Griechenland

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emil17
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Re: Griechenland

#291

Beitrag von emil17 » Fr 4. Nov 2011, 23:34

Theo hat geschrieben:Das Volk kann auch selber Themen einbringen.
De iure ja, de facto nur über eine Partei, die stark genug ist, um zu verhindern, dass die also vergenotwurzelte Exekutive die Sache jahrelang verschleppen kann. Zudem wurde der Entscheid früher mal vertagt, um der Anti-Armee-Initiative den Wind aus den Segeln zu nehmen (das weisst Du natürlich auch).
Theo hat geschrieben:Der Typ sollte sich mehr mit der Geschichte seines Landes befassen.
Dieser Teil der Geschichte des Landes war 1515 abgeschlossen. Geistige Nachwehen bis in die späten Neunziger Jahre des letzten Jahrtausends: Und wenn der Feind wieder an der Grenze steht, machen wir den Igel (und verkaufen unsere Uhren an uns selber?)
Theo hat geschrieben:Ja, rechnen können und Tatsachen berücksichtigen ist neuerdings "rechtspopulistisch" oder neoliberal
Rechnerisch ist jemand, der seine ganze Wirtschaftskraft auf den Schuldendienst aufwenden muss, am Ende. Wer von so jemandem statt Rebellion auch noch Dankbarkeit erwartet (Wir schenken euch die halben Schulden, weil wir nett sind, aber vor allem, weil wir den Rest sowieso nicht wieder kriegen) ist politisch dumm oder naiv oder meinetwegen neoliberal. Einverstanden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Heiko
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Re: Griechenland

#292

Beitrag von Heiko » Sa 5. Nov 2011, 11:07

...allzu sozial denkende Regierung neigt gerne dazu, Geld auszugeben, das es nicht gibt...
Erklär mir das mal in einem Schuldgeldsystem. ^^
Aber ich weis auf was du hinauswillst. Und genau das ist der rote Faden der sich auch hier durch das ganze Thema zieht und daraus resultieren die unterschiedl. Sichtweisen einer Lösung. Eine allzu soziale Regierung kann ich mir gar nicht vorstellen, denn die hat nur bedingt etwas mit Geldfluß zu tun.
...statt ihren Argumenten inhaltlich zu begegnen, tut man sich folglich selbst keinen Gefallen.
Naja, ich hoffe du meinst nicht mich. Das Problem ist, dass man Lügen und Propaganda immer unterlegen ist. Es ist viel leichter immer wieder facettenreich die selben Lügen herunterzubeten. Die dabei entscheidende Frage: Wer erkennt überhaupt erst einmal den derzeitigen Zustand der Manipulation? Ich hab hier immer mal wieder das Wort Bertelsmann angesprochen. Nein, man muß da nicht nachschlagen oder recherchieren. Wir dümpeln lieber weiter darin rum, um uns an Symptomen abzuarbeiten und werden nicht wirklich was zum Besseren ändern.
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

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emil17
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Re: Griechenland

#293

Beitrag von emil17 » Sa 5. Nov 2011, 13:41

Heiko hat geschrieben:Naja, ich hoffe du meinst nicht mich.
Nein, eingentlich nicht. Aber die Versuchung ist gross, die Welt besser zu machen, indem man die Leute mit den unbequemen Argumenten mundtot macht.
Heiko hat geschrieben:Das Problem ist, dass man Lügen und Propaganda immer unterlegen ist. Die dabei entscheidende Frage: Wer erkennt überhaupt erst einmal den derzeitigen Zustand der Manipulation?
Das ist a priori unmöglich, denn wir sind Teil des Systems - das Problem ist so, wie jemanden, der sein Leben lang in einer Flasche sitzt, zu fragen wie seine Flasche wohl von aussen aussieht.
Die bequemste Lösung, nämlich einen Krieg zu gewinnen oder zu verlieren, scheidet heute glücklicherweise aus.

Nachdem nun sogar Bill Gates eine Finanztransaktionssteuer und eine Erhöhung der Entwicklungshilfe fordert, gibt es auch Lichtblicke. Genauso, wie vor hundertfünfzig Jahren heiss umstritten war, was heute selbstverständlich ist (Schulpflicht, geregelte Arbeitszeit, Sozialversicherung, Rente), wird es irgendwann selbstverständlich sein, was heute im Finanzbereich noch als utopische Forderung gilt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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guenther
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Re: Griechenland

#294

Beitrag von guenther » Sa 5. Nov 2011, 17:57

Das ist a priori unmöglich, denn wir sind Teil des Systems - das Problem ist so, wie jemanden, der sein Leben lang in einer Flasche sitzt, zu fragen wie seine Flasche wohl von aussen aussieht.
ich liebe diese bildersprache/gleichnisse :daumen:

aber so schlimm ist es hoffentlich nicht.
die einfache erkenntniss/verstehen, dass man in einer flasche sitzt (gegaengelt wird), und weiterhin, zu verstehn, dass es kein entkommen gibt (jeder versuch aus der flasche zu entkommen,[ revolution, alternative systeme usw. usw.], landen ueber kurz oder lang wieder in einer flasche), ist schon von ausserhalb der flasche :daumen:
die erkenntniss, dass man gefangen ist, ist schon die freiheit. :grinblum: also entspannen und das leben geniessen :)

die grosse mehrheit, die entweder glaubt (durch konsumverhalten und luegenmaerchen) sie waeren frei, und auch diejenigen, die noch nach einem ausweg suchen, sitzen gemeinsam auf dem ringelspiel in der flasche :haha: :haha:


lg. guenther

PS:achtung, niemals den fehler machen andern leuten ernsthaft aus der flasche helfen zu wollen :bang: :haha:
das kann nur ins auge gehen :haha:

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Heiko
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Re: Griechenland

#295

Beitrag von Heiko » Sa 5. Nov 2011, 21:02

Zum Thema Flasche habe ich 20 Seiten vorher schon etwas geschrieben:
Nochmal zu dem Problem der Definitionen, das ist mE wichtig. Es ist genauso wie mit der Philosophie der Gegenwart. Sie kann nicht außerhalb dieses Systems denken. Ein Grund warum ich z.B. von Sloterdijk nicht viel halte. Er strickt seine eigene kapitalgedeckte Philosophie.
:)

Dirk Müller ...unser Finanzsystem
die erkenntniss, dass man gefangen ist, ist schon die freiheit.
Guenther da stimme ich dir zu. Trotzdem, das Leben sollte nicht nur aus fressen, saufen und f..ken bestehen. :holy:
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

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Re: Griechenland

#296

Beitrag von exi123 » Sa 5. Nov 2011, 21:16

Funken?
Finken?
was meint er bloss

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Theo
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Re: Griechenland

#297

Beitrag von Theo » Sa 5. Nov 2011, 23:47

Heiko hat geschrieben:Es ist genauso wie mit der Philosophie der Gegenwart. Sie kann nicht außerhalb dieses Systems denken. Ein Grund warum ich z.B. von Sloterdijk nicht viel halte.
Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen.
Gruß
Theo

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Re: Griechenland

#298

Beitrag von guenther » So 6. Nov 2011, 00:01

die erkenntniss, dass man gefangen ist, ist schon die freiheit.


Guenther da stimme ich dir zu. Trotzdem, das Leben sollte nicht nur aus fressen, saufen und f..ken bestehen. :holy:
heiko,
tut es ja auch nicht. denn da ist eben noch das bewusstsein.
und zwar ohne den ganzen klatter den man von geburt an eingetrichtert kriegt.
das hat nichts mit nihilismus oder einer tierischen existenz zu tun, sondern da faengt das wahre menschsein erst an :daumen: :grinblum:

lg. guenther

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Re: Griechenland

#299

Beitrag von luitpold » So 6. Nov 2011, 01:04

also ich finde meine flasche sehr geräumig.
ich denke eher die möglichkeiten und nicht so sehr die grenzen zu sehen, aber eventuell belüge ich mich da ganz fürchterlich selber und ich merke es halt nicht. :aeh:

oder ist es ehr so, je weniger möglichkeiten man hat umso enger und bedrückender wird die flasche???

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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guenther
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Re: Griechenland

#300

Beitrag von guenther » So 6. Nov 2011, 03:58

also ich finde meine flasche sehr geräumig.


je weniger möglichkeiten man hat umso enger und bedrückender wird die flasche???
vielleicht bin ich selbst nur eine flasche :flag:
Es ist genauso wie mit der Philosophie der Gegenwart. Sie kann nicht außerhalb dieses Systems denken. Ein Grund warum ich z.B. von Sloterdijk nicht viel halte.

Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen.

doch, soll man. wir sind alle nur flaschen. egal wieviel buecher einer gelesen oder geschrieben hat :grinblum:

lg. guenther

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