Griechenland

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Theo
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Re: Griechenland

#51

Beitrag von Theo » So 23. Okt 2011, 10:53

DieterB hat geschrieben:Ach die Schuldigen, das sind doch die PIGS (Portugal, Italien, Griechenland und Spanien). Das hab ich aus Theos Leseempfehlung gelernt.
Gelernt hast du leider nicht viel. Die wirklich Schuldigen sind die, die in den Zentralbanken und Regierungen an der Zerstörung des Geldes gewirkt haben.
DieterB hat geschrieben:Und wo hat Theo seine Weisheiten her?
„Boersenblatt fuer die Gebildeten Staende“.
Tja, zugegeben, da hat der Theo wohl die Leser etwas überschätzt... :lol:
DieterB hat geschrieben:gerade die richtige Lektuere fuer Selbstversorger. Alles ueber Ackerbau und Viehzucht, ach ne, das war ja der Bauernstand.
Wer hat denn mit dem Thema hier angefangen?
Gruß
Theo

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emil17
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Re: Griechenland

#52

Beitrag von emil17 » So 23. Okt 2011, 13:58

Ich würde ganz pragmatisch vorschlagen, "von nix kommt nix" zu beherzigen und selbst etwas zu produzieren, und Geld als Warentauschmittel und nicht als Wertaufbewahrungsmittel zu verwenden, das selbst arbeiten soll.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

stevo12

Re: Griechenland

#53

Beitrag von stevo12 » So 23. Okt 2011, 17:23

hallo
ihr redet hier über lobbyisten, über eliten die länder regieren, über die macht von zentralbanken usw....
kürzlich hat jemand genau zu diesen themen buchtipps gegeben.
was ist passiert? ihm wurde empfohlen, sich ein anderes forum zu suchen.
versteh ich nicht.
vg

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guenther
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Re: Griechenland

#54

Beitrag von guenther » Mo 24. Okt 2011, 01:33


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Albert
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Re: Griechenland

#55

Beitrag von Albert » Mo 24. Okt 2011, 09:24

Für diejenigen, die bis hierhin gelesen haben ein Link:
Krisenmythos Griechenland (Telepolis)http://www.heise.de/tp/artikel/32/32551/1.html

Für Lesefaule ein paar Stichpunkte:
- Die Aussenhandelsbilanz Deutschlands und die Staatsverschuldung von Griechenland, Spanien und Portugal verhielten sich in den letzten Jahren nahezu spiegelbildlich. Also je mehr die sich verschuldet haben, desto mehr haben deutsche Firmen verdient.

- Die Reallöhne in Deutschland sind in den letzten 10 Jahren leicht gesunken, die Wertschöpfung aber um 20% gestiegen - wo die Differenz wohl geblieben ist?

- Der Lohnabbau in D macht uns wettbewerbsfähig, wodurch wir der Wirtschaft in schwächeren EU-Staaten Kapital und Arbeitsplätze entziehen - welches wir ihnen dann im Gegenzug großzügig wieder borgen - natürlich gegen hohe Zinsen, die wer bekommt?

Wir haben es also eigentlich mit einem großangelegten Umverteilungssystem von Arbeitnehmern hin zu Anteilseignern zu tun.

Noch ein Gedanke zum Bankensystem: Banken haben meinem Verständnis nach die Aufgabe, Geld zu vermitteln von Leuten die es im Moment nicht brauchen hin zu Leuten die es gerade brauchen. Dass bei einem Wirtschaftswachstum von vielleicht 1,5% Großbanken mit Gewinnspannen von 25% werben ist für mich ein Zeichen, dass sie sich mehr vom Kuchen abschneiden als ihnen zusteht - oder ist das zu naiv gedacht?
Wenn der Stier das Gatter durchbricht und auf den Abgrund zurennt, so bringt er die Hörner und die Hufe durch,
warum jedoch nicht auch den Schwanz?

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Albert
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Re: Griechenland

#56

Beitrag von Albert » Mo 24. Okt 2011, 09:56

P.S: Dieses Umverteilungssystem wird gerne der "Standort Deutschland" genannt.
Wenn der Stier das Gatter durchbricht und auf den Abgrund zurennt, so bringt er die Hörner und die Hufe durch,
warum jedoch nicht auch den Schwanz?

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emil17
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Re: Griechenland

#57

Beitrag von emil17 » Mo 24. Okt 2011, 09:56

Lieber Albert,
"naiv" ist in diesem Fall ein Audruck dafür, dass Du unbequeme, aber einfach zu beantwortende Fragen stellst, weil Du vermutlich nicht zu denen gehörst, die vom System wirklich profitieren.
Es läuft hier so, dass die Reichen ein paar Brosamen abgeben, um den Kuchen selber in Ruhe essen zu können, und dass sie es - und das ist mir unbegreiflich - immer wieder glaubhaft machen können, es sei im Interesse der Armen, dass die Reichen den Kuchen kriegen - wo kämen sonst die Brosamen her?
Um leicht zu leistungslosem Einkommen zu kommen - was meiner Meinung nach dem Ideal der Grundverfassung auf Chancengleichheit direkt widerspricht - braucht es:

Eigentumsgarantie (auch dort, wo das Eigentum direkt dem Interesse der Allgemeinheit widerspricht)
Eine gewisse Arbeitslosigkeit, um billige und flexible Arbeitskräfte verfügbar zu haben. Dazu gehört die Ideologie, dass Armut selbstverschuldet, Reichtum aber Verdienst sei.
Hohe Staatsschulden, damit es Zinsen abzuholen gibt.
Ein Steuersystem, das leistungsloses Einkommen privilegiert.
Eine Haftung der Allgemeinheit für den Fall, dass es nicht wie vorgesehen klappt.


Zinsen sind wohl das dümmste, was ein Staat mit Steuergeldern machen kann. Noch dümmer ist es, für Risiken zu haften, die andere ohne zu fragen eingehen.
Hier hilft nur Zwang - je länger das hinausgezögert wird, desto grösser der Schaden für die Allgemeinheit. Es dürfen nicht länger zwei Ideologien gleichzeitig gepflegt werden - eine private: "Risiko muss belohnt werden, und Eigeninitiative muss sich lohnen" und eine öffentliche: "Die Krise hat ... Wir sitzen alle im gleichen Boot, und jetzt müssen wir alle ... " Dieses Politiker-Wir heisst jedesmal "Zur Kasse, bitte!"
Die Tatsache, dass die Banken sich schwertun mit der Forderung, wenigstens einen Teil der von ihnen mitverursachten Kosten zu tragen, spricht für sich.
guenther hat geschrieben: Banken haben meinem Verständnis nach die Aufgabe, Geld zu vermitteln von Leuten die es im Moment nicht brauchen hin zu Leuten die es gerade brauchen.
Ziemlich falsch. Formulier es mal so: "Banken gibt es, weil man Geld damit verdienen kann, Leuten, die Geld haben, das sie nicht brauchen, zu noch mehr Geld zu verhelfen". Was Du meinst, ist ein Nebeneffekt.
guenther hat geschrieben:Dass bei einem Wirtschaftswachstum von vielleicht 1,5% Großbanken mit Gewinnspannen von 25% werben ist ist für mich ein Zeichen, dass ...
... dass es immer noch genug dumme Leute gibt. Wieso soll eine Bank den Kunden 25% Rendite versprechen und sich mit ein paar Prozentchen Kommission zufrieden geben? Weil die Provision auch dann geschuldet ist, wenn das Geschäft nicht klappt, d.h. man lässt den Kunden mit seinem Eigenkapital haften. Die Geschäfte mit hoher Rendite und Null Risiko machen die Banken gerne selber, siehe z.B. die Übernahmen der Ost-Firmen nach der Wende.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

BernhardHeuvel
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Re: Griechenland

#58

Beitrag von BernhardHeuvel » Mo 24. Okt 2011, 10:41

Eigentum, Zins und Geld: Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft
von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger
ISBN: 978-3895188442

Sonst kommt ihr nie auf den Trichter, was Geld ist, warum es Banken gibt, und warum sie Kredite vergeben.

Freundliche Grüße
Bernhard

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guenther
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Re: Griechenland

#59

Beitrag von guenther » Mo 24. Okt 2011, 11:14

hi emil

du zitierst albert, doch da steht "guenther hat geschrieben" :dreh:

macht aber nix :daumen:

lg. guenther

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Theo
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Re: Griechenland

#60

Beitrag von Theo » Mo 24. Okt 2011, 11:26

emil17 hat geschrieben:Um leicht zu leistungslosem Einkommen zu kommen - was meiner Meinung nach dem Ideal der Grundverfassung auf Chancengleichheit direkt widerspricht - braucht es:

Eigentumsgarantie ...
Dass es in Griechenland kein Kataster gibt, ist eine der Hauptursachen für das dortige Schlamassel.
Es gibt genau drei Gesellschaftsformen: Stammesgesellschaft, Feudalismus, Eigentumsgesellschaft.
die sich nicht ohne Grund historisch in dieser Reihenfolge entwickelt haben.
BernhardHeuvel hat geschrieben:Eigentum, Zins und Geld: Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft
von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger
ISBN: 978-3895188442

Sonst kommt ihr nie auf den Trichter, was Geld ist, warum es Banken gibt, und warum sie Kredite vergeben.
Eine Kurzfassung gibt es da:
Halbzeit der Krise
Geld als Lebensrisiko
Gruß
Theo

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