Auf zu neuen Ufern...
- krabbe
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Re: Auf zu neuen Ufern...
Vielen Dank!
Hab eben das Zitat bei Frau Hollerbusch gesehen:
„Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen.“
Friedrich Rückert (1788-1866), dt. Dichter
lg Andrea
Hab eben das Zitat bei Frau Hollerbusch gesehen:
„Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen.“
Friedrich Rückert (1788-1866), dt. Dichter
lg Andrea
lg Andrea
Re: Auf zu neuen Ufern...
Ich hänge ja auch seit ein paar Wochen zwische Baum und Borke, aber gestern hat sich einiges getan, jetzt muß es nur noch klappen....und das dauert mindestens bis Anfang Februar - Bürokratie halt.
Ich wünsch dir mindestens genausoviel Glück!
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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- krabbe
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Re: Auf zu neuen Ufern...
Scheint im Augenblick vielen so zu gehen.
Den Ausdruck zwischen Baum und Borke find ich sehr passend!
Dir auch die Daumen gedrückt,
und allen anderen denen es im Augenblick auch noch so geht!
lg Andrea
Den Ausdruck zwischen Baum und Borke find ich sehr passend!
Dir auch die Daumen gedrückt,
und allen anderen denen es im Augenblick auch noch so geht!
lg Andrea
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-
Knurrhuhn
Re: Auf zu neuen Ufern...
Also wenn's Euch tröstet: dieses Baum-Borke oder Wand-Tapeten Problem hab ich nun schon seit Ende Januar 2011 .....
Manchmal meine ich es treibt mich in den Wahnsinn, im Moment denk ich wieder mal: aussitzen und Tee trinken!!!
In den Zeiten wo ich fast durchdrehe vor Ungewißheit wünsche ich mir einfach nur, daß sich endlich was klärt - in die eine oder andere Richtung, ganz egal. Dann will ich einfach nur Bescheid zu wissen, damit ich auf dem Ergebnis aufbauen und mich entsprechend orientieren kann.
Von Natur aus bin ich ja eh schon ziemlich ungeduldig, aber ich denke für jeden ist "warten müssen" und Ungewißheit einer der schlimmsten Zustände, oder?
Andererseits - es ist auch eine Chance zu lernen. Nicht nur Geduld, sondern auch die Annahme dessen, was IST. Das ist eh ein Übungsfeld in dem ich mich seit längerem tummle, aber diese Situation zeigt mir ganz extrem, wie wichtig das ist. Und es kommen noch andere Lernaspekte ins Spiel, z.B. zu lernen, Vertrauen ins Leben zu haben und sich darin treiben zu lassen (was nicht heißen soll, überhaupt nix mehr zu tun und gar nicht zu handeln - aber in blinden Aktionismus zu verfallen ist kontraproduktiv. Doch das würde in diesem Thread zu weit führen).
Andrea, ich bin jedenfalls sicher, daß sich für Dich neue Tore auftun werden und Du aus der jetzigen Situation heraus etwas neues, gutes beginnen kannst.
Und Sabine drück ich natürlich auch die Däumchens
- emil17
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Re: Auf zu neuen Ufern...
Das Schlimme daran ist, dass über einen verfügt wird wie über eine Halmafigur.
Ich hab damals nach der Uni einen Job angenommen und bin da hin gezogen, in einem französischsprachigen Landesteil. Nie Gehalt bekommen, die Chefin war schon zahlungsunfähig, als sie mich angestellt hat. Sitzt man da, kein Geld, kein Job, Wohnung gemietet, Frau schwanger, Korrespondenz mit den Behörden nur französisch, was damals eine Fremdsprache für mich war. Arbeitslosengeld gabs erstmal nicht, ich hätte ja meine Arbeitsstelle freiwillig verlassen (wie lange würden diese Bürokraten ihren Job weiter machen, wenn der Lohn ausbleibt?). Gehalt gabs auch nicht, musst ich erklagen und wo nix ist gibts bestenfalls einen Schuldschein. Der sieht zwar schön aus, aber einkaufen und Miete bezahlen kann man damit nicht.
Hinterher hat sich die Sache doch als Glücksfall herausgestellt, denn sonst wäre ich nicht in dieser schönen Gegend und französisch kann ich inzwischen auch einigermassen. Ich weiss aber nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich diese Person mal irgendwo zufällig antreffe. Man kann geschäftlich scheitern, aber jemanden anstellen, wenn mans schon sicher weiss, so jemand gehört in den Knast.
Ähnliches, wenn auch weniger existenziell, bei meiner Voralp: Die Hütte war eine seltene Gelegenheit, aber für mich allein trotzdem grenzwertig teuer und ich hätte mich deshalb gar nicht dafür interessiert, wenn nicht eine Arbeitskollegin zur Hälfte hätte mitmachen wollen. Kaufvertrag vorbereitet, genau am Abend vor dem Notartermin sagt sie mir dann, sie wolle doch nicht, weil ihr Freund stachlige Ohren bekommt wenn sie dann noch häufiger weg ist. Also Kassensturz, allein gekauft - im Nachhinein die richtige Entscheidung.
Kopf hoch, das kommt schon gut, aber es ist eben nicht vorhersehbar. Verglichen mit dem, was die Ausgebombten und Kriegsvertriebenen zweier Weltkriege durchmachen mussten, sind das alles ziemlich harmlose Geschichten. Ein Trost. Mein Uropa hat zweimal wieder neu angefangen, hat aber immer gesagt, es hätte ihn weniger schlimm getroffen als viele, die er kannte. Ich hab ihn leider nicht mehr gut gekannt, von ihm hätt ich ne Menge lernen können.
Für mich haben sich folgende Dinge ergeben:
- Recherchen lohnen sich (das erste Desaster wäre wohl vermieden worden, wäre ich weniger naiv gewesen und hätte mich über den Arbeitgeber erkundigt)
- Die Seiten über Beruf und Karriere und Lebensplanung in der FAZ oder NZZ finde ich inzwischen fast wieder lustig.
- Es ist entscheidend, in solchen Zeiten bei geistiger Gesundheit zu bleiben und das Beste gegen seelische Durchhänger ist ein Mensch, der mit einem ist. Um sowas alleine durchzustehen, muss man entweder extrem dumm oder sehr zynisch und abgebrüht sein.
Ich hab damals nach der Uni einen Job angenommen und bin da hin gezogen, in einem französischsprachigen Landesteil. Nie Gehalt bekommen, die Chefin war schon zahlungsunfähig, als sie mich angestellt hat. Sitzt man da, kein Geld, kein Job, Wohnung gemietet, Frau schwanger, Korrespondenz mit den Behörden nur französisch, was damals eine Fremdsprache für mich war. Arbeitslosengeld gabs erstmal nicht, ich hätte ja meine Arbeitsstelle freiwillig verlassen (wie lange würden diese Bürokraten ihren Job weiter machen, wenn der Lohn ausbleibt?). Gehalt gabs auch nicht, musst ich erklagen und wo nix ist gibts bestenfalls einen Schuldschein. Der sieht zwar schön aus, aber einkaufen und Miete bezahlen kann man damit nicht.
Hinterher hat sich die Sache doch als Glücksfall herausgestellt, denn sonst wäre ich nicht in dieser schönen Gegend und französisch kann ich inzwischen auch einigermassen. Ich weiss aber nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich diese Person mal irgendwo zufällig antreffe. Man kann geschäftlich scheitern, aber jemanden anstellen, wenn mans schon sicher weiss, so jemand gehört in den Knast.
Ähnliches, wenn auch weniger existenziell, bei meiner Voralp: Die Hütte war eine seltene Gelegenheit, aber für mich allein trotzdem grenzwertig teuer und ich hätte mich deshalb gar nicht dafür interessiert, wenn nicht eine Arbeitskollegin zur Hälfte hätte mitmachen wollen. Kaufvertrag vorbereitet, genau am Abend vor dem Notartermin sagt sie mir dann, sie wolle doch nicht, weil ihr Freund stachlige Ohren bekommt wenn sie dann noch häufiger weg ist. Also Kassensturz, allein gekauft - im Nachhinein die richtige Entscheidung.
Kopf hoch, das kommt schon gut, aber es ist eben nicht vorhersehbar. Verglichen mit dem, was die Ausgebombten und Kriegsvertriebenen zweier Weltkriege durchmachen mussten, sind das alles ziemlich harmlose Geschichten. Ein Trost. Mein Uropa hat zweimal wieder neu angefangen, hat aber immer gesagt, es hätte ihn weniger schlimm getroffen als viele, die er kannte. Ich hab ihn leider nicht mehr gut gekannt, von ihm hätt ich ne Menge lernen können.
Für mich haben sich folgende Dinge ergeben:
- Recherchen lohnen sich (das erste Desaster wäre wohl vermieden worden, wäre ich weniger naiv gewesen und hätte mich über den Arbeitgeber erkundigt)
- Die Seiten über Beruf und Karriere und Lebensplanung in der FAZ oder NZZ finde ich inzwischen fast wieder lustig.
- Es ist entscheidend, in solchen Zeiten bei geistiger Gesundheit zu bleiben und das Beste gegen seelische Durchhänger ist ein Mensch, der mit einem ist. Um sowas alleine durchzustehen, muss man entweder extrem dumm oder sehr zynisch und abgebrüht sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Auf zu neuen Ufern...
Moin, Emil,
Und die zweite Regel heißt, daß man in solchen Zuständen besser jeden Alkohol meidet, sonst geht es einem nachher nochmal schlechter als vorher...
Aber zu schaffen ist es, wenn auch mit viel Zähneknirschen und vor allem Selbstdisziplin.
Nein - man darf ruhig mal ne Viertelstunde vor Selbstmitleid in die Kissen schluchzen, aber danach muß es dann auch gut sein.Es ist entscheidend, in solchen Zeiten bei geistiger Gesundheit zu bleiben und das Beste gegen seelische Durchhänger ist ein Mensch, der mit einem ist. Um sowas alleine durchzustehen, muss man entweder extrem dumm oder sehr zynisch und abgebrüht sein.
Und die zweite Regel heißt, daß man in solchen Zuständen besser jeden Alkohol meidet, sonst geht es einem nachher nochmal schlechter als vorher...
Aber zu schaffen ist es, wenn auch mit viel Zähneknirschen und vor allem Selbstdisziplin.
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Knurrhuhn
Re: Auf zu neuen Ufern...
Das finde ich jetzt interessant, denn genau den gleichen Gedanken hatte ich vor zwei Wochen auch! Hatte mich mit meiner Mutter über ihre Kriegserlebnisse unterhalten und hab da auch gedacht, daß mein Kram dagegen irgendwie Pillepalle ist. Aber trotzdem, es kann schon auch sehr belastend werden was man da mitmacht, auch wenn es nicht direkt lebensbedrohlich oder so ist.emil17 hat geschrieben:Verglichen mit dem, was die Ausgebombten und Kriegsvertriebenen zweier Weltkriege durchmachen mussten, sind das alles ziemlich harmlose Geschichten. Ein Trost.
Ääh, das versteh ich jetzt irgendwie nicht.Um sowas alleine durchzustehen, muss man entweder extrem dumm oder sehr zynisch und abgebrüht sein.
- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Auf zu neuen Ufern...
Man soll nicht von sich auf andere schliessen - und das hab ich fälschlicherweise getan. Ich hätte es nicht alleine durchgestanden - oder doch, vielleicht schon, aber dann wär ich jetzt ein anderer Mensch. Ich meinte damit, dass nur solche Menschen nicht darunter leiden, wenn ihr Weltbild ziemlich brutal realitätsnaher wird - die einen, weil sie es nicht merken, die anderen, weils ihrer Ansicht nach nicht noch schlimmer kommen kann.Frau Hollerbusch hat geschrieben: Ich bin schon seit Jahren in der Lage, daß ich unangenehme Phasen und Situationen alleine durchstehen muß, weil ich Single bin.Wieso bin ich dann automatisch dumm, zynisch oder abgebrüht?
War nicht so böse gemeint, wie sichs liest
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Auf zu neuen Ufern...
Lustig? Ich fand die hilfreich, habe sie aber erst spät im leben kennengelernt.emil17 hat geschrieben:- Die Seiten über Beruf und Karriere und Lebensplanung in der FAZ oder NZZ finde ich inzwischen fast wieder lustig.
Gruß
Theo
Live Free or Die
Theo
Live Free or Die
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Knurrhuhn
Re: Auf zu neuen Ufern...
Hm, so gaaannnz kann ich da noch immer nicht folgen. Aber das liegt wohl auch an meinem heutigen Hirnnebel.
Jedenfalls, ich mußte notgedrungen schon mit sehr vielen schwierigen Situationen im Leben alleine fertig werden. Krankheiten, zahlreiche OPs, private und berufliche Krisen, Arbeitslosigkeit, usw. usw..... Ja gut, ganz allein war ich im Grunde auch nicht, hatte immer Freunde mit denen ich zumindest reden konnte und die mir Mut zugesprochen haben.
Trotzdem ist es noch was anderes, als wenn man einen Partner an der Seite hat (ok, einige Male hatte ich diese Situation ja schon auch
) der einen mal in den Arm nimmt, tröstet und sagt "wir (!) schaffen das schon !!!".
Aber man lernt irgendwie, damit umzugehen, und es härtet ab, oder besser gesagt, es stärkt einen! Daß ich deshalb eine merkwürdige Einstellung zum Leben bekommen hätte kann ich nicht unbedingt sagen. Im Gegenteil - ich glaube, in mancher Hinsicht hat es mir mehr Selbstvertrauen gebracht, mehr Vertrauen in mein eigenes Urteilsvermögen, meine Intuition, größeres Vertrauen ins Leben an sich. Es hat mir gezeigt, zu was ich in der Lage bin, wo ich vorher vielleicht gar nicht dran geglaubt hätte wenn man mir prophezeit hätte, daß ich da alleine durch muß.
Ok, wie gesagt - einfach war es keinesfalls. Aber lehrreich und prägend - doch nicht unbedingt im negativen Sinne.
Sorry für's OT, Krabbe .....
Jedenfalls, ich mußte notgedrungen schon mit sehr vielen schwierigen Situationen im Leben alleine fertig werden. Krankheiten, zahlreiche OPs, private und berufliche Krisen, Arbeitslosigkeit, usw. usw..... Ja gut, ganz allein war ich im Grunde auch nicht, hatte immer Freunde mit denen ich zumindest reden konnte und die mir Mut zugesprochen haben.
Trotzdem ist es noch was anderes, als wenn man einen Partner an der Seite hat (ok, einige Male hatte ich diese Situation ja schon auch
Aber man lernt irgendwie, damit umzugehen, und es härtet ab, oder besser gesagt, es stärkt einen! Daß ich deshalb eine merkwürdige Einstellung zum Leben bekommen hätte kann ich nicht unbedingt sagen. Im Gegenteil - ich glaube, in mancher Hinsicht hat es mir mehr Selbstvertrauen gebracht, mehr Vertrauen in mein eigenes Urteilsvermögen, meine Intuition, größeres Vertrauen ins Leben an sich. Es hat mir gezeigt, zu was ich in der Lage bin, wo ich vorher vielleicht gar nicht dran geglaubt hätte wenn man mir prophezeit hätte, daß ich da alleine durch muß.
Ok, wie gesagt - einfach war es keinesfalls. Aber lehrreich und prägend - doch nicht unbedingt im negativen Sinne.
Sorry für's OT, Krabbe .....
