogar im Titel der Begriff MINI-Windräder benutzt wurde, muss man nochmals unterscheiden. Bei Diesen kann man nämlich nicht 10.000 Euro in den Sand setzen, weil sie nur ca. 400 - 1.500 Euro kosten... Diese Anderen sind eher "MIDI" und vor deren Anschaffung steht eigentlich eine Prüfung der Wind-Höffigkeit am genauen Standort, Bau-Genehmigung, u.s.w.

Wer meine Windrad-Seiten (erstellt ab 1999) vorher betrachtet, fällt dann auf schwindelnde Verkäufer garantiert nicht herein.

Grunling

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#27

Beitrag von Grunling » Mo 2. Jan 2012, 17:03

A) Die Leistungswerte sind extrem übertrieben, wie sich bei dem Test 2008 herausgestellt hat.
B) Das Konzept Mini-Windräder funktioniert nicht. Am besten schnitten nicht die Windräder mit dem besseren Design, sondern diejenigen mit dem größten Rotorumfang ab.

Das steht im Artikel.

Benutzeravatar
Löwenzahn
Beiträge: 304
Registriert: So 1. Jan 2012, 14:54
Wohnort: Hessen und Sardinien
Kontaktdaten:

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#28

Beitrag von Löwenzahn » Mo 2. Jan 2012, 18:23

Selbstverständlich hat eine größere Fläche auch mehr Leistungspotential, weil im Quadratmeter so und soviel Leistung enthalten sein kann - je nach Windstärke.

Die LEISTUNG (das ist etwas anderes als Ertrag, genauso wie kW und kWh 2 Paar Schuh sind) wird bei einer bestimmten Windstärke, Umdrehungszahl ermittelt - genauso wie beim PKW. Die Windräder seriöser Hersteller werden im Windkanal getestet und die erreichen bei den genannten Windstärken auch die genannten Leistungen. Wie hoch die dann bei anderen Windgeschwindigkeiten liegen, kann jeder aus den bekannten Wind-Tabellen entnehmen. z.B. bei mir:

http://www.oeko-energie.de/produkte/win ... a250ef7502

Wenn Laien daraus falsche Rückschlüsse ziehen, weil sie die Windhöffigkeit falsch einschätzen, ist das schade. Bei mir steht das immer ganz genau.

Wer Windräder nach Design verkauft, gehört sowieso zur unseriösen Sparte, die aber immer größer wird. Ich habe extra einen Absatz zu den "Wind-Eiern"...

Wie bereits mitgeteilt, bringt im KLEIN- oder MINI-Bereich ein GUTES Windrad mit ein paar hundert Watt eine erheblich bessere Wirtschaftlichkeit, als die Großen mit mehreren kW. Klingt komisch, ist aber so...

Habe gerade eben noch festgestellt, dass in diesem erwähnten 2008 er Test außer dem großen Skystream, kein einziges "meiner" Windräder gelistet ist, obwohl diese z.T. schon weit über 10 Jahre auf dem Markt sind. Das soll nicht bedeuten, dass Diese unbedingt "mehr bringen".

Grunling

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#29

Beitrag von Grunling » Mo 2. Jan 2012, 19:12

Du, ich will nicht aktuell in die Diskussion einsteigen. Ich fand den Artikel mal recht aufschlussreich nachdem eben all diese Windei-Modelle immer wieder durch die Medien gescheucht wurden. Und würde ich diskutieren wollen/können, fände es immer mit dem Grundton statt, dass du dein Geld damit verdienst.

Benutzeravatar
Löwenzahn
Beiträge: 304
Registriert: So 1. Jan 2012, 14:54
Wohnort: Hessen und Sardinien
Kontaktdaten:

Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.

#30

Beitrag von Löwenzahn » Mo 2. Jan 2012, 19:30

Ich denke, wenn Du Dir nur wenige Minuten Zeit nimmst, auch wenn alleine meine Windkraft-Seite sicherlich mehr als 1 Stunde benötigt, wirst Du sofort sehen, dass dies keinesfalls der Ansatz ist.

Ich beschäftige mich halt seit 1997 intensiv damit und das macht kaum ein Anderer...

Antworten

Zurück zu „Regenerative Energien und Energiesparen“