Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

Was halt nirgendwo passt
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Knurrhuhn

Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#1

Beitrag von Knurrhuhn » So 2. Okt 2011, 20:06

Ich bin ja derzeit dabei in meiner freien Zeit so viel Infos wie möglich aufzusaugen, Ideen zu sammeln, meine Bedürfnisse und Wünsche herauszufinden, zu filtern was realisierbar ist und was ich mir (leider) von der Backe putzen muß.
Und es geht ja nicht nur um den Garten den ich mir wünsche, sondern auch um ein passendes Haus dazu, das ich dann zu renovieren und meinen Bedürfnissen anzupassen habe.

Da sind so viele Überlegungen, so viele Themen, die alle neu und aufregend sind. Es macht unheimlich Spaß, mich mit den ganzen Bereichen zu befassen, aber es ist ganz klar: ich muß noch jeeeeede Menge lernen. Am besten wohl learning-by-doing, sobald es bei mir soweit ist.
Und ich habe gemerkt, ich muß mich gewaltig zusammenreißen, in meinem Enthusiasmus step-by-step vorzugehen und nicht gleich sämtliche Wunschprojekte auf einmal anzugehen. :aeh: Also der bewährte Spruch: klein anfangen ..... ;)

Da wollt ich mal diejenigen fragen, die schon alte Hasen sind, langjährige Erfahrungen haben und sich eine ordentliche Selbstversorgung zusammengezimmert haben, evtl. einen Hof oder ihr Haus renoviert haben oder mit alternativen Energien arbeiten usw. :
wie seid ihr vorgegangen? Wie habt ihr angefangen? Welche Eurer damaligen Vorstellungen konntet ihr tatsächlich umsetzen? Würdet ihr es heute wieder tun? Was würdet ihr Neulingen raten? Wart ihr mal an einem Punkt, wo ihr am liebsten alles hingeschmissen hättet?

Neugierige Grüße,
Frau H.

mindsmith
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Re: Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#2

Beitrag von mindsmith » Mo 3. Okt 2011, 09:30

Bei den Fragen nach dem Aufbau einer kompletten Selbstversorung kann ich dir nicht helfen, bin selber noch am Anfang.

Zum renovieren kann ich Dir aber einige Tips geben. Hab im September 2009 ein Ferienhaus gekauft und renoviert (Ok noch nicht ganz fertig, ein Zimmer fehlt noch). Ich habe bis auf die Sanitärinstallation, Vollwärmeschutz Keller und die Fassaden alles selbst gemacht.
Ich kann dazu nur sagen man unterschätzt leicht wieviel arbeit es macht und was es kostet.
Beim Arbeitsaufwand habe ich etwas 4 mal mehr Zeit benötigt als gedacht. Beim Geld hab ich doppelt soviel investiert wie geplant.
Hauptgründe dafür waren auf jeden Fall die Dinge die man nicht sieht, verfaulte Balken in den Wänden, Wasser wo es nicht hin gehört, usw.
Dazu kamen dann noch solche Sachen die man erst nicht machen wollte, dann aber gesagt hat "wenn ich schon dran bin, mach ich das hald auch noch".

Was sich meiner Meinung nach aber sehr bewährt hat, war mein Schritweises Vorgehen. Hab immer ein Zimmer nach dem anderen gemacht. Ausser die Elektrik, die hab ich auf einen Schlag gemacht. Weil da alles neu werden musst, und man zum umbauen den Strom ja braucht.
Im Keller hab ich den Fehler gemacht in jedem Raum anzufangen, das ist wirklich bescheiden, überall baustelle und nix wird fertig. Bei Zimmer für Zimmer sieht man schneller Erfolge was einen wieder mutiviert weiter zu machen.

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Spottdrossel
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Re: Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#3

Beitrag von Spottdrossel » Mo 3. Okt 2011, 11:30

Beim Haus gilt: es darf Macken bei Optik und Komfort haben, muß aber sofort bewohnbar sein und sollte keine Schwachpunkte haben, die unmittelbar beseitigt werden müssen - Überraschungen kommen noch früh genug.
Daraus folgt dann die Empfehlung von Mindsmith, die ich voll teile: abschnittsweise vorgehen, so wie Zeit, Kraft und Geld da ist.
(ich sitze immer schadenfroh gackernd vor der Glotze, wenn so Schnäppchenhauskäufer in 3 Tagen das komplette Haus zerlegen und sich dann wundern, wenn es auch nach 3 Monaten noch nicht wieder zusammengebastelt ist :haha: )
Beim Garten ist es ähnlich: langsam machen.
Vor großen Neuordnungen erstmal ein Jahr abwarten, wann wo Licht und Schatten ist, und welche Lieblingsecken sich herauskristallisieren.
Auch innen im Haus würde ich vor großen Änderungen erstmal das eigene Nutzerverhalten erforschen.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Knurrhuhn

Re: Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#4

Beitrag von Knurrhuhn » Mo 3. Okt 2011, 12:36

Was das Haus angeht hab ich ja schon diverse Erfahrungen sammeln dürfen. Erstes Haus mit damaligem Gatten, zweites dann alleine. :holy:

Genau, das war das, was mich beim ersten Haus am meisten genervt hat: es wurde überall angefangen, hier und da mal ein bißchen gemacht, und irgendwie blieb deshalb überall was liegen und die ganze Hütte sah aus wie Baustelle. :platt:
Von daher würde ich auch nach der eins-nach-dem-anderen-Methode vorgehen, es sei denn so grundlegende Dinge wie Strom, Heizung/Öfen usw., die müssen natürlich komplett gemacht werden, klar.

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Re: Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 3. Okt 2011, 13:19

es gibt da so ein sprichwort: das erste haus bau für einen feind, das zweite für einen freund, das dritte für dich. ich hab die ersten beiden häuser auch hinter mir, drum weiss ich das, dass da was dran ist.

von daher: passt ja jetzt für dich :)

geniss deinen enthusiasmus, pläne und träume zu haben ist was sehr schönes (so man dabei den bezug zu den eigenen möglichkeiten an machbarkeit in jeder hinsicht nicht völlig verliert) :)

btw: lebenserfahrung ist sexy. wenn eine erfahrung nichts anderes eingebracht als das wissen, dass dieses oder jedes absolut nicht mehr in die tüte kommt, ist das auch viel wert ;) (meine meinung)
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

stevo12

Re: Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#6

Beitrag von stevo12 » Mo 3. Okt 2011, 17:37

Hallo
ich habe mit wildkräutern angefangen, dann garten, kleintiere usw.
rückblickend muß ich sagen, daß die lage am wichtigsten ist, am besten abseits mit
1. wasser
2. sonne

vg

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citty
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Re: Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#7

Beitrag von citty » Mo 3. Okt 2011, 17:54

Interessanter thread, ich sage aber auch dass die Lage stimmen muss, alles andere kann man mit der Zeit zurechtbauen, und last but not least: die Nachbarschaft muss ertraeglich sein! Je weiter die Nachban entfernt sind umso besser...

Wir haben auch schon mehrere Haeuser renoviert, immer zuerst das Kinderzimmer wohnlich gemacht, danach die Kueche und dann alles andere Zimmer fuer Zimmer und danach erst den Garten.

LG, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#8

Beitrag von emil17 » Mo 3. Okt 2011, 21:45

Frau Hollerbusch hat geschrieben: wie seid ihr vorgegangen? Wie habt ihr angefangen?
Na ja, etwas naiv und einfach drauflos ... Wusste aber, auf was das hinausläuft, weil ich eine Zeit lang gegen Essen und Unterkunft bei sowas mitgerabeitet habe.
Frau Hollerbusch hat geschrieben: Welche Eurer damaligen Vorstellungen konntet ihr tatsächlich umsetzen?
Eigentlich alle, weil sich die mit dem Leben auch ändern
Frau Hollerbusch hat geschrieben: Würdet ihr es heute wieder tun?
nein, aber ich würde mir heute wieder wünschen, es früher getan zu haben
Frau Hollerbusch hat geschrieben: Was würdet ihr Neulingen raten?
Einfach die jetzt und hier vorhandenen Möglichkeiten ausreizen, statt zu warten, bei eine gute Gelegenheit kommt. Und vorher herausfinden, was man will.
Frau Hollerbusch hat geschrieben: Wart ihr mal an einem Punkt, wo ihr am liebsten alles hingeschmissen hättet?
nein
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ihr alten Hasen - wie habt ihr angefangen?

#9

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 3. Okt 2011, 22:12

hallo!
stevo12 hat geschrieben:rückblickend muß ich sagen, daß die lage am wichtigsten ist, am besten abseits mit
1. wasser
2. sonne
die Lage ....
ja! Die ist wichtigst!

deshalb
3. nicht "nur Hang" :pfeif:

Und die Nachbarn...
für meinen Geschmack müssen sie unbedingt leicht zu Fuß erreichbar sein.

Was ich heute anders machen tät?

eben ... siehe oben: mehr ebene Fläche
und ein bewohnbares Haus sollte dabei sein!

Die Umgebung ist für mich auch immens wichtig - genug Wald muss sein und ein paar Fleckchen, wo man Wildpflanzen findet...

Wie wir angefangen haben?
Ich :aeh: kein ganzer Selbstversorger - so wie das meiste in meinem Leben:
spontan und aus dem Bauch heraus -
Im Nachhinein bereue ich schon einiges - nämlich, dass es dort nie möglich sein wird, zur Gänze von unserem Grundstück zu leben.
Aber in unser kleines Paradies verliebt sind wir noch wie am ersten Tag!

Mit den Fischen haben wir auch "einfach angefangen" - Beratung gab es vom Herrn, der die Fische für den Vorbesitzer versorgt hat, und vom Züchter.
Dann erst hab ich mich mit Literatur eingedeckt.

Und wir haben "klein angefangen" - sprich mal nur ein paar Forellen eingesetzt, dadurch war es nicht sooo schwierig.
Beim Pflanzen der Büsche und Bäume haben wir ein paar Fehler gemacht - zu eng und an einen zu schattigen Platz gesetzt.

Dass wir das erste Jahr mal abgewartet haben, um alles kennenzulernen, denke ich, war sehr wichtig - es waren ein paar wertvolle Pflanzen von den Vorbesitzern und einige tolle Wildpflanzen, die wir sonst womöglich versehentlich gekillt hätten!

liebe Grüße!

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