Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

Vburghardt

Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#21

Beitrag von Vburghardt » Mi 14. Sep 2011, 00:00

Ich denke das Wesentliche wurde geschrieben.
Mein Tip ist noch die Oberfleachen in den Raeumen zu erwaermen.
Dies kann mit elektrisch betriebenen Heizleisten geschehen , die ueber ein Hygrostat gesteuert werden.
Die Heizleiste wird eingeschaltet, wenn eine eingestellte Luftfeuchte uberschritten wird.
Sie werden an den Aussenwaenden installiert und erwaermen diese, so dass die Waende als Waermestrahler nach dem Prinzip der Sonne fungieren!
Hierbei wird nicht die Raumluft erwaermt sonder die Oberflaechen, so dass die feuchte warme Luft nicht mehr an den kuehlen Oberfleachen der Waende, Spiegel oder Moebel kondensiert.
Viel Erfolg

Volker

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luitpold
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Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#22

Beitrag von luitpold » Mi 14. Sep 2011, 01:45

chrissi hat geschrieben: Nein, wir haben rausgefunden, daß das Haus ohne Fundament gebaut wurde. Die massiven Wände stehen auf dem blanken Erdreich. Und da wir Grundwasser nach ca. 2 m haben, saugen sich die Steine nach einem Regenguß wie ein Schwamm voll Wasser.

Ja und jetzt? Jetzt heißt es Sperrschichten einziehen.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Strohliver

Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#23

Beitrag von Strohliver » Do 17. Nov 2011, 16:06

Hallo,

habe eben erst diesen Treat gelesen - habe auch gerade mit zwei alten Häusern zu tun, bei denen die Wände feucht sind.

Falls ihr eine Zentralheizung habt, mit Heizungsrohren, dann möchte ich euch nahelegen, als preisgünstige und dauerhaft wirksame Alternative, mal Infos über die Wandtemperierung nach Henning Großeschmidt zu einzuholen...

Unsere sogenannten "konventionellen" Heizkörper mit ihrer Warmluft-Umwälzung (bei kalten Aussenwänden) gehören sowieso mit zum "größten Witz" des letzten Jahrhunderts. Wenn ihr das Heizungsrohr im Sockelbereich direkt auf (oder eigeschlitzt in) die Außenwand verlegt, erreicht ihr eine horizontale Sperre, die aufgehenden Wände werden trocken gelegt und haben dadurch eine bessere Wärmedämmung, die Innenseite der Außenwand wird temperiert und als Bewohner spürt man behagliche Strahlungswärme. Dann kann man auch im Winter mal öfters Lüften (es bleibt trotzdem warm) und feuchte Luft (kalte Luft kann mehr Feuchte aufnehmen) wird weggelüftet.

Je massiver das Material der Wände desto besser.

Habe hier ein paar Infos zum Einstieg gefunden:

http://www.wohnhaus-kompetenzzentrum.de ... eizung.htm

Beste Grüße
Oliver
http://www.casa-tatu.org

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exi123
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Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#24

Beitrag von exi123 » Sa 19. Nov 2011, 11:18

@strohliver sehr interessant.

wie heiss müssen die rohre werden, damit ein raum damit beheizt werden kann? sprich ginge es auch wenn man einfach die warmwasserleitung nimmt? oder braucht es einen eigenen heizkreislauf dafür? für mich kommt sowas leider nicht in frage, denn ich heize mit kaminöfen und tischherd. aber das ganze klingt toll

Knurrhuhn

Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#25

Beitrag von Knurrhuhn » Sa 19. Nov 2011, 12:21

...und feuchte Luft (kalte Luft kann mehr Feuchte aufnehmen) wird weggelüftet....
Äääh, ist das ein Schreibfehler? Warme Luft kann doch mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte?? :hmm:

Ansonsten kann ich dem Prinzip mit Heizungsrohren in der Außenwand zustimmen. Ein Freund von mir hat das in seinem restaurierten Reetdachhaus auch so gemacht. Natürlich in Verbindung mit einer guten Drainage außen ums Haus rum.
Der Gutachter der neulich bei ihm war meinte, er hätte selten so trockene Wände gesehen in so'nem alten Gemäuer.

Lehrling
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Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#26

Beitrag von Lehrling » Sa 19. Nov 2011, 19:25

die kalte Luft, die beim Lüften von draußen reinkommt, kann wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen.

liebe Grüße
Lehrling
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...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

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emil17
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Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#27

Beitrag von emil17 » Sa 19. Nov 2011, 20:59

Strohliver hat geschrieben:(...) als preisgünstige und dauerhaft wirksame Alternative, Wandtemperierung(...)
Preisgünstig dürfte vor allem die Installation sein, aber was ist mit den Heizkosten?
Wenn die Wände, weil sie im Nassen stehen, dauernd kapillar Feuchtigkeit nach oben ziehen, und die dank der Aussenwandheizung rascher verdunstet, dann wird die Energie zum Verdunsten dieses Wassers zusätzlich verbraucht, ohne zur Heizung beizutragen. Ausserdem wird es zur Versalzung des Mauerwerks kommen, denn das aufsteigende Wasser bringt allerlei gelöste Mineralstoffe mit, die in der Wand bleiben und in der Regel den Verputz zerstören.

Im Altbau nahm man feuchte Wände im Untergeschoss in Kauf, weil das den Keller im Sommer kühl hält und weil man damals auf Keller zur Lagerung von Lebensmitteln angewiesen war. Beim Kauf oder bei der Instandstellung einer solchen Immobilie sollte man darauf verzichten, das Kellergeschoss bewohnbar zu machen, und darauf achten, dass die Balkenköpfe der Kellerdecke trocken sind, wenn dieses eine Holzbalkendecke ist. Wenn die Kellerwände gar nicht oder diffusionsoffen verputzt sind, dann steigt die Feuchtigkeit nicht beliebig hoch auf. Wurden diese Wände nachträglich falsch verputzt oder diffusionsdicht gedämmt, dann ist das meist die Ursache von Gebäudeschäden, weil die Feuchtigkeit nun weiter nach oben steigt.
Ansonst braucht es eine Dämmung und eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit. Drainagen können helfen, sind aber nicht einfach zu verlegen. Einmal nützen sie nur, wenn sie tiefer liegen als das Fundament - was zu seitlichem Ausweichen der tragenden Bodenschicht bei Streifenfundamenten führen kann, wenn man daneben hinunter gräbrt - und dann kann bei quelligem Untergrund dieser sich setzen, wenn er trockengelegt wird. Beides führt zu Setzungen der tragenden Wände. Falsch angelegte oder verstopfte Drainagen funktionieren auch andersrum - nämlich als Fundamentbewässerung.
Strohliver hat geschrieben:Wenn ihr das Heizungsrohr im Sockelbereich direkt auf (oder eigeschlitzt in) die Außenwand verlegt, erreicht ihr eine horizontale Sperre
Warum sollte das Wasser nicht über den Restquerschnitt dennoch kapillar aufsteigen? Zumal dann, wenn die Wand sehr dick ist? Mal abgesehen davon, dass waagrechtes Schlitzen von tragenden Aussenwänden je nach Art der Wand dumm bis unzulässig ist.

Bevor man einen Altbau mit Feuchtigkeitsproblemen saniert, sollte man einen unabhängigen Experten beiziehen, wenn man nicht genau weiss, was man tut. Ein Experte ist einer, der den Auftrag nicht selbst ausführt, also nicht ein Vertreter einer Firma für Bausanierungen, der "zufällig" genau die richtige Medizin für das Problemhaus hat.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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woody
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Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#28

Beitrag von woody » Fr 25. Nov 2011, 16:50

Unser Haus wurde 1935 gebaut und hat schon eine Sperrschicht über der Kellerdecke, der Keller selbst ist also auch feucht. An einer Stelle war vor dem Umbau auch die Außenwand im Erdgeschoß feucht. Wir vermuteten erst, daß die alte Sperrschicht (einfache Teerpappe) nicht mehr intakt ist und somit die Feuchtigkeit von den betonierten Kellerwänden in das Mauerwerk (Bims) aufsteigt. Allerdings haben wir dann die wirkliche Ursache gefunden. An dieser Stelle wurde außen mal Boden aufgeschüttet bis etwa 10cm über die Sperrschicht und diese wurde somit unwirksam. Wir haben das dann abgegraben und jetzt ist und bleibt die Wand wieder trocken.
emil17 hat geschrieben:. Ein Experte ist einer, der den Auftrag nicht selbst ausführt, also nicht ein Vertreter einer Firma für Bausanierungen, der "zufällig" genau die richtige Medizin für das Problemhaus hat.
Gut, daß das mal angesprochen wurde :daumen:
In D ist (war?) das ja eigentlich mal so geregelt, daß ein unabhängiger Sachverständiger oder Gutachter nur die Maßnahmen empfiehlt/bestimmt welche dann von einer Fachfirma ausgeführt werden. Zusätzlich kann dieser dann noch die Ausführung überwachen und/oder die Abnahme nach Fertigstellung durchführen. So ist das z.B. auch bei uns Baumgutachtern, wenn wir im öffentlichen Bereich eine Baumpflegemaßnahme oder Fällung anordnen, dürfen wir diese nicht selbst ausführen.
In einigen Branchen überreichen die Sachverständgen oft gerne ein Prospekt einer Fachfirma welchen sie "zufällig" gerade dabei haben. Da drängt sich natürlich der Verdacht auf, daß Vermittlungsprovisionen gezahlt werden. Ich drücke mich hier ganz bewusst so vorsichtig aus, weil ich niemanden gezielt anschwärzen möchte. Ich denke jedoch Schwarze Schafe und diese Vorgehensweise gibt es mittlerweile in vielen Branchen.

Ein wirklich unabhängiger Experte empfiehlt keine oder mehrere Fachfirmen :daumen:
Gruß, Woody

www.baumteam.de

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emil17
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Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#29

Beitrag von emil17 » Fr 25. Nov 2011, 17:07

woody hat geschrieben:In einigen Branchen überreichen die Sachverständgen oft gerne ein Prospekt einer Fachfirma welchen sie "zufällig" gerade dabei haben. Da drängt sich natürlich der Verdacht auf, daß Vermittlungsprovisionen gezahlt werden.
Genau darum wird ein wirklich unabhängiger Experte das niemals machen, damit ruiniert er zuverlässig seinen Ruf.
woody hat geschrieben:Ein wirklich unabhängiger Experte empfiehlt keine oder mehrere Fachfirmen
... oder besser gibt die Adresse der Fachinnung oder des Branchenverbandes (oder wie das bei Euch heisst) und der Bericht kann als Offertgrundlage dienen.

Zum Abgraben: wenns nur 10 cm sind und wenn die Bodenoberfläche erhalten bleiben soll, dann reicht es vermutlich, dort Gehwegplatten oder besser die extra dafür hergestellten Betonplatten (mit Rippen auf einer Seite, die zur Hauswand hin kommen) an die Wand zu lehnen und dann wieder anzufüllen. Wenn es zusätzlich Schlagregen oder zufliessendes Oberflächenwasser gibt, dann muss man dieses natürlich ebenfalls fernhalten.
Bei Altbauten in Hanglage tritt das Problem oft bergseitig auf, weil der dort einmal gewesene Graben sich mit Laub, Dreck, Abfall aller Art und auch Schnee füllt und dann seinen Zweck nicht mehr tut.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

fixmobile

Re: Feuchte Wände, aber was ist die Ursache?

#30

Beitrag von fixmobile » Mo 12. Dez 2011, 11:50

Hallo an Alle

Ich selbst wohne in einem Haus mit feuchtem Keller Bj. 1876
Es gibt viele gute Ansätze hier.

Grundsätzlich falsch währe hier das Injektionsverfahren, soll angeblich gegen Feuchtigkeit sein (im Sicherheitsdatenblatt der bekannten Firma steht = darf nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen)
Widerspruch in sich selbst. Außerdem muss dieses Material als Fahrguttransport deklariert werden. Nur beim Kunden wiederum nicht.

Sind die Kellerwände verputzt? Wenn ja mit Zementputz dann sofort runter damit. Dieser sperrt die Feuchtigkeit ein.

Mauern aufsägen ist auch in meinen Augen nicht das Wahre.
Man muss vor allen die Kosten im Auge behalten. Die Deutschen geben gern 1000 de aus um Pfennige zu sparen.

Meine Empfehlung : Das Buch " Das gesunde Haus" von Hubert Palm Hier geht es um gesunde naturnahe Bauweise. Jedem zu empfehlen der gesund bauen/renovieren will.
Weiter würde ich den Besuch eines Fachmanns vorschlagen und da gibt es für mich nur Konrad Fischer,den ich auch bei mir beauftragt habe.

Die Fachfirma empfiehlt das aufsägen, weil sie damit Geld verdient, also nicht objektiv!

Er hat auch eine vollgestopfte Webseite mit allerhand Wissen.
Er ist ein Gegner des Dämmwahns und die Videos belegen das eindeutig.

Eine Besichtigung kostet nicht viel, dafür gibt es Lösungen, die auf den Geldbeutel abgestimmt sind.

Ich könnte nochviel mehr schreiben, aber bitte erstmal die Seite von Konrad durchforsten. (Er hat auch viele Gegner)
Hier geht es vor allen um kostengünstige Sanierung.

Gruß Andreas

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