Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

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citty
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Re: Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

#11

Beitrag von citty » Di 13. Dez 2011, 18:14

Bleifarbe (Beivergiftung), Asbest , Hausschwamm! Eher ein Fall fuer den Sondermuell. Etwas bleibt auch nach sorgfaeltigster Renovierung zurueck, wahrscheinlich gibt es auch noch "normalen" Schimmel, denkt an Eure Lungen! Bloss nicht!

Der Hausschwamm ist (in ganz Deutschland und wahrscheinlich auch OE und der Schweiz?) meldepflichtig - das gibt ein endloses Behoerdentheater und wird sehr teuer.

LG, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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krabbe
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Re: Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

#12

Beitrag von krabbe » Mi 14. Dez 2011, 22:53

Hallo ihr,
sorry fûr die späte Antwort

@all
Das Haus ist abgeschrieben.
Ein bischen zu unserer Geschichte und warum uns das Haus trotzt der offensichtlichen Mängel interessiert hatt. Wir sind vor 11 Jahren in die Bretagne ausgewandert. Während eines Urlaubs haben wir uns in die Küstenlandschaft hier verliebt. Wir sind hergezogen um hier, an dieser Küste zu leben. Seit 11 Jahren leben wir im gleichen gemieteten Appartement. Haben Französisch gelernt und uns in die französisch-bretonische Kultur eingelebt. Haben Menschen kennengelernt und sind eingewachsten. Wir fühlen uns hier mehr zuhause als es in der alten Heimat jemals der Fall war. Wir haben ein bischen Geld spaaren können und möchten uns schon seit einiger Zeit ein Haus mit Garten kaufen. Die Preise sind aber gerade hier an der Küste für unser Budget relatif hoch. Wenn es irgend geht, möchten wir schon am Meer bleiben. Dafür sind wir hergekommen. Dafür haben wir schon viel Arbeit auf uns genommen. Und dafür sind wir auch bereit noch mehr zu arbeiten. Also suchen wir nach der raren Perle, wo sich Renovierungsmassnahmen für ein preiswerteres Haus von uns stemmen lassen. Das ist eigendlich alles.

@Emil17
darum frag ich ja hier. Allerdings weiss ich mitlerweile auch, dass Häuser in unserem Preissegment hier an der Küste mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ein Problem mit Hausschwamm haben werden. Die permanente Feuchtigkeit und zum Teil schlechte Bauweise, jahrelanges leerstehen von Fehrienhäusern...
Der Keller ist je eben nicht ausgebuddelt. Im Prinzip ist es ein Abfangen des Hanges. Eben nur nicht an einer Stelle. Der Gedanke, das es ein Problem von Abrutschendem Hang gab liegt halt sehr nahe...

@citty
in D ist der Hausschwamm nur noch in 2 Ländern meldepflichtig. Weiss aber leider nicht mehr wo. Hier in der Bretagne scheinbar auch. Allerdings scheint sich niemand wirklich dafür zuständig zu fühlen. Also mach ich es wie die anderen. Tu so als ob ich von nix wüsste...
lg Andrea

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emil17
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Re: Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

#13

Beitrag von emil17 » Mi 14. Dez 2011, 23:29

Du kannst natürlich eine mässig befallene Bude kaufen, wenn der Preis stimmt (vermutlich sind gut erhaltene Katen wegen der Nachfrage der Pariser Schickeria teuer) und diese dann in aller Ruhe umbauen.
Wobei, wenn Du ortsansässig und akzeptiert bist, eher an ein gutes und preiswertes Objekt kommst.
Vielleicht hilft auch eine Kleinanzeige weiter? "Intermédiaires s'abstenir" - liest man hier ab und zu. Dranbleiben, auch mal aktiv den Besitzer ermitteln und fragen. Wenn Du Glück hast, fragen die im Dorf nach, was das für Leute seien, und wenn ihr keine Städter seid und da wirklich wohnt, kann es klappen. Ich habe jedenfalls hier in meiner Gegend durch aktive Nachfrage eine Scheune so kaufen können - wäre sie offiziell ausgeschrieben worden, hätte es mich wohl das Doppelte gekostet. Von "peut-être" bis zur terminalen Notarunterschrift waren es dann aber nochmals zwei Jahre ...

Beim Umbauen bzw. Instandstellen würde ich folgendes beachten:
- Keine Holzböden in Erdnähe, hier rein mineralische Bodenaufbauten wählen
- befallene Kellerdecken oder Geschossdecken kann man durch bewehrte Betonkonstruktionen oder Doppel-T-Träger mit Hourdis ersetzen.
- Möglicherweise befallenes Mauerwerk muss man nicht auswechseln, wenn da kein Holz mehr hinkommt.
- Diffusionsoffene Mineralputze, auch innen, verwenden! Für aussen wetterseitig gibts Putze aus hydraulischem Kalk, die diffusionsoffen und wetterfest sind. Erwarte aber keine Wunder, der Zahn der Zeit nagt an allen Dingen. Im Alpenvorland werden Holzkonstruktionen wetterseitig geschindelt oder geschiefert, guck dich mal um, was bei Euch üblich ist.
- tragende Hölzer nicht einmauern, bei Balkenauflagern in Mauern reichlich Luftspalt auch seitlich lassen (und den dann auch nicht mit Täfelung usw. verschliessen!)
Man kann statt Balkenauflagern in der Mauer auch mit Kragsteinen arbeiten, d.h. der Balken liegt auf einem eingemauerten Stein auf, der aus der Mauer herausragt, statt selbst eingemauert zu sein. Man hat zwar mehr Aufwand beim Bauen, und die Auflast der Mauer auf dem Stein muss gross genung sein - sonst kippt der Stein aus der Mauer - dafür bleiben die Balkenköpfe trocken.
- Bei Häusern mit massiven Bruchsteinmauern und aufsteigender Feuchtigkeit, oder heftiger Schlagregenbelastung, besonders vorsichtig sein.
Wenn man die Schäden an mehreren Gebäuden aufmerksam anschaut, sieht man schon, wo die Probleme sind.
Wenn man Handwerker braucht, hat man auch nach 10 Jahren Französisch noch Sprachprobleme - vor allem wenn die Kerle die alten Arbeitstechniken nicht mehr beherrschen. Am besten ist es, wenn man an einem anderen Haus zeigen kann, was man möchte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

#14

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 15. Dez 2011, 00:11

:daumen: Emil, du bist unbezahlbar! :grinblum:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

#15

Beitrag von Theo » Do 15. Dez 2011, 11:22

emil17 hat geschrieben:(vermutlich sind gut erhaltene Katen wegen der Nachfrage der Pariser Schickeria teuer)
Engländer und Russen sind auch schon längst dabei. ohne entsprechende finanzielle Mittel würde ich den Traum von einem Haus an der Küste einer der bekanntesten Gegenden eher vergessen.
Ein paar Kilometer Richtung Inland wird es schon anders aussehen. Und man muss ja nicht ständig aufs Meer glotzen... ;)
Gruß
Theo

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Re: Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

#16

Beitrag von krabbe » Do 15. Dez 2011, 11:34

Hallo Emil,
:daumen: Kaufproblematik erkannt. Wohnst du in der französischprechenden Schweiz?
Danke für die Tips!
Nasse Bruchsteinmauern und Holz in Erdnähe gibt es leider sehr häufig. Und mit Hausschwamm müssen wir uns wohl oder übel beschäftigen. Arbeit macht uns beiden keine Angst. Aber es muss halt für uns noch machbar bleiben und vor allem müssen wir vor Ort schon wohnen können.
Eine Anzeige ist noch eine gute Idee. Bisher läuft die "Mundanzeige", diverse Internetseiten, Notare.... Die Preise fallen im Augenblick und man kann wieder halndeln. Aber es gibt halt nicht viele Objekte. Und wenn, gibt es ja auch noch die Kinder, die Enkel... Blut ist immer dicker als Wasser. Man muss sich nichts vormachen. Wir sind und bleiben Deutsche. Selbst wenn wir nicht schlecht integriert sind.
Wir sind übrigens nicht blauäuig ausgewandert, von wegen anderswo ist das Gras grüner und alle meine persönlichen Probleme werden sich in Luft auflösen. Wir wollten an dieser Küste leben, die es so in Deutschland nicht gibt. Ich bin eher überrascht wie wenig Schwierigkeiten wir hier beim "einwachsen" hatten.
Naja, irgendwann werden wir wohl was finden.

lg Andrea
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Re: Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

#17

Beitrag von krabbe » Do 15. Dez 2011, 12:01

Hi Theo,
Es geht nicht um ein Haus mit Meerblick, sondern in Meernähe. Ich denk halt vorrausschauend an Peakoil und altwerden. ;)
lg Andrea

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Re: Rat für Hauskauf mit offensichtlichen Schäden

#18

Beitrag von krabbe » Do 15. Dez 2011, 12:06

Achja zum Thema Handwerker: Einen guten Handerker zu finden ist nicht einfach. Aber das gilt glaube ich überall. Zum Glück haben wir im Bekantenkreis einige, denen ich vertrauen würde. Übrigens auch einen ganz netten, der sich auf die Renovierung von alten Häusern spezialisiert hat. Ansonsten, und das noch zum Thema integration, sind und bleiben wir die Deutschen wo der Man die Fotos macht. Und ich glaube nicht das sich das ändern wird....
lg Andrea

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