Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

BernhardHeuvel
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#21

Beitrag von BernhardHeuvel » Mi 21. Sep 2011, 12:00

luitpold hat geschrieben:...ist die gebäudehülle perfekt ausgeführt ...
Ja...wenn... In meinem Fall ist das aufgrund des Grundrisses (ein 200-Jahre altes Haus wurde vor 100 Jahren mit einem Vorbau ausgestattet) eine perfekte Gebäudehüllendämmung nicht möglich, da sehr viele Ecken und Kanten. Insbesondere alte Häuser spielen da oft nicht mit. Die Ziegel meines Hauses wurden noch im Dorf selbst gebrannt - bei niedrigen Temperaturen. Diese Ziegel sind immer (!) feucht, weil eben kein Hochbrandziegel. Die Dämmung wäre immer nur halb perfekt geblieben. Bei neuen Gebäuden, wo eine perfekte Dämmung technisch möglich ist, mag deine Faustregel gelten. Aber eben nicht für alle Gegebenheiten!

Des Weiteren lege ich viel Wert auf frische Luft und ein angenehmes Raumklima. Und da spielen durchlässige Wände eine große Rolle.

luitpold hat geschrieben:...auch eine kleine kochfläche und ein backfach sind dann leicht realisierbar.
Ja, ich benötige aber für den Kessel zum Einkochen oder zum Dörren eine große Kochfläche. Da ich kein Einzelgänger bin, muß die Kochfläche groß genug sein, um für mehrere Personen kochen zu können. Des Weiteren habe ich einen Küchenherd in fünf Minuten betriebsbereit, schneller als jeder andere Ofen heiß werden kann. Ich sehe in einem Kochplattenaufsatz - auf irgendwelchen Öfen aufgesetzt - keinen vollwertigen Ersatz für einen Küchenherd. Im Gegenteil kenne ich nur Gegenbeispiele aus persönlicher Anschauung, wo noch nicht mal ein Kessel Wasser auf so einem Ofen in einer aktzeptablen Zeit kocht.

luitpold hat geschrieben:...der waldbestand bleibt ebenfalls verschont und wird nicht verantwortungslos runtergekokelt.
Da meine Familie die Wälder schon seit 30 Jahren bewirtschaftet, kann unser Umgang damit nicht so verantwortungslos sein. Das System ist des Weiteren erheblich sparsamer, als der Zentralofen, den ich aus meiner Kindheit und Jugend kenne. Dorthinein haben wir schubkarrenweise das Holz hineingeschaufelt. Die Grundöfen sind sehr dagegen sehr sparsam. Falls ein Ofen ausfallen sollte, oder ein Schornstein, habe ich immer ein Backup in Form eines zweiten Ofens und eines zweiten Schornsteins.

Freundliche Grüße
Bernhard

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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#22

Beitrag von luitpold » Mi 21. Sep 2011, 12:07

bei aller liebe,
wer drei öfen braucht und 25kw heizbedarf hat, ist ein exotischer sonderfall.
standard kann das nicht sein, würden alle so leben wäre europa innerhalb kürzester zeit entwaldet.

drehe es wie du willst, die 2kw geselschaft kommt um das passivhaus nicht herum.

lg
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BernhardHeuvel
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#23

Beitrag von BernhardHeuvel » Mi 21. Sep 2011, 12:23

luitpold hat geschrieben:bei aller liebe,
Die vermisse ich bei deinen Antworten, die allein auf meine Person abgezielt sind, nicht auf meine Aussagen, die Du nicht verstehen willst. Eben aufgrund persönlicher Anfeindungen.
luitpold hat geschrieben:wer drei öfen braucht und 25kw heizbedarf hat, ist ein exotischer sonderfall.
Du scheinst immer noch nicht begriffen zu haben, das ich in der meisten Zeit des Jahres eben nicht (!) drei Öfen benötige. Sondern mit einem Ofen (5 kW) heize, wenn es kälter wird, dann den zweiten (10 kW) hinzuschalte und nur fünf Prozent des Jahres die volle 25 kW fahre. Soll ich Dir eine Grafik machen, damit Du es verstehst?
luitpold hat geschrieben:standard kann das nicht sein, würden alle so leben wäre europa innerhalb kürzester zeit entwaldet.
Standard können auch 2 kW-Öfen nicht sein, denn die schiere Menge von 80.000.000 Menschen in Deutschland sind einfach zu viel. Da gibt es keine Standards, um Öl und Gas in diesem Bereich zu ersetzen. So einfach ist das.

luitpold hat geschrieben:drehe es wie du willst, die 2kw geselschaft kommt um das passivhaus nicht herum.
Ja ja, Passivhaus. Alles gut und schön. Die müssen, wie ich aber bereits wiederholt gesagt habe, völlig neu gebaut werden. Ist doch utopisch, aus einer alten Bude ein Passivhaus zu machen. Das kostet mehr - auch vom Aufwand an Gesamtenergie - als ein Neubau. Nun haben wir aber viele alte Gebäude herumstehen und mein Ansatz ist eben, daß diese alten Gebäude erst genutzt werden sollten, als ständig neue Flächen zu versiegeln. Die meisten Waldflächen fallen wohl Neubaugebieten, Autobahnen und Eisenbahnstrecken zum Opfer. Also daher mein Ansatz, ein altes Haus zu verwenden. Außerdem empfinde ich es als wichtig, ein vernünftiges Raumklima zu haben. Willst Du bestreiten, daß die Raumhüllen, die ja erst den Raum ausmachen!, daß die Raumhüllen zum Raumklima nicht beitragen? Natürlich tun sie das. Und zwar in erheblichem Maße.

Für Neubauten bin ich völlig deiner Meinung, daß Passivhäuser eine gute und förderungswürdige Sache sind. Ok?

Freundliche Grüße
Bernhard

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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#24

Beitrag von Spottdrossel » Mi 21. Sep 2011, 13:10

luitpold hat geschrieben:
Spottdrossel hat geschrieben:
es ist nichts so mühsam wie ein zweit und drittheizsystem einzubauen (für das dann auf geheimnisvolle weise geld vorhanden ist) anstatt einer vernünftigen ihm rahmen einer notwendigen fassadensanierung ausgeführten wärmedämmung im passivhausstandard.
Im Prinzip: ja :)
Jetzt das "aber": nicht immer liegt eine "notwendige" Fassadensanierung an.
wenn der einbau eines zusätzlichen heizsystems erforderlich wäre würde für mich die notwendigkeit einer ertüchtigung der gebäudehülle angebracht sein. :)

ist die gebäudehülle perfekt ausgeführt erspart man sich dann den zweit und drittofen und kann mit heizen das erreichen was es sein soll, den ausgleich eines geringen zusätlichen wärmebedarfes und die bequeme erzeugung von warmwasser.
auch eine kleine kochfläche und ein backfach sind dann leicht realisierbar.
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lg
luitpold
Tja, nur: wer finanziert die "notwendige Ertüchtigung"?
Eine komplette Sanierung ist nunmal ohne Kredit nicht möglich.
Wenn Kredit aber nicht möglich ist, bleibt nur die kleine Lösung, nämlich der bestmögliche Ofen, mit Sinn und Verstand eingesetzt...
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#25

Beitrag von luitpold » Mi 21. Sep 2011, 14:31

BernhardHeuvel hat geschrieben: Standard können auch 2 kW-Öfen nicht sein, denn die schiere Menge von 80.000.000 Menschen in Deutschland sind einfach zu viel. Da gibt es keine Standards, um Öl und Gas in diesem Bereich zu ersetzen. So einfach ist das.
so einfach ist das eben nicht, DU verbrauchst zehnmal soviel heizmaterial wie ein passivhausbewohner mit 170m2. mach dir einmal eine grafik.
BernhardHeuvel hat geschrieben:
luitpold hat geschrieben:drehe es wie du willst, die 2kw geselschaft kommt um das passivhaus nicht herum.
Ja ja, Passivhaus. Alles gut und schön. Die müssen, wie ich aber bereits wiederholt gesagt habe, völlig neu gebaut werden. Ist doch utopisch, aus einer alten Bude ein Passivhaus zu machen. Das kostet mehr - auch vom Aufwand an Gesamtenergie - als ein Neubau.
bist du ausgebildeter bautechniker oder heizungsbauer oder ökonom???
das ist die meinung einer kleinen minderheit die sich wider besseren wissens technische und ökonomische fakten zurechtbiegen.
BernhardHeuvel hat geschrieben:Außerdem empfinde ich es als wichtig, ein vernünftiges Raumklima zu haben. Willst Du bestreiten, daß die Raumhüllen, die ja erst den Raum ausmachen!, daß die Raumhüllen zum Raumklima nicht beitragen? Natürlich tun sie das. Und zwar in erheblichem Maße.
und dieses "raumklima" schaffst du mit der unnötigen verfeuerung riesiger mengen biomasse, ein schöner naturschützer bist du.
BernhardHeuvel hat geschrieben:Für Neubauten bin ich völlig deiner Meinung, daß Passivhäuser eine gute und förderungswürdige Sache sind. Ok?
wenn du den riesigen sanierungsbedürftigen althausbestand miteinbeziehst, dann OK.

lg
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#26

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 21. Sep 2011, 14:37

Kinder, vertragt euch :oma:
.... woll'n wer nich 'nen eigenen Passivhaus- oder Isolierungsthread dafür aufmachen?

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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#27

Beitrag von luitpold » Mi 21. Sep 2011, 14:39

Frau Hollerbusch hat geschrieben:Kinder, vertragt euch :oma:
.... woll'n wer nich 'nen eigenen Passivhaus- oder Isolierungsthread dafür aufmachen?
heizung und wärmedämmung ist als einheit zu betrachten.
wer das nicht tut schädigt die umwelt, vereinfacht gesagt.

lg
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#28

Beitrag von luitpold » Mi 21. Sep 2011, 14:49

Spottdrossel hat geschrieben: Tja, nur: wer finanziert die "notwendige Ertüchtigung"?
Eine komplette Sanierung ist nunmal ohne Kredit nicht möglich.
Wenn Kredit aber nicht möglich ist, bleibt nur die kleine Lösung, nämlich der bestmögliche Ofen, mit Sinn und Verstand eingesetzt...
ja es mag immer gründe geben auszuscheren, aber die richtung sollte klar sein.

lg
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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#29

Beitrag von Minze » Mi 21. Sep 2011, 14:51

Unser Haus ist ein Lehmfachwerkhaus, Grundfläche ca. 95qm, ausgebautes Dachgeschoß (1 Raum). Ein Küchenherd mit Wassertasche ist an das vorhandene Heizsystem angeschlossen (Gastherme), der Herd heizt das Haus allein und mit ihm wird im Winter das Essen zubereitet.

Die Gastherme liefert im Sommer das warme Wasser, das Gas zum Kochen und könnte auch das Haus heizen oder frostfrei halten, wenn wir außer Haus wären. Wir verbrauchen 10 qbm Holz in der Saison und müssen den Gastank (2700 l) alle 6-7 Jahre füllen lassen.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Grundofen alleine, oder Zusatzheizung?

#30

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 21. Sep 2011, 15:17

luitpold hat geschrieben:
frodo hat geschrieben:Man kann selbstverständlich jedes Haus auf jeden beliebigen Dämm-Standard bringen, - aber ob der jeweils erforderliche Aufwand sinnvoll ist, hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab.
Zu diesen Rahmenbedingungen gehören, neben der schon genannten Bausubstanz, geografischen und topografischen Lage usw., ganz entscheidend die Gewohnheiten und Ansprüche der Bewohner.
Es ist ein gravierender Unterschied, ob man eine automatische Zusatzheizung nur für den Notfall und seltene, längere Abwesenheit braucht, oder um morgens im Bad das ganze Jahr über 24° Raumtemperatur anzutreffen... ;)

Die ideale Notfall-Zusatzheizung ist natürlich der vertrauenswürdige Nachbar :daumen: ,
das sind alles keine argumente die gegen eine ordentliche, auf passivhausstandard ausgelegte wärmedämmung sprechen.
Hi luitpold, Du muss Dich nicht immer angesprochen fühlen ;) , ich habe doch garnicht GEGEN Irgendetwas argumentiert sondern lediglich darauf hingewiesen, dass es keine pauschale Lösung gibt, die für Jeden und überall die Richtige ist.
Dein geliebter Passivhaus-Standard bedeutet luftdichte Gebäudehülle, geregelte Zwangsbelüftung mit Wärmerückgewinnung und angepasstes Nutzerverhalten - Alles ganz toll, wenn man so was mag. Manche mögen es nicht und bevorzugen andere Lösungen, - und zum Glück kann man es sich NOCH aussuchen.

Ich verstehe nicht so richtig, weshalb Du Deine Argumente immer wieder in solcher Ausführlichkeit niederschreibst - inzwischen würde doch für die Wenigen, die mit Deiner Meinung noch nicht vertraut sind, ein Link auf einen Deiner früheren Beiträge zum Thema genügen :hmm: - nur so ein Gedanke zur Zeitersparnis (auch für die Leser) :)

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