Tip zur Krankenversicherung:
Wenn ihr wenig verdient, könnt ihr eventuell einen Sondertarif bekommen. Dieser liegt bei knapp 150,-€ im Monat. Das mußt du aber meistens selber ansprechen, freiwillig kommen die mit solchen Info`s nicht raus ( jedenfalls damals bei mir nicht ). Bei Selbständigkeit kann man seine Kinder kostenfrei mitversichern, beim Ehepartner sieht das schon ganz anders aus. Von privaten Krankenversicherungen halte ich persönlich relativ wenig, ist auch sehr schwierig hinterher wieder in die Gesetzliche zu wechseln, oft sogar unmöglich. Und die Beiträge bei den Privaten sind im Alter nicht grade ohne oder wenn du Kinder hast oder eins von ihnen gar behindert ist.
@Manfred
Danke, wieder etwas dazu gelernt. Wußte ich noch gar nicht.
Liebe Grüße,
Marion
Hof kaufen - was ist zu beachten?
Re: Hof kaufen - was ist zu beachten?
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.
Es wird ... :-)
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.
Es wird ... :-)
- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Hof kaufen - was ist zu beachten?
Zum Kauf:
Achte vor allem auf das, was Du nicht mehr aus eigener Kraft ändern kannst. Fläche kann man nachträglich dazuerwerben - vielleicht - , ein Haus kann man reparieren oder umbauen - wenn man es kann und /oder ausreichend Geld dafür hat, aber eine schlechte Lage (sumpfig, schattig, laut, Altlasten, viele Nachbarn, wenig oder schlechtes Wasser) oder ein ungünstiges Klima, in welchem man sich persönlich nicht wohlfühlt, oder ein Umfeld, wo von der Mentalität her nichts passt, das kann man nicht verbessern.
Die Frage "will ich hier die nächsten 25 Jahre meines Lebens verbringen?" sollte man mit "ja" beantworten können.
Schlechte Verkehrslage (abgelegen) ist je nach persönlicher Vorliebe oder Arbeit ausserhalb ein Vor- oder ein Nachteil. Ich persönlich sähe es als Vorteil - Leute gibts genug und wenn man in der Menge baden will kann man immer an irgend einen Trend-Event gehen. Allerdings ist es so, dass, je leerer die Gegend ist, desto netter sind die Leute. Nachbaschaftshilfe ist eine feine Sache - allerdings schaden ein paar hundert Meter Abstand nichts und dann nervt auch dem seine Art am Sonntag Würste zu grillen oder am Auto zu schrauben nicht mehr.
Ich persönlich sehe es als Vorteil an, wenn es viele Nebengebäude hat, weil man die reparieren kann, ohne viel Umstände mit Behörden und Baubewilligungen zu haben. Es gibt nichts lästigeres, als wenn man Tatendrang hat und auf irgendwelche Bewilligungen warten oder Papiere und Begründungen nachreichen muss.
Aussagen des Maklers oder Verkäufers wie "Zusätzliche Fläche ist leicht zu finden" oder "Baubewilligung ist kein Problem" sind sehr zurückhaltend zu bewerten. Die wollen verkaufen und wenns klappt oder nicht ist das denen wurscht, sobald verkauft ist.
Und dann muss man sich irgendwann mal entscheiden.
Egal wie toll und billig das Traumschloss ist: Nach Erstbesichtigung ungefähren Preis erfragen und wenns +- passt, ernsthaftes Interesse anmelden und dem Makler/Verkäufer mitteilen, dass man auf der Stadt die Grundbucheinträge samt allen Dienstbarkeiten, die Bebauungspläne, allfällige Nutzungsauflagen, Altlastenverdacht usw. einsehen will. Hat er was dagegen, wird er schon wissen warum und das wars dann. Viele dieser amtlichen Schwierigkeiten lassen sich nach dem Kauf irgendwie umgehen oder aussitzen, aber das kostet alles Zeit und Nerven - ein Kaufgrund ist es jedenfalls nicht.
Achtet bitte auch auf geklärte Eigentumsverhältnisse. Mietvertrag muss übernommen werden? Mehrere Eigentümer und einer weiss noch nicht, ob er seinen Teil auch verkaufen will? Erbengemeinschaft, die sich über den Preis nicht einig ist, und einer sucht schon mal nen Käufer, um die Sache voranzutreiben? Auf dem Acker, wo Du schon deine Permakultur siehst, ist ein 10jähriger Pachtvertrag? Ein Wegrecht quer über den Hof, "aber der kommt praktisch nie"? Sind befristete Sanierungsauflagen der Stadt der Verkaufsgrund? Schwarzbauten? Falls Aussenbereich und schon etwas leer gewesen, amtliche Bestätigung verlangen, dass das Objekt weiterhin als Wohnung auch für Nicht-Landwirte genutzt werden darf (falls ihr keine eingetragenen Landwirte seid).
Dann nochmals genaue Inspektion der Bausubstanz, um Munition für die definitive Preisverhandlung zu haben. Hierzu gehört unbedingt, dass man über die regional erzielbaren Preise ungefähr Bescheid weiss. Meist kommt der Verkäufer dann nämlich mit einem weiteren "ernsthaften Interessenten", der mehr bieten würde. Sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen."Die Mühle im Nachbardorf, mit 1000 m2 mehr Fläche und ohne Denkmalschutz, ist vor 5 Monaten doch für nur 135'000 verkauft worden" relativiert Aussagen des Maklers, wonach für solche Objekte eine grosse Nachfrage solventer Käufer bestehe, doch erheblich.
Na ja, und dann - dann wirds erst interessant.
Achte vor allem auf das, was Du nicht mehr aus eigener Kraft ändern kannst. Fläche kann man nachträglich dazuerwerben - vielleicht - , ein Haus kann man reparieren oder umbauen - wenn man es kann und /oder ausreichend Geld dafür hat, aber eine schlechte Lage (sumpfig, schattig, laut, Altlasten, viele Nachbarn, wenig oder schlechtes Wasser) oder ein ungünstiges Klima, in welchem man sich persönlich nicht wohlfühlt, oder ein Umfeld, wo von der Mentalität her nichts passt, das kann man nicht verbessern.
Die Frage "will ich hier die nächsten 25 Jahre meines Lebens verbringen?" sollte man mit "ja" beantworten können.
Schlechte Verkehrslage (abgelegen) ist je nach persönlicher Vorliebe oder Arbeit ausserhalb ein Vor- oder ein Nachteil. Ich persönlich sähe es als Vorteil - Leute gibts genug und wenn man in der Menge baden will kann man immer an irgend einen Trend-Event gehen. Allerdings ist es so, dass, je leerer die Gegend ist, desto netter sind die Leute. Nachbaschaftshilfe ist eine feine Sache - allerdings schaden ein paar hundert Meter Abstand nichts und dann nervt auch dem seine Art am Sonntag Würste zu grillen oder am Auto zu schrauben nicht mehr.
Ich persönlich sehe es als Vorteil an, wenn es viele Nebengebäude hat, weil man die reparieren kann, ohne viel Umstände mit Behörden und Baubewilligungen zu haben. Es gibt nichts lästigeres, als wenn man Tatendrang hat und auf irgendwelche Bewilligungen warten oder Papiere und Begründungen nachreichen muss.
Aussagen des Maklers oder Verkäufers wie "Zusätzliche Fläche ist leicht zu finden" oder "Baubewilligung ist kein Problem" sind sehr zurückhaltend zu bewerten. Die wollen verkaufen und wenns klappt oder nicht ist das denen wurscht, sobald verkauft ist.
Und dann muss man sich irgendwann mal entscheiden.
Egal wie toll und billig das Traumschloss ist: Nach Erstbesichtigung ungefähren Preis erfragen und wenns +- passt, ernsthaftes Interesse anmelden und dem Makler/Verkäufer mitteilen, dass man auf der Stadt die Grundbucheinträge samt allen Dienstbarkeiten, die Bebauungspläne, allfällige Nutzungsauflagen, Altlastenverdacht usw. einsehen will. Hat er was dagegen, wird er schon wissen warum und das wars dann. Viele dieser amtlichen Schwierigkeiten lassen sich nach dem Kauf irgendwie umgehen oder aussitzen, aber das kostet alles Zeit und Nerven - ein Kaufgrund ist es jedenfalls nicht.
Achtet bitte auch auf geklärte Eigentumsverhältnisse. Mietvertrag muss übernommen werden? Mehrere Eigentümer und einer weiss noch nicht, ob er seinen Teil auch verkaufen will? Erbengemeinschaft, die sich über den Preis nicht einig ist, und einer sucht schon mal nen Käufer, um die Sache voranzutreiben? Auf dem Acker, wo Du schon deine Permakultur siehst, ist ein 10jähriger Pachtvertrag? Ein Wegrecht quer über den Hof, "aber der kommt praktisch nie"? Sind befristete Sanierungsauflagen der Stadt der Verkaufsgrund? Schwarzbauten? Falls Aussenbereich und schon etwas leer gewesen, amtliche Bestätigung verlangen, dass das Objekt weiterhin als Wohnung auch für Nicht-Landwirte genutzt werden darf (falls ihr keine eingetragenen Landwirte seid).
Dann nochmals genaue Inspektion der Bausubstanz, um Munition für die definitive Preisverhandlung zu haben. Hierzu gehört unbedingt, dass man über die regional erzielbaren Preise ungefähr Bescheid weiss. Meist kommt der Verkäufer dann nämlich mit einem weiteren "ernsthaften Interessenten", der mehr bieten würde. Sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen."Die Mühle im Nachbardorf, mit 1000 m2 mehr Fläche und ohne Denkmalschutz, ist vor 5 Monaten doch für nur 135'000 verkauft worden" relativiert Aussagen des Maklers, wonach für solche Objekte eine grosse Nachfrage solventer Käufer bestehe, doch erheblich.
Na ja, und dann - dann wirds erst interessant.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.