Kranke Birke

[Dagmar]

Hallo,

ich habe auf meinem Grundstück eine wunderschöne Birke. Mir fiel auf, daß sie dieses Jahr kaum Blätter hatte und ein Nachbar hat mich dann darauf aufmerksam gemacht (muss zu meiner Schande gestehen, daß mir das nicht selber aufgefallen ist ), daß kurz über dem Erdboden viele Löcher im Stamm sind.

Weiß jemand was das sein könnte? Falls ja, kann man das behandeln? Oder muss ich fällen?

Falls ich fällen muss, ist das wirklich so "einfach" wie man das im Fernsehen sieht. Also eine Kerbe in den Baum - in der Fallrichtung - und dann von der anderen Seite so lange sägen, bis der Baum fällt. Vermute, daß da noch mehr beachtet werden muss.

Da ich noch nie einen Baum gefällt habe, wäre ich für Tipps dankbar. Aber vielleicht ist der Baum ja noch zu retten.

Ein paar Bilder habe ich mal angefügt.

Danke schon jetzt für eure Tipps.


Dagmar

[raga]

ähh so was ähnliches hatte ich auch bei einer Birke in unserem Garten .. ich kann dir zwar den genauen Schädling nicht sagen aber zu retten war der Baum sicher nicht mehr

viel wichtiger .. wenn du noch nie einen Baum umgemacht hast .. such dir zuerst viele "gesunde" Bäume zum üben und nimm nicht diese Birke als erste .. könnte deine letzte sein!
Echt ein beschädigter Baum ist unberechenbar .. meist ist er im Inneren schon morsch somit ist die Fällrichtung und das Verhalten nicht mehr zu erahnen.

bitte such dir jemanden der das kann!

lg raga

[Manfred]

Da ist nichts mehr zu retten.
Dem Foto nach ein reifer Baum mit Altersschwäche. Birken werden im vergleich zu anderen Bäumen nicht alt.

Fällen ist bei solchen morschen Dingern nicht ohne.
Falls in Reichweite etwas steht, das durch den fallenden Baum beschädigt werden könnte, den Baum lieber mit einem hoch angebrachten Seil (mit einem Gewicht dran durch die Äste werfen und dann um gen Baum laufen oder auf de anderen Seite vom Stamm noch mal durchwerfen) gegen Fall in diese Richtung sichern.
Dann wäre es kein Schaden, erst mal vorsichtig mit einer Axt das ganze morsche Zeug zu entfernen.
Danach siehst du, was noch an stabilem Holz da ist und kannst besser Kerbe und Fällschnitt anbringen.

Als Verursacher für das gezeigte Schadbild kämen z.B. Weidenbohrer oder Holzwespen oder Totholzkäfer in Frage + irgendwelche Vögel, die nach den Larven gesucht haben. Du hast gute Chancen, ein paar dicke, fette Larven in dem Stamm zu finden.

[Dagmar]

Hallo Manfred,

das hatte ich auch befürchtet, daß ich den nicht mehr retten kann. Um den Baum herum habe ich eigentlich sehr viel Platz, leider verläuft aber die oberirdische Telefonleitung zu meinem Haus direkt neben dem Baum entlang. Wenn der also in die falsche Richtung fällt, dann wird die auf jeden Fall durchgerissen.

Dann wäre es kein Schaden, erst mal vorsichtig mit einer Axt das ganze morsche Zeug zu entfernen.
Danach siehst du, was noch an stabilem Holz da ist und kannst besser Kerbe und Fällschnitt anbringen.

Das hört sich schon mal sehr gut und logisch an, da wäre ich von alleine nicht darauf gekommen - aber wenn man das liest - im Nachhinein dann eigentlich ganz logisch. Danke für den Tipp.

Du hast gute Chancen, ein paar dicke, fette Larven in dem Stamm zu finden

Da werde ich dann an dem Tag schon mal die Bratpfanne vorwärmen - hm, lecker kostenloses natürliches biologisches Fleisch.


Aber vielleicht bin ich ganz großzügig und überlasse die Larven irgendwelchen Vögeln.


Dagmar

[joergB]

sehe ich wie raga
Wenn es ne kleine Birke ist, ok.
Ansonsten ist das Fällen hoher Bäume, insbesondere Laubbäume mit ausladender Krone nicht so trivial, wie es vielleicht im Fernsehn aussieht.Und es kann richtig gefährlich werden.
Vielleicht hast du jemanden im Bekanntenkreis, der Erfahrung damit hat und der dir dabei helfen kann.
Falls nicht, würde ich dir empfehlen, zuerst mit einer Astsäge (am besten Kettensäge) die hohen dickeren Äste zu kappen. Den Fall der einzelnen Äste kann man voraussehen, und du stehst (hoffentlich) weit genug weg, das sie dich nicht treffen.
Den eigentlichen Stamm kannst du dann recht einfach und wesentlich ungefährlicher mit deiner Keil-Methode fällen. Ist er recht gerade gewachsen, fällt er dabei auch in der gewünschten Richtung , was ansonsten durch entsprechend dicke Äste in der Krone nicht unbedingt so sein muss.

[Manfred]

Den Sicherheitshinweisen sei noch hinzugefügt:
Ältere Laubholzbäume haben oft abgestorbene Äste (die man von unten evtl. gar nicht sieht).
Fängt man mit dem Sägen an und der Baum kommt ins Wackeln, können solche Äste abbrechen und auf den Fällenden stürzen.
Deshalb herrscht bei solchen Arbeiten Helmpflicht.

[Dagmar]

Hallo,

@Manfred
danke für den weiteren Tipp.

@all
ich habe von einem Forumsmitglied einen guten Link erhalten, den möchte ich euch nicht vorenthalten:

http://www.kaminholz-wissen.de/holzfaellen.php

Vielleicht auch für den einen oder anderen interessant.

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank.


Dagmar

[Manfred]

@Dagmar:
Hier noch etwas ausführlicher mit verschiedenen Fälltechniken:
http://www.verwaltung.bayern.de/egov-po ... r-Holz.pdf

[woody]

Das mit den Links und Fachwissen aus dem I-Net ist ja alles schön gemeint. AAAAber: als ersten Übungsbaum sollte man sich auf keinen Fall an einem morschen, faulen Laubbaum versuchen. Die Gefahr da was falsch zu machen ist einfach so groß!
Lass das mal lieber jemanden machen der das schon kann, muß ja keine Firma sein aber vielleicht findet sich ja jemand und leistet "Nachbarschaftshilfe".

Ich mach das auch öfter mal für eine Brotzeit und ein Bier für nette Nachbarn

[gmc]

eine Frage an @woody:
Könnte Dagmar mit ihrem Kleinbagger und einem (Stahl) Seil, in ausreichender Höhe am Baum befestigt, ihn in die richtige Richtung zu Fall bringen?
Wenn der Stamm wirklich so stark geschädigt ist, würde doch wohl ein kurzer Ruck genügen.