Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

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outdoorfreak
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Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#1

Beitrag von outdoorfreak » Do 6. Okt 2011, 15:07

Hallo Leute,

einigen ist es schon seit langem klar, viele wollen es noch nicht wahrhaben und die meisten sind sich dessen noch nicht bewusst : Das Erdöl wird knapp, bzw geht aus. Das bedeutet das Ende unserer modernen technischen Zivilisation. Ohne Erdöl keine Autos,keine Importe, keine Fabriken, keine Flugzeuge, und auch keine Traktoren und somit auch keine industrialisierte Landwirtschaft.

Hier der Link:
http://www.gmx.net/themen/wissen/klima/ ... -erdoeluhr


Das bedeutet, regionale SV ist die Lösung aller Probleme, oder wie seht ihr das?

ciao Outdoorfreak
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

Mahatma Ghandi

Manfred

Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#2

Beitrag von Manfred » Do 6. Okt 2011, 15:24

Ne. Das bedeutet nur, dass andere Energieträger die bisherige Rolle des Öls einnehmen werden.
Mein Bruder (schafft in der Solarzellenforschung) hat mit heute erzählt, dass einige seiner Bekannten in Bereich Solarthermie ernsthafte Sorge um die Zukunft ihr Branche haben. Die rechnen damit, dass der Strom aus alternativen Energien eher früher als später so billig wird, dass Warmwasser im Haus nur noch dezentral elektrisch erhitzt wird, weil das viel billiger sein wird als eine zentrale Warmwasserversorgung mit der zugehörigen Verrohrung.
Große Solarthermiekraftwerke werden eh schon keine mehr gebaut, weil die Solarzellen inzwischen billiger sind.

Rati
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#3

Beitrag von Rati » Do 6. Okt 2011, 15:39

Manfred hat geschrieben:Ne. Das bedeutet nur, dass andere Energieträger die bisherige Rolle des Öls einnehmen werden.
denk ich auch.
leider werden das aber wohl erst mal so Sachen wie "Bioethanol" und "Biodiesel" sein bevor wirklich die umweltfreundlichen Alternativen vom Reißbrett zur Anwendung kommen.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Albert
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#4

Beitrag von Albert » Do 6. Okt 2011, 15:55

Strom und Heizung sind ja gar nicht das Problem. Aber womit sollen die Containerfrachter fahren die uns mit Gütern aus der ganzen Welt versorgen? Phosphatdünger aus Chile, Erze aus Südafrika, Getreide aus den USA, Klamotten aus China? Dass man heute ein T-Shirt für 5 € bekommt ist eine Frechheit, aber was passiert wenn das nicht mehr funktioniert? Wir haben schon zu wenig Anbaufläche um die Weltbevölkerung zu ernähren, also wird für jeden Liter Biosprit jemand hungern müssen.

Ich denke die wirtschaft wird versuchen es so lange wie möglich rauszuschieben, aber dann wird es plötzlich ganz schnell gehen und die Mineralölwirtschaft bricht zusammen. Und wenn wir bis dahin nicht genügend Alternativen haben fallen wir 100 Jahre zurück.

Wer jetzt an Solarstrom und Elektroautos denkt: Wieviel Lithium braucht man um alle Autos damit auszustatten? Gibt es überhaupt soviel?
Wenn der Stier das Gatter durchbricht und auf den Abgrund zurennt, so bringt er die Hörner und die Hufe durch,
warum jedoch nicht auch den Schwanz?

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Thomas/V.
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#5

Beitrag von Thomas/V. » Do 6. Okt 2011, 16:39

Ne. Das bedeutet nur, dass andere Energieträger die bisherige Rolle des Öls einnehmen werden.
und woraus machen wir dann das ganze Zeug, das aus Erdöl hergestellt wird?

Erdöl ist nicht nur Energieträger, sondern ein Schlüsselrohstoff für sogut wie alles, was industriell hergestellt wird

es wird schwierig werden , z.B. Medikamente herzustellen ohne Erdöl, wenn vorher auch noch die letzten Wälder mit ihren pflanzlichen und tierischen Medikamenten-Lieferanten abgeholzt sind...natürlich mit erdölbetriebenen Maschinen :pfeif:
Und wenn wir bis dahin nicht genügend Alternativen haben fallen wir 100 Jahre zurück.
was ein Segen für den Planeten wäre....
kann aber auch ganz schnell 1000 JAhre zurück sein
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Manfred

Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#6

Beitrag von Manfred » Do 6. Okt 2011, 16:56

Thomas/V. hat geschrieben:und woraus machen wir dann das ganze Zeug, das aus Erdöl hergestellt wird?
Erstmal noch einige 100 Jahre aus Kohle und dann vermutlich aus synthetischen Kohlenwasserstoffen. Die sind ja leicht aus Luft und Wasser zu erzeugen, wenn man genug Energie hat. Dito für den Tankertreibstoff.

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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#7

Beitrag von Thomas/V. » Do 6. Okt 2011, 17:04

tja, so doll scheint das mit der Flüssigkohle wohl auch nicht zu sein...
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/fisch ... -vom-erd-l
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#8

Beitrag von outdoorfreak » Do 6. Okt 2011, 19:05

Manfred hat geschrieben

Ne. Das bedeutet nur, dass andere Energieträger die bisherige Rolle des Öls einnehmen werden.
Also Solaranlagen und Photovoltaik-Anlagen sind sicher nicht die Lösung. Allein für die Herstellung dieser Dinger wird mehr Energie verbraten, als die Dinger jemals wieder einbringen.

Und einen Solarbetriebenen Traktor? Es gibt zwar Solarautos, aber bei einem Traktor kann ich mir das schlecht vorstellen.


Allerdings wird es auch nicht wieder ein zurück ins Mittelalter oder in die Steinzeit. Evolution geht immer nach vorne.

Ich hab nichts gegen Technik, die einem das Leben erleichtert. Allerdings bin ich gegen Technik, die laut ist, die Umwelt verschmutzt/zerstört und dazunoch sehr kompliziert ist, nur dass Experten sie reparieren können.

Hier mal ein Tipp für eine bessere Technologie:

http://www.holzmaschine.ch/

Maschinen aus Holz, per Pedalantrieb angetrieben. Super idee
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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#9

Beitrag von Thomas/V. » Do 6. Okt 2011, 19:59

Allerdings wird es auch nicht wieder ein zurück ins Mittelalter oder in die Steinzeit. Evolution geht immer nach vorne.
da geht wohl der Optimist mit Dir durch? ;)
http://www.energieverbraucher.de/de/Ene ... ite__2426/

und das Evolution immer "nach vorn" geht, ist auch ein schöner Wunschtraum von Fortschrittsgläubigen ;)
http://www.gkpn.de/wuketits.htm
Sicher ist es für viele Menschen nicht einfach, einzusehen, daß die Evolution kein Ziel hat, sondern – ziemlich langsam nirgendhin geht. (50)

Sich im Schoß der Propheten auszuruhen, ist bequemer. Vom “Aufstieg der Menschheit” zu sprechen (51), ist verlockend, und natürlich will niemand den “Abstieg”. Das Paradoxe an unserer Situation ist, daß gerade dieser feste Glaube an den Aufstieg, an den Fortschritt, den Abstieg beschleunigen kann (und bereits zu beschleunigen begonnen hat). Maßgeblich beteiligt an der kritischen Situation, in die sich Homo sapiens manövriert hat, ist seine Überzeugung, etwas Besonderes, der Favorit der Evolution zu sein.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Unaufhaltsam tickt die Erdöluhr

#10

Beitrag von luitpold » Do 6. Okt 2011, 21:20

ganz so schlimm ist es nicht....
irgendwo aus dem netz,
Vor allem bei der Verwendung von Dünnschichtzellen sind in der Zukunft noch geringere energetische
Amortisationszeiten zu erwarten. Allein durch großvolumige und automatisierte Fertigung ist mit
Amortisationszeiten für Dünnschichtzellen von deutlich unter einem Jahr zu rechnen. Nach einer
Schätzung der Utrecht University aus dem Jahr 2000 kann durch technische Fortschritte in der Produktion auch für polykristalline Anlagen eine Halbierung der energetischen Amortisationszeit auf etwa
drei Jahre erreicht werden.
die postöltechnologie ist ja schon längst da.....

Solar Sinter

SOLAR-SINTERN
Mit der Sonne in 3D drucken
Designstudent Markus Kayser nutzt die Kraft der Sonne, um Sahara-Sand zu schmelzen. Über eine Linsenkonstruktion wird das Licht so stark gebündelt, dass der Sand flüssig wird. Doch damit nicht genug. Im Sinterverfahren entstehen mit einem einfachen 3D-Drucker aus dem Sand Gegenstände.


lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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