Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

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luitpold
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#31

Beitrag von luitpold » Mi 21. Sep 2011, 18:44

frodo hat geschrieben:Dein geliebter Passivhaus-Standard bedeutet luftdichte Gebäudehülle, geregelte Zwangsbelüftung mit Wärmerückgewinnung und angepasstes Nutzerverhalten
tja das sehe ich anders.
passivhausstandard bedeutet alle bauteile die ohnehin aufgearbeitet werden müssen, beispiel fassadenrenovierung oder kellerdeckeninstandsetzung, sollten auf passivhausstandard, dh einem passivhausnahen u-wert angeglichen werden, nicht mehr und nicht weniger.

wer nicht will braucht ja nicht, aber die behauptung es wäre utopisch überteuert würde nicht funktionieren und sich energetisch nicht rechnenso wie der eine user seit jahren behauptet ist dann richtig wenn man technisch in den zwanziger jahren steht.

reiche hatten genug holz zum heizen, arme froren und geduscht wurde samstags. das ging sich dann aus wenn wenige das brennholz wagenladungsweise verheizt haben.

lg
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exi123
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#32

Beitrag von exi123 » Mo 3. Okt 2011, 20:07

Hallo

also ich verstehe eure Diskrepanz nicht wirklich. Dämmung schön und gut, aber Bernhard hat hier ein feines Heizkonzept vorgestellt, eben angepasst an sein Haus. Er hat durch die Mehrzahl an Öfen einen flexiblen Handlungsspielraum. und weiters sagt er, dass man nicht mischen sollte - sprich Warmwasser nicht über den Grundofen. ich versteh nicht, was daran falsch sein soll...

@Bernhard: hast du die öfen selbst gebaut und wenn ja an welche skzizzen / Vorlagen hast du dich gehalten. tolle beschreibung!

@luitpold: abgesehen von Dämmung, was wäre deine präferierte Lösung?

ich stehe auch vor der Überlegung mein Heizkonzept zu ändern, derzeit habe ich

- Küchenherd, traumhaft bleibt so
- Kaminofen im WZ. war ein schnelle einfache Lösung, leider kein Speicherofen. zum Teil kühl im SZ...
- Warmwasser über E Boiler

Generell würde ich gerne vom Strom wegkommen und hätte liebend gerne einen Speicherofen - wenn dann alles Lowcost selbstbau

danke

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emil17
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#33

Beitrag von emil17 » Mo 3. Okt 2011, 21:36

Es gibt bei Gebäuden keine Lösung, die für alle taugt. Passivhausstandard ist eine feine Sache, nur kann die nachträgliche Dämmung nicht richten, was der Architekt versäumt hat. Deshalb geht das für die meisten Altbauten nicht.
Wenn man ein Heizkonzept hat, das passt (zum Gebäude, zu den Lebensgewohnheiten, zu den Umständen und auch zum Geldbeutel, wobei dieser am wenigsten entscheidend sein sollte), dann ist es doch gut.
Ich habe eine Hütte mitten im ungenutzten Wald, d.h. das Holz, was ich verfeuere nehme ich nur den Pilzen und Holzwürmern weg und die Menge wird begrenzt durch die eigene Bequemlichkeit.
Ich habe mehr Land zu eigen als ein Siebenmillionstel der Fläche der Schweiz, also wenn das alle 7 Mio. Einwohner so machen müssten, wäre das Land zu klein. Aber meine Situation ist eben so und deshalb passt das.
Der Ziegelstein im Klospülkasten macht in der Grosstadt Sinn, im Gebirge mit Wasserüberfluss weniger.
Also ist das Argument "wenn das alle machen täten" so nicht stichhaltig.
Wenn ich das Haus so wie es ist weiternutze und einen Grundofen als Alleinheizung reinstelle, brauche ich unterm Strich weniger Rohstoffe als wenn ich ein Passivhaus daraus machen würde. Die gleiche Überlegung würde in dicht besiedeltem Vorstadtgebiet zu einem ganz anderen Ergebnis führen.
Wobei, die Schweiz wäre in etwa 10 Jahren entwaldet wenn man alle Energie, die aus Öl und Gas kommt (Heizung, Treibstoffe usw.), durch Holz bestreiten müsste, dabei ist das Problem, wie man ein Auto oder einen Helikopter mit Holz antreibt, nicht angesprochen. Österreich wäre etwas besser, Deutschland noch schlechter.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#34

Beitrag von keine-Ahnung » Di 25. Okt 2011, 08:30

Wir haben auch einen Grundofen. Der wird einmal am Tag beheizt und ist nach 24 Stunden immer noch heiß, hält also lange die Wärme.
Da wir auf jeden Fall ein Stromunabhängiges Heizsystem wollten haben wir auch keine Wärmetaschen etc.

Wir verbrauchen also eine Kiste Holz am Tag dafür und haben es immer warm. (Im alten Bauernhaus.) Egal wieviel kw der hat (er beheizt in der oberen Etage noch drei Zimmer mit, wurde also auch noch oben massiv ausgebaut), noch weniger Holzverbrauch kann ich mir gar nicht vorstellen.

Für mich sind gut gebaute Grundöfen die ökologischte Art zu heizen. Wir verbrennen auch kein Waldholz. Nur "Abfall-Holz" (Schnitt kranker Bäume, altes Bauholz usw.)
Wir haben aber auch eine gute (eben bestmögliche) Wäremdämmung.

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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#35

Beitrag von emil17 » Di 25. Okt 2011, 09:18

keine-Ahnung hat geschrieben: ...
Wenn ich Deinen Beitrag lese, komme ich zum Schluss, dass Du einen völlig unpassenden Forumsnamen hast.

Solche Heizkonzepte gehen aber leider nur, wenn die Hausarchitektur mitmacht. Was der Architekt oder Planer verbrochen hat, kann der Heizungsingenieur nicht richten.
Ausserdem ist Deine Heizmethode völlig wirschaftsfeindlich. Damit lässt sich das Bruttosozialprodukt nicht steigern, und Wachstum braucht das Land, wie immer und überall zu lesen und zu hören ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Knurrhuhn

Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#36

Beitrag von Knurrhuhn » Di 25. Okt 2011, 09:31

Hallo keine Ahnung,

scheint mir auch so, als würde Dein Nickname nicht unbedingt die Wahrheit widerspiegeln. ;)
Jedenfalls Danke für Deinen Bericht, da kann ich nur hoffen, daß mein zukünftiges Domizil diese Möglichkeit auch hergeben wird.

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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#37

Beitrag von luitpold » Di 25. Okt 2011, 09:40

emil17 hat geschrieben: Was der Architekt oder Planer verbrochen hat, .......
bei architektur und planung bist du besonders kompetent......???

altbauten sind jederzeit auf thermischen standard zu bringen, es ist da dazu, wie immer fachwissen erforderlich.
die überarbeiteten altbauten schauen meist nur ärmlich aus wenn architekt oder planer nicht in die standardanhebung involviert werden. wenn der (meist überforderte) bauherr aus kostengründen mit styroporpicker und heizungsverkäufer das regiment führen.

lg
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#38

Beitrag von emil17 » Di 25. Okt 2011, 13:15

luitpold hat geschrieben:
emil17 hat geschrieben: Was der Architekt oder Planer verbrochen hat, .......
bei architektur und planung bist du besonders kompetent......???
Dazu braucht es nur normalen Menschenverstand und etwas Aufmerksamkeit, wenn man sich anschaut, was gebaut wurde und noch wird. Das häufigste, aber auch das schlechteste Vorbild sind die Mode und das Vorbild des Nachbarn.
Ich denke da an Wahl des Bauplatzes, an Dachflächen, die für Solarkollektoren taugen, an die Möglichkeit, das Gebäudeinnere so zu unterteilen, dass man nicht alles heizen muss ... Wenn man sich vor dem Bauen überlegt, was man selbst eigentlich will, und wenn man sich die Mühe macht, sich in die technischen und physikalischen Grundlagen einzlesen, und ein paar gelungene Bauten anzusehen, von denen der Wohnkomfort und die Verbrauchswerte einiger Jahre bekannt sind, dann kann man mit einem Durchschnittsplaner schon mal überraschend gut auf Augenhöhe diskutieren.
luitpold hat geschrieben:altbauten sind jederzeit auf thermischen standard zu bringen, es ist da dazu, wie immer fachwissen erforderlich.
Na ja, das ist dann oft auch danach. Man kann auch aus einem VW Käfer einen Geländewagen machen.
luitpold hat geschrieben:die überarbeiteten altbauten schauen meist nur ärmlich aus wenn architekt oder planer nicht in die standardanhebung involviert werden. wenn der (meist überforderte) bauherr aus kostengründen mit styroporpicker und heizungsverkäufer das regiment führen.
Leider stimmt das in vielen Fällen, aber "Geiz ist geil" bzw. "Geiz frisst Hirn" ist ja in diesem Land üblich. Wie man ohne Kohle einen Altbau energetisch sanieren soll, würde ich abgesehen davon gerne wissen.
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#39

Beitrag von keine-Ahnung » Di 25. Okt 2011, 15:16

Unser Hof war sowas von herunter, sprich nicht mehr bewohnbar, dass er nur noch dem Verfall preisgegeben war.
Damit war der Preis des Objektes jedoch sehr günstig. :) Und was wir hier gespart haben, wurde eben in den Aufbau gesteckt.

Wir haben einen Architekten im Freundeskreis, das machte auch die Planung leicht und günsig.
Wir haben einige Wände herausnehmen müssen, statt vier kleiner Räume, haben wir jetzt einen großen im Untergeschoß,
da wo der Grundofen steht.
Da das Haus nicht unterkellert ist, und wir ja eh alles neu machen mußten haben wir eben moderne ökologische Dämmung
ins alte Haus gebracht. z.B Glasschaumschotter als Bodenisolierung. Neue Fenster brauchte das Haus ja auch und unsere RIESENdachfläche haben wir
(ebenfalls von einem Freund :) ) mit Zelloloseflocken ausflocken lassen.
Die Wände wurden teilweise mit Holzfaserplatten in Lehmputz isoliert.
Das ist, denke ich alles neuester Stand was Dämmung betrifft.
Dazwischen liegt aber fast zwei Jahre arbeit und nichts anderes als Baustellenbetrieb. Über Haubau habe ich nun wirklich viel gelernt.


"keine-Ahnung" bezieht sich auf den Nicknamen. Ich bin (bisher :) ) kein Forumschreiber und mir viel kein Nickname ein. :roll:
Doch sonst meine ich, weiß man nie genug. Wer in Freiheit ein selbstbestimmtes Leben leben will, muß ganz von vorne beginnen. Wir sind da auch noch am Anfang. Ich weiß vieles nicht, sonst wäre ich nicht auf diese Seite gestoßen.

Ansonsten finde ich gerade in bezug auf Heizung wichtig, dass man für sich selbst wissen muss, was einem die eigene Bequemlichkeit (immer und überall warme Räume) wert ist, auch in bezug auf Umwelt und Naturschutz. Bei unserem großen Haus hat nicht jeder Raum 20 Grad Raumtemperatur.

Was mich noch interessieren würde, ist die Warmwassergeschichte. Wir haben in der Küche einen kleinen 5l Boiler (an der Zeitschaltuhr, also nachts ausgeschaltet).
Im Badezimmer an der Badewanne einen Badeofen und bei Dusche und Waschbecken einen (Solarkompatiblen) Durchlauferhitzer. Das ist nicht ideal, doch wohl eine von vielen Lösungen.
Wie macht ihr das? Heizen und Warmwasser im Badezimmer?

Badeöfen wären einer Weiterentwicklung würdig!!

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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#40

Beitrag von emil17 » Mi 26. Okt 2011, 17:17

keine-Ahnung hat geschrieben:Badeöfen wären einer Weiterentwicklung würdig
Gibt es: den Zentralspeicher mit mehreren eingebauten Wärmetauschern zu Be- und Entladen; kann mit thermischen Solarkollektoren und beliebigen anderen Wärmequellen beladen werden, die Wasser erhitzen und in einen Kreislauf schicken können.
Die Einzelstation "Holzbadeofen" ist durch den Gasdurchlauferhitzer verdrängt worden, welcher den Vorteil hat, dass er praktisch verzögerungslos genau so viel Wasser erhitzt, wie man verbrauchen will.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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