Oft sind die Verpächter ja auch Mitglieder in den Agrargenossenschaften und arbeiten auch noch für diese. Sie sind also auch abhängig vom Wohlergehen dieser Unternehmen.Dagmar hat geschrieben:das frage ich mich an meinem zukünftigem Wohnsitz auch schon lange. Aber da die Grundstücke ja schon seit 50 Jahren erst bei der LPG waren, dann sind die einfach, als aus der LPG eine Agrargenossenschaft wurde, einfach weiterverpachtet worden. Der Pächter will immer möglichst lange Pachtvertrage (10 Jahre und mehr) und derzeit liegt die Pacht in dieser Gegend um die 100 Euro pro Jahr.Manfred hat geschrieben:(Ich verstehe bis heute nicht, wieso sich dort nicht die Verpächter zu Gemeinschaften zusammenschließen und ihr Land zur nächsten Neuverpachtung gemeinsam in großen Blöcken anbieten, statt einzeln Verträge mit den Monopolisten zumachen
Und ich bin ja dort die "Neue" und dazu noch "Wessi" und halte mich deshalb zurück. Aber meine kleinen zwei Hektar, da habe ich durch Verhandlungen es doch geschafft, daß ich jetzt nur noch einen Pachtvertrag mit jährlicher Kündigungsmöglichkeit habe. So habe ich im Moment keine Arbeit damit und wenn ich dann irgendwann dort wohne, kann ich recht kurzfristig kündigen.
Dagmar
Ich hab dieses Jahr ein Praktikum bei einer ehemaligen LPG gemacht und da war es so, dass viele Arbeiter, v.a. die älteren, das Land, das sie nach der Wende zurückerhalten haben, direkt an die Agrargenossenschaften verpachtet haben, da es für sie wirtschaftlicher war das Land an ihren Arbeitgeber zu verpachten und einen sicheren Arbeitsplatz (mit bezahltem Urlaub usw.) zu haben als sich evtl. mit nur wenigen Hektar selbstständig zu machen und den Risiken des Marktes ausgeliefert zu sein.
Dass die Pächter möglichst lange Pachtverträge haben wollen ist ja klar. Schließlich müssen sie ja langfristig planen können (zwecks Investitionen usw.). Außerdem sind die Pachtpreise in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen. Da ist natürlich jeder Landwirt froh, wenn seine älteren und günstigeren Pachtverträge noch ne Weile laufen.