Ich denke auch, dass die Ansprüche und Bedürfnisse der Leute früher nicht so hoch waren. Also ein bestimmtes Lebensniveau schafft sich jeder mehr oder weniger durch eigene Arbeit. Dem einen reicht ein Leben in einer glücklichen Familie mit dem wenigen, was aus eigener Hände Arbeit erschaffen wurde. Wieder andere arbeiten um zu leben und verwenden ihre ganze Energie darauf, sich möglichst viele Wünsche in ihrem Leben zu erfüllen. Der gefährliche Rest geht bei seiner Lewbenswunscherfüllung über Leichen und kümmert sich weder um das Schicksal der Menschen oder unseres Planeten.
Die Medien spielen in der Entwicklung der letzten Jahrzehnte eine entscheidende Rolle. Ohne das Radio, Fernsehen und auch Internet wäre es nie möglich gewesen, solch eine große Anzahl an Individuen zu erreichen. Wohlgemerkt, ich verfluche diese Medien nicht. Sie sind ein Teil unserer menschlichen Entwicklung, nur die Menge an Informationen, die man davon zu sich nimmt, sollte auch jeder entsprechend dosieren. Sie trägt mit dazu bei, wie zufrieden ein Mensch ist. Eine schöne Abhandlung dazu:
Das Medienmonopol (PDF-Datei)
Hört man ständig, dass man dies und jenes noch braucht, um sein Leben lebenswert zu machen oder immer auf der neusten Hyper-Welle mitschwimmen sollte, kommt man leicht ins grübeln, warum man denn nun schlechter als andere Menschen sein soll. Und genau das macht unzufrieden. Ein Beispiel: ich brauche ich seit gut 8 Jahren keinen Bewegungsmelder (auch Handy genannt) und lebe damit ganz gut. Manche fragen sich heutzutage schon, ob es überhaupt ein Leben vor diesem Handy-Boom gab.
Was mir mehr Sorgen macht ist folgende Tatsache: Schaut euch bei Gelegenheit mal die Werbung in den öffentlich rechtlichen Sendern (und nicht nur da) um die Abendzeit an. 4 von 10 Werbespots preisen Artikel aus der pharmazeutischen Industrie an. Ich war richtig erschrocken, als ich das die letzten Tage mal beobachten konnte, da ich Werbung in aller Regel ignoriere, die Mute Taste auf der Fernbedienung drücke und meine Aufmerksamkeit anderen Dingen widme.
Da werden also ständig Präparate beworben, die gegen diese und jenes Leiden helfen sollen. Kopfschmerzen, Bauchweh, Rheuma und wie sie nicht alle heißen, die neuen Zivilisationskrankheiten. Einfach eine Pille einwerfen, gut ist und weiter geht's; verspricht die Werbung. Keiner muss sich nach Ansicht dieser Pharmafirmen um die Ursachen seiner Beschwerden kümmern. Es gilt nur die Symptome zu unterdrücken. Selbstverständlich immer zum Wohle der Patienten und im Interesse eines gut gefüllten Bankkontos. Und die Risiken und Nebenwirkungen jubeln wir mal den Apothekern und Ärzten unter, denn bei denen kann man sich ja erkundigen, ob das ein oder andere Mittelchen dem Individuum eventuell Nebenwirkungen bereiten kann.
Früher gab es einen Großteil vieler dieser unnützen Pharmazeutika und Placebos nicht. Da trank man bei Husten einen Salbeitee mit Honig oder bereitete sich aus Ringelblumen eine Salbe gegen allerlei Gebrechen.
Heute hat man dafür keine Zeit mehr oder nimmt sie sich nicht, weil viele zu sehr damit beschäftigt sind, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und immer höher zu schrauben. Aber es gibt sie noch, die zufriedenen Menschen; man muss nur genauer hinsehen. Beim Gang in den Supermarkt, auf der Straße oder in der Natur sind es Menschen die ein Lächeln übrig haben. Menschen die einem freundlich gegenübertreten (ausgenommen sind Leute, die einem etwas verkaufen wollen/müssen) und das auch von anderen erwarten sind zufriedene Menschen. Ich wünschte, wir hätten mehr davon.
