Pferdehaltung in Eigenregie

(wir werden nicht gebraten)
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Little Joe
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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#11

Beitrag von Little Joe » Fr 9. Sep 2011, 17:11

Spottdrossel hat geschrieben:Wasserkosten: der Landwirt hat da einen anderen Tarif, weil die Viecher nicht auf die Toilette gehen
... ist selbst bei 6 Pferden nicht rentabel, ich füll den blöden Wisch seit jahren aus bin aber noch nie auf die angegebene Menge gekommen und ne Freundin selbst mit 6 Pferden nicht. Bei mir wärs auch nur Interessant wegen den Abwassergebühren, das Wasser selbst muss ich ja nicht zahlen
Spottdrossel hat geschrieben:Zeit, die 2. : Winter, die Stunde der Wahrheit für Offenstallhalter. Je nach Arbeitsstelle gehst Du im Dunklen aus dem Haus und kommst im Dunklen wieder heim. Am Wochenende hast Du endlich mal Licht, und statt zu Reiten, machst Du alle liegengebliebenen Arbeiten der Werktage.
... deshalb hat mir die bessere Hälfte im letzten Jahr ne Beleuchtung für den gesamten Paddok instaliert, wars echt Leid immer mit Stirnlampe im Dunkeln Pferdeäpfel zu suchen :mrgreen: , nun kann ich weiterhin morgens vor der Arbeit sauber machen und hab trotzdem nach der Arbeit noch Zeit zum reiten. Ein Wettlauf gegen die zeit ist es im Winter aber trotzdem.
Spottdrossel hat geschrieben:Früher war ich auch überzeugter Selbermacher. Momentan reite ich gegen Gebühr und glaube, man muß sich da (zumindest, wenn man noch einen Vollzeitjob hat - Mutter sein zählt auch dazu!)) echt entscheiden, ob man seinen Schwerpunkt setzt auf "Reiter" oder "Pferdehalter".
Wer glücklich ist mit Naseknuffeln, Pferd versorgen, Pferd beobachten und die anfallenden Arbeiten als willkommenen Ersatz für´s Fitnessstudio sieht, der soll sich seine Pferde ans Haus holen.
Wer aber zeitlich sowieso schon knapp ist, der wird -zumindest, wenn die Tage kürzer werden- kaum noch aufs Pferd kommen, da wäre das rundum-sorglos-Paket wirklich günstiger
... finde ja die Mischung machts z.B würd ich kein Heu mehr selber machen und einlagern der Notwendige Platz die Arbeitszeit etc. nutz ich lieber für was anderes, fürs misten und füttern dagegen findet man schnell eine Routine und kann das nach 14 tagen auch noch im halbschlaf
greymaulkin hat geschrieben:Oder für zehn Minuten Zirkuskunststückchen zu üben, die nie klappen, aber beiden Seiten Spaß machen
... kennst du jemanden, bei dem die jemals geklappt haben :lol: Hab immer das Gefühl mein Wallach lacht sich kringelig wenn ich wieder von ihm verlange sich hinzulegen und kaum bin ich 5m weg leigt er von allein. :aeh:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

moorhexe
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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#12

Beitrag von moorhexe » Sa 10. Sep 2011, 08:33

ein kleiner nachtrag zum wasser. wir haben uns von benachbarten bauern zwei brunnen spülen lassen. wir haben in den monaten ohne frost, die pferde und auch anderes mit grundwasser versorgt.
wasser war von allen kosten das geringste.

Kyrlie

Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#13

Beitrag von Kyrlie » So 11. Sep 2011, 19:07

Ich hab ja auch davon geträumt, mein Pferd selbst zu halten und zur Gesellschaft ein oder zwei Einsteller zu nehmen. Ich glaube, es rechnet sich auf gar keinen Fall! Wenn man das macht, dann nur weil man es so will.
Nur als kleines Rechenbeispiel: Wir haben dieses Jahr gezittert, ob wir unser Heu trocken rein kriegen. Glücklicherweise hat es geklappt aber trotzdem mussten wir immerhin 100 kleine Ballen zukaufen, weil der Ertrag dieses Jahr nicht gut war. Die 100 Ballen haben 300 Euro gekostet. Das sind 3 Euro pro Pferd pro Tag, bei komplettem Zukauf im Fall eines Ernteausfalls wären das fast 100 Euro im Monat nur für Raufutter gewesen!!! Die durchschnittliche Stallmiete hier im ländlichen Bereich kostet 150 - 180 Euro inklusive Füttern teilweise sogar mit Misten...

PS: Ich hätte es aber trotzdem gemacht, wenn´s jetzt nicht anders gekommen wäre...!

Viele Grüße, Katrin

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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#14

Beitrag von Kleinstversorgerin » Mo 12. Sep 2011, 10:08

Also Männe will es aufjeden Fall machen. Falls es nicht klappt oder man aus familären Gründen (Kinder...) nicht mehr genügend Zeit hat, wäre Plan B die Flächen an andere Pferdeleute zu verpachten und das eigene dann irgendwo einzustellen.

Der Landwirt, wo das betreffende Pferd jetzt steht, hat schon angeboten, dass er für uns Heu macht und das weniger kosten wird als von üblichen Lohnarbeitern.

Jetzt über den Winter könnte es dort auch erstmal stehen bleiben.

Die 20jährige Stute miteinzustellen bei uns kommt wohl nicht in Frage, da sie überhaupt nicht alleine bleiben kann (wenn ich mit dem anderen zbs ausreite) . So etwas hatte ich garnicht bedacht...


Nur Unterstand, Zaun etc wird dann auch erstmal irrsinnige Kosten verursachen.... :roll:

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Spottdrossel
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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#15

Beitrag von Spottdrossel » Mo 12. Sep 2011, 10:38

Nur mal vorsichtig gefragt, das Stutchen geht nicht auf den Hänger und bleibt nicht allein.
Bist Du sicher, daß da nicht noch mehr Macken vorhanden sind..?
Wenn Du Deine Pferde auf 2 Ecken verteilt hast, kommt wieder das Zeitfresserproblem (wir hatten mal die Rentner extra stehen: Erfahrungswert).

Nur, weil man ein Pferd grade günstig bekommen kann, muß es nicht das ideale Pferd sein.
Oder, umgekehrt gesagt, ich unterstelle mal, das Du das Stutchen nicht mehr weiterverkaufen würdest, selbst wenn es mit euch nicht so gut harmoniert auf Dauer. Deshalb winke ich als unbeteiligter Dritter mal mit dem Krückstock :oma: und sage "drum prüfe, wer sich ewig bindet..."
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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#16

Beitrag von Kleinstversorgerin » Mo 26. Sep 2011, 10:04

Nein, ich denke eben aus den genannten Gründen wird es nichts mit ihr. Ich habe sie ja seit 3 Wochen als Reitbeteiligung und lerne sie also allmählich kennen. Sie kann auch nicht alleine sein, ich müsste also eine ganze Herde hier haben, damit sie definitiv nie alleine wäre (wenn man zbs ausreitet)

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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#17

Beitrag von Spottdrossel » Mo 26. Sep 2011, 10:43

Das ist vernünftig.
Ich finde Reitbeteiligung (wenn´s zwischen allen Beteiligten paßt) generell nicht schlecht, vor allem, weil man so die Möglichkeit hat, verschiedene Pferde kennenzulernen, und von jedem Pferd lernt man was.
Hat sich dann irgendwann "das Pferd für´s Leben" gefunden, profitiert es davon.
Wer früh ein eigenes Pferd hat und das logischerweise 20 Jahre plus/minus X reitet, der spielt sich mit dem Pferd ein wie ein altes Ehepaar.
Ist nett und gemütlich, aber beide Beteiligten werden halt oft einseitig.
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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#18

Beitrag von WernervonCroy » So 13. Nov 2011, 11:21

Pferd in Eigenregie halten oder doch lieber als Pensionspferd.

Wir halten unsere 7 auch in Eigenregie und ich hatte mein erstes Pferd in einem Pensionsstall.

Als der Winter länger wurde und das Heu knapper, sollte ich Kraftfutter zu füttern...... sie hätten kein Heu mehr....... Kraftutter müsste ich selbst kaufen......

Mein Grosser war eh schon recht dünn, war halt ein 172cm WB und kein Hafi. Braucht also mehr und bekam sicherlich weniger als die Hafis, denn die waren fett und rund.

Habe meinen Grossen eingepackt und habe Ihn zu einer guten Bekannten gestellt, bis mein Pferdedomizil fertig war.

Seit dem ist für mich klar, das meine Pferde von mir und meiner Frau versorgt werden. Dann sieht man auch was mit denen los ist und was sie zu fressen bekommen. Ich brauche zum Beispiel null kg Kraftfutter im Jahr. Das einzige was ich habe sind Heucobs für unsere alte Stute Blue um diese aufzupäppeln.

Dafür haben diese Heu/Stroh satt und sie schauen bis auf Blue alle perfekt aus.

Zum Thema Heu habe ich mich schon im Heuthread ausgelassen.

Zu den Kosten.

Pachten, Heu, TA, Hufschmied/Hufpfleger, Wurmkuren, Wasser, Strom usw.

Ich habe das mal bei 4 Pferden hochgerechnet, ausser acht lies ich die Arbeitszeit. Nur Kosten Stallmiete und Selbstversorgung. Stelle ich ein Pferd in einen Stall, bei uns 250€ pro Monat kann ich alle 4 Pferde mit allem Versorgen was sie brauchen, habe halt die Arbeit.

Da halte ich mir meine Hottas lieber selbst, wir machen das auf die einfachste Art wie es nur geht.

Koppel, Pferde, Wasser & Heu, Zaun,
als Unterstand dienen Bäume
Wasser kommt aus dem Bach
Heu wird in Rundballen auf die Koppel gefahren in der Regel 2 pro Woche bei 5 Pferden auf der Koppel, der Hengst steht mit Pony auf anderer Koppel.Bei absolutem Mistwetter stehen die Stuten im 60m² Laufstall und der Hengst im Hof. Dann ist das richtig Arbeit, täglich Füttern und Misten. 7m³pro Woche Pferdemist entsorgen.....usw.

Ich versuche den natürlichen Lebensraum der Pferde nachzuahmen. Geht halt leider nicht so wie das gerne möchte mangels Fläche. Ansonsten, würde man die Pferde, von Weide zu Weide "umstellen".

Nicht zu vergessen, dass man schwerlich die Pferde alleine lassen kann. Nix Urlaub, nix mal ein paar Tage wegfahren usw. wir sind höchstens mal eine Nacht weg und den nächsten Tag spätestens wieder zu hause. :hmm: Auch das sollte einem bewusst sein, neben der ganzen Arbeit.
Lebe dein Leben.
Meine Kleinanzeigen bei Ebay http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-best ... Id=4471126

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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#19

Beitrag von tory » Fr 2. Dez 2011, 19:49

hallo -
wir halten vier pferde in eigenregie.
ja, sie werden geritten, aber es sind auch gebrauchspferde. wir haben keinen traktor.
hinzu kommt, daß wir (also mein sohn und ich) cowboys/girls sind, die ausbildung der pferde unterliegt also anderen als hier üblichen grundsätzen.
die tiere haben außenboxen auf einem ca 1000qm großen naturpaddock, hinzu kommt knapp ein halber ha hauskoppel und 1,25 ha sommerkoppel.
wir hätten gern mehr land - wir arbeiten daran.
das ganze liegt im landschaftsschutzgebiet, auf der hauskoppel stehen ururalte apfelbäume. natürlich passen wir<uf, daß sie nicht zuviele äpfel vertilgen - kolikgefahr. ab 1. oktober stehen sie eh auf dem paddock und nicht auf weide. so kann sich das gras erholen und ich beuge der weidekrankheit vor, die ja meist im herbst auftritt. irgendwelchen kies können wir auf dem paddock nicht aufschütten - landschaftsschutzgebiet :hmm:
also müssen die pferde schon mal nasse hufe in kauf nehmen - pech, sie verkraften es sehr gut.

der vorteil ist, daß ich durch den mist (späneeinstreu, die mit em behandelt wird) unser obst und gemüse immer bestens versorgt wird.
außerdem habe ich keine zeitaufwändigen fahrten zum stall, muß mich nicht mit anderen über irgendwelchen schischi unterhalten und zieh mein pferd dann zum reiten/arbeit heran, wann ich grad lust hab, und wenns zwischen brotbacken und anschließend kräuter im ofen trocknen ist - ich habs nicht weit.
naja.....und wenn ich kein auto habe muß mein pferd auch dieses ersetzen um von a nach b zu kommen. eier vom hof im nachbarort mit dem pferd reitenderweise zu holen, war das schwierigste - es ist nur ein ei etwas angedidscht gewesen! :aeh:

ich kann mir schlecht vorstellen, meine pferde wieder irgendwo einzustellen, neh - die gehören bei mir zum leben dazu!
liebe grüße
helene


wege entstehen, indem man sie geht

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Re: Pferdehaltung in Eigenregie

#20

Beitrag von Kleinstversorgerin » Mo 13. Feb 2012, 17:09

So, vielleicht mal ein kleiner Erfahrungsbericht,

Seit Anfang Novemberhabe ich nun meine Ponystute, zweieinhalb Jahre jung. ich habe sie bei einem Renterpaar eingestellt, die 2 ältere Pferde von anderen Leuten in Eigenregie auf stadtgepachteten Weiden plus Stall versorgten. Leider waren die Monate November/Dezember sehr unerfreulich, da sie absolut unter den tatsächlichen Kosten die Stallmiete kalkuliert haben und statt mehr Geld zu nehmen lieber an der Versorgung gegeizt haben. D.h. hauptsächlich Stroh gefüttert, viel billiges Kraftfutter und ne Handvoll Heu. Ab Dezember hab ich selbst Heulage gekauft für meine Kleine und 20 Euro einbehalten. Im Dezember hatten auch prompt die beiden anderen Pferde teils schwerste Koliken. Nach den ganzen Querelen mit mir und den kranken Pferden, um die sich die Besitzer null selbst gekümmert haben, haben sie sehr kurzfristig zum 1.1. neu verpachtet. Glücklicherweise eine sehr nette und motivierte Pächterin, die noch ein eigenes Pferd mitbrachte.

Trotzdem: Ich bin doch froh wenn ich die Haltung bei uns auf den Weiden haben werde. Der Ärger, den man einfach hat, wenn man auf andere angewiesen ist und sich auf jemanden verlässt, hat mir bereits gereicht. Auch spar ich mir die täglich 15km Fahrt, ist ja auch nicht wenig Sprit auf den Monat gesehen.

Wie man das dann mit weiteren Pferden macht, werde ich dann mal sehen. Praktisch ist es natürlich schon, wenn man jemand anderes hat, der mit anpackt im Stall und man sich bei Bedarf mal abwechseln kann.

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