Griechenland

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Theo
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Re: Griechenland

#41

Beitrag von Theo » Sa 22. Okt 2011, 12:58

DieterB hat geschrieben:Danke, das ist sehr anschaulich. Ich haette gar nicht gedacht, dass das so deutlich ist.
Dann vergleich die Werte mal mit der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung, mit der Exportrate anderer Länder, mit deutschen Exporten in nicht Euro-Länder etc. etc.
"Tatsächlich hat der deutsche Außenhandel mit den anderen Euro-Staaten seit der Wechselkursfixierung jährlich um 5 Prozent zugenommen. Betrachtet man jedoch das Wachstum der Exporte in die restliche Welt, zeigt sich, dass diese mit 6,5 Prozent deutlich stärker zugelegt haben. Der Anteil der deutschen Exporte in den Euroraum hat also in den vergangenen Jahren abgenommen (von etwa 46 Prozent auf knapp 40 Prozent). "
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Heiko
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Re: Griechenland

#42

Beitrag von Heiko » Sa 22. Okt 2011, 18:17

@DieterB
Ich frag mich nur bei Theo ob er wirklich an seine "Fakten" glaubt. Fakten die durch gängige PR-Agenturen ala Bertelsmann und Springer in die Welt hinausposaunt werden. Das Ganze klingt auch ganz toll , weil angeblich seriös mit Studien, Statistiken, Zahlen etc... Auf hohem Niveau verdummt, verarscht und manipuliert, da hast du DieterB schon ganz Recht. Leider kann man die Zusammenhänge dafür nicht mediengerecht in 250 Buchstaben fassen, wems interessiert recherchiere selber nach, z.B. hier.

Wenn dann auch noch der Satz fällt "Sozialstaat muß weg" sieht man wo die waren Demokratiefeinde herkommen. Damit meine ich nicht Theo, sondern die von Adorno genannten Menschenverachter im Mantel der Demokratie. Die wohlgefeilten täglichen Lügen, je ausgiebiger immer wieder erwähnt, mit den Mitteln von vernetzten/"gleichgeschalteten" Medien, über Zeitungen, Talkshows, "Sympathie"trägern, Lobbyverbänden werden dann zur eigenen Realität. Wer durschaut dann noch das Ganze und kann behaupten die Wahrheit in Form von Fakten zu besitzen? Ich nicht. Bloss weiß ich daß dort, wo sich alle einig sind, immer etwas nicht stimmt. Und wenn man gerade dabei ist auf den Griechen herumzuhacken und uns als Sündenböcke zu verkaufen, muß man hellhörig werden. Die Griechen gibt es genausowenig wie die Deutschen. Eine kleine Elite beherrscht Griechenland genau wie eine kleine Elite in Deutschland. Und genau das sind immer wieder die Nutznießer in diesen elitären Netzwerken.


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guenther
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Re: Griechenland

#43

Beitrag von guenther » Sa 22. Okt 2011, 19:02

Und wenn man gerade dabei ist auf den Griechen herumzuhacken und uns als Sündenböcke zu verkaufen, muß man hellhörig werden. Die Griechen gibt es genausowenig wie die Deutschen. Eine kleine Elite beherrscht Griechenland genau wie eine kleine Elite in Deutschland. Und genau das sind immer wieder die Nutznießer in diesen elitären Netzwerken.
ja immer der spur des geldes (profits) folgen, dann findet man auch die schuldigen :daumen:

ich sage mal nur: INFLATION, derzeit hier in england offiziell ueber 5% :bang:

im wirklichen leben (benzin,strom,gas,lebensmittel) natuerlich doppelt so hoch :pfeif:
es wird fleissig weiter geld gedruckt. heisst hier quantitative easing :haha:
hunderte milliarden , elektronisch erzeugt sollen dem kleinen mann iun form von krediten zur verfuegung gestellt werden :lol:
innerhalb kuerzester zeit ist aber alles wieder abgesaugt, landet in form von golddukaten und immobilien usw. bei donald duck in entenhausen(da habt ihr den schuldigen :haha: :haha: )
am wichtigsten ist aber, die woechentliche gehirnwaesche fuer gewisse leute, nicht wahr Theo :haha: :haha:
damit dann die scheiss sozialschmarotzer, kommunisten, dreckigen italiener und faulen griechen schuld sind. :haha:
ach ja, Theo, die sozialisten und gruenen nicht zu vergessen.
lg. guenther

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Theo
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Re: Griechenland

#44

Beitrag von Theo » Sa 22. Okt 2011, 21:08

Heiko hat geschrieben:Eine kleine Elite beherrscht Griechenland genau wie eine kleine Elite in Deutschland. Und genau das sind immer wieder die Nutznießer in diesen elitären Netzwerken.
Genau, die politische Klasse arbeitet international zusammen:
Der Staat spekuliert gegen seine Bürger
"Westliche Regierungen wetten darauf, dass ihre Bürger weiter in die Unterhaltung ausweichen werden; die östlichen wetten auf die unverwüstliche Wirksamkeit offener Repression."

Und gerade, wenn man es gut meint mit Transferempfängern, sollte man beim Euro skeptisch sein: Was jetzt an Geld nach Griechenland und in alle Welt rausgeblasen wird, fehlt dann natürlich im Inland. Auch Beamte müssten da sensibel sein.
Gruß
Theo

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costa-vicentina
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Re: Griechenland

#45

Beitrag von costa-vicentina » Sa 22. Okt 2011, 22:44

naja, der gerade zitierte artikel von der wiwo stinkt doch gerade nach perfekter lobby-arbeit :mrgreen:

lg
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DieterB
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Re: Griechenland

#46

Beitrag von DieterB » Sa 22. Okt 2011, 23:48

Theo, ich hab ausdruecklich von der Bedeutung des europaeischen Binnenmarktes fuer den Export deutscher Waren auf den Weltmarkt (nicht-europaeischen Markt) gesprochen. Wer keinen vernuenftigen Binnenmarkt hat, kann auf dem internationalen Markt nicht bestehen.

Wenn Siemens zu Hause keine Schnellzuege verkaufen kann, kann Siemens auf dem internationalen Markt keine Schnellzuege verkaufen. Dann verkaufen die Franzosen ihren TGV oder die Japaner ihren Shinkansen, und die Deutschen verkaufen NICHTS. So einfach ist das. Ich war selbst in den Botschaften in Seoul und Beijing, als die ueber Jahre versucht haben, die deutsche Technologie mit guenstigen Exportkrediten und Technologietransfer zu verhoekern. Keine Chance, das war von Anfang an verloren.

Ausser der rein wirtschaftlichen Bedeutung des Binnenmarktes, ist der politische Faktor eines vereinten Europas wichtig fuer das Ueberleben einer einheimischen Industrie. Hier ein konkretes Beispiel, ich war an Exportprojekten im dreistelligen Millionbereich fuer ein europaeisches Unternehmen in Asien beteiligt. Wenn man in ein Land geht, um sich an einer Ausschreibugn zu beteiligen, geht man zuerst einmal zum Botschafter. Im vorliegenden Fall sind wir zum franzoesichen und deutschen Botschafter und zum Chef der EU Delegation gegangen und haben die drei gebeten, zusammen fuer uns bei den jeweiligen Ministerien vorstellig zu werden. Wenn wir Glueck hatten, konnten wir mit der EU Delegation und den wichtigsten Mitgliedslaendern zusammen genuegend Druck erzeugen, um eine faire Chance bei der Vertragsvergabe zu erreichen. Wenn wir weniger Glueck hatten, hat ein einziger Anruf aus dem Weissen Haus genuegt, um eine Vergabe an die amerikanische Konkurrenz zu bewirken. Auf dem Weltmarkt zaehlt nur eins: Staerke. Wenn du zu klein bist, gehst du unter und wirst von den anderen geschluckt. Auch wenn die EU groesser ist als die USA, kann doch Washington wesentlich mehr Druck ausueben, weil Europa nicht vereint ist und nicht mit einer Stimme spricht. Von den genannten Exportprojekten sind viele Tausende hochqualifizierter Arbeitskraeften in ganz Europa abhaengig. Der Erfolg auf dem Weltmarkt entscheidet darueber, ob die hier bleiben oder nach Amerika oder Asien verlagert werden.

Das zerstrittene Europa hat auf den Weltmaerkten der Zukunft keine Chance.

Ich koennte unzaehlige andere Beispiele anfuehren, die zeigen, wie wichtig ein vereintes Europa ist.

lg. Dieter

PS: All die Schreibtischtaeter und Zahlenjongleure sitzen den lieben langen Tag am PC und haben keine Ahnung, wie die Wirklichkeit aussieht. Es ist traurig, dass das Internet dazu fuehrt, dass sich junge Menschen auf beliebigen Webseiten mit unsinnigem Geschwaetz vollstopfen und sich am Ende noch selbst Radikalisieren. Das hat mit der Wirklichkeit garnichts zu tun.

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Re: Griechenland

#47

Beitrag von DieterB » So 23. Okt 2011, 00:06

Heiko, du sprichst mir aus der Seele. Es ist ja so einfach zu behaupten, dass ein Schrankenwaerter 65,000 Euro verdient und dass die Griechen an allem Schuld sind. Wer in diesem Forum hat das denn schon ueberprueft. Wahrscheinlich sieht die Realitaet ganz anders aus. Aber es ist natuerlich publikumswirksam, wenn das staendig wiederholt wird. Und die Daemagogen wissen, wie man mit den Aengsten der Menschen spielt, wie man Emotionen anstachelt und Panik erzeugt. Das traurige an der Sache ist, dass die gegenwaertige Regierung kein Rueckgrad hat und sich jeden Tag neu orientiert. Das wissen die Demagogen, wenn sie versuchen durch Halbwahrheiten und Geruechten die oeffentliche Meinung aufzupeitschen. Die faseln von Demokratie und tun doch ihr Moeglichstes, um die Demokratie zu untergraben.

Ja, es stimmt, dass es schwierig ist, in dem riesigen Gewirr an Informationen, die Wahrheit zu finden. Aber wenn man eine Sache aus eigener Erfahrung kennt, kann man eindeutig sagen, was richtig und was falsch ist.

lg. Dieter

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Re: Griechenland

#48

Beitrag von DieterB » So 23. Okt 2011, 00:17

guenther hat geschrieben:ja immer der spur des geldes (profits) folgen, dann findet man auch die schuldigen :daumen:
Ach die Schuldigen, das sind doch die PIGS (Portugal, Italien, Griechenland und Spanien). Das hab ich aus Theos Leseempfehlung gelernt. Die bezahlen zwar nur viermal soviel Zinsen wie D. aber das ist noch nicht genug. Die sollen noch mehr bezahlen. Kein Wunder, dass die kein Geld mehr haben. Ach ja, die Schuldigen, dass sind vor allem die Eurolaender: Japan, USA und England, die stecken naehmlich bis ueber beide Ohren in einem riesigen Schuldenberg. Aber die duerfen das, da ist Theo grosszuegig. Die brauchen auch kaum Zinsen zu bezahlen, waer ja noch schoener.

Und wo hat Theo seine Weisheiten her?

http://eybwallwitz.de/files/boersenblatt_74.pdf

„Boersenblatt fuer die Gebildeten Staende“. Donnerwetter Theo, gerade die richtige Lektuere fuer Selbstversorger. Alles ueber Ackerbau und Viehzucht, ach ne, das war ja der Bauernstand.

Und welcher Witzbold hat das jetzt geschrieben?
Dr Georg Graf von Wallwitz co-founded Eyb & Wallwitz in 2004. He was joined by Dr Ernst Konrad in 2009 and they have since been jointly responsible for around €300m in mixed assets portfolios, all managed in a similar absolute return mindset.
Georg Graf von Wallwitz - CFA, started his investment career in 1998 as a credit analyst at DWS. In 2000, he moved to H&A Privatbankiers where he was responsible for equities, convertibles and multi-asset funds. He co-founded E&W in 2004.
Wahlnwitzig, der Graf von und zu persoenlich! Schon klar, wo der (ein)Gebildete Stand herkommt. Der Mann ist aber auch Investment Banker. Also einer dieser Leute, die durch Finanzspekulationen dazu beigetragen haben, dass die Krise aus dem Ruder gelaufen ist. Einer der jetzt Gewinne machen kann, wenn er gegen den Euro spekuliert. Der spaeter dann wieder Gewinne machen kann, wenn er mit dem Euro spekuliert und ein anderes Land in den Ruin treibt. Jemand der ganz offensichtlich ein finanzielles Interesse daran hat, die gemeinsame Waehrung kaput zu reden. Gibt es sie also doch, die Heuschrecken?

Gute Quelle fuer eine objektive Meinung ...

lg. Dieter

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Re: Griechenland

#49

Beitrag von Theo » So 23. Okt 2011, 10:47

DieterB hat geschrieben:Dann verkaufen die Franzosen ihren TGV oder die Japaner ihren Shinkansen, und die Deutschen verkaufen NICHTS. So einfach ist das. Ich war selbst in den Botschaften in Seoul und Beijing, als die ueber Jahre versucht haben, die deutsche Technologie mit guenstigen Exportkrediten und Technologietransfer zu verhoekern. Keine Chance, das war von Anfang an verloren.
Das hat mit Binnenmarkt oder Euro überhaupt gar nichts zu tun, sondern mit dem Produkt: "Genau ein Vierteljahrhundert ist der französische Schnellzug TGV alt - und hängt den moderneren deutschen ICE immer noch ab". Der TGV ist einfach und pragmatisch, der ICE ein Wunderwerk der Ingenieurskunst, leider haben sich die Guten aber etwas verkünstelt, deshalb die dauernden Probleme. Technik ist in D. oft Selbstzweck, je komplizierter, desto besser. Konnte man schon im letzten Weltkrieg in der russischen Steppe sehen, wo die deutschen Hightech-Kunstwerke versagten, die russische Primitivtechnik aber nicht.
DieterB hat geschrieben:Ausser der rein wirtschaftlichen Bedeutung des Binnenmarktes, ist der politische Faktor eines vereinten Europas wichtig fuer das Ueberleben einer einheimischen Industrie.
Ist er nicht. Bis vor kurzem hat die Schweiz sehr gut exportiert.
DieterB hat geschrieben:PS: All die Schreibtischtaeter und Zahlenjongleure sitzen den lieben langen Tag am PC und haben keine Ahnung, wie die Wirklichkeit aussieht. Es ist traurig, dass das Internet dazu fuehrt, dass sich junge Menschen auf beliebigen Webseiten mit unsinnigem Geschwaetz vollstopfen und sich am Ende noch selbst Radikalisieren. Das hat mit der Wirklichkeit garnichts zu tun.
Sehr richtig! Nirgends gibt es mehr Verschwörungsblödsinn und wirtschaftlichen Unsinn als im Internet.
Gruß
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Re: Griechenland

#50

Beitrag von Theo » So 23. Okt 2011, 10:51

DieterB hat geschrieben:Es ist ja so einfach zu behaupten, dass ein Schrankenwaerter 65,000 Euro verdient und dass die Griechen an allem Schuld sind. Wer in diesem Forum hat das denn schon ueberprueft.
Wer hat denn Eure Zahlen überprüft? Oder sollen wir besser ganz auf Zahlen und Fakten verzichten und im luftleeren Raum schwadronieren?

"Jede Tätigkeit des Geistes ist leicht, wenn sie nicht der Wirklichkeit untergeordnet werden muss."
Gruß
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