Um bei jedem Laden duchzublicken wer und was wirklich dahinter steckt müßte man wohl viel Recherchen betreiben und sehr viel Zeit investieren.
Wo keine Rechten ihre Finger im Spiel haben und keine Produkte aus Kinderhand verkauft werden ist es vielleicht Scientology, die einen Konzern oder Betrieb infiltriert haben ....
Ich denke, da dürfte man bei keiner Kette mehr einkaufen, und wo gibt es noch den Tante Emma Laden im Dorfe? Unser örtlicher E.ek. ist ein Familienbetrieb, wenn auch mit drei Filialen im Kreis. Da hab ich noch das Gefühl, daß die Leute gut behandelt werden, aber das ist ehrlich gesagt nicht mein Hauptgrund warum ich da einkaufe, sondern weil's hier halt nur den gibt.
In dem Ort wo ich bisher lebte gibt es drei der üblichen Verdächtigen, und ich bin immer zu dem gegangen der am nächsten lag. Neulich sah ich dann im TV einen Bericht, wie schäbig dort die Leute behandelt werden, was mir auch neu war. Und es war nicht L.d.
Aber es arbeiten ja immerhin Menschen dort, und auch wenn ich solche Behandlungen, Ausbeutung usw. natürlich übel finde, so wird haben diese Leute ja diesen frei gewählten Arbeitsplatz. Wären sie besser dran wenn dort niemand mehr einkauft und der Laden dicht macht?
In meiner Nähe gibt es keinen Bauern, geschweige denn Bio-Bauern, bei dem ich kaufen könnte, auch keinen Bio-Laden. Daher bin ich auf Supermärkte angewiesen, da ich noch nichts eigenes anbauen kann.
Ich würde sehr gerne völlig politisch und ethisch korrekt einkaufen und alles "richtig" machen. Aber wer kann das? Wer blickt noch durch, was wo abläuft und hinter Siegeln, Zertifikaten und Firmen steckt?
Für FSC-zertifiziertes Holz aus Südamerika (wo ich eh heimische Hölzer bevorzugen würde) werden Affen abgeschossen, weil sie angeblich die Bäume schädigen. Über den WWF gibt es immer wieder schlechte Meldungen. Bio-Eier sind auch gerne mal Dioxinverseucht. Es kommen immer wieder neue Meldungen zutage, wem und was kann man noch vertrauen?
Und wer hat die Kohle und die Zeit, sich so zu versorgen wie es "richtig" wäre?
Ich kaufe Gebrauchsartikel im nachhaltigen Sinn, das heißt so viel wie nötig und so wenig wie möglich, und wenn dann soll es lange halten. Billigramsch kauf ich nicht, weil man da dreimal kauft, und die tollen wöchentlichen Angebote vom Discounter und deren bunte Prospekte ignoriere ich sowieso.
Strom habe ich als ich noch alleine wohnte nicht von einem großen Konzern gekauft sondern von einer (ich hoffe es stimmt) kleinen Naturstromfirma.
Bevor ich etwas kaufe frage ich mich, schon aus finanziellen Gründen, ob ich es wirklich brauche, ob ich es selber herstellen oder es gebraucht kaufen kann.
Weiterhin seh ich zu, recyceltes Klopapier zu kaufen und mit dem Verbrauch von Putz-, Wasch- und sonstigen Mitteln wie Wasser und Strom sparsam zu sein.