Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

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Rati
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#91

Beitrag von Rati » Do 13. Okt 2011, 09:42

luitpold hat geschrieben:
Rati hat geschrieben: oder habe ich irgendwo überlesen das du einmal Bewohner der ddr warst?
nö war ich nicht, aber ich hatte einen onkel dort,
i.O. ein Onkel ist schon recht nah, aber immer noch nur erzählter Eindruck einer einzel Person. Selber erleben ist dann schon noch was anderes.

Sicher war es ideal für Stasis, aber und die Umwelt hatte sich sehr oft der Planwirtschaft unter zu ordnen. Nur war das ja nicht die ganze ddr.
Der Satz klang so absolutistisch.
Wie mir jetzt klar wird war er wohl nicht so gemeint oder?
luitpold hat geschrieben:du als bürger kannst dich doch sicher noch sehr gut an die gelben smogglocken über berlin und leipzig, und einigen anderen städten erinnern.
..
jeep, und den Silbersee in Bitterfeld und die Riesenrieselfelder bei Berlin.

Aber die Smogglocken gabs auch westlich der Grenze, Na und wirklich klar ist die Luft über Großstädten heute auch noch nicht oder? :aeh:

Grüße Rati
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Olaf
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#92

Beitrag von Olaf » Do 13. Okt 2011, 09:52

mehrfach legal die grenzen überschritten und die veröffentlichungen decken sich mit meinen eindruck.
Na, dann bist Du ja Experte.
Ich habe dieses Phänomen schon beobachtet im Freundeskreis meiner jetzigen Frau in Köln, um so weiter weg, um so besser wußten die bescheid. Immerhin, Du warst da, unter denen waren auch welche, die waren nie da und wußten trotzdem bescheid.
Recht geb ich Dir mit den Dunstglocken, auch in kleineren Städten, wo ich groß geworden bin, der Geruch nach Kohlenmonoxit und schlechter Braunkohle und alten Schuhen hing den ganzen WInter in der Stadt.
Nur wäre ich vorsichtig, den ersten Stein zu werfen: Wenn Du nichts anderes hast, verbrennst Du die olle Kohle oder ein imprägniertes oder gar mit Teer beklebtes Brett. Und das ohne sich als Umweltsau wie im Paradies zu fühlen.
Sicher werden jetzt das etliche hier absteiten und würden lieber frieren, aber die waren dann wohl nicht dabei oder nur zu Besuch.
Aber gut, Du warst ja da, weißt ja Bescheid. Hätts es besser gemacht. Vor welcher der o.g. Fraktionen war Dein Onkel eigentlich?
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#93

Beitrag von luitpold » Do 13. Okt 2011, 09:56

Rati hat geschrieben:Der Satz klang so absolutistisch.
Wie mir jetzt klar wird war er wohl nicht so gemeint oder?
absolut nicht.

@olaf,
ich bin nur im gegensatz zu thomas der meinung lösungsansätze aus der DDR sind nicht unbedingt das was uns in zukunft weiterhelfen wird.
der faden beschäftigt sich damit was ist nach dem erdöl, auf teufel komm raus braunkohle verbrennen ist nicht die lösung, weil was ist nach der braunkohle...

mein onkelchen war austromarxist und technischer direktor in einer fabrik.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#94

Beitrag von Olaf » Do 13. Okt 2011, 10:22

der meinung lösungsansätze aus der DDR sind nicht unbedingt das was uns in zukunft weiterhelfen wird.
Da magst Du recht haben. Könnte aber trotzdem so kommen, die Leutchen in der DDR haben nicht aus Spaß ihre Methoden entwickelt, mit dem Mangel umzugehen. Recht effektiv, wenn auch nicht unbedingt nachhaltig.
Dein Onkel wird auch nicht Direktor geworden sein, ohne in der SED zu sein, oder einer dieser Alibiparteien. (Mein Vater war Direktor einer Schule und -logisch- in der SED.) Waren die deshalb "Stasibüttel"?
Wieviel Korupption und rücksichtslose Karieregeilheit gibt hierzulande, wer will sich da ein Urteil anmaßen?
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#95

Beitrag von luitpold » Do 13. Okt 2011, 10:26

Olaf hat geschrieben: Waren die deshalb "Stasibüttel"?
gab es da nachher nicht diese gaugg - behörde???
ich schrieb ein paradies für stasibüttel, was sich auf den staat bezog und nicht auf personen.

lg
luitpold
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#96

Beitrag von Olaf » Do 13. Okt 2011, 10:39

ja, die gabs - Gauck glaub ich.
Ich hab meine Stasi-Akte nicht angefordert, obwohl es mich bei einer Person aus dem Freundeskreis interessiert hätte.
(Ob er "Stasibüttel" sei.)
Dann hab ich gedacht, lass die alte Scheiße ruhen.
Wie viele waren vermutlich auch nur arme weiche erpressbare Würstchen, die sich bestimmt nicht wie im Paradies gefühlt haben....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#97

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 13. Okt 2011, 11:02

hallo!
luitpold hat geschrieben:ich bin nur im gegensatz zu thomas der meinung lösungsansätze aus der DDR sind nicht unbedingt das was uns in zukunft weiterhelfen wird.
der faden beschäftigt sich damit was ist nach dem erdöl, auf teufel komm raus braunkohle verbrennen ist nicht die lösung, weil was ist nach der braunkohle...
also gut, dann sorry - ich hab das wohl überlesen, dass Thomas "auf Teufel komm raus Braunkohle verbrennen" befürwortet - hat er das echt irgendwo geschrieben?? :hmm:

Die DDR war wohl - abgesehen davon, dass sie als Wirtschaftsform den Kommunismus propagierte, eine Diktatur, und ich zumindest tät dieses System genauso wenig verherrlichen wollen wie unsere jetzige "freie" Demokratie und "freie" Marktwirtschaft.

Was ich an Thomas´Aussage weise gefunden habe - die freie Marktwirtschaft entsteht "von unten" und egal in welchem System die Menschen leben müssen, die Menschen müssen eine freie Marktwirtschaft schaffen und tragen...

Das ist die Lösung - seh ich so als Mensch, wäre ich eine Fee, wäre ich hier wohl schon längst tot :pft:
Aber Menschen halten viel aus, die werden auch das Ende des Erdöls "irgendwie" überleben - sicherlich wird das leichter, wenn man sich dabei umschaut und ein bisschen abschaut davon, wie das Menschen in der Vergangenheit in einem "schädlichen" System geschafft haben - insofern, ja, das, was die Menschen damals in der DDR gemacht haben, könnte auch für uns Lösungsansätze haben - und auch das, was die Menschen in Mexico und Peru machen!

Nicht eins zu eins kopieren, das wird nie was, aber wir können von den Menschen, die im System DDR gelebt haben. sehr viel lernen!!

Ich war dort, als es noch Diktatur war und ich hab die depressive Stimmung in der Stadt (Berlin) erlebt und wie hoffnungslos die meisten Menschen sich gefühlt haben - das wurde mir unter Tränen beim kargen Abendessen erzählt....
Aber!!
Die Menschen, die ich dort kennengelernt haben, die waren sowas von toll - nö! Über die lass ich nichts kommen.
;) sorry, ich korrigiere: die meisten Menschen, die dort lebten - nicht alle, gelle?


liebe Grüße!

Olaf
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#98

Beitrag von Olaf » Do 13. Okt 2011, 12:28

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das wurde mir unter Tränen beim kargen Abendessen erzählt....
Hatten die vielleicht noch nen anderes Problem? Da graust ja selbst dem alten Ossi :)
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#99

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 13. Okt 2011, 12:53

hallo!
Olaf hat geschrieben:Hatten die vielleicht noch nen anderes Problem? Da graust ja selbst dem alten Ossi :)
Ja.
warum? graust es dich, wenn jemand weint?

War schon irgendwie seltsam, wie als Österreicher haben relativ einfach ein Visum bekommen, für die Deutschen "von der anderen Seite" war es beinah unmöglich - ist mir nur komisch vorgekommen :)

liebe Grüße!

Rati
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#100

Beitrag von Rati » Do 13. Okt 2011, 13:05

Olaf hat geschrieben:[
ina maka hat geschrieben:das wurde mir unter Tränen beim kargen Abendessen erzählt....
Hatten die vielleicht noch nen anderes Problem? Da graust ja selbst dem alten Ossi :)
Ha, da bin ich auch grad drüber gestolpert.
Bei karg hätte ich jetzt eher an deine Erlebnisse bei der Landbevölkerung Mexicos gedacht.


karges Abendessen kenn ich eigentlich auch nicht. Und grad Berlin hatte ja nicht nur gute Grundversorgung sondern bekam auch eher mal die Leckerein aus dem "nicht sozialistischem Ausland" wie das so schön genannt wurde.

Also unser Tisch war immer gut gedeckt und nix Konsum (= Supermarkt) sondern Metzger und Bäcker. Nur Gemüse und Hühnchen kam aus dem Garten, hätt's aber auch jeder Zeit zu kaufen gegeben.
luitpold hat geschrieben:...ich bin nur im gegensatz zu thomas der meinung lösungsansätze aus der DDR sind nicht unbedingt das was uns in zukunft weiterhelfen wird....
für die Zukunft einer großen Weltbevölkerung wohl nicht. Nachtrag:(wenn wir mal dem theoretisch gedachten richtigen Werdegang des Sozialismuß zum Kommunissmuß außer Acht lassen.)
Ich gebe zu ich hab den Verlauf der Diskussion nicht gelesen. Die Sache mit dem Tauschgeschäft ist eher was für kleine Kreise.
Ich selber mache das auch sehr gern.
Grad eben bekomme ich mal wieder ein paar Hühner fürs Schafescheren.
das macht irgendwie mehr Spass als Geld auf die Kralle.

Grüße Rati
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